Hubert Schem - Richard Wiedendoms verstörender Wendegewinn

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Richard Wiedendoms verstörender Wendegewinn: краткое содержание, описание и аннотация

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Richard Wiedendom, ein menschenfreundlicher Westberliner der Trümmerkinder-Generation mit einigen ziemlich unerschütterlichen moralischen Prinzipien durchlebt in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung ein Wechselbad von höchst erfreulichen und bedrückenden Ereignissen, Problemen, Prüfungen und Befindlichkeiten. Einerseits beschert ihm die Wiedervereinigung die Möglichkeit, als Erbe seines Vaters Eigentümer eines wertvollen Grundstücks im Rostocker Stadthafen zu werden, das einst zum Unternehmen seines vom NS-Volksgwerichtshof zum Tode verurteilten, aber nicht hingerichteten Vaters gehörte. Andererseits erfährt er Neuigkeiten über die Tätigkeiten seines Vaters während der Nazizeit, die ihn in Konflikt mit seinen moralischen Überzeugungen bringen. Seine beiden Söhne sind aus verschiedenen Gründen in einer prekären Situation und auch die drei Enkelkinder tragen dazu bei, seine ehernen Grundsätze hinsichtlich der materiellen Folgen bestimmter Unrechtshandlungen während der Nazizeit und ihrer Wiedergutmachung an Erben oder gar Erbeserben des Geschädigten in Frage zu stellen.
Während eines langjährigen Verwaltungs- und Gerichtsverfahrens, das den äußeren Spannungsbogen bildet, macht Richard einen extrem strapaziösen Prozess durch, der ihn nicht nur gesundheitlich an die Grenze des Todes bringt, sondern ihn immer wieder zwingt, bestimmte «Wahrheiten» zu überdenken.
Seine Nachkommen, seine späte Liebe zu einer wesentlich jüngeren Journalistin, seine Freundschaft mit einem alten Freund aus Studienzeiten, der ihn in dem Verfahren rechtlich vertritt, die Erinnerung an seine vor Jahren tödlich verunglückte Ehefrau und Mutter seines älteren Sohnes, die Entwicklung seines vor Jahren abgebrochenen Beziehung zur Mutter seines jüngeren Sohnes und seine quicklebendigen Enkelkinder – das alles treibt ihn um, verändert ihn, macht ihn zeitweise ratlos, doch schließlich anscheinend «weise».

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„Ist das dein Ernst? Bei deinem Einkommen. Was soll ich denn sagen mit meinen mickrigen Mäusen?“

„Zwei Haushalte für eine Familie sind finanziell einfach ein Desaster. Da kann ich noch so bescheiden leben. Außerdem – bevor ich ein Sabbatjahr mache, ist erst mal Hanna dran. Vierzehn-, fünfzehnjährige Hauptschüler sind harte Brocken. Die schaffen eine engagierte und sensible Lehrerin wie Hanna in wenigen Jahren. Es ist ein Jammer. Also werde ich mit meiner tollen Motivlage weiter unsere Führungskräfte motivieren. Damit komme ich schon zurecht. – Ist es nicht verrückt, Bernd, ich verliere den Boden unter den Füßen und bin nicht wirklich traurig drüber, während du anscheinend alles daran setzt, endlich festen Boden unter die Füße zu bekommen.“

„O Mann, Thomas, das klingt gar nicht gut. Wir sollten uns wirklich bald sehen. Vielleicht kann ausnahmsweise der jüngere Bruder mal Aufbauhilfe leisten. Ich bin tatsächlich so gut drauf wie noch nie – trotz der unsicheren Berufssituation.“

„Na klar, frisch verliebt wie du bist.“

„Das auch. Aber das ist noch nicht alles. Meine Arbeit macht Spaß. Sinnvoll, neuartig, viel Gestaltungsfreiheit, eine Menge Kontakte. Und ich bin so gesund wie seit Jahren nicht mehr. In jeder Beziehung.“

„Ich gönn es dir von Herzen. Und glaub ja nicht, ich wäre total am Boden. Ich muss mich nur neu orientieren. Im Beruf und in der Familie. Nur. So was kommt leider immer zur Unzeit. Und meistens gleichzeitig. Nicht schön der Reihe nach zum Abarbeiten. Aber diese Übergangszeit hat auch ihre Reize. Die Zwillinge sind in einer wunderbaren Phase. Womöglich die schönste ihres ganzen Lebens. Mit Hanna geht es immer besser. Seit ich ausgezogen bin. Oder weil ich ausgezogen bin. Wir sehen beide wieder mehr das Positive in unserer Beziehung. Keine täglichen Reibereien. Wir reden wieder lange und vernünftig miteinander, wenn es notwendig ist oder sich ergibt. Ich habe meine Techniken, bestimmte Themen zu vermeiden. Sie hat wahrscheinlich ihre. So läuft es viel besser als nur erträglich, manchmal sogar sehr gut. Mal abwarten, wie sich das entwickelt.“

„Schade, dass wir fast tausend Kilometer zwischen uns haben.“

„Ja, finde ich auch, Brüderlein. – Wie geht es deiner Mutter?“

„Else? Unser Kontakt ist ziemlich spärlich geworden. Habe ich dir schon erzählt, dass sie nicht mehr allein lebt?“

„Nein, hast du nicht. Hat sie endlich ihre große Liebe gefunden?“

„Das kann ich kaum glauben. Stell dir vor, er ist ein passionierter Golfer. Das genügt mir schon. Ich verstehe nicht, wie ausgerechnet Else mit einem solchen Typen zusammenziehen kann. Bei ihrer politischen Einstellung. Keine Ahnung, womit der ihr den Kopf verdreht hat. Vielleicht ist sie einfach kampfesmüde geworden, hat alle ihre Grundsätze über Bord geworfen und versucht, sich in einem sorgenfreien bürgerlichen Leben einzukuscheln. Nach allem was sie durchgemacht hat, bedingt verständlich. Aber ich glaube nicht, dass es ihr gelungen ist oder je gelingen wird. Und es steht ihr einfach nicht. Es steht ihr wirklich und wahrhaftig überhaupt nicht. Es macht mich nur traurig, wenn ich daran denke.“

„Das wäre was für Hanna. Schick deine Mutter mal zu ihr. Hanna dreht sie wieder um und macht eine Latenz-Sozialistin aus ihr.“

„Eine was?“

„Hanna träumt immer noch von ihren alten Ideen. Niemand darf verhungern. Niemand darf sich rücksichtslos bereichern. Niemand darf andere ausbeuten. Die lebenswichtigen Güter müssen weltweit so gesteuert werden, dass sie immer rechtzeitig dort sind, wo sie wirklich gebraucht werden. Kapitalismus und Marktwirtschaft schaffen das nicht. Sie sind irrational und ungerecht. Unzählige Hungernde, Obdachlose, Ausgebeutete ohne ein Fünkchen Hoffnung – von den Verhungerten, Erfrorenen und auf andere Weise vorzeitig Verreckten ganz zu schweigen. Wer das nicht akzeptieren will, muss für ein anderes Verteilungssystem kämpfen, ein im Kern gerechtes Verteilungssystem, weil von der Vernunft gesteuert. Und das ist nun mal einzig und allein der Sozialismus. Wer behauptet, der Sozialismus sei mausetot, weiß nichts von der Überlebensfähigkeit der großen Menschheitsideen. Er mag zwar seit einigen Jahren nahezu ohne Wirkungsmacht sein. Aber das ist aus der Sicht eines zukünftigen Historikers lediglich eine Art Latenzperiode. Irgendwann ist er wieder voll vital und wird mit der überlegenen Kraft der menschlichen Vernunft zur Macht drängen. Dann wird die große Zeit der Menschheit anbrechen. Die Vernunft wird regieren. Das Streben nach Gerechtigkeit wird nicht wie heute als Ausdruck niedriger Neidinstinkte gelten, sondern als die für das menschliche Zusammenleben notwendigste Voraussetzung. – So etwa die Latenzsozialistin Hanna Wiedendom-Wagner.“

„Ein weiterer Grund, dass wir uns mal wieder sehen müssen. Und zwar unbedingt mit Hanna. Findest du das denn alles Schrott, Thomas?“

„Wenn ich es könnte, ginge es mir besser. Ich war ja schließlich selbst einer von den vielen Saisonsozis im Westen. Mal regelrecht romantisch, mal mit Wut im Bauch kampfbereit und manchmal sogar mit kühlem Kopf. Aber nie konsequent und dauerhaft. Ich weiß nicht, ob ich zutiefst doch zu bürgerlich war oder einfach zu skeptisch, um an den Erfolg zu glauben und dafür zu kämpfen. Aber wenn ich ehrlich bin, muss ich gestehen, dass ich trotz aller Skepsis und aller Horrormeldungen aus dem kommunistischen Block zutiefst gehofft habe, die im Osten würden schließlich doch eine Alternative zum Kapitalismus zustande bringen, die sich sehen lassen könnte. Ich gehöre auch heute noch nicht zu denen, die eine Gänsehaut vor Ehrfurcht kriegen, wenn das hohe Lied des Kapitalismus und der freien Marktwirtschaft intoniert wird. Obwohl ich mir immer wieder eingeredet habe, total illusionslos zu sein, ist jetzt irgendwas in mir enttäuscht. Ich bin sogar richtig sauer, dass das Experiment im Osten so mickrig ausgegangen ist. Dabei muss man wirklich froh sein. Keine Atomraketen gezündet, kein einziger Schuss, kein Tropfen Blut. Wer hätte das vor zehn, fünfzehn Jahren gedacht!“

„Da war ich politisch noch ein Analphabet. Keine Ahnung, was da wirklich los war.“

„Gut für dich. So musst du dich mit dem Wirrwarr der damaligen Zeit gar nicht mehr befassen. Man war sich nie sicher, auf welcher Seite die Ideologen und Fantasten und auf welcher die Realisten waren. – Wie kamen wir eigentlich darauf? Ach so ... Hanna. Was mich immer wieder auf die Palme gebracht hat, war nicht ihre Überzeugung an sich, sondern die Ignoranz, mit der sie alle negativen Erfahrungen abtat. Die Geschehnisse im Ostblock in den letzten Jahrzehnten hatten gar nichts mit dem echten Sozialismus zu tun. Ein historisch betrachtet kurzer Irrweg unter falscher Flagge. Der Mensch ist und bleibt gut und vernünftig. Egoismus, Korruption und Machtrausch sind keine bedeutsamen Komponenten, die man in der Politik berücksichtigen müsste. Die Millionen Opfer gehen nicht zu Lasten der Idee, sondern sind allein den Führern zuzuschreiben, die die Idee verraten oder nie richtig verstanden haben. Die Wirklichkeit, die wirtschaftlichen, die gesellschaftlichen, die psychischen Realitäten sind nur dann von Bedeutung, wenn sie sich in das Ideengerüst einpassen lassen. Ansonsten sind es krude Tatsachen, die man mit idealistischem Hochmut ignorieren darf. Das Bewusstsein prägt das Sein. Als hätte es Marx und die anderen Materialisten in der europäischen Philosophie nie gegeben. Das ist platonischer Sozialismus, wenn dir das was sagt. Diese von schwäbischen Pfarrern und Lehrerinnen kultivierte Ignoranz kann mich immer wieder zur Weißglut bringen. – Ach, nimm es nur nicht zu ernst, Bernd. Das war mal wieder einer meiner psychischen Brechanfälle, die mich seit einiger Zeit manchmal attackieren. Ich weiß selbst am besten, dass Hanna keineswegs so simpel ist. Halt du ihr nur die Stange. Ich bin der Letzte, der etwas dagegen hätte.“

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