Geoffrey Chaucer - Canterbury-Geschichten
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Dieser Kampf zwischen Klassicität und Romantik erhebt sich bei allen modernen Völkern stets aufs neue, sobald die Elemente einer überlegenen fremden Kultur, durch bevorzugte und exklusive Stände auf den heimischen Boden verpflanzt, der Literatur einen neuen Aufschwung geben und die Kunstpoesie sich über die volksthümlichen und naturwüchsigen Produktionen erheben lassen. Die Renaissance dringt ruckweise und in Anläufen, die durch lange Ruheperioden getrennt sind, in die moderne Kultur ein. Aber bei Chaucer erscheint dem oberflächlichen Beobachter dieser Konflikt doch etwas sehr verfrüht. Ja, auch bei genauerer Untersuchung bleibt immer für unser modernes Gefühl etwas Seltsames, wo nicht Beleidigendes, in der spöttischen und verächtlichen Behandlung, welche die alte Romanze der Minstrels sich von Chaucer muß gefallen lassen: aus zwei Gründen.
Erstlich haben unsre hochcivilisirten Zeiten eine besondre Zärtlichkeit für die sogenannte Volkspoesie. An dieser Vorliebe hat zwar einen nicht geringen Antheil theils krankhafte Sentimentalität, die durch das Naive immer entzückt wird, theils Blasirtheit, die, aus Ueberreizung entsprungen, sich um jeden Preis der frischen Natur zuwendet, sollte sie auch Rohheit und Ungeschlachtheit mit in den Kauf nehmen müssen.
Aber der alleinige Grund für unsere Werthschätzung der Volkspoesie und namentlich der altenglischen und schottischen Balladen ist dies denn doch nicht. In diesen Gedichten, welche sich in unmittelbarem und untrennbarem Zusammenhang mit den versificirten Ritterromanzen der normännisch-englischen Periode entwickeln, ja zu Chaucer's Zeit als ununterschieden und identisch mit denselben gelten müssen Dieser Satz steht in Widerspruch mit den geläufigen literargeschichtlichen Traditionen. Der Beweis dafür muß einem andern Ort aufgespart werden. Hier nur die Bemerkung, daß ein großer Theil der Verwirrung, welche über diese Frage herrscht, dem von Percy eingeführten und namentlich durch W. Scott verbreiteten modernen Gebrauch des Wortes minstrel zu verdanken ist., birgt sich unter allerdings oft linkischen und formlosen Wendungen so viel ursprüngliche Grazie und reine Schönheit, es werden alle Töne, die das Menschenherz bewegen, von den sanftesten und rührendsten bis zu den erhabensten und erschütterndsten angeschlagen, daß die englische Literatur in ihnen wirklich einen Schatz poetischen Goldes besitzt. Shakespeare's Genie erkannte unter dem alterthümlichen Rost sehr wohl die edeln Körner heraus und wußte durch ihre meisterhafte Verwendung seinen Dramen einen unnennbaren Reiz mehr zu geben. Darum lassen wir uns nicht gern diese Lieblinge antasten und verspotten.
Anderseits machen nun Chaucer's Gedichte ganz und gar nicht den Eindruck von Dem, was wir uns jetzt unter dem Ausdruck von Klassicität oder Kunstpoesie zu denken gewohnt sind. Sie erscheinen uns vielmehr einestheils so bunt romantisch, anderntheils so derb natürlich, daß wir sehr scharf hinschauen müssen, um den materiellen Unterschied zwischen ihnen und den Versuchen seiner Vorgänger zu entdecken. Chaucer ist, wenn irgend einer, dem Hang zum Wunderbaren zugethan. Ein großer Theil seiner ernst gemeinten Gedichte bewegt sich auf diesem Gebiete oder entnimmt von daher seinen Schmuck. Selbst dem Abenteuerlichen und Phantastischen ist er nicht abhold. Eine seiner ausgezeichnetsten Produktionen, deren Sujet dem Orient entlehnt ist (die »Erzählung des Junkers«, leider unvollendet), verdankt ihre Wirksamkeit dieser Potenz. Es liegt darin gar kein Tadel, so lange der Dichter, selber gläubig, Andern das Unglaubliche glaubhaft darzustellen vermag, nicht durch Ueberladung das Uebernatürliche, Schreckhafte zur Fratze und zum lächerlichen Popanz macht. Aber dies Alles ist doch entschieden romantisch, nimmermehr klassisch, wie man das Wort sonst versteht.
Wenn wir ferner als ein Merkmal wahrer Klassicität von dem Dichter auch die Fähigkeit verlangen, sich so in sein Objekt, und sei es auch ein fern liegendes, zu versenken, daß seine Individualität darin verschwindet, und daß er bei seinen Reproduktionen die Menschen und Dinge genau in ihren eignen Formen und Farben dem Geist der Zeit und des Ortes getreu darstellt, der sie erzeugt, so geht auch Chaucer diese Eigenschaft in hohem Grade ab. Er kennt trotz seiner klassischen Studien nur die Zeit, in welcher er selbst lebt. Der Glanz des Ritterthums und seiner eigenthümlich idealen Ziele begeistert, ja blendet ihn so, daß er das Hohe und Große aller Zeiten nur in diesem Lichte zu sehen vermag. Er führt uns die Heroen der griechischen Sage, Theseus und die Helden vor Theben und Troja genau in Kostüm und äußerlicher Haltung, genau in der Denk-, Rede- und Lebensweise seiner ritterlichen Zeit vor. Ja selbst den Gott Apollo, da er zur Erde hinabstieg, stellt er völlig wie einen jungen Herrn von Stande aus Eduards III. höfischer Umgebung vor (s. Cant.-Gesch., V. 17,054 ff.). Aber auch mit den antiken Göttern in ihrer Göttlichkeit weiß er sich abzufinden. Er behandelt sie wie Heilige der katholischen Kirche, die in Kapellen mit Gesang und Messedienst, mit Weihrauch und Kniebeugungen verehrt werden, völlig so wie er es täglich vor Augen sah. Kurz, er ist so anachronistisch, wie man es nur von einem Romantiker verlangen kann. Von seiner chaotischen Zeitrechnung in der Literatur ist schon oben die Rede gewesen S. Note 67 zu Ende.. Er beabsichtigt dergleichen keineswegs. Er möchte so historisch treu und realistisch erscheinen als immer möglich. Er erklärt, nicht ohne Pedanterie, wie Julius Cäsar, Nero und Antonius schon zu Theseus' Zeit im Marstempel hätten abgebildet sein können Cant.-Gesch. V. 2035 ff.. Er läßt die Heiden bei Leibe nicht Christen sein. Aber da er keine andere heidnische Mythologie kennt als die aus den römischen Klassikern geschöpfte, so muß dieselbe für Heiden aller Art, auch für die alten Bretonen Das., V. 11,043 ff., ja sogar für die Tataren herhalten Das., V. 10,521 ff.. Dies hindert aber nicht, daß Pluto den Jesus Sirach und den Prediger Salomo citirt, Proserpina die Gesta Romanorum und das Neue Testament und daß sie dem Salomo Götzendienerei vorwirft Das., V. 11,016 ff., 10,156 ff. Wenn hier wirklich der Schalk durchblicken sollte, was ich allerdings nicht für unmöglich halte, so ist es doch bittrer Ernst, daß Virginia (V. 12,174) sich auf das Beispiel von Jephtha's Tochter beruft.. – Freilich, was Chaucer dadurch dem geläuterten Geschmack und dem besseren Wissen unserer Zeit gegenüber an absolut poetischem Werth einbüßt, das gewinnt er reichlich wieder an Interesse durch das lebensvolle Bild, welches er uns von den Zuständen seiner eignen Zeit entwirft, und selbst durch den zuerst befremdenden Kontrast, den es erregt, wenn wir durch die bunte Vermummung mittelalterlichen Prunkes die wohlbekannten Züge antiker Götter und Heroen hindurchblicken sehen.
Ein gleiches Bewenden hat es mit seiner Beurtheilung der Stoffe, ob und wie weit sie eine poetische Behandlung zulassen. Es hat ihn hierbei unendlich mehr ein gesunder Instinkt als künstlerische Einsicht geleitet. Von Erfindung in Bezug auf das faktische Material kann bei epischen Dichtern überhaupt wenig die Rede sein. Es ist daher wunderlich, wahrzunehmen, wie die Literarhistoriker, selbst seine Bewunderer, ihm Originalität absprechen, weil er aus andern Quellen geschöpft habe – und weil man diese Quellen ihm in den meisten Fällen nachweisen kann. Kein Epiker, der nicht den Boden unter den Füßen verlieren will, darf seine Erfindung aus der Luft greifen. Kein Epiker von Homer bis Walter Scott hat dies gethan, ja kaum ein echter Dramatiker. Selbst Shakespeare hat die Fabel stets »irgend woher« entnommen und meistens läßt sich die Quelle nachweisen. Ob der Dichter sich dabei auf den Vorgang der Sage oder der schriftlichen Ueberlieferung stützt, ist natürlich gleichgültig. Chaucer ist bei der Benutzung seiner Quellen auf sehr verschiedene Weise verfahren. Bald hat er aus einem unscheinbaren Embryo eine lebendig gegliederte umfangreiche Erzählung entfaltet, bald ein Paar platter Schwänke zu einer bunt gruppirten und von dem köstlichsten Humor durchdrungnen, fast dramatischen Satire ineinandergeschlungen, bald einen absurden Gassenhauer zu einer vollendeten Parodie umgearbeitet, bald freilich auch im nächsten Anschluß an ein anderes Original sich mit der Rolle eines freien Uebersetzers begnügt. Hier handelt es sich dann natürlich nur um Auswahl, Anordnung und Weiterführung des Vorgefundenen. Einzelne, allerdings im Ganzen wenige, Stoffe sind an sich spröder Natur und wehren sich gegen eine erfolgreiche poetische Behandlung. Es gehören aus den Canterbury-Geschichten dahin die Erzählung der Priorin und der zweiten Nonne. Andre, wirkliche Uebersetzungen prosaischer Stücke verzichten von vornherein auf jeden selbständigen – geschweige denn dichterischen Werth und haben ihre Bedeutung nur in dem Zweck des größeren Ganzen, dem sie eingefügt sind. So die Erzählung von Meliboeus und der Traktat des Pfarrers in den Canterbury-Geschichten. Aber auch bei glücklich gewählten Stoffen – und deren ist bei weitem die Mehrzahl – fehlt es hin und wieder in der Ausführung nicht an Wiederholungen und ungehörigen Breiten. Wir haben schon oben der Vorliebe erwähnt, mit welcher er astronomische Probleme behandelt. Aehnliches gilt von gewissen scholastischen Diatriben über Moralsätze, die er oft sehr lang und ohne Verhältniß zur Erzählung ausspinnt. Wir lesen sie bei ihm freilich mit Interesse; aber mit dem Interesse einer Kuriosität, das auch durch eine seltsame Ungehörigkeit erregt wird, wenn sie nur charakteristisch für das Wesen einer ganzen Kulturperiode ist. Bei einem Dichter der Gegenwart würden wir sie nicht dulden.
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