6Woolworth – Tagesspiegel – Wirtschaft, Seite 24, Sonntag 16. September 2012, Überschrift: Der Wühltisch bleibt. In diesem halbseitigen Artikel wird sehr klar und historisch nachvollziehbar die Woolworth-Geschichte von den Anfängen bis zur Jetzt-Zeit erzählt.
7Kevlar-Weste – Frankfurter Allgemeine Magazin – Mode Spezial – 12. Woche, 20. März 1998, Heft 942. Ja, ja, manchmal lohnt sich, das Aufheben solcher Zeitungsbeilagen, weil, die Geschmäcker ändern sich bei sich, Jahre später verlangt es einem nach etwas, das andere schon längst entdeckt haben, und das weiß man wenigstens, dass es sowas gibt. Allerdings, wer sich genötigt fühlt in Kevlar-Westen rumzurennen, weil er meint. Er würde auf offener Straße erschossen wie Herr Tu Pak Shakur, sollte vielleicht statt seines Modestils ein paar andere Dinge in seinem Leben ändern.
8Elvis Costello – verbrachte mit einem Kofferverstärker so viele Stunden vor dem Gebäude einer Plattenfirma in London, bis sie sich seiner erbarmte. Stiff Records (auch Wreckless Eric, Ian Dury, Nick Lowe) ließ ihn seine erste Platte aufnehmen ‘My Aim is true’ von der ‘Red Shoes’ stammt. Seine nachfolgende Platte mit ‘I don’t wanna go to Chelsea’ zeigt Elvis Costellos Genie an Produktionskönnen und songarrangiertem Abstimmen einer großartigen Band.
9QM – Gucci-Werbung – Das Magazin QM heißt natürlich GQ(152/1), spricht sich natürlich Dschih Ki Uh, keine Ahnung, Männermagazine fass ich nicht an, sowas können die sich selber drucken. Die Fotografen sind, wie man auf der Gucci-website nachlesen kann Inez Van Lamsweerde und Vinoodh Matadin. Ba Refaeli ist dann aber doch nicht in der Werbung, sie entscheiden sich für – Achtung, aus der Website von GQ Deutschland auf Facebook: ‘Natürlich, sportlich, schön – Charlotte Casiraghi, die gehört zum monegassischen Hochadel: den Grimaldis. Grace Kelly die Großmutter, Fürst Albert der Onkel und Caroline von Monaco die Mutter. Die Leidenschaft der 26-Jährigen ist der Reitsport. Genau dies ist, neben ihrer umwerfenden Schönheit, auch der Grund für das Modehaus Gucci, Charlotte Casiraghi als Gesicht der 'Forever Now' Werbekampagne einzuspannen.’ denn sie posiert auf dem Teppich sitzend mit einem Weißen Hausschuh genannt ‘Loafer’. Casiraghi… diese Frau hat sich über ein Jahr lang auf jede Versammlung, Vernissage, Show und Empfangsgelegenheit geschlichen und auf dezent geheimnisvolle Dame gemacht, dass ihr der Ruf damenhafter Klasse angedichtet wurde. Es geht also auch leise, statt immer nur zu poltern. Die Spitze ist schmal auf der sich die wenigen Begehrten tummeln wollen, und man kann sie in den Redaktionen sehen, wie sich die Werbemännchen und Dämchen monatelang die Köpfe zu Brei denken, wen sie denn als nächstes auf ihren Thron der Plakate und Großanzeigenkampagne hieven möchten. Wer allerdings mal eine ästhetisch anspruchsvolle Website sehen möchte, mir haben die Guccis imponiert, is natürlich reines Shopping. (9/1)GQ – ‘Bar Refaeli, israelisches Model, wird ‘Gentlemanwoman oft the Year.’ Man küre sie ‘…weil sie ein Supermodel ist, das Haltung nicht bloß für eine Körperposition hält’ weiß das GQ-Magazin bei der ‘Männer des Jahres’-Gala zu verkünden. Süddeutsche Zeitung, Rubrik Panorama, Leute, Mittwoch, 17. Oktober 2012 Bar Refaeli ist allerdings eine optisch derart langweilige Person, dass man sich fragt wie langweilig sich dieses Herrenmagazin eigentlich geben will? In der Fotoserie Refaeli mit Kriegstruppenhelm wird einem erst klar wie das aussehen könnte wen man s richtig macht. Das hat nämlich Ines Cudna schon 2006 geschafft und mit ihrem rundlichen Gesicht ihrer einladenden Busenfurche im olievegrünen Tanrnanzug kuckt die Cudna mit Helm auf ganz unschuldig in die Kamera dass jeder Schützengraben sich ergeben würde, bei Bar Refaeli hat man eher den Eindruck die wissen nicht was sie mit der so richtig anfangen sollen, man hört den Fotografen im Hintergrund rumschreien: Schon wieder so eine, gebt mir doch endlich mal was was eine Vorstellung von sich mitbringt. Charlotte Casiraghi ist ein ähnlicher Fall, dieser aufgesetzte Dauerschmollemund des zarten Weibchens nervt wenn man ihn zum 100sten Mal in Zeitschriften abgedruckt selbst im Pro - Halbprofil gesehen hat. Nur weil diese Frau sämtliche zu erhaschenden Veranstaltungen zwischen London Paris und Rom abgesessen hat, darf doch Qualität nicht mir quantitativem Jetgesette verwechselt werden. Allein wieviel Kerosin diese Frau in ihrem monegassischen Privatjet verbraucht, dass sie bei der Lufthansa schon nach Kohlrüben als Kerosinersatz rufen und die halbe Welt der Kohlrübenbauern vernichten werden, weil statt zu essen das alles ihren gierigen Düsen zum Fraß reinstopfen, nur damit Schick-Weibchen um die Welt fliegen können, das haben wir alles der Casiraghi zu verdanken, da kann die noch so oft zum Frisör rennen und rufen Haare nach Hinten glätten an den Seiten frei machen, sonst beachtet keiner meine Ohrclips, sie ist und bleibt langweilig, und wieder Mal der Beweis: Frauen denken einfach nicht an die Konsequenzen ihres Getues, jedenfalls nicht bei Kohlrüben.
10Diese Studie gibt es wirklich – Der unerschöpfliche Journalist Hilmann Klute hat zusammengetragen was zusammengetragen werden muss, dass Forscher die abstrusesten Beweislagen anführen, die eigenartigsten Überkreuzvergleiche ziehen, nur um Studien, die auf ein gewünschtes Ziel hinauslaufen auch erfolgreich beenden zu können. Offenbar ist der Studiendruck so groß, dass sie sich an den Universitäten nicht zu schade sind, sonstwas zu beweisen. In dem Artikel, führt er wundervoll sinnentleerte Beispiele an. Das musste ja wirklich mal erforscht werden. Süddeutsche Zeitung - Samstag/Sonntag, 22./23. September 2012, Rubrik ‘Wochenende’, mit der Überschrift ‘Fallsüchtig – Hamster werden depressiv, wenn sie bei Licht schlafen, Hochhackige Schuhe sind gut für den Orgasmus, in Klammern ‘Frau’. Männer werden dümmer, wenn sie Blondinen betrachten, werden auch belgische Forscher erwähnt die an der Gangart einer Frau deren vaginale Orgasmusfähigkeit einschätzen könnten. Eine Italienerin hat nämlich bei Frauen die Beckenmuskulatur abgetastet und Weiß nun, dass Frauen mit hochhackigen Schuhen schneller zum Orgasmus gelangen, zumindest Frauen zwischen 29 und 49 Jahren. Das Thema Sex sei bei Studien überhaupt sehr beliebt. Na dann mal weiter so.
11Max Goldt – einfach in nen Buchladen gehen und alle Hör-CDs von ihm kaufen. Seine mit abgespreizten Fingern daher erzählten Kolumnen sind einzigartig, man wünschte dem raffinierten Horst Evers ein wenig mehr Max Goldt, der ist einfach noch n Treppchen höher. In seiner klein feinen Geschichte ‘Mein Nachbar’ erzählt er, dass der fast zu jedem Wort oder gefallenen Satz sagt: Guter Gruppenname.
Le Mépris, die Bardot in nur sieben Bildern, ein Strohhut wie ich ihn jetzt Alex aufsetzte: Hut steht ihr gut. Tatsächlich war die gelangweilte Bardot nie mehr so sexy wie in diesem Film, dessen Titel ‘Die Verachtung’ einen schon grübeln lässt, über dieses breite Haarband, die Stirn ganz frei. Alex war es aber zu sexy, geht ja um Mami, Jäckchen, einen Schal, etwas Leichtes zum über die Schulter werfen. In der Strumpfabteilung wurde dann ich fast wahnsinnig, als ich diese glänzenden weißen Strumpfhosen sah und mir Alex’ Beine darin vorstellte: Von der männlichen Warte aus betrachtet, ist das dumme an Sex ja, dass er langweilt. Ist das Glied erst mal drin, denkt man nur noch, wann gibt’s die nächste Zigarette. Alles kommt also darauf an, wie sehr man die Vorgeilheit steigern kann. Da zeigt sich die wahre Fantasie. Würde man Männer fragen, ob sie lieber den ganzen Tag aufgegeilt mit einem Mädchen durch die Stadt ziehen würden, oder sie lieber sofort besteigen, na was würden die meisten antworten? Falsch, ihr Idioten. Die richtige Antwort lautet: Ich will das eine ganze Woche lang machen, nebenher laufen, ohne, dass irgendetwas passiert. Geil sein und bitteschön auch geil machen, die sind ja total bescheuert die Mädchen die dir jeden Wunsch erfüllen, sich in die Pisse in der Seitenstraße vor dich hinknien und dir an der Hosenöffnung einen lutschen. Eben genau das will ich nicht. „Nee, Leo“, winkte Alex ab, und holte mich aus meinen Träumereien zurück, „Hautfarben muss sein“, „och wie langweilig“, sagte ich. „Für dich zieh ich morgen mal n Kleid an und solche Weißen, wenn du willst.“ Ich will, aber ich wollte gerade sagen, das wirst du nicht tun, sonst spring ich dich auf offener Straße an, bekam aber nur ein, „lass uns mal nicht übertreiben“, heraus, „wenn du am Sonntag dein Kleid anziehst für deine Eltern, soll es ja was Besonderes werden, also hier in der Stadt schön weiter in weißen Schlabberhosen rumlaufen.“ „Hast Recht“, sagte sie, „Schlabber Alex bleibt so.“
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