Christoph Kessel - Nächster Halt - Darjeeling-Hauptbahnhof

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Der Autor reiste ein Jahr lang mit öffentlichen Verkehrsmitteln einmal um die Welt. Dabei verzichtete er möglichst oft auf das Flugzeug. Vielmehr ging es mit Bus, Bahn, Schiff, Rikscha, mit dem Fahrrad oder zu Fuß einmal um den Globus. Er beschreibt das Reisen mit den Einheimischen, die zur Arbeit, zum Verwandtenbesuch oder zum nächsten Markt unterwegs waren auf eine lebendige Art und Weise, die dem Leser das Rucksackpacken und Welt entdecken schmackhaft machen sollen.

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Nach dem Sieg über Frankreich steckte das Empire in einem Dilemma. 90 Prozent der Bewohner waren französischen Ursprungs und katholisch. Daher gaben die Briten den französischen Bewohnern schließlich die gleichen Rechte wie den wenigen Briten, die damals in Kanada lebten. Erst während des amerikanischen Freiheitskrieges flüchteten viele Anhänger der britischen Krone aus den sich bildenden Vereinigten Staaten ins nördliche gelegene Kanada. Bald darauf bildeten die Briten die Bevölkerungsmehrheit und wollten die Vorherrschaft in der Politik gegenüber den frankophonen Bewohnern. Zu dieser Zeit keimte in der französischsprachigen Provinz Québec bereits der Gedanke auf, sich vom Rest der Kolonie abzutrennen. Dieser Separatismus ist bis zum heutigen Tag in Québec vorhanden. Kanada ist heute ein Staat im Commonwealth mit der Königin von England als Staatsoberhaupt. Die letzte Provinz, die der Konföderation von Kanada beitrat, war 1949 Neufundland.

Nach der Flucht der Franzosen wurde Nova Scotia im 18. Jh. hauptsächlich von schottischen Auswanderern besiedelt. Die Provinz besteht hauptsächlich aus Wald, Wald und nochmals Wald. Der Busverkehr war ein wenig besser organisiert als in Neufundland, aber auch auf dieser Insel besteht die Hauptklientel der Busunternehmen aus Rentnern und einem deutschen Backpacker. Hinter mir im Bus saßen wieder einmal Chips mampfende ältere Herrschaften. Da ich die Nacht vorher auf der Fähre nach Nova Scotia praktisch nicht geschlafen hatte, versuchte ich es nun im Bus. Doch leider war das Geknirsche der Chips-Tüten stärker als das Bedürfnis meines Körpers zu schlafen. Nach dem Lunch wurden Bonbons ausgepackt und lautstark gelutscht. Obwohl ich die Augen während der Fahrt geschlossen hielt, um vielleicht doch zu schlafen, bekam ich alles »Aufregende« der Fahrt mit, da beide, wie in der Muppets-Show die zwei Alten auf dem Balkon, jedes noch so kleine Detail am Straßenrand kommentierten: »Oh road work!«, oder »What a beautiful garden!« oder »Look! The traffic light is red!«. Wenn es nichts zu kommentieren gab, da wir wieder einmal durch endlosen Wald fuhren, wurde die Bemerkung »What a nice day!« eingeworfen. Durch die dauernde Beschallung war Schlafen zur Unmöglichkeit geworden.

In Kanada existieren Jobmodelle, die die Hartz-Kommission in Deutschland sicher nicht wagen würde vorzustellen. Bei den vielen Straßenbauarbeiten beispielsweise gab es zwei Personen, die den ganzen Tag nichts anderes taten, als ein Schild in der Hand zu halten, auf dem auf der einen Seite »Stop« und auf der anderen Seite »Go« stand. Die Kunst der Arbeit bestand nun darin, möglichst nicht gleichzeitig auf beiden Seiten der Baustelle »Go« den Autofahrern zu zeigen, da dies katastrophale Folgen gehabt hätte. Daher wurde ein dritter Job geschaffen – der des Begleit-Fahrzeugführers. Eine Person fuhr mit ihrem Pick-up immer vor den Autos, die die Baustelle passieren wollten. Den ganzen Tag musste diese Person hin- und herpendeln und PKWs durch die Baustelle lotsen. Ein anderer ebenfalls sehr monotoner Job war der des »Einkaufswagen-Zurückbringers« auf den vielen Parkplätzen der Shopping-Center. Der Job des »Tüten-Einpackers« im Supermarkt ist sicherlich vielen Lesern schon bekannt. Daher bin ich wirklich froh, solche Verhältnisse in Europa noch nicht vorzufinden.

In Halifax, der Hauptstadt von Nova Scotia, mietete ich mir erneut ein Fahrrad. Leider wurde ich während meiner Tour mit immer neuen Problemen konfrontiert, was das Rad fahren anbetrifft. Waren es auf den Orkneys noch die Naturgewalten wie Sturm und Regen, die einem das Leben schwer machten, war es in Schottland, Island und nun in Halifax die Nachlässigkeit, mit der Radvermieter ihre stählernen Rösser behandelten. Die Gangschaltungen, falls sie funktionierten, waren so falsch eingestellt, dass einem passionierten Radfahrer wie mir, fast die Tränen kamen, da ich bei jeder Pedal-Umdrehung, das Knirschen von Metall auf Metall hören musste, ohne etwas dagegen tun zu können, weil Werkzeug natürlich ein Fremdwort war. Diesmal hatte der Drahtesel zwar eine Gangschaltung, doch die vordere war bloße Verzierung, da das Kabel, das zu ihr führte, total zerfetzt war. Wenigstens konnte ich die Kette auf das Mittel-Ritzel ziehen, sodass ich einigermaßen von der Stelle kam. Ziel meiner Tour waren die idyllisch gelegenen Fischerdörfer um Halifax an der Atlantikküste. Leider spielte das Wetter überhaupt nicht mit und diese 90 Kilometer Tour wurde zur Dauerdusche von oben durch den Dauerregen, von unten durch die mit Wasser vollgelaufenen Schlaglöcher und von der Seite durch die vorbeiziehenden Autos. Zum ersten Mal in meinem Leben radelte ich nun neben einem dieser monströsen Trucks, wie wir sie aus den Filmen von Hollywood zur Genüge kennen. Ich kam mir vor wie im »Enter-Sandman«-Video von Metallica oder bei Terminator 2, wo die Menschen vor diesen Trucks zu flüchten versuchen. Doch die Trucker waren mir nicht feindlich gesinnt. Mit einem Hupton verscheuchten sie mich rechtzeitig von der Straße in die Böschung am Straßenrand, sodass ich immer mit dem Schrecken davonkam.

Peggy’s Cove ist leider nicht mehr nur ein idyllisches Fischerdorf. Dort wurden im September 1998 die Wrackteile des Fluges Swissair 111 an Land gespült. Die Maschine stürzte in den Atlantik, nachdem die Piloten die Kontrolle über die MD 11 verloren hatten, da Rauch im Cockpit aufgetreten war. Ein Gedenkstein erinnert an diese Katastrophe in der Nähe des Dorfes. Halifax wurde in der Vergangenheit ebenfalls von einer Katastrophe heimgesucht. Am 6. Dezember 1917 gab es im Hafen die größte von Menschen verursachte Explosion vor der Zündung der Atombombe in Japan 1945. Das französische Munitionsboot »Mont Blanc« stieß im Hafen von Halifax mit dem belgischen Handelsschiff »Imo« zusammen. Die Crew des Munitionsboots wusste, was sie geladen hatte: u. a. mehr als 200 Tonnen TNT und 2.100 Tonnen Pikrinsäure, die für Sprengmaterial verwendet wird. Daher floh die Crew mit den Beibooten. Das Schiff explodierte erst 30 Minuten nach der Havarie. 1.900 Menschen kostete dieser Unfall das Leben. Der 1.000 Kilogramm schwere Anker des Schiffs wurde drei Kilometer von der Unfallstelle gefunden. Die Explosion war noch 300 Kilometer entfernt zu spüren und 150 Kilometer entfernt zu hören. Die Nachbarstaaten Nova Scotias und insbesondere die Stadt Boston halfen damals den Bewohnern von Halifax, sodass bis heute, als Zeichen der Anerkennung, Boston von Halifax jedes Jahr einen Weihnachtsbaum geschenkt bekommt.

Aufgrund dieser Explosion hat Halifax nicht mehr viele wirklich alte Gebäude zu bieten. Doch für mich war die Stadt wegen ihrer vielen Pubs und der perfekten Übernachtungsmöglichkeit in einem Hostel mit Küche, Internet, Café und Wohnzimmer ein schöner Aufenthaltsort geworden. Glücklicherweise brachte ein gewisser Alexander Keiths aus Schottland die gute Brautradition mit, sodass ich während einer Brauereiführung, die eher einem Theaterstück glich, gutes schottisches Ale genießen durfte. Das war das erste Mal, dass ich auf nordamerikanischem Boden anständiges Bier bekam. Ich war gespannt, wie dies in den kommenden Wochen aussehen würde. In Halifax merkte ich, dass die Welt doch ziemlich klein sein kann, denn mir lief zum ersten Mal ein Meenzer{41} Wesen über den Weg. Endlich konnte ich wieder »Meenzer Bube, Meenzer Mädche«{42} singen, ohne von allen Seiten schief angeguckt zu werden.

Von Halifax reiste ich mit dem Bus die Südostküste Nova Scotias entlang nach Lunenburg. Wie der Name erkennen lässt, war diese Stadt eine deutsche Gründung. Haupterwerbszweig war im 18. Jh. der Schiffbau gewesen. Viele der Bewohner sind damit sehr reich geworden. Ihre wunderschönen Holzbauten am Naturhafen konnte ich auch noch nach 250 Jahren bewundern. Das bekannteste Boot, das im Ort gebaut wurde, war »Bluenose« im Jahre 1921: ein Zweimaster-Holz-Segelboot, das eigentlich dem Fischfang dienen sollte, aber hauptsächlich für das jährliche Bootsrennen zwischen den USA und Kanada genutzt wurde. Von 1921 bis 1938 gewann die Bluenose jedes Rennen gegen die Boote aus den Vereinigten Staaten. Mit dem Ausbruch des 2. Weltkriegs gab es keine Rennen mehr und die Ära der Holzsegelboote war vorbei. Bluenose wurde 1942 nach Haiti verkauft und sank dort vor der Küste im Jahre 1946. 1963 wurde mit den gleichen Konstruktionsplänen Bluenose II gebaut. Seither kann man, wenn man Glück hat, mit Bluenose II vor der Küste Nova Scotias mitsegeln. Als ich das Boot in seinem Geburtshafen Lunenburg sah, musste ich natürlich mit auf den Segeltörn. Es war eine wunderschöne Erfahrung, das lautlose Gleiten des Schiffes zu erleben. Statt eines Dieselmotors waren bei dieser Reise das Knirschen des Holzparketts und das Flattern der Fahne die markanten Geräusche gewesen.

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