Peter Graf - Das Vermächtnis von Holnis

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Bei den Renovierungsarbeiten im Keller ihres Hauses auf der Halbinsel Holnis unweit von Flensburg stoßen die Besitzer auf eine baufällige Außenwand, hinter der sie ein geheimes Gewölbe entdecken. Dort machen sie eine große Anzahl an Särgen aus und finden Schriftstücke, die sie in das Jahr 1848 führen, in die Zeit unmittelbar vor dem 1. Deutsch- Dänischen Krieg. Südschleswig und damit auch Flensburg gehört zwar dem Deutschen Bund an und hat eine große Anzahl deutschstämmiger Einwohner, wird aber von Dänemark regiert. Gegen diese Fremdherrschaft lehnt sich die Bevölkerung, z.T. organisiert in Geheimbünden, auf. Der Roman greift diese geschichtlichen Ereignisse in Form eines Krimis auf, an dessen Anfang der Mord an einem Amtsarzt steht. Der ermittelnde dänische Kommissar Feddersen erkennt schnell, dass es bei diesem Verbrechen nicht um einen einfachen Raubmord geht, sondern dass sich in Flensburg etwas Unheilvolles zusammenbraut.

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Die Forderung der Dänischgesinnten, den Landesteil Schleswig bis zum Fluss Eider dem Dänischen Königreich einzuverleiben, war als Affront verstanden worden, und so war es vor allem in Rendsburg, an der Eider gelegen, zu Aufständen gekommen, die in den ganzen Landesteil abstrahlten. König Christian VIII hatte zumindest noch versprochen, eine Gesamtverfassung sowohl für Dänemark als auch für die Herzogtümer Schleswig und

Holstein einzuführen und damit die Hoffnung genährt, dass die Interessen der Deutschen auch Berücksichtigung fanden. Aber der König war tot, und sein Sohn Friedrich VII hatte schnell seine Absichten offen gelegt, indem er Minister in sein Kabinett aufgenommen hatte, die eindeutig eiderdänisch waren und den Deutschen nicht wohlgesonnen waren.

Obwohl Fritz bekannt war, weswegen in den letzten Jahren die Polizeipräsenz so zugenommen hatte, konnte er sich die Anspannung nicht erklären. In Flensburg an der Grenze zwischen Nord- und Südschleswig hatte es bislang kaum Ausschreitungen gegeben. Die vereinzelten Flugschriften mit den Symbolen der Bewegung - die Doppeleiche und die blau, weiß, rote Trikolore - die hin und wieder an Bäumen oder Wänden auftauchten, waren immer schnell wieder beseitigt worden. Bei den berüchtigten Sänger- oder Turnerfesten, die als Zellen der Aufruhr galten, waren immer Vertreter der staatlichen Organisationen anwesend. So sorgten sie für Zurückhaltung. Fritz Bruder hatte am eigenen Leib erleben müssen, was mit den Leuten geschah, die sich mit ihrer Forderung nach einer eigenen Verfassung hervortaten.

Heimliche Zusammenkünfte waren bei der Enge der Stadt und bei dem großen Anteil dänischgesinnter Bürger kaum möglich. Bei so viel Wachsamkeit war es bisher gelungen, die Aufstände von Flensburg fernzuhalten.

Die Deutschen hatten sich ebenso an diesen Zustand gewöhnt oder darauf eingestellt und versuchten sich nicht von der Polizei beeindrucken zu lassen oder sich in ihrem Handeln einschränken zu lassen.

So hatte auch Fritz gelernt, die Polizisten, so weit es ging, zu ignorieren, und den staatlichen Organisationen aus dem Weg zu gehen. Von den Polizisten, die vom Kompagnietor her eher gelangweilt zu ihm herüberschauten, ging keine Gefahr aus. Aber etwas stimmte hier am Hafen nicht. Das spürte Fritz. So viele Leute ließen sich doch kein Geschäft entgehen.

Die Brigg war in einem erbärmlichen Zustand. Wenn die Schiffe von ihren Atlantikfahrten zurückkamen, die häufig von schweren Stürmen begleitet waren, dann sah man immer auch dem Material die Strapazen an. Aus den kalfaterten Planken quoll an vielen Stellen das Hanf hervor, das zum Abdichten der Bretter diente, Farbe war abgeblättert und auch mal eine Spiere gebrochen. Das war nicht ungewöhnlich. Aber jeder Schiffsführer sorgte dafür, dass das Schiff zumindest einen aufgeräumten Eindruck machte: die Tampen aufgeschossen und über die Belegnägel gelegt, das Deck sauber geschrubbt, die Segel sorgsam aufgegeit. Denn der Zustand des Schiffes gab auch immer Aufschluss darüber, wie mit der Fracht umgegangen worden war. Und ein guter Eindruck des Schiffes schlug sich immer im Verkaufspreis der Waren nieder. Bei dieser Brigg hatte ein solcher Schiffsführer gefehlt oder aber eine Besatzung, die den Befehlen ihres Kapitäns Folge leisten konnte oder wollte. Und beides ließ nichts Gutes erwarten.

An der mit Kopfsteinen gepflasterten Kaianlage standen mit mürrischem Gesicht zwei Zöllner herum, die wie bei jedem Schiff den Auftrag hatten, die Ladung zu inspizieren. Aber hier, wo doch zumindest Schauerleute sein mussten, herrschte eine angespannte Ruhe. Fritz war es sofort klar, dass er keinen Auftrag ergattern würde. Aber was hier vorging, das wollte er sich nicht entgehen lassen. Er hielt sich etwas im Hintergrund, denn zu offenkundige Neugierde konnte schnell zu einer schmerzhaften Ohrfeige führen, aber er dachte nicht daran, dem Auftrag des Meisters Folge zu leisten und gleich zurückzulaufen. Gerade als er sich entschlossen hatte, sich doch auf den Rückweg zu machen, erweckte ein Poltern im Rumpf seine Aufmerksamkeit und einen Moment später sah er, wie eine Kiste von einem Matrosen aus dem Laderaum des Schiffes geschoben wurde. Nicht nur die Form der Kiste, sondern vor allem der widerlich süßliche Geruch, der sich auf dem Vorplatz ausbreitete und sich wie Pelz in Fritz Nase festsetzte, ließ keine Zweifel über deren Inhalt zu. „Armer Teufel“, murmelte Fritz in sich hinein. Er musste unwillkürlich an seinen Bruder denken, von dem er so lange nichts mehr gehört hatte. Aber immerhin hatte der Kerl, der in der Kiste vor sich hinstank, das Glück gehabt, in der Nähe des Hafens gestorben zu sein. So konnte er in geweihter Erde begraben werden und musste seinen Weg in den Himmel nicht so antreten wie viele Seeleute vor ihm: eingenäht in ein Tuch und dem Meer übergeben.

Den vier Matrosen, die mittlerweile an Deck standen und einen weiteren Sarg aus dem Bauch der Brigg gezogen hatten, konnte man verständlicherweise keine Freude ansehen, endlich in Flensburg angekommen zu sein. Als sie wortlos die Kisten über die Reling wuchteten und auf einen bereitstehenden Karren hievten, wendeten sich die Zöllner nur angewidert ab und machten mit einer feindseligen Gestik deutlich, dass die Männer schleunigst verschwinden sollten. Für Fritz nun ebenfalls ein Zeichen, sich auf den Rückweg zu machen.

3

Jesper Olsen ließ sich wie an jedem Abend eines erfolgreichen Tages behäbig in seinem Ledersessel nieder, vor sich ein Glas voller Portwein, nicht billiger Branntwein oder Rumverschnitt, sondern ein Portwein, für dessen Preis ein Handwerker einen Monat schuften musste. Für ihn der allabendliche Beweis, dass er es geschafft hatte. Er hätte sich mittlerweile viel Luxus leisten können, ein Wohlstand, der ihn vielleicht sogar in die Kreise wohlhabender Kaufleute hätte bringen können. Aber er verzichtete auf ein ansehnliches Haus, auf Dienstboten; selbst den Besitz von Pferd und Kutsche untersagte er sich. Hin und wieder leistete er sich eine Hure, für die er als Amtsarzt sicher nichts hätte bezahlen müssen. Aber er belohnte sie immer großzügig, womit er sich deren Schweigen erkaufte, mit niemandem über seine Vorlieben zu sprechen. Und er war froh darüber, dass sicherlich keines der Mädchen auch nur darüber nachdachte, sich ihm ein zweites Mal anzudienen, trotz des stolzen Betrages, den er bezahlte.

Er war vorsichtig, und Wohlstand musste erklärt sein. Seine Silbertaler und Reichsbanknoten wusste er sicher unter den Dielenbrettern auf dem Schlafboden verwahrt und waren ihm Beweis genug, dass er es zu etwas gebracht hatte. Dieser Tag war erfolgreich gewesen, unerwartet erfolgreich. Die Visitation der Brigg, die vor Holnis vor Anker gelegen und dort auf die Erlaubnis auf Einreise gewartet hatte, hatte ihm einen Geldbeutel eingebracht, der ungewöhnlich schwer war. Er und nur er hatte die Macht darüber zu entscheiden, ob ein Schiff den Hafen anlaufen durfte oder ob das Schiff für Tage oder sogar Wochen unter Quarantäne gestellt wurde und die Schiffseigener dadurch viel Geld verlieren konnten. Und es stand in seiner Macht dafür zu sorgen, dass die Matrosen noch lange in ihrem hölzernen Gefängnis schmoren mussten, den ersehnten Hafen in unmittelbarer Reichweite. Und diese von der langen Reise ausgezerrten Männer konnten in einer solchen Situation für jeden Kapitän zur Gefahr werden. Diese Möglichkeiten sorgten dafür, dass er einen ständigen Zufluss an Reichstalern hatte. Am heutigen Tag hatte es ihm gereicht, nur einen flüchtigen Blick in den Laderaum zu werfen und auf Fragen zu verzichten, um seiner Altersabsicherung ein gutes Stück näher zu kommen. So genoss er das abendliche Ritual, sich immer wieder in Erinnerung zu bringen, wie er dahin gekommen war, wo er jetzt war.

Sein Leben hatte keineswegs vielversprechend begonnen. Das Leben auf einem kleinen Geesthof nicht weit entfernt von Tondern war von Armut geprägt. Aber nicht den Hunger, dem er und seine vier kleineren Geschwister so oft ausgesetzt waren, hatte er als Leid empfunden. Hunger gehörte zum Leben genauso wie der Sturm im Herbst, und alle hatten doch Hunger. Auch die harte Arbeit, die seinen kleinen Körper oft voller Schmerzen gefüllt hatte, war ein so selbstverständlicher Teil seines Lebens gewesen, dass er als Kind nie darüber nachgedacht hatte. Im Gegenteil: Es gab Pflichten, die ihn weniger erschöpften, und Jesper konnte sich noch an ein Gefühl der Freude erinnern, wenn er den Stall ausmisten durfte und nicht auf dem Feld Steine sammeln musste, die ihm die Arme auszureißen schienen. Was ihn aber auch jetzt noch, so viele Jahre später, erschauern ließ, war der Gedanke, nein, das Bild der Peitschen, das sich in sein Gehirn eingebrannt hatte. Dass Schläge zum Alltag gehörten, darüber gab es keine Zweifel. Aber sein Vater war von so brutaler Gewalt gewesen, dass Angst wie eine bleierne Decke über dem ganzen Hof gelegen hatte, und auch mit seinen mittlerweile 58 Jahren spürte Jesper immer mal wieder diese Last, die ihn auch heute noch manchmal zu erdrücken schien. Jede Minute, in der der Vater nicht in der Nähe gewesen war, war ihm vorgekommen wie ein Moment, in dem er mühsam durch seine Kehle Luft einatmen konnte. Wenn der Vater in der Nähe war, erfüllte ihn sofort das Gefühl, erstickt zu werden. Der Vater hatte nicht nur eine Peitsche, ein daumendicker Stock mit Rindslederstreifen am Ende. Überall auf dem Hof hingen die Peitschen, jederzeit sichtbar als unmissverständliche Warnung an den Wänden. Und es brauchte keinen Vorwand, dass der Vater sich eine griff und zuschlug, zuschlug, zuschlug. Nicht einmal oder zweimal. Er schlug sich jedes Mal in einen Rausch, der durch Schreie - zum Weinen war man gar nicht mehr in der Lage gewesen - eher bestärkt wurde. Nur wenn genug Blut den Rücken oder Po heruntergeflossen war, wandte sich der Vater ab, nicht ohne vorher noch schlimmste Drohungen ausgestoßen zu haben. Jesper erinnerte sich an seine verzweifelten Gedanken, warum die Mutter ihm und auch seinen Geschwistern nie zu Hilfe gekommen war, sondern eher davongewichen war, unsichtbar blieb. Als er etwas älter geworden war, war er fast jede Nacht davon wach geworden, dass aus der Nebenkammer, dort wo seine Eltern schliefen, wimmernde, unterdrückte Schreie von seiner Mutter zu hören waren, und ein Grunzen und Keuchen seines Vaters, wie das der Schweine, wenn sie sich um das Futter rauften. An den drauffolgenden Morgen war es ihm dann so vorgekommen, als ob die Mutter noch gebeugter ihren Kindern begegnete und noch weniger Worte für ihre Kinder zu haben schien. Und geborstene Lippen und geschwollene Augen ließen erahnen, dass es der Mutter nicht besser erging als ihren Kindern. Mit 14 Jahren wusste Jesper längst, was in der Nebenkammer nachts geschah, und er spürte bei dem Gedanken, was sein Vater unmittelbar hinter der Wand trieb, ein Gefühl, eine tiefe Erregung, die er genoss. Der Gedanke, wie sein Vater seine Mutter aufspießte, wie er sie mit seinem Bajonett aufschlitzte, immer wieder in sie hineinstach, ließ ihn eine Lust verspüren, für die er sich anfangs schämte, die er dann aber Nacht für Nacht herbeisehnte.

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