Brown beendete seine Liste und nahm sich eine der Tageszeitungen vor, welche ihm die Flugbegleiterin nach dem Abendessen gereicht hatte. Als er die erste Seite aufschlug, fiel ihm sofort die bunte Anti-Terror-Anzeige der Europäischen Regierung auf: Das Bild zeigte ein süßes, etwa achtjähriges Mädchen, welches offensichtlich gerade ein paar Bilder für ihre Mutter gemalt hatte. Jedenfalls hatte es sich im Eifer der kindlichen Kunst seine Hände und Arme mit bunten Filzstiftstrichen bemalt. In großen Buchstaben prangte über dem Bild die Frage des Mädchens, klagte regelrecht an: „Mami, warum kann ich die Mona Lisa nicht mehr sehen?“
Am Nordrand der Alpen fuhren unterdessen zwei Lastkraftwagen an einem großen Stausee vorbei. Die großen Fahrzeuge wurden immer wieder von heftigen Windböen erfasst, so dass die Fahrer ihr Lenkrad fest umklammern mussten, damit die schweren Wagen nicht von der Strasse geblasen wurden. Zehn Minuten später erreichten sie ein kleines vom Tourismus lebendes malerisches Städtchen am Nordrand des Gebirges. Hier begann eine Privatstrasse, die tagsüber nur von Pferdekutschen und kleinen Elektrobussen benutzt wurde, welche sich durch einen Fichtenwald zum Ziel der Touristen aus aller Welt hinauf schlängelte. Die Bäume schwankten heftig unter der Wucht des Sturmes. Der dichte Regen peitschte seitlich an die Häuser des Ortes, die Wälder und die Lastkraftwagen, die in der stockdunklen Nacht ihr Ziel ansteuerten.
Als sie an dem großen, weißen Märchenschloss angekommen waren, saßen acht schwarz gekleidete Männer von der Ladefläche des ersten LKW ab. Ihr Anführer stellte sich dem Führer der Wachmannschaft als Kommandant einer Spezialeinheit zur Terrorbekämpfung vor und erhielt nach einem Rückruf der Wache mit seiner vorgesetzten Dienststelle Eintritt in das Schloss. Bereitwillig gab er den `Kommandos´ Auskunft über Stärke und Aufgaben der Wache. Als er sich umdrehte, um den nächtlichen Besuchern Kaffee zu holen, überwältigten sie ihn genauso wie seine drei Kollegen. Die Wachmänner wurden betäubt und gefesselt.
Der Anführer der falschen Anti-Terroreinheit machte das O.K.-Zeichen vor einer Überwachungskamera und rief seinen Kameraden ein „Los geht´s!“ zu.
Zwei Stunden später begannen zwei Telefaxgeräte zu piepsen. Ein Telefaxgerät piepste in der Deutschen Zentrale des Überwachungsdienstes in Berlin. Das andere Telefaxgerät hatte einen streng geheimen Anschluss, der nur dem ESS selbst bekannt war. Es landete direkt in der Wiener Kommunikationsabteilung des European Security Service.
In Wien wurde das Telefax sofort an Rizzardis Stellvertreterin weitergeleitet. Als sie zu lesen begann, blickte sie auf die Uhr, welche in einem roten Display 02.17 Uhr anzeigte: „Schloss Neuschwanstein. Explosion um 02.45 Uhr. Bestätigungscode: ZWER0§&4DL830. Neuer Code: 37SLH1O§$oo7sj0003.“
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