Thomas Hölscher - Der Pferdestricker

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Warum wird ein Mensch verrückt und ein Serienmörder?
Es beginnt mit einem Fall von Stalking gegen einen jungen Polizisten, dem es anfangs schwer fällt, das alles überhaupt ernst zu nehmen. Vor allem wenn der Stalker ganz offensichtlich ein Mann ist. Er hat nicht die geringste Ahnung davon, dass er schon längst zu einer Art Gott in der Phantasiewelt des Täters geworden ist, dem man Tiere und Menschen zu opfern hat. Erst als das konkrete Leben zu einem Albtraum zu werden droht, wendet sich der junge Polizist an Richard Börner, inzwischen erfolgreicher Rechtsanwalt. Als angesehenes Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft glaubt Börner, diesen Fall natürlich auflösen zu können. Er täuscht sich gewaltig.
Der Pferdestricker ist der vierte Roman um den schwulen Ex-Kommissar Richard Börner.

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1.9.2000

Heute Nacht war auch Klaus dabei. Und wenn ich bisher noch Zweifel daran hatte, dass Jonas die ganze Sache Spaß macht, dann sind diese Zweifel seit der vergangenen Nacht restlos ausgeräumt. Jonas hat diese Wurst nach allen Regeln der Kunst vorgeführt!

Zunächst hat er mit dem Tier gespielt, wie er es noch nie getan hat, und dann hat er sich von dieser armseligen schwulen Kreatur auf dem Pferderücken bedienen lassen. (Für Klaus war es ohne jeden Zweifel der Höhepunkt seines Scheißlebens, und wenn etwas am schönsten ist, sollte man bekanntlich damit aufhören.) Ich muss unbedingt eine Möglichkeit finden, derartige Bilder festzuhalten. Zu fotografieren wage ich nicht, weil ich alles vermeiden muss, was die Aufmerksamkeit des Alten wecken könnte.

An der Uni habe ich heute Mittag diesen verrückten Märchenerzähler wieder getroffen, der vor ein paar Tagen mit Lars auch auf dem Unifest war. Eigentlich ist das ein alberner Kerl und ich weiß noch immer nicht einmal seinen Namen, aber beim Essen in der Mensa ist er doch einmal ganz hellhörig geworden, als ich mein Interesse für Pferde bekundet habe. Natürlich habe ich das ganz allgemein und unverbindlich getan und er hat dann irgend etwas von der mythologischen Bedeutung dieser Tiere erzählt. Er studiert wie Lars Germanistik und interessiert sich für Volkspoesie. (Was immer das im einzelnen sein soll.)

Interessanter war die Tatsache, dass er im Augenblick ein Seminar über den Kriminalroman besucht. Er war ganz begeistert über meine Behauptung, dass nur der Kriminalroman wirklich von Bedeutung ist, in dem deutlich wird, dass das Opfer seinen Mörder immer schon gekannt hat, weil es ihn ansonsten nicht so zielstrebig suchen kann.

Ich glaube, er hat überhaupt nicht verstanden, was ich meine. (Vielleicht habe ich das ja selber noch nicht so ganz. Ich habe es irgendwann mal in einem Krimi gelesen und fand es interessant.)

Aber mit Klaus habe ich jetzt ein Problem.

3.9.2000

Mir ist eine grandiose Idee gekommen. Erwachsene zum Sehen zu bringen ist äußerst schwierig, weil ihnen schon die Sprache der ersten Welt in jeder Beziehung im Wege steht. Aber bei Kindern ist das etwas anderes. Kinder sind noch weitgehend unverdorben, was die Einflüsse der ersten Welt betrifft. Die Vorstellung, ein Kind zum Sehen zu bringen macht mich unendlich geil.

4.9.2000

Auf keinen Fall darf es ein Kind aus der Nachbarschaft sein. Es wäre zu gefährlich. Und außerdem ist die Rolle, die ich spiele, mittlerweile so unendlich weit entfernt von all dem spießigen Getue rings um mich. Ich will andere aufrütteln, aber ich habe keine Lust, dies mit einem Wust an Worten tun zu müssen, die letztendlich ohnehin bei diesem Spießerpack nichts fruchten. Überhaupt verachte ich die Sprache immer mehr, weil sie das Leben verhindert. Man muss Bilder sehen und überzeugt sein. Und wenn man sie sieht, ganz einfach die Klappe halten.

6.9.2000

Ich bin heute bis ins südliche Ruhrgebiet gefahren, aber ich habe nichts Geeignetes gefunden. In den letzten Tagen lebe ich in einer fürchterlichen Unruhe, weil ich genau weiß, was ich will, aber nicht weiß, wie ich dies umsetzen kann. Um zu finden, muss man vorher genau festlegen, was man sucht, und planen, wie man es bekommt.

Es kann kein Kind aus den sogenannten besseren Kreisen sein. Die Gefahr einer sofortigen Entdeckung ist viel zu groß. Es muss ein Kind sein, das weniger behütet ist, dessen Verschwinden für eine ganze Nacht sogar unentdeckt bleiben kann. Bei den behüteten Kindern besteht zudem die große Gefahr, dass sie sich von dem Gerede der Erwachsenen einfangen lassen, dass sie schon davon infiziert sind und diese altklugen Gören sich möglicherweise verplappern und alles zunichte machen. Ich suche also ein weniger behütetes Kind, das möglichst wenig Gelegenheit hat, mit Erwachsenen zu reden.

9.9.2000

Ich fahre herum, und es bringt gar nichts.

10.9.2000

Nichts. Gar nichts. Bin heute bis ins Bergische Land gefahren. Nur eine Erkenntnis gewonnen: Auf dem Land ist es auf jeden Fall viel zu gefährlich. Da fällt ja schon ein fremdes Auto auf. Es muss in einer Stadt sein.

11.9.2000

Dieses sinnlose Herumfahren macht mich völlig fertig. Ich war schon seit Tagen nicht mehr an der Universität. Die Prüfung in der nächsten Woche interessiert mich nicht im geringsten, und doch muss ich sie unbedingt bestehen; Mutter spricht mich andauernd darauf an. Ich darf nicht auffallen. Auf gar keinen Fall darf ich jetzt auffallen.

13.9.2000

Ich glaube, es klappt. Auf einem Spielplatz in Essen-Stoppenberg. Ziemlich heruntergekommene Gegend. Die Mutter ist alleinerziehend und berufstätig. Die Kleine ist nach dem Kindergarten bei ihrer Oma, und das heißt meistens draußen und unbeaufsichtigt. Nur auf dem Spielplatz muss ich aufpassen: Ein Mann fällt dort auf.

Ich will dort nicht als Schwuler gelten. Ein paar türkische Jugendliche dort sind ziemlich unerträglich.

14.9.2000

Es ist verblüffend, wie ohne allen Argwohn dieses Mädchen ist. Es macht mir mittlerweile einen unglaublichen Spaß, mir Geschichten auszudenken, die ich ihr erzählen kann. Nur müssen wir von diesem verdammten Spielplatz weg; diese Janitscharenhorden, die dort herumlungern, sind einfach ekelhaft. Ich hasse diese unzivilisierte Bande jeden Tag mehr.

Mittlerweile habe ich der Kleinen ein Foto gezeigt, und sie fand das Tier von der Weide nur süß. Natürlich tut sie das, weil es mittlerweile die einzig mögliche Sichtweise auf diese Viecher ist. Sie sind süß, weil eine Herde bekloppter Zicken es so bestimmt. Das ist einfach ekelhaft! Die ganze Gesellschaft lässt sich von kleinen Blagen kastrieren!

Ich habe der Kleinen gesagt, dass es aber ein böses Tier ist. Sie wollte es natürlich kaum glauben. Ich muss es ihr möglichst bald zeigen.

Mittlerweile macht es mich schon geil, wenn sie das Tier süß findet und ich schon weiß, was Jonas mit ihm vorhat. (Nur die maximale Differenzierung bringt die maximale Befriedigung.)

15.9.2000

Heute ließ es sich nicht vermeiden, dass ich mich kurz an der Uni sehen ließ. Und letztendlich war es gut so. Mehr als das! (Auf jeden Fall war alles kein Zufall mehr. Es gibt gar keine Zufälle.)

Ich habe diesen Volkspoesie-Heini wieder getroffen, und obschon ich mich zuerst verstecken wollte, haben wir letztlich über zwei Stunden lang in der Cafete gesessen und am Ende hat er mir die Geschichte vom Pferdestricker erzählt. Genauer gesagt: die Sage vom Pferdestricker. (Oder habe ich ihn womöglich dazu gebracht, mir diese Geschichte zu erzählen? Ihn gezwungen, sich diese Geschichte auszudenken?)

Es ist die Geschichte der letzten Wildpferde im Emscherbruch. In regelmäßigen Abständen werden sie gefangen, um dem Menschen zu dienen. Und ein Kerl, eben der Pferdestricker, tut sich dabei besonders hervor, weil auch die wildesten Tiere nicht in der Lage sind, ihm Widerstand zu leisten. Er besiegt sie alle.

Und macht mit ihnen, was er will.

18.9.2000

Heute habe ich der Kleinen endlich die Geschichte vom Pferdestricker erzählen können. Nur dass die Wildpferde nicht gefangen werden, um zu arbeiten, sondern weil sie böse sind. Böse und gefährlich. Sie bringen Verderben über die Menschen, wenn man sie nicht bekämpft. Vor allem nehmen sie kleinen Kindern ihre nächsten Angehörigen. Das stimmt natürlich nicht ganz mit der Geschichte überein, aber wenn es hilft ... Ich habe ihr noch einmal das Bild gezeigt, und ich hatte das Gefühl, dass sie mir schon mehr glaubt als noch vor ein paar Tagen. Ob sie das alles versteht, weiß ich natürlich nicht. Aber sie wird ja schon sehen!

Dass ihr dieses Vieh mit Sicherheit noch im Traum begegnen wird, habe ich ihr auch erzählt. Und vor allem habe ich ihr eingehämmert, dass sie mit niemandem über dieses Tier reden darf, bevor der Pferdestricker es unschädlich gemacht hat, weil es ansonsten sein verderbliches Werk sofort beginnen und sie ihre Mutter und ihre Oma niemals mehr wiedersehen wird. (Auf Sachen kommt man! Vielleicht sollte ich selber mal anfangen, eine zeitgemäße Version des Pferdestrickers zu schreiben!)

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