Regine Wagner-Preusse - Vorsicht Schule

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Im Buch geht es um Lehrer und ihre Lebenswelt, ihre Privilegien, ihre Isolation und Ohnmacht. Es geht um Schüler, um gute Schüler, die überall klar kommen. Es geht auch um schlechte Schüler, denen in den Staatsschulen nicht geholfen werden kann. In vielen meiner Erzählungen zeigt sich die Absurdität des staatlichen Schulsystems.
In den Szenen kommen verschiedene Charaktere zu Wort, quer zur politisch und emotional aufgeladenen Bildungsdiskussion, jenseits von Verbandsinteressen, ideologischen Grabenkämpfen und Parteiengezänk.
Der Fokus richtet sich auf den Einzelnen, seinen Lebensentwurf, seine biographischen Hintergründe, seine Hoffnungen, Ängste und Erwartungen, seinen Erfolg, sein Scheitern und seine ,blinden Flecken'.
Es gibt viel Unzulängliches. Doch darin scheint die Lösung auf.

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Elisabeth sieht wieder auf die Straße, doch die Gedanken sind bei ihrer Mitfahrerin. Lange, schüttere hellbraune Haare umrahmen das schmale Gesicht von Frau Bäker- Schulz. Die Haut ist blass, sehr blass, eher grau. Die Brille mit dem silberfarbenen Metallrand und den großen Gläsern stammt sicher noch aus den Achtzigern. Alles ist grau an dieser Frau. Der Pullover hellgrau, der Schal blaugrau mit blassrosa Muster. Die viel zu weiten Jeans sind nicht jeansblau, sondern mausgrau. Darin können nur viel zu dünne und leichenblasse Beine stecken… Frau Bäker-Schulz wirkt kränklich, hat lange, bleiche, knochige Hände und eine schlecht durchblutete Haut. Und erst die Stimme: Ohne Klang, monoton, nicht von hier, sondern als käme sie aus einem dunklen, fensterlosen Verlies. So eine Stimme hat nur jemand, der flach atmet, dessen Atem es nicht wagt, den Brustkorb zu weiten und den Resonanzkörper zum Klingen zu bringen. Eine Stimme der Angst.

„Wo kann ich Sie absetzen?“

„In der Stadtstraße, wenn es Ihnen nichts ausmacht.“

„Das ist bei mir um die Ecke“, bemerkt Elisabeth. „Dann können wir ja zusammen fahren, wenn es vom Stundenplan passt.“

„Dann bis morgen. Ansonsten können S i e mich ja anrufen. Ich möchte niemandem zur Last fallen.“ Mit müden Schritten und hängenden Schultern verschwindet Frau Bäker-Schulz in dem schmutziggrauen Mietshaus, wo sie ein Zimmer bewohnt.

Silja

Bernd läuft vor dem Klassenzimmer auf und ab: „Ich halte es nicht mehr aus in dieser Klasse. Ich kann die nicht mehr sehen. Ich musste einfach mal raus.

Vor der Silja musst du dich in achtAcht nehmen. Die ist gefährlich. Die macht mich wahnsinnig.“

Elisabeth ist sie bisher noch nicht aufgefallen.

Noch nicht.

Silja hat lange dunkle Haare und braune Augen. Sie ist nicht banal hübsch: Sie wirkt klug, ist keine schlechte Schülerin. Elisabeth spürt Siljas Blick auf sich ruhen. Abschätzend, höhnisch und doch auf diffuse Weise leer. Silja wirkt unnahbar, von ihr geht etwas Kaltes und Irritierendes aus.

Unterrichtsbeginn. Die Klasse wird leise. Da wird die Tür mit lautem Knall ins Schloss geworfen. Silja ist zu spät. Aufreizend langsam geht sie zu ihrem Platz rechts neben dem Lehrertisch, setzt sich ohne Entschuldigung und fällt Elisabeth ins Wort, laut zu einer Schülerin im hinteren Teil der Klasse: „Kannst du mir nach der Stunde ein Pizzastück mitbringen? Ich will noch mal zur Burkhardt, die muss…“ Silja ist kaum zu stoppen.

„Silja, ich muss nach der Stunde mir dir reden... Warum warst du zu spät? Warum hast du dich nicht entschuldigt?“ Silja schweigt, ihren Mund umspielt die Andeutung eines Lächelns, sie sieht Elisabeth an, die Augen blicken ohne Ausdruck. Angedeutetes Schulterzucken.

„Warum störst du den Unterricht, indem du mir ins Wort fällst und sehr laut ein Privatgespräch beginnst? Du kennst die Regeln und hältst dich nicht daran. Warum? Was ist mit dir los?“

„Meine Therapeutin sagt, im Moment sei es schwierig.“

„Schwierig?“

„Ja, mit mir.“ Das sagt Silja mit ausdrucksloser Stimme und so unbeteiligt, als spräche sie von einer Fremden.

„Ich erwarte, dass du dich an die Regeln hältst.“

Silja schweigt, blickt Elisabeth an, blickt durch sie hindurch.

Elisabeth spürt kein Mitleid, nur Ablehnung, eine nagende Wut, die sie sprachlos zu machen droht. Warum kann sie keine Empathie aufbringen für dieses Mädchen, das offenbar große Probleme hat?

Silja springt über den Tisch, rennt immer wieder durch die Klasse, schnappt sich den Besen und kehrt. „Silja, setz dich hin!“

„Aber ich habe doch diese Woche Ordnungsdienst.“

„Jetzt nicht, erst fünf Minuten vor Schluss!“

Silja kehrt weiter, schüttet den Kehricht in den Mülleimer, wirft den Mülleimer um. „Oh, das tut mir leid.“ Beginnt von Neuem zu kehren.

„Silja, das stört! Geh bitte raus und melde dich bei der Direktorin. Den Unterrichtsstoff arbeitest du zuhause nach!“

Keine Reaktion, stereotypes Kehren.

„Komm, wir gehen jetzt zusammen zur Direktorin.“

Silja läuft schweigend neben Elisabeth her. Die Direktorin ist nicht in ihrem Büro.

Später kommt Silja auf Elisabeth zu, bleibt vor ihr stehen, lächelt, bückt sich, hebt ein weggeworfenes Butterbrotpapier auf und will es ihr in die Hand drücken.

Einige Tage später: „Hallo Frau Behrendsen, give me five.“ Silja hat sich aus einer Gruppe von Schülern gelöst, die vor der Tür zum Pausenhof steht. Sie geht zu Elisabeth, die das Klettergerüst im Auge hat, damit die Kinder sich nicht gegenseitig hinabschubsen. Silja lächelt undurchsichtig und hält Elisabeth die Hand hin. Möchte, dass sie kumpelhaft einschlägt. Elisabeth ist irritiert und reagiert nicht. Silja bleibt dicht neben Elisabeth stehen und senkt ihre Stimme: „Ist der Herr Bender auch da? Das ist ja so ein Loser, finden Sie nicht auch?“

Als Silja Elisabeth zur Bushaltestelle kommen sieht, beginnt sie zu drängeln, schubst ein kleineres Kind. Elisabeth hält Silja am Arm fest. Silja schreit: „Au, au, Sie haben mich geschlagen. Das ist verboten. Das tut weh. Sie haben mich verletzt. Sie haben mir weh getanwehgetan!“ Ein kampferprobter Kollege, der die Szene beobachtet hat, mischt sich ein: „Das klären wir mit der Direktorin, Silja. Lügen und falsche Beschuldigungen. Das hat Konsequenzen.“

Was wäre, wenn Herr Dörr den Vorfall nicht beobachtet hätte?

Randa aus der sechsten Klasse beschwert sich heulend:

„Eine von den Großen hat mir ins Gesicht gespuckt. Sie ist in diese Klasse gegangen und hat eine gelbe Jacke an.“ – Silja.

„Wir saßen auf der Bank in der Pausenhalle. Silja wollte mich von der Bank drängen. Ich habe mich gewehrt, da hat Silja mir ins Gesicht gespuckt.“

Das soll die Direktorin klären. Silja läuft unbeteiligt schweigend neben Elisabeth her.

„Silja ist so ein feiner Mensch. Die würde so etwas nie tun“, findet die Direktorin. „Randa hatte schon immer eine blühende Phantasie.“

„Warum sollte Randa lügen?“

„Silja hat mir alles genau erklärt. Randa habe sie auf das äußerste provoziert. Deshalb habe Silja sie angeschrieen. Dabei könne, Silja kann das leider nicht ausschließen, ganz, ganz wenig Spucke in Randas Gesicht gelandet sein. Aber ein Kind anspucken, nein, das würde Silja niemals tun.“

Silja lächelt ihr dünnes Lächeln. Genießt ihren heimlichen Triumph, ihre Macht über Erwachsene, selbst die Direktorin lässt sich von ihr manipulieren.

Bernd ruft nachmittags bei Elisabeth an: „Wir müssen über Silja reden. Alle Lehrer beschweren sich, ich habe deshalb mit ihren Pflegeeltern telefoniert: Silja kommt aus Serbien und war als Kleinkind dabei, wie ihre Mutter von kroatischen Truppen ermordet wurde. Nach deren Tod lebte sie in einem Waisenhaus, bis sie in ihre jetzige Pflegefamilie kam. Die Möllers werden Silja demnächst adoptieren, wie sie es mit ihren anderen vier Pflegekindern auch getan haben. Sie sind emphatisch und kompetent. Silja ist in guten Händen. Die Mutter berichtet, dass Silja ihre Geschwister tyrannisiert und beleidigt. Den Pflegeeltern begegnet sie mit Verachtung. Sie finden keinen Zugang zu ihr und sind mit ihrem Latein am Ende. Silja leidet an einer Borderline-Störung, deshalb ist sie seit einiger Zeit in psychotherapeutischer Behandlung. Es gibt Überlegungen, sie in der Psychiatrie stationär zu behandeln. Das wäre gut. Dann wären wir sie mindestens für ein halbes Jahr los. Die Eltern verstehen, dass wir Siljas Verhalten sanktionieren müssen. Wir haben ihre volle Unterstützung.“

„Bei dem Trauma ist es kein Wunder, dass sie sich auf niemanden einlassen kann.“

„Sie hat noch keinen Freund, aber ich mache mir Sorgen, dass sie an den Falschen gerät. Morgen nach der sechsten Stunde ist Klassenkonferenz. Bin gespannt, ob wir weiterkommen.“

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