Thomas Hölscher - Die Reise nach Ameland
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Ich verstehe wirklich nicht, warum du mir das überhaupt erzählst, hatte Lisa ihn gestern an dieser Stelle unterbrochen, und in ihrer Stimme hatte die Entrüstung darüber mitgeschwungen, dass eine derartig belanglose Peinlichkeit irgendetwas bedeuten, anscheinend sogar der Höhepunkt seiner skurrilen Anekdote über einen pubertären Ausrutscher sein sollte.
Ihn hatte ihr offensichtliches Unverständnis und Desinteresse nur wütend gemacht. Klaus fand das eben geil, und ich auch.
Was soll denn daran geil sein? Ich finde es einfach widerlich, wenn jemand einem anderen bewusst wehtut.
Du vielleicht, aber wir fanden das eben geil! Klaus hat sogar einen steifen Schwanz gehabt.
Mein Gott! Jetzt werde doch nicht auch noch ordinär. Das ist ja nur noch peinlich.
Und damit war diese Geschichte für Lisa endgültig beendet gewesen. Er hatte nichts mehr gesagt, und sie hatte nichts mehr davon hören wollen. Er hätte ihr die Geschichte ohnehin nicht weiter erzählen können.
Mit Lisa konnte man gar nicht über Sexualität reden. Es war verrückt, aber er hatte mit seiner Frau nie offen über Sexualität reden können. Von Beginn an hatte sie so etwas abgeblockt, und vor allem war ihr eine Sprache ein Horror, die die Dinge beim Namen nannte. Die Pille absetzen, Empfängnisverhütung, Monatsblutung, das waren die Wörter, mit denen Lisa diesen Bereich ihres Zusammenlebens abgedeckt hatte. Erst nach Jahren hatte sie ihm wahrscheinlich ohne es zu wollen einen möglichen Grund dafür genannt. Als Kind war sie während einer Ferienfreizeit einmal von einem Betreuer missbraucht worden. Nein, missbraucht war das falsche Wort: bedrängt hatte Lisa gesagt. Sie sei bedrängt worden.
Er hatte dieser Geschichte für ihr Zusammenleben ohnehin nie eine besondere Bedeutung beigemessen, hatte sogar kein einziges Mal das, was das Wort bedrängen denn nun genau bedeuten sollte, ernsthaft in Erfahrung bringen wollen. Aber nun war er plötzlich davon überzeugt, dass er es mit Lisa 16 Jahre lang überhaupt nur gekonnt hatte, weil er so etwas zwar nicht gewusst, ihre Angst vor Männern aber insgeheim immer schon gespürt hatte. Eine Frau, die von ihm etwas erwartet hätte, wäre ihm doch weggelaufen.
Michel hatte über die Episode mit Klaus Ferner nur gelacht. Ein besseres Bild kann ich mir für deine Situation kaum vorstellen: der arme schwache Homo, der dem bösen geilen Hetero ausgeliefert ist. Und da hatte er wieder einmal Angst gehabt, schon viel zu viel von sich preisgegeben zu haben, nur um letztendlich zum wiederholten Mal lächerlich zu wirken. Plötzlich hatte Michel sogar laut losgelacht, und er hatte sich endgültig auf den Arm genommen gefühlt. Ich weiß wirklich nicht, warum du mich jetzt auslachst.
Michel hatte ihn sofort in den Arm genommen und sich entschuldigt. Aber ich lache dich doch gar nicht aus. Es ist nur so seltsam, dass du über diese Dinge einfach nicht reden kannst.
Es ist doch auch pervers.
Was ist denn daran pervers?
Es ist sadistisch.
Sadistisch? Michel hatte noch ungenierter gelacht und den Kopf geschüttelt. Und wenn schon. Wenn du daran Spaß hast, findest du alleine in Amsterdam zig Läden, in denen du diese Vorliebe befriedigen kannst.
Zunächst hatte er überhaupt nichts verstanden; als Michel ihm dann von irgendeiner Lederszene und Schwulenläden mit SM-Praktiken erzählte, hatte er den Empörten gespielt. Das ist ja unglaublich! Du willst doch wohl nicht behaupten, dass derart alberne Rituale mit Peitsche und Gummiwäsche den adäquaten Rahmen für unsere Sexualität darstellen!
Ich will gar nichts behaupten, hatte Michel schnell beschwichtigt und nach einer Weile hinzugefügt: Bloß ist die Ehe auch nichts anderes als ein Ritual, um die Sexualität auszuleben, und ich frage mich oft, ob die nicht schon längst das albernste aller Rituale geworden ist.
Auch diese Bemerkung hatte ihm die Möglichkeit gegeben, noch einmal den Empörten zu spielen, bis Michel ihn ziemlich schroff aufgefordert hatte, nun endlich den Rest seines Zusammenseins mit Klaus Ferner zu erzählen.
Da ist nicht mehr viel zu erzählen. Ein paar Wochen später ist es dann halt passiert.
Was ist passiert?
Na ja, die Katastrophe eben. Da ist irgendetwas aus dem Ruder gelaufen. Wir waren wieder abends zusammen auf meinen Zimmer, meine Eltern waren im Theater oder bei Bekannten. Er hat sich breitbeinig in den Sessel gesetzt, und irgendwie habe ich gespürt, dass er es jetzt endgültig drauf anlegte. Und dann habe ich ihm den Gefallen getan.
Was hast du denn getan?
Das aufdringliche Nachfragen hatte ihn geärgert, und Michel hatte wieder gegrinst. Oder soll ich mal raten?
Er hatte es nicht unbedingt gewollt, es aber auch nicht mit Entschiedenheit nicht gewollt, dass Michel angefangen hatte zu raten: Du hast ihm einen geblasen.
Was soll das denn! Ich verstehe nicht, weshalb du auf einmal ordinär werden musst.
Ordinär? Und wieder hatte Michel laut losgelacht. Was soll denn daran ordinär sein? Wie nennst du es denn? Was ich einfach nicht verstehe ist, dass du tatsächlich Hemmungen hast, die Dinge beim Namen zu nennen. Statt dessen bezeichnest du sie als Katastrophe. Da ist etwas aus dem Ruder gelaufen! Ich könnte mich totlachen!
Damals hatte es Ferner und ihm allerdings endgültig die Sprache verschlagen. Er hatte plötzlich vor Ferner auf dem Boden gehockt, zwischen dessen weit gespreizte Oberschenkel gestarrt und seine Hände schließlich nicht mehr bei sich halten können. Am Ende hatte er sogar am Reißverschluss der Hose hantiert, und das Ding hatte geklemmt.
Mach doch!, hat Ferner dann gesagt. Er hat mich dazu animiert. Ich hätte das niemals getan. Noch die Erinnerung an dieses Bekenntnis Michel gegenüber war peinlich. Angestrengt versuchte er sich an Michels Gesichtsausdruck zu erinnern, als er diese Sätze gesagt hatte.
Aber es war tatsächlich so gewesen. Wahrscheinlich hatte Ferner an jenem Abend Angst gehabt, so kurz vor dem Ziel könne die Vorstellung schon beendet sein. Als habe er befürchtet, die Gelegenheit könne wegen der ängstlichen Unentschlossenheit der impotenten Sau vor ihm womöglich noch ungenutzt vorübergehen, hatte er schließlich selber den Reißverschluss der blauen Cordhose nach unten gezogen und sein Ding aus der Hose gepellt. Der Schmier unter der Vorhaut hatte ganz penetrant nach Fisch gestunken, und auch dem aufkommenden Gefühl des Ekels hatte Klaus Ferner keine Chance gelassen: Wenn du ihn nicht anfassen willst, dann geht er eben in deinen Mund.
Michel hatte sich vor Lachen auf den Boden fallen lassen. Wahrscheinlich glauben die Heteros, das Ding ist nur zum Pinkeln.
Michel hatte sich kaum einkriegen können. Soll ich dir sagen, was dann passiert ist? Er ist gekommen, und dann hat er plötzlich ein schlechtes Gewissen gehabt. Du warst ein dreckiges Schwein, und er war der arme verführte Hetero. So war`s doch?
Er hatte nichts darauf gesagt.
Hast du denn wirklich etwas anderes erwartet?
Eigentlich schon.
Plötzlich hatte Michel ihn von der Couch auf den Boden gezogen, sich rittlings auf ihn gesetzt und schließlich seine Hose geöffnet. Darf ich vorstellen: das ist mein Schwanz. Der beißt nicht und stinkt auch nicht nach Fisch, weil er nämlich unheimlich gerne geleckt wird.
Und dann hatte er das nicht gewollt, mit Michel hatte er diese Szene einfach nicht gewollt. Er verspürte plötzlich eine tiefe Abneigung dagegen, sich an diese Episode überhaupt noch zu erinnern. Macht es dir auch bei mir Spaß, unten zu liegen?, hatte Michel noch gefragt, dabei gegrinst und die Knie auf seine Oberarme gelegt. Mehrfach hatte der Junge sich auf seinen Körper zurückfallen lassen, die Oberschenkel gegen seinen Brustkorb gepresst und ihm die Luft genommen. Ich glaube, du brauchst das einfach, hatte er schließlich gesagt und gegrinst.
Es war peinlich gewesen, ausweglos peinlich. Zum einen hatte er sich durchschaut gefühlt, weil plötzlich ihre eigenen Worte zwischen ihnen gestanden und alles unerbittlich auf den Punkt gebracht hatten, auf einen Punkt, den er nie hatte benennen wollen; das eindeutigste und damit unausweichlichste Wort hatte er zudem selber genannt: es war pervers. Zum anderen sollte Michel nicht so etwas mit ihm machen, es hatte überhaupt keinen Sinn, wenn Michel so etwas mit ihm machte.
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