Sabine Korsukéwitz - Stein
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Der Mohr Estevan dagegen, der als ‘Abgesandter von Göttern’ ein vergleichsweise gutes Leben geführt hatte, ließ sich gern einer Expedition von Fray Marcos de Niza als Übersetzer und Scout zuteilen. Und so wurde Estevan der Gruppe jeweils ein paar Tagereisen vorweg geschickt, mit dem Auftrag, durch indianische Kuriere Nachrichten zurückzuschicken. Waren die zu erwartenden Gewinne mittelmäßig, so sollte er dem Indianer ein Kreuz in Handteller-Größe mitgeben mit entsprechender Steigerung. Man kann sich denken, dass die Zeichen, die Estvan sandte, mehr als optimistisch waren. Weiter und weiter lockte er die spanische Truppe.
Inzwischen ließ sich Estvan überall feierlich empfangen und mit Türkisen und Frauen beschenken. Natürlich waren die Spanier an Türkisen nur mäßig interessiert. Was sie suchten, waren Gold, allenfalls Silber und Smaragde. Dennoch: Türkise waren besser als nichts und wurden eingesackt.
Als Estevan bei Cibola ankam, hatte sich wohl die Kunde von den grausamen Göttern schon verbreitet. Götter gaben normalerweise Geschenke und verlangten keine. Außerdem fanden die Zuni es ausgesprochen unglaubwürdig, dass ein schwarzer Mann behauptete, er sei der Vorbote von weißen Göttern. Und als er schließlich unverschämt wurde und Geschenke von Türkis und Frauen verlangte, da sperrten ihn die Zuni kurzerhand außerhalb der Stadtmauern in einen Käfig. Seine angesammelte Beute wurde konfisziert, er selbst und seine Begleiter bei einem Fluchtversuch getötet.
Als die spanische Expedition dann Cibola erreichte, müssen sie sehr enttäuscht gewesen sein: Zwar waren die Einwohner gut genährt und gekleidet, aber von Gold keine Spur. Man gab ihnen einige Türkise, aber die besten Stücke waren vor der Ankunft dieser gierigen Götter versteckt worden.
Auch Fray de Niza verheimlichte dem Vizekönig das Desaster. Der sandte noch eine weitere Expedition nach. Als dann das ganze Ausmaß von Lügen und Prahlerei offenbar wurde, schickte man Fray de Niza in Unehren nach Spanien. So brachte die Prahlerei von drei Männern den Indianern Krieg, Tod und Sklaverei. Nach all dem Aufwand wollte man nun doch etwas davon haben. Truppen wurden losgeschickt, um die Dörfer zu plündern, egal, was es brachte. Irgendwas würde schon dabei heraus kommen.
Der Berichterstatter Pedro Castaneda schrieb1541: “ Sie schenkten uns einige gegerbte Häute und eine Menge Piniennüsse, Mais und einheimisches Geflügel. Später brachten sie noch ein paar Türkise, aber nicht viele.” Die besten und feinsten Stücke wurden nach Spanien gesandt. Einige befinden sich heute noch bei den Kronjuwelen. Aber eigentlich hatte der Stein für die Konquistadoren nur eine Bedeutung: Symbol für die Hoffnung auf größere Schätze, denen sie unentwegt nachjagten.
Mit der Versklavung der Indianer durch Spanien versiegte der Türkisabbau. Viele der alten Minen wurden vergessen. Nur noch heimlich und an der Oberfläche suchten die Indianer von Zeit zu Zeit nach dem ihnen so wichtigen Stein. Mitte des 19 Jh. begannen weiße Siedler und Eroberer erneut, das Land nach Bodenschätzen abzusuchen und die Minen wieder in Betrieb zu nehmen. Weit davon entfernt, irgendwelche Stämme um Erlaubnis zu fragen, wurde Türkis nun mit Hilfe von Sprengstoff und Dampfhämmern aus der Matrix gebrochen, eine Vorgehensweise, die tatsächlich an die vielbeschworene Vergewaltigung der Natur denken lässt. Effektivität war eben das neue Credo, materieller Reichtum Lebensziel und einziger Maßstab. Die Bezahlung der Minenarbeiter variierte nach Rassenzugehörigkeit: Mexikaner erhielten 1,50 Dollar am Tag, weiße Amerikaner 2,50 Dollar. Die gesäuberten und sortierten Steine wurden in hölzerne Kisten verpackt und nach New York geschafft. In den Cerillo-Minen konnten sieben bis zehn Männer am Tag Türkise im (damaligen) Wert von acht bis zehntausend Dollar fördern.
Wie schockierend und fremdartig mussten diese Weißen den Indianer vorkommen, deren Gott das Geld war, da doch all ihre eigenen Mythen, Regeln und Gesetze auf die Erhaltung der Gemeinschaft und die Harmonie mit der Natur abzielten. Nicht dass die Indianer bessere Menschen gewesen wären; ihre Werte unterschieden sich einfach grundsätzlich von denen der Neuankömmlinge auf ihrem Kontinent.
Archäologen und Völkerkundler hatten oft Schwierigkeiten, die alten Minen mit ihren Ruinen und dem überall herumliegenden steinzeitlichen Werkzeug zu besichtigen. Die neuen Eigner hüteten ihre Claims eifersüchtig und viele erlaubten weder das Anfertigen von Skizzen noch von Fotografien. Aber einige der Relikte gelangten doch in den Besitz von Museen und wissenschaftlichen Gesellschaften.
Ob friedlich oder kriegerisch, die Begegnung mit den Weißen veränderte die Kultur der Indianer und ihr ästhetisches Empfinden. Vor der Eroberung durch die Spanier war die Metallverarbeitung den Indianern unbekannt – einer von mehreren Faktoren, der gegen sie arbeitete. Wenn man heute von ‘indianischem Türkisschmuck’ spricht, so ist eigentlich ‘Silber und Türkis’ gemeint. Es heißt, dass die ersten metallischen Schmuckfassungen aus mexikanischen Silbermünzen gefertigt wurden. Eine zweifelhafte Angelegenheit: Bestechung, um den Zusammenhalt der Stammesgemeinschaften zu zerstören war so üblich in jenen Tagen, dass der Besitz von mexikanischen Pesos als Judaszeichen betrachtet wurde, besser also, sie schnell umzuarbeiten. Viele Münzen wechselten allerdings auch durch Diebereien und Überfälle den Besitzer. Und daraus hat sich nun die Tradition indianischen Türkis-und-Silber-Schmucks ergeben. Die Navajos lernten das Schmiedehandwerk von mexikanischen Indios; andere Stämme lernten von den Navajos.
1863 bekam Kid Carson von der US-Arme den Auftrag, die Navajos zusammenzutreiben und sie einzusperren, um ihren Widerstand zu brechen. Man ließ sie 360 Meilen marschieren bis Fort Sumner in Neu Mexiko. Manche behaupten, sie hätten das Schmiedehandwerk dort gelernt, andere sagen, das wäre ganz unmöglich gewesen, weil sie dort zusammengepfercht existieren mussten, schlimmer als Vieh und keine Werkstätten zu ihrer Verfügung hatten.
Als sie 1868 endlich ‘freigelassen’ wurden, eine sehr begrenzte Freiheit, da war das Reservats-System installiert und mit ihm die Handelsposten. Von da an beeinflussten die Wünsche und Vorstellungen der Händler und ihrer Kundschaft in den weit entfernten Städten des Nordens das indianische Kunsthandwerk – zum Guten oder zum Schlechten.
Als dann die Eisenbahnen den Westen erschlossen, kamen Touristen und sie wollten damals wie heute etwas Indianisches kaufen, um es zu Hause vorzeigen zu können. Was für sie hergestellt wurde, war minderwertiges Zeug, sowohl in Material, als auch im Geschmack den Erwartungen der weißen Kundschaft angepasst. Um den Preis niedrig zu halten, wurde Silber nicht massiv verarbeitet, wie es besonders die Navajos liebten, sondern dünn und hohl gestanzt und gepresst. Auf Wunsch der Unternehmer wurde es mit allen möglichen und unmöglichen ‘Zauberzeichen’ versehen, darunter sogar Hakenkreuze. Chester Yellowhair, einer der berühmten indianischen Schmiede, sagte darüber verächtlich: “Das Silber sah aus wie Hühnergekrakel.” Aber es war das, was die Käufer wollten. Manchmal wurde ein Stück Papier dazu geliefert, das auf die ‘tiefe religiöse Bedeutung’ dieses Schmucks und der Symbole für die Indianer hinwies. Erst in den 1940igern wurden indianische Kunsthandwerkschulen und eigene Handelsgesellschaften gegründet, darunter die wichtigste 1941: Die Navajo Arts and Crafts Guild. Heute kann man sowohl billigen Tand als auch Türkisschmuck von hoher Qualität kaufen und die Preise für beides sind angemessen.
Eine merkwürdige Einrichtung gab es in Zusammenhang mit Türkis: Das Pfandleihsystem. Wenn ein Reservats Indianer eine gewisse Zeitlang kein Einkommen hatte, und das war oft, dann war er dennoch auf Lebensmittel, Tabak und andere geringe Wirtschaftsgüter aus der Handelsstation angewiesen, auf Baumwolle, Kaffee, Färbemittel und Rohstoffe zur Herstellung von Teppichen oder Schmuck. Und so versetzte er dafür einfach einen Teil seines Türkisschmucks. Das waren teilweise prachtvolle und sehr alte Stücke und sie wurden in einem eigenen Raum der Station ausgestellt, dem Pfandraum. Bekam der Indianer dann wieder etwas Geld in die Hand, nach der Schafsschur, oder wenn er eine Saisonarbeit gefunden hatte, dann war das erste, was er tat, in den Laden zu gehen und seine ‘Familienjuwelen’ auszulösen. Dieser Prozess konnte sich viele Male wiederholen. Es soll auch verständnisvolle Händler geben haben, die den verpfändeten Schmuck für bestimmte Rituale und Tänze ihrerseits dem Besitzer liehen, damit er in vollem Ornat teilnehmen konnte.
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