Susanne Schnatmeyer - Verflixt und Zugenäht - Textile Redewendungen gesammelt und erklärt

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150 Redensarten, in denen sich alles um Nähen und Schneidern, Spinnen und Weben, Stricken und Knüpfen, Bänder und Seile dreht.
Ob wir ins Garn gehen oder ins Netz, den roten Faden suchen und aus dem Nähkästchen plaudern, ständig benutzen wir Bilder aus dem Bereich der Textilherstellung. Es macht Spaß, den Redewendungen auf den Grund zu gehen und dem heute fast vergessenen Wissen von Generationen nachzuspüren.

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Spinnen am Morgen

»Spinne am Morgen

bringt Kummer und Sorgen.

Spinne am Mittag bringt Glück am dritten Tag.

Spinne am Abend, erquickend und labend.«

Dieses Sprichwort verstehen die meisten so: Läuft am Morgen eine Spinne über das Fensterbrett, so bringt das Unglück. Man darf das Tier dann auch töten. Am Abend aber soll eine herumkriechende Spinne Glück bringen.

Hat das Sprichwort wirklich mit Spinntieren zu tun? Dazu gibt es zwei Meinungen. Die deutsche Sprachforschung geht eher davon aus, dass es in dem Sprichwort gar nicht um Tiere geht. Vielmehr soll mit Spinnen das Fadenziehen in der Spinnstube gemeint sein. Nur wer so arm war, dass keine Felder zu bestellen oder andere Arbeit zu erledigen war, spann am Morgen. Man musste vom Verkauf des Garns leben und hatte daher Kummer und Sorgen. Wer mittags spann, war fleißig und mehrte sein Vermögen – Glück am dritten Tag. Wer nur abends am Spinnrad saß, hatte tagsüber Besseres zu tun. Das Spinnen geschah nebenher im geselligen Beisammensein, als Erholung, erquickend und labend eben.

Eine andere Deutung geht in die Richtung, dass man nur abends spinnen sollte, weil zum Spinnen kein Tageslicht notwendig war. Den Faden konnte man auch im Halbdunkel ziehen und drehen. Wer das Tageslicht also nicht für wichtigere Arbeiten nutzte, sondern stattdessen gleich morgens lieber spann, dem drohte Kummer und Sorgen.

Es gibt aber auch gute Gründe dafür, das Sprichwort nicht auf das Fadenspinnen, sondern auf die Tiere zu beziehen. In anderen Sprachen wird in dem Spruch eindeutig das Spinnentier genannt, weil anders als im Deutschen dort die Bezeichnungen für die Spinne (das Tier) und das Spinnen (Fadenspinnen) nicht identisch, sondern unterschiedlich sind.

Auf Französisch heißt die Spinne araignée , das Spinnen des Fadens heißt filer . Vom Fadenspinnen ist in der französischen Version des Sprichworts keine Rede. Es geht nur um Spinnentiere:

»Araignée du matin – grand chagrin (Kummer),

araignée du midi – grand souci (Sorgen),

araignée du soir – bon espoir (Hoffnung).«

Die Spinne wird morgens als Unglücksbote und abends als Glücksbote gesehen. In einer anderen Variante des Spruchs verheißt die Spinne auch am Morgen etwas Gutes, nämlich Arbeit und Gewinn: »Araignée du matin – Travail et gain.« Auf Englisch ist ebenfalls nur von dem Tier, spider, die Rede:

»A spider in the morning is a sign of sorrow;

A spider at noon brings worry for tomorrow;

A spider in the afternoon is a sign of a gift;

But a spider in the evening will all hopes uplift.«

Erklärungen für das Sprichwort mit den Spinnentieren gibt es einige:

Spinnen bringen in vielen Kulturen Glück und Geld. Sie sind mit ihrem Spinnennetz ein Symbol für Beutefang und bedeuteten schon in der Antike Reichtum und gutes Gelingen. Im Mittelalter gab es zum Schutz vor Krankheiten Anhänger aus Walnussschalen, in die Spinnen eingeschlossen waren.

Aberglauben zufolge gab es gute und schlechte Tageszeiten, um etwas zu erledigen. Je nach Uhrzeit bedeutet daher das Auftauchen einer Spinne etwas Gutes oder Schlechtes.

Die verschiedenen Tageszeiten sollen auch etwas mit der Fähigkeiten der Spinnen zu tun haben, Wetter anzuzeigen. Steht ein Unwetter an, weben sie keine Netze und warten im Trockenen. »Kriecht die Spinne vom Netz zum Loch, gibt’s am Tage Gewitter noch« lautet eine Bauernregel. Kommt also morgens eine Spinne ins Haus, so ist das ein Zeichen für schlechtes Wetter, die Tagesarbeit wird behindert. Draußen dagegen lassen sie auf gutes Wetter hoffen: »Wenn die Spinnen emsig weben im Freien, lässt sich dauernd schönes Wetter prophezeien.«

Andererseits heißt es in einem Lexikon über Aberglaube von 1791, eine Spinne am Morgen solle Glück bringen: »Andere meinen, dass der glücklich sei, dem morgens eine Spinne auf den Rock krieche.« Das Unglück mit den Spinnen am Morgen lässt sich also nicht klar erklären.

Ganz gleich wie man das Sprichwort auslegt, ob man darin Spinnräder oder Spinnennetze sieht, am Ende treffen sich beide Varianten in dem Bild der Spinne als spinnendes Wesen. Auch die Spinne spinnt Fäden, und zwar aus ihrem Bauch heraus. Auf Deutsch heißt die Spinne Spinne, weil sie spinnt. Ihr lateinischer Name, Arachne, beruht auf der griechischen Sage über die Spinnerin und Weberin Arachnea. Diese Weberin war sehr virtuos und so von sich überzeugt, dass sie sich mit Athene anlegte, die als Göttin des Spinnens und Webens eigentlich über jeden Zweifel erhaben war. Nach einem Wettweben verwandelte die Göttin die sterbliche Webkünstlerin Arachne in eine Spinne. Schon in der Mythologie ist also das Spinnentier, das Netze spinnt, mit den textilen Techniken des Spinnens und Webens eng verbunden.

Kungeln

Wenn zwei heimlich Absprachen treffen und Pläne schmieden, dann kungeln sie zusammen. Kungeln oder auch kunkeln kommt von der Kunkel, dem altdeutschen Wort für den Spinnrocken, das zu spinnende Faserbündel. Wurde Wolle, Hanf oder Flachs um den Stab gedreht, der das abzuspinnende Material halten sollte, so hieß dieses Herumdrehen und -wickeln regional auch kunkeln. Kungeln bezieht sich also zum einen auf etwas Zusammengedrehtes. Zum anderen wurden auch die Gemeinschaften in den Spinnstuben danach benannt, sie hießen Kunkelgesellschaften. In einem Gedicht von 1821 klingt das vertrauliche Zusammensitzen beim Spinnen an: »Leis im Frauenkreise flüstert bei der Kunkel guter Rath.« Das Kungeln ist also auch das Ergebnis vom heimlichen Zusammentreffen in den Spinnstuben.

Klüngel

Ein Klüngel ist ursprünglich ein Fadenknäuel, auch eine Quaste oder eine Troddel. Das Knäuel als ein Gebilde aus vielen Fäden, deren Verlauf von außen nicht zu durchschauen ist, wurde auch als Bild für Betrügereien gebraucht. Schon vor 1800 kannte man den Klüngel im Sinne einer Clique, die Mauscheleien macht. Der Kölner Klüngel wird bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als regionale Besonderheit erwähnt.

Spindeldürr

Die Spindel ist das zum Spinnen mit der Hand notwendige längliche Gerät, das in Drehungen versetzt wird und den Faden verzwirnt. Der Spindelstab ist oben und unten spitz und dünn, so dass seine Form mit der eines mageren Menschen verglichen wurde. Es gab spindeldürre Beine oder auch spindeldürre Gestalten.

Wirbel

Als Spinnwirtel bezeichnet man das Schwunggewicht am Ende der Spindel, auf die der Faden gedreht wird. Wirtel bedeutet eigentlich sich Drehendes . Aus Wirtel ist auch der Wirbel entstanden.

Verwickelt

Ursprünglich war der Wickel das Faserbündel, das zum Spinnen um den Spinnrocken gelegt wurde. Später hieß auch das aufgerollte Garnknäuel oder anderes Gewickeltes so. Wer in eine Sache wie in ein Knäuel mit eingedreht ist, der ist in die Sache verwickelt.

Abwickeln

Wird ein Wickel aufgelöst, so spricht man von abwickeln. Auch diesen Ausdruck benutzen wir heute im übertragenen Sinne. Die Liquidation eines Unternehmen oder eines Vereins wird Abwicklung genannt. Der Betrieb wird aufgelöst, so wie ein Knäuel abgewickelt wird.

Schief gewickelt

Wenn jemand sich in einem Irrtum befindet, dann ist er schief gewickelt. Historisch gesehen könnten wir auch sagen, er ist schief gewindelt . Aus dem Wickel, der mehrmals um sich selbst gedrehten Sache, entstand das Wort Windel für die Tücher, in die ein Wickelkind eingeschlagen ist. Früher wurden die Säuglinge mit dem ganzen Körper und besonders fest gewickelt, weil man Angst hatte, das Kind könne sonst schief wachsen. Das feste Einbinden sollte sicherstellen, dass die Glieder des Säuglings gerade ausgerichtet waren. Und wenn der kleine Körper nicht gut gewickelt war, dann brachte das dem Aberglauben nach entsprechend Unheil – das Kind war schief gewickelt.

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