Anne Daurer - Sommer am Höhlensee

Pattes Mutter wollte mit der Hand über seinen Kopf streichen. Patte wich aus.

„Möchtest du überhaupt noch hingehen?“

Patte schüttelte den Kopf. „Nein. Eigentlich nicht.“

Es gab inzwischen wichtigere Dinge als einen Film, den Patte schon fünfhundertmal gesehen hatte.

„Was hast du eigentlich wieder angestellt?“ Seine Mutter trat einen Schritt zurück und betrachtete Patte, als wäre er ein seltenes Tier in einer exotischen Ausstellung.

„Nichts!“ Patte floh vor unangenehmen Fragen in die Küche und öffnete er den Kühlschrank. Erst jetzt merkte er, dass er einen Bärenhunger hatte.

„Aha. Nichts. So, so.“ Der nachdenkliche Blick bohrte sich tiefer in Pattes Rücken. „Deine Hose sieht tatsächlich nach einem sehr großen Nichts aus.“

Patte schnappte eine Wurst aus dem Kühlschrank, stopfte sie in den Mund und sah an sich hinunter. Seine Hosenbeine sahen aus, als wäre er durch Schlamm gewatet. Rings um seine Füße und quer durch die Küche lagen Millionen Dreckkrümel.

„War sie auch dabei?“

„Wer?“

„Janina. War sie heute auch dabei?“

„M-hm.“

„Na, dann ist mir alles klar.“ Pattes Mutter holte einen Topf aus dem Kühlschrank und stellte ihn auf den Herd. Als Patte aus den Augenwinkeln nach unten schielte, sah es so aus, als würde seine Mutter breit grinsen.

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