Kapitel 6: Tapas aber nicht zu knapp(as)
Nachdem wir unseren Mietwagen für die nächsten Tage klargemacht hatten, freuten wir uns auf eine erfrischende Dusche. So ein Tag Nichts-Tun ist ziemlich anstrengend. Eigentlich hatten wir ja nicht wirklich viel gemacht. Ein paar Sprünge ins Meer, rumliegen, Leute beobachten und mehr stand nicht auf der Liste. Cori las ein Buch und ich schlief, daddelte mit dem Handy oder las etwas auf meinem E-Book-Reader. Faul sein gehört zum Urlaub dazu und wenn es sich jemand verdient hatte, dann auf jeden Fall ich. Cori schenkte mir mal ein Shirt auf dem stand: „Ich spüre das Tier in mir, es ist ein fULFtier“, dabei hatte sie „aul“ aus Faul- einfach durch meinen Namen ersetzt und ein hübsches Faultier drauf drucken lassen.
Die Dusche tat richtig gut und sie weckte neue Lebensgeister. Der Plan war ja aus Budgetgründen, täglich zu kochen. Allerdings hatten null von zwei Personen Lust einkaufen zu gehen und so beschlossen wir, zur Feier des ersten vollen Urlaubstages, uns einen Restaurantbesuch zu leisten. Die Idee kam auf als wir feststellten, dass wir schon 24 Stunden auf spanischem Boden waren und noch keine Tapas gefuttert hatten. Demzufolge machten wir uns schlau, wo es ein schönes Tapas-Restaurant gab, oder eine Tasca, wie die kleinen urigen Kneipen hier heißen.
Tapas-Restaurants/Tascas
El Gomero
Avenida V Centenario 1, Costa Adeje
Viele Einheimische inmitten des Touristenortes Playa de las Americas, dann kann das Essen nur gut sein. Aufgrund der Nennung in diversen Reiseführern ist es hier leider oft sehr voll.
Toro Tapas & Grill
Calle Gran Bretaña 10, Costa Adeje
Der Service ist super freundlich und neben einer großen Auswahl an Tapas, findet man auch das Richtige für jeden Geschmack! Die Steaks sind übrigens butterzart und absolut zu empfehlen.
Jamón y Mojo, Delicatessen en Tenerife
Av. de Suecia 35, Los Cristianos
Wie der Name schon sagt, bekommt man hier sehr guten spanischen Schinken (Jamon) und weitere Delikatessen der Insel.
Tasca Tierras del Sur
Calle Pedro Gonzales Gomez 20, Granadilla de Abona
Wohl eines der bestbewerteten Restaurants auf Teneriffa. Fragt nach den Empfehlungen und genießt euer Essen wie bei Freunden!
Restaurante El Guanche / Alte Schule
Calle El Lomito 9, Masca
Seid ihr auf Teneriffa, ist Masca ein Muss, seid ihr in Masca, ist El Guanche bzw. die alte Schule ein Muss. Die Aussicht beim Essen ist der Wahnsinn und das Essen ein Hochgenuss.
Tasca El Obispado
Alle Herradores 88, La Laguna
Das rosa verputzte Lavasteinhaus inmitten der Altstadt von La Laguna fällt ins Auge. Hier gibt es Tapas, die es so sicher nirgends sonst gibt. Ein Schmaus für Auge und Seele!
Merendero Casa Carlos
Ctra. TF 12, 16 km vor Taganana, Las Casas de la Cumbre
Authentischer geht’s fast gar nicht. Auf der Terrasse habt ihr eine atemberaubende Aussicht auf das Anaga-Gebirge. Das Essen ist typisch kanarisch und soooo lecker! Unbedingt einen Stopp wert!
Tasca La Carambola
Calle las Macetas 8, El Sauzal
Traditionelle Hausmannskost, die gerade am Wochenende viele kanarische Familien anlockt. Am besten ihr schaut in der Woche vorbei um sicherzugehen, dass es noch einen Platz gibt. An den Stehtischen werden nur kalte Tapas serviert. Wer einen Sitzplatz ergattert hat, bekommt auch warme Tapas.
Kapitel 7: Einfach nur Tag zwei
Man war das ein Festessen gestern. Na gut, wir haben viel, viel Geld ausgegeben. Ich hatte auch nichts anderes erwartet, wenn wir in einer Touristenhochburg in eines der wenigen verfügbaren und dann auch noch so gut bewerteten kanarischen Lokale gehen. Aber das Essen war wirklich phänomenal. Wir saßen ewig und meine Freundin erzählte zum Schluss noch mit dem Besitzer des Restaurants und es gab ein paar Honigrum aufs Haus. Ein paar ist leicht untertrieben, denn zu Dritt haben wir die ganze Flasche geleert. Ab und zu kam nämlich noch sein Frauchen zu uns dazu und mein Frauchen ließ abwechselnd eine Runde aus, also waren wir mehr oder weniger wirklich zu Dritt. Ron Miel heißt das Zeug hier und es ist einfach nur umwerfend, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich weiß nicht, ob ich heute noch mal aus den Federn hoch komme. Ich möchte trotzdem ein bis zwei Flaschen davon mit nach Hause nehmen. Anfangs tranken wir es mit Sahne und Zimt, später einfach nur noch so, ohne den ganzen Schnickschnack. Und wenn ihr mich jetzt fragt, ich weiß nicht mal mehr, wie wir nach Hause gekommen sind. Sind wir mit dem Taxi gefahren, oder mit dem Bus, oder hat Corinna mich getragen? Ich kann mir schlecht vorstellen, dass ich noch in der Lage war zu laufen. Hab ja zusätzlich auch jede Menge Bier getrunken. Das schmeckt immer besonders gut im Urlaub, so frisch gekühlt. Da bekam ich gleich wieder Durst. Ich beschloss meinen Schatz zu wecken und einen Schlachtplan für den heutigen Tag aufzustellen. Als ich mich umdrehte, bemerkte ich dass meine Cori gar nicht mehr neben mir lag. Dafür lag da ein Zettel auf ihrem Kopfkissen. Ich versuchte danach zu greifen und beim dritten Mal gelang es mir sogar, den kleinen Post-it zu erwischen. „Guten Morgen mein kleiner Trunkenbold, ich bin schon unterwegs. Wollte dich nicht wecken und dachte, ich fahre in die Siam Mall zum Shoppen.“ Ich ließ mich wieder ins Bett fallen und atmete langsam ein und aus. Stimmt, von dem riesigen Einkaufszentrum hatte sie gesprochen. Das sollte hier irgendwo in der Nähe sein. Na man gut, dass ich da nicht mit hin musste. Das ist bestimmt die Hölle auf Erden. Von einem Geschäft ins Nächste und kein Bier in Sicht. Apropos Bier. Dann konnte ich mich ja gemütlich irgendwohin setzen. Wie spät war es eigentlich? Auch nach intensivem Nachdenken konnte ich mich nicht erinnern, wo ich mein Handy gelassen hatte. Und darin versteckte sich die Uhr. Die einzige, die es hier gab. Dann musste ich wohl doch aufstehen. Ok ok, umwerfend. Ich wiederhole mich nur ungern, aber das Teufelszeug haute mich wirklich um. Den zweiten Versuch ging ich ruhiger an und schaffte es auf beiden Füßen zum Stehen zu kommen. Fabelhaft Ulf, jetzt noch die Beine koordinieren, Handy finden und versuchen, die Gliedmaßen in Kleidungsstücke zu stecken. Der Kühlschrank war nämlich leer. Blöd und wahrscheinlich machte es auch in Spanien keinen guten Eindruck, nackig in den Supermarkt zu gehen. Vermutlich dauerte es Lichtjahre, bis die Jogginghose sich über meine Beine streifen ließ und das T-Shirt Platz an meinem Oberkörper gefunden hatte. Glücklicherweise lag das Handy einfach ganz entspannt auf dem Esstisch neben ein paar Kopfschmerztabletten. Hervorragend, zwei Fliegen mit einem Streich, meine Freundin kennt mich eben! Die Tablette spülte ich mit Wasser runter und das Handy steckte ich in die Hosentasche. Moment, ich holte es wieder raus. Es war 12:36 Uhr. Perfekte Zeit für das erste Bier. Ich liebe Urlaub!
Leitungswasser auf Teneriffa
Achtung! Aufgrund der alten Leitungen, die in den meisten Häusern vorhanden sind und des hohen Flour-Gehalts, ist es nicht ratsam das Leitungswasser auf Teneriffa zu trinken. Außerdem ist es unheimlich stark gechlort. Zum Kochen und Trinken seid ihr mit Wasserkanistern aus dem Supermarkt am besten ausgestattet. Zum Abwaschen, Duschen und Zähneputzen könnt ihr es aber mit ruhigem Gewissen nehmen.
Kapitel 8: Ein Bier in der Hand, zwei Füße im Sand
Es war ca. 13 Uhr, als ich mit meinem Männer-Picknick am Strand angekommen war. Die Sonne brannte und die Menschen stapelten sich schon fast. Eigentlich hatte ich keine Lust weiter zu gehen, um nach einem etwas weniger frequentierten Strandabschnitt zu suchen. Ein paar Meter weiter war eine kleine Mauer, die Sand und Fußweg trennte. Eine Palme spendete genau für das kleine Stückchen Mauer ausreichend Schatten. Das ist ein super, duper Frühstücksplatz. Also, nichts wie hin da, Füße in den Sand und Futtern, bzw. Trinken. Auch heute gab es wieder frisches Baguette mit Ziegenkäse, dazu ein schönes kaltes Bier. Herrlich!
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