Gesetzesgrundlagen
Die Polizei darf nicht tun, was sie will (auch, wenn viele das glauben), sondern muss sich streng an die Gesetze halten (zumindest theoretisch). Alles basiert auf einer Rechtsgrundlage. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die folgenden vier Gesetze:
• Straßen gebühren buch (StGB)
• Straßen pr oletenbuch (StPO)
• Straßen verstopfungs ordnung (StVO)
• Offener Widerstand- Gesetzbuch (OWiG)
Zusätzlich gibt es noch die Polizei dienst vorschrift (PDV), welche den Beamten nur grob bekannt ist, da sie schon einige Jahre nicht mehr hinein geschaut haben. Seit bestandener Berufsprüfung liegt das vergammelte Exemplar verschollen auf dem Dachboden oder im Keller, wo es einsam vor sich hinrottet. Das Hauptaugenmerk bei der täglichen Arbeit richtet sich darauf, wie diese lästigen, von gefühlsduseligen Sozialromantikern erfundenen Stolpersteine umgangen werden können.
Schließlich gibt es noch das Grund gesetz (GG) der Bundesrepublik Deutschland. Für die tägliche Polizeiarbeit sind die folgenden vier Artikel maßgeblich:
Artikel 1:Die Worte des Polizisten sind unantastbar. Ihre Auslegung ist nicht Sache des Bürgers, sondern der Polizei.
Artikel 3:Ein Polizist hat immer Recht, auch dann, wenn er nicht Recht hat, schließlich ist er bei der Polizei.
Artikel 5:Alle Bürger sind gegenüber der Polizei ungleich.
Artikel 9:Ein Polizist darf alles, solange es kein Richter mitkriegt.
Organisation der Polizei
Die Polizei eines Bundeslandes gliedert sich in Polizeiverwaltungsbehörden und Vollzugspolizei. Zu den Verwaltungsbehörden gehören z.B. das Ordnungsamt (Knöllchenschreiber) und das Gewerbeaufsichtsamt. Dieses wird auch „Pommespolizei“ genannt, denn es kontrolliert verschimmelte Lebensmittel und versiffte Gaststätten. Die Vollzugspolizei ist für die Gefahrenabwehr zuständig und gliedert sich in:
Schutzpolizei(SchuPo)
Gegensatz zur Kripo. Schutzpolizisten machen Streifendienst, die Kripo kommt nur, wenn sie gerufen wird. Als Standardausrüstung tragen Schutzpolizisten: schusssichere Weste, Pistole, Ersatzmagazin, Handschellen, Plastik-Einweg-Fesseln, Handschuhe, ausziehbarer Schlagstock, Multifunktionswerkzeug, Metallschlüssel zum Aufsperren von Absperrpfosten, Taschenlampe, Funkgerät, Handy und Laserschwert. Ohne das Gerödel sind sie 50 Kilo leichter. Im Streifendienst kontrollieren sie Innenstädte und Wohngebiete. Zu ihren Aufgaben zählen: Aufnahme von Unfällen, Einbrüchen und Überfällen, Vermisstensuche, Leuten den Weg zeigen und Drogenpäckchen aus Exkrementen herausfischen.
Bereitschaftspolizei(BePO)
Ersatzeinheit und Lückenbüßer der „normalen“ Polizei. Bereitschaftspolizisten kommen dort zum Einsatz, wo wenig Hirn, aber viel Masse gefragt ist. Sie stehen Spalier bei Fußballspielen, Demonstrationen, Volksfesten, Rosenmontagzügen, Castortransporten und dem Durchkämmen von Wäldern nach Flüchtigen oder Vermissten. Das Begleiten übellauniger Fans vom Bahnhof zum Station und zurück ähnelt der Tätigkeit beim Viehtrieb. Bereitschaftspolizist zu sein bedeutet: tagelang in derselben Kluft heraumzulaufen, kaum Schlaf, kein Waschwasser und Pinkelgehen zwischen Bäumen. Je nach Einsatz gestalten sich Versorgung und Unterbringung schwierig. Frühstück in der Turnhalle, Mittagessen auf dem Parkplatz. Übernachtung in muffigen Klassenzimmern oder Containerlagern, wo die Beamten in quietschenden Stockbetten schlafen, eisige Luft durch die Ritzen zieht und in den Matratzen das Ungeziefer kriecht.
Kriminalpolizei / Kripo(KriPo)
Wunschtraum vorpupertärer Jugendlicher und spätere Berufswahl von Spürnasen, die gerne Krimis schauen („Harry, fahr schon mal den Wagen vor.“). In einem gewissen Alter will jeder später Kommissar, Feuerwehrmann, Pilot, Astronaut oder Tierarzt werden. Wie sich das der kleine Moritz so vorstellt. Bis man gemerkt hat, dass es bei der deutschen Kripo nicht zugeht wie in amerikanischen Serien, in denen die Polizisten ständig auf Verfolgungsjagd sind und großkalibrig herumballern, sondern eine Ermittlung aus Bildschirmarbeit und langweiligem Papierkram besteht, ist man schon verbeamtet. Auch hat der Tatort nichts mit der sonntäglichen Krimiserie in der ARD zu tun, deren Unglaubhaftigkeit dadurch gesteigert wird, dass die jeweils nächste Folge noch hanebüchener und grotesker ist als die letzte. An echten Tatorten im Freien herrscht oft ein Gewusel wie in einem Ameisenhaufen, so dass alle Spuren verwischt sind. Für die klassische Tatortbegehung gilt: oben Nieselregen, unten Brombeerdornen.
Daneben gibt es noch die Wasserschutzpolizei (WaPo), die Autobahnpolizei (AuPo), die Volkspolizei (VoPo) und die Polenböllerpolizei (PoPo). Außerdem existieren einige übergeordneten Behörden wie LKA, BKA, FKK und LMAA.
Das äußere Erscheinungsbild der Polizei
• Uniform
Der Dienstmarke allein wird oft nicht geglaubt („Da könnte ja jeder kommen“; „So eine Hundemarke habe ich auch noch im Keller herumliegen.“) Deshalb tragen Polizisten nach Art und Farbe einheitliche Markenklamotten, damit man sie als Vertreter des Staates erkennt und nicht jedesmal fragen muss: „Sind Sie von der Polizei?“. Außerdem soll die Uniform die Legitimität ihrer Diensthandlung unterstreichen. In dieser Hinsicht unterscheiden sich Polizisten nicht von Museumswärtern, Straßenbahnschaffnern und Türstehern.
Die Uniform war früher potthässlich (senffarben) und stellte eine Bestrafung dar, weil Polizisten sich dazu herablassen, niedere Dienste zu verrichten (Fahrzeuge kontrollieren/Verkehr regeln/Objekte bewachen), während die Bürger schön im Warmen sitzen dürfen. Außerdem erinnerte die grün-gelbe Uniform zu sehr an Kanarienvögel und verstieß damit gegen die Menschenrechte (Grundgesetz, Artikel 1), deshalb wurde sie aussortiert. Heute erstrahlt die EU-einheitliche Polizeiunifom in schönem Blau und ähnelt der Pfadfinderuniform. Sie wertet die Beamten ästhetisch auf, womit auch deren Selbstwertgefühl steigt. Vor allem zwickt sie die männlichen Beamten nicht mehr so im Schritt.
Zur Uniform gehört zwingend eine Kopfbedeckung, die Schirmmütze. Die weißen Deckel leuchten dem Bürger schon von weitem entgegen, fliegen bei Wind vom Kopf und unter dem Kunstleder schwitzt der Beamte. Sie sind auch Aufhänger für Querulanten, die den Beamten lächerlicherweise vorwerfen, solange sie nicht ihre Polizeimütze tragen, dürften sie dem Bürger keine Anweisungen erteilen, d.h. ihr polizeiliches Handeln sei nicht legitimiert. Diese absurde Legendenbildung erkennt man schon daran, dass der Staat seine hoheitlichen Befugnisse auf Personen überträgt, nicht auf Kleidungsstücke
Ausrüstung
• Handschellen: Auch „Stahlacht“, „Schließacht“ oder „Acht“ genannt. Beliebtes SM-Spielzeug zur Fixierung potenieller Sexualpartner. Polizisten sind die Einzigen, die sich trauen, das Accessoire während der Dienstzeit ungeniert am Gürtel zu tragen und damit ihre Vorlieben offenbaren. Je nach Veranlagung und aktueller Stimmung sind die Handschellen aktiv oder passiv verwendbar. Als besonderer Kick gilt der vorsätzliche oder grob fahrlässige Verlust der Schlüssel und das Schreiben der Verlustmeldung.
• RSG / Reistoffsprühgerät: Ausrüstungsgegenstand für Beamte, die trotz Einzelkämpferausbildung, Schwarzgurt und Gefahrenzulage den Messerstecher nicht mit bloßen Händen kampfunfähig machen können. Obwohl das RSG eine Reichweite von mehreren Metern hat, brennt das Pfefferspray zuerst dem Sprüher selbst in den Augen.
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