Gerd Pfeifer - ...des Lied ich sing'

Здесь есть возможность читать онлайн «Gerd Pfeifer - ...des Lied ich sing'» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

...des Lied ich sing': краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «...des Lied ich sing'»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Aus der Laudatio der VONTOBEL-STIFTUNG, Zürich, gehalten anlässlich der Preisverleihung für «…des Lied ich sing'», den vorliegenden Roman:
"Gerd Pfeifer erzählt den Aufstieg eines charakterarmen Profiteurs spannend und mit hoher Formulierungs- und Gestaltungskunst. Behend bewegt sich der Opportunist, Lebenskünstler und Schwerathlet Georg Schäfer durch die deutsche Vorkriegs- und Kriegszeit. Er läuft bei den Nationalsozialisten mit, obwohl ihn Politik innerlich wenig angeht. Aber es dient dem Geschäft. Auch bei den Frauen hat er Glück. Die Biographie dieses anpasserischen, keineswegs simplen Protagonisten, der sich auch dem Kriegsdienst erfolgreich zu entziehen weiss, lässt die Anfänge der Judenverfolgung und die Zeitstimmung auf subtile Weise erkennen. Zu Wort kommt später auch die Stimme eines alten, illusionslos zurückblickenden Mannes. Dabei versteht es Gerd Pfeifer, die verschiedenen Zeitebenen dieser fesselnden Schelmengeschichte virtuos zu verbinden."

...des Lied ich sing' — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «...des Lied ich sing'», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Sie berichtete, was er bereits wusste: dass man ihrer Mutter nahegelegt habe, sich von ihrem Vater zu trennen. Die Ehe sei blutschänderisch, ihre Aufhebung von nationalem Interesse, der Fortbestand unehrenhaft für eine deutsche Frau, vielleicht strafbar. Ellen sei als Halbjüdin und nach Maßgabe der Nürnberger Gesetze zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre bestenfalls als Tochter einer durch Scheidung reingewaschenen deutschen Mutter tragbar. Offenbar sei die Eheschließung durch den damaligen Verfall der guten Sitten begünstigt und sie als deutsches Jungmädel fehlgeleitet gewesen. Die Partei wolle sich im Falle der Scheidung gern dafür einsetzen, dass die dann geschiedene deutsche Ehefrau nicht für den Schaden haftbar gemacht werde, der dem deutschen Volk durch das schuldhafte Verhalten des jüdischen Ehemanns entstanden sei, indem er feige die Verantwortung für den hohen Krankenstand im Einzugsbereich seiner Apotheke geleugnet und mit unbekanntem Ziel geflüchtet sei. Aber zuerst müsse der Scheidungsantrag gestellt werden, mit dessen alsbaldiger Bewilligung zuversichtlich zu rechnen sei.

Die angebliche Flucht ihres Vaters bestehe im Übrigen, berichtete Ellen, in seiner Verhaftung durch unbekannte zivile Beamte einer unbekannten Behörde, die nach Angaben auskunftswilliger Nachbarn eines Morgens in die Apotheke gekommen seien und ihren Vater ohne Angabe von Gründen mitgenommen und mit unbekanntem Ziel verschleppt hätten.

Ihre Mutter, schrieb sie weiter, habe das Ansinnen der Parteileute entrüstet zurückgewiesen. Sie betrachte es als unmenschliche Zumutung, habe sie mutig behauptet. Die Folge sei – und das mache sie sich nun zum Vorwurf –, dass ihr nach wenigen Wochen ihres Ehemanns Taschenuhr und der Ehering ausgehändigt wurden, nachdem ihr zuvor schriftlich mitgeteilt worden war, dass Günter Kleeberg, geboren am dritten Juni achtzehnhunderteinundachtzig in Berlin, Jude, bei dem Versuch, die deutsche Grenze illegal zu übertreten, verhaftet und wenig später an einer Lungenentzündung verstorben sei.

Sie und ihre Mutter, schrieb Ellen, tröste das Bewusstsein, wenigstens zu wissen, was ihrem Vater angeblich zugestoßen war. Andere aus dem Bekanntenkreis ihres Vaters seien einfach spurlos verschwunden, und niemand wolle wissen oder sagen, ob sie noch lebten oder wo sie sich befänden.

Georg geriet in einen Strudel widersprüchlicher Gefühle. Eine Art Selbsterhaltungstrieb drängte ihn, den Bericht zu vergessen, zu verdrängen, zu ignorieren, zu vernichten. Er wollte das alles nicht wissen. Andererseits hörte er nicht auf, den Brief wieder und wieder zu lesen, ihn nach Nuancen zu durchsuchen, die ihm bisher entgangen waren und ihn erschreckten. Gleichzeitig war er empört. Wie konnte sie es wagen, ihn zum Mitwisser zu machen? Wurde ihre Post, ihr Gang zum Briefkasten etwa nicht kontrolliert, der ordentlich mit ihrem Absender versehene Brief nicht geöffnet und von irgendeiner Geheimpolizei gelesen?

Er konnte es nicht leugnen: er hatte Angst. Angst um seine Zukunft, um seinen Beruf, um sein Leben. Und er wusste nicht, wie er mit dieser Angst umgehen sollte. War sie verwerflich? War sie überhaupt berechtigt? War sie lächerlich? Er wusste nur eines: Wissen war gefährlich und er hatte nicht die Absicht, sich wegen eines weinerlichen Briefs aus Heidelberg zum Systemgegner stempeln zu lassen. Nicht wegen einer verschmähten Scheidung. Es genügte, wenn die Weigerung der deutschen Ehefrau, sich von ihrem jüdischen Ehemann auf behördliches Verlangen zu trennen, letztlich zum Tod des alten Kleeberg geführt hatte. Seinen, Georgs, Untergang sollte sie nicht auch noch in Gang setzen.

Ellens Brief war eine Zumutung. Wütend zerriss er das Papier und spülte die Fetzen in die Kanalisation.

Конец ознакомительного фрагмента.

Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «...des Lied ich sing'»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «...des Lied ich sing'» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «...des Lied ich sing'»

Обсуждение, отзывы о книге «...des Lied ich sing'» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x