CHARLES CUBON
FISCHEN AM EROTISCHEN DREIECK
Roman mit sanfter Erotik
Charles Cubon arbeitet als selbständiger Grafik Designer, freischaffender Künstler und Architekt. Einige CIund Design-Projekte aus seiner Tätigkeit sind zu internationalen Bestsellern aufgestiegen.
Als Architekt gelang ihm die vorbildliche Rettung und Umnutzung historisch bedeutender Bauwerke, wobei die Creative Factory in Hamburg Eppendorf, mit dem Architekturpreis für beispielhafte Architektur, vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet wurde. Der Autor lebt und arbeitet in Schleswig Holstein.
1. Auflage: November 2013
Copyright © 2013 by Charles Cubon
Titelseite, Illustrationen, Layout: Manfred Valentin Milz
Lektorat: Norbert Welz
Satz aus Times Postscript Indesign
Published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
ISBN 978-3-8442-7283-3
Impressum Charles Cubon arbeitet als selbständiger Grafik Designer, freischaffender Künstler und Architekt. Einige CIund Design-Projekte aus seiner Tätigkeit sind zu internationalen Bestsellern aufgestiegen. Als Architekt gelang ihm die vorbildliche Rettung und Umnutzung historisch bedeutender Bauwerke, wobei die Creative Factory in Hamburg Eppendorf, mit dem Architekturpreis für beispielhafte Architektur, vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet wurde. Der Autor lebt und arbeitet in Schleswig Holstein.
Die Kugel der Angler Das Fenster der Aale! Der erste Biss! Immer, wenn der Lachs ruft! Die Pose ist weg! Die Wunde des Seewolfs Angerlatein Der Hecht im Karpfenteich! Frisch geräuchert! Doktorfische auf Entdeckungsreise Der erotische Angelhaken! Kein Wetter zum Fischen Die roten Lippen des Goldfischs Das Geständnis eines Anglers Der Backfisch von der Leine Wenn Schützen angeln gehen Eiskalte Dorade Der Traum vom Black Marlin Die Kunst des Angelns Die Zähne des Hais Angeln am Teich der Lust Fischen am Korallenriff Munteres Fischtreiben Lebenslang an der Angel Vom Fischen in fremden Gewässern Die Beichte des Anglers Abgetaucht zum Aalfang Bilanz des Anglers Wildes Anglerglück Ein schöner Fang Schluss mit der Angelei Vom Fressen der Fische Flash – Der Myriaden Code Guten Appetit!
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können Jean Paul Namen und Inhalte dieses Romans sind frei erfunden; Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig.
Ein sanfter Wind wehte mit leichter Briese über die Deichkrone und zog durch den lauen Sommerabend. Er tauchte hinab zu dem großen Elbteich, in dem sich der aufgehende Mond mit seinem silbrigen Schein spiegelte und die schwarze Wasserfläche in ein glitzerndes Lichtermeer verwandelte.
Aus der Ferne erklang das Rotorgeräusch eines Hubschraubers, der schnurstracks Kurs hielt. Zielgenau steuerte er auf den großen Elbteich zu. Dieser erbärmliche Krach durchbrach die Stille des abendlichen Naturschauspiels. Die sanften Geräusche der Tierwelt verloren sich im Lärm, der heran schwebte. Fassungslos starrte Leo zu dem fliegenden Brummer und fragte: »Was hat der vor, dieser Idiot?«
Mano zuckte mit den Achseln und rief: »Wahrscheinlich ein Polizeioder Rettungseinsatz. Was glaubst du, Jan?«
»Sieh mal! Der dreht bei und rauscht direkt hier rüber!«, bölkte Jan und verdrehte die Augen. Hubertus von Hochdonn hielt sich die Ohren zu.
»Der bläst uns gleich den Grill aus. Verdammtes Mistding! Verschwinde! Hau ab, stör’ nicht unseren ruhigen Abend«, ärgerlich blickte er zu dem kleinen Grill der zu explodieren drohte.
Sprühende Funken entwichen der Glut des lodernden Feuers. Von dem riesigen Blasebalg entfacht, schossen sie aus der glühenden Kohle heraus und flogen ihnen um die Ohren. Wie Glühwürmchen verteilten sie sich in den langen Gräsern der Umgebung. Angewurzelt standen die vier Angelfreunde im Lichtkegel der Suchscheinwerfer. Das strahlende Ungeheuer blendete sie wie die großen Augen eines Galaxie-Monsters.
»Verflixt! Ob zu Hause etwas passiert ist?«, schoss es Mano durch den Kopf.
»Die suchen einen von uns«, schrie Leo aufgeregt.
»Hat einer von euch was angestellt, Polizei, Zoll, Steuerfahndung?« Prüfend schaute er in die ahnungslosen Gesichter seiner Angelfreunde.
Die schwere Maschine rotierte über dem 4 ha großen Fischteich. Die große Power des Luftdrucks zog ihnen die Hautfalten ihrer erstaunten Gesichter glatt und ließ die Wellen springen wie Laubfrösche. Die ausgeworfenen Posen flogen durch die Luft. Sie stoben auseinander wie abgeschossene Pfeile aus einem Bogen. Schwerfällig drehte sich das fliegende Objekt, wie eine wild gewordene Riesenlibelle, um die eigene Achse. Gemächlich knatterte die Lärmbombe in einer großen Runde über ihre zerzausten Köpfe hinweg und donnerte zur gegenüber liegenden Deichkrone.
»Der sucht eine günstige Stelle!«, rief Mano erregt und verfolgte die gleißenden Scheinwerfer. Das grelle Licht erstrahlte in kreisenden Bewegungen und leuchtete gespenstisch den hohen Elbdeich aus. Auf einer nahe gelegenen Wiese der Deichniederung fand der Pilot, was er suchte. Sanft senkte er sein knallrotes Spielmobil herab und setzte es weich in die von Blumen erfüllte Sommerweide. Der enorme Luftdruck presste das lange wehende Gras zu Boden, so dass eine wie von Zirkelhand gezogene grüne Kreisfläche entstand. Die mächtigen Rotoren der Maschine wirbelten alles durch die Luft, was sich in ihrer Nähe befand. Blätter flogen in Massen von den Bäumen und rauschten ihnen mit hoher Geschwindigkeit um die Ohren. Als seien sie von einem Orkan entfacht trieb der warme Sommerwind sie hinaus in die Weiten der Marschlandschaft.
Die schroffen Schilfrohre des Teichrandes beugten sich zum Wasserspiegel und versanken in den Fluten. Die zuvor beschauliche spiegelglatte Fläche verwandelte sich in ein aufschäumendes Wellenmeer, das von tausenden Windstößen angetrieben wurde. Die Äste der mächtigen Bäume bogen sich vom Sturm und ein starkes Rauschen ihrer Blätter erfüllte die warme Sommerluft. Aus den Büschen flüchteten zwitschernd die Vögel. Rotierende Libellen rasten erschrocken davon.
Im Lichtkegel der Scheinwerfer tanzten Schwärme von Mücken. Millionenfach schwirrten sie dem hellen Licht entgegen, das weit in den Horizont strahlte. Langsam verhallte der höllische Lärm. Aus den Wiesen erklang das Zirpen der Grillen. In der Ferne stachen die knallgelben Weizenfelder hervor, durchflochten von Millionen Kornblumen und Klatschmohn. Mit sanften Bewegungen tanzten sie im Kegel des Lichtes. Völlig verdutzt sah sich die Gruppe an. Jan ergriff das Wort und vermutete ärgerlich: »Ich glaube, das ist Erni. Der Dussel hat in Frankfurt bestimmt seinen Flieger verpasst.«
Gespannt verfolgten sie die unwirkliche Szene, als sich die Tür des Krachmachers öffnete. Tatsächlich, er war es. Umständlich kroch er heraus. Freudestahlend und bepackt bis über beide Ohren kam er ihnen entgegen. Völlig außer Atem begrüßte er sie stürmisch. Mit einem Wink verabschiedete er sich von dem Piloten. Sogleich starteten die mächtigen Rotoren und erfüllten mit ihrem erbärmlichen Lärm die lauwarme Luft. Donnernd hob die Maschine vom Boden ab. Sie verabschiedete sich auf so stürmische Weise, wie sie gekommen war und verschwand in dem violetten Schein des Abendhimmels Richtung Hamburg.
»Hab’ ich was verpasst?«, fragte er aufgeregt und sah mit großen Augen gierig auf die frisch gezapften Bierkrüge.
Читать дальше