»Aaah« … tat irgendwie gut, im Kreise der Feministinen aufgenommen zu sein. Schockiert, lieber Leserin? Das war bei Mädchen damals ganz normal und eigentlich harmlos. Verhielt sich bei Buben wohl ähnlich. Ich hatte des Öfteren meine Brüder heimlich beobachtet, wie sie gegenseitig Hand anlegten und an ihren Schwänzen rieben, bis da etwas herausspritzte. Für mich war es besonders interessant, wenn meine Brüder das Motto ausgaben: „ Wer spritzt am weitesten!“ Immer wieder schlich ich mich an sie heran, um diese männlichen Ergüsse zu beobachten. Auch aus diversen Klosterschulen und Internaten hatte man ja immer die tollsten Geschichten zu solchen erotischen Spielen vernommen, und nicht nur in entsprechenden Filmen. Zu Hause und an den Nachmittagen wurde die Schwester dann mit den Jahren stolz den Freunden präsentiert. Altersbedingt hatte ich ja schon recht frauliche Rundungen an den entsprechenden Stellen.
lang=DE style='color:black'>Das galt in der Runde dieser um ca. 2 - 3 Jahre jüngeren Clique als Sensation. Mädchen, die mit den Jungs ohne Hemmungen und Scheu herumspielten, waren nicht alltäglich. Und dass da ein Loch unter der bereits sprießenden Schambehaarung war, statt eines Schwanzes, machte mich für einige Wochen, Monate ja sogar Jahre interessant. Später erfanden die Jungs ein Spiel, bei welchem sie sich mit mir und zwei meiner weniger zickigen Cousinen im Kreis aufstellten. Der Anführer gab die Kommandos: „Eins, zwei, drei, Hosen runter … eins, zwei, drei Hand angelegt … eins, zwei, drei losgewichst.“ Wir Mädchen hatte nichts zum Handanlegen in diesem Sinne, also konnte wir nur die Finger in unsere Mösen stecken und die Hand wie die Jungs vor und zurück bewegen. Weil das damals irgendwie langweiliger war, als so einen Schwanz in der Hand zu halten, bettelten wir sogar darum, es den Jungs zu besorgen. Nach einiger Zeit war ich so in die Gruppe integriert, dass ich immer öfter den Schwanz eines der Jungen massieren durfte. Eines meiner täglichen Highlights in dieser Zeit. Erst viel später fand ich es auch geil, sich von einem der Jungs da eine Rübe, Banane, Gurke oder etwas Ähnliches hineinstecken zu lassen, mehr getrauten wir uns dann doch nicht, und ich hatte täglich mindestens einmal Lust darauf.
Ich kann mich noch an einen, heute recht prominenten Nachbarsjungen erinnern, bei dem ich als Mädchen Hand anlegen durfte, um da auch etwas Saft hervor zu holen. Er war am Verzweifeln, weil da bei ihm noch nichts herausspritzte und gab seiner mangelnden Technik die Schuld. Und so rieb und wichste ich seine Männlichkeit, bis diese rot und blau wurde. Wir sind dazu immer in unsere Schilfhütte am Inn gegangen. Nur dort fühlten wir uns ungestört. Bei Isidor scheiterte aber auch meine gefühlvolle weibliche Handtechnik. Kein Tropfen des männlichen Saftes kam aus dem geschundenen Aal unseres Freundes, obwohl dieser sogar besonders hart und standhaft war. Ich hatte am nächsten Tag sogar immer einen Muskelkater im Arm, beinahe wie vom zu viel Holz hacken. Das schafft man also auch mit Onanieren und ohne Holzarbeit.
Bei einer dieser Begebenheiten wurde mein Bruder von einer Biene am steifen Penis gestochen. Gott, was haben wir anfangs darüber gelacht. Auch ich, die als einziges Mädchen natürlich live am Geschehen teilhaben durfte und etwas beklommen dieses monströse Ungeheuer betrachtete. Erst als dieses ohnehin schon erigierte Glied wie ein Luftballon anschwoll und Othmar vor Schmerzen kaum noch stehen konnte, eilten wir zurück ins Elternhaus, um einen Arzt zu rufen. Als Erklärung hatte sich die Biene einfach in seine Hose verirrt. Wir schwankten zwischen „vor Lachen am Boden kugeln“ und blankem Entsetzen.
»Kann dieses männliche Instrument der Lust bei einer solchen Gelegenheit sogar platzen?« brachte ich als beteiligtes Mädchen meine Mutter, angesichts einer derart zu Megagröße angeschwollenen Männlichkeit, zur sprachlosen Verzweiflung. Auch der Arzt konnte oder wollte uns darauf keine Antwort geben. Nach dem Motto: »Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen«, war Othmar noch eine Zeit lang Anlass für viele Späße in Richtung ›Ballon-Schwanz‹.
Er konnte sich erst nach Tagen wieder an unseren jugendlichen Sexspielen betätigen und musste doch um einiges größere Hosen anziehen. Seine imposante Männlichkeit brauchte an diesen Tagen mehr Platz. Trotz dieser seltenen, spaßigen Highlights war die Mittelschule für mich ein einziger Angstschrei. Ich frage mich heute noch, wie man es überlebt, vier Jahre jeden Morgen mit Angst und Schrecken vor Schularbeiten und Prüfungen in die Schule zu fahren. Es war besonders der Stress mit meinen Lehrern, der mir Sorgen machte! Hervorgerufen durch das daraus resultierende extreme Unlustgefühl waren ja meine schulischen Leistungen alles andere als „Selbstwertgefühl steigernd“.
Es war sicher kein Zufall, sondern eine Fügung des Schicksals, dass ich Jahre danach wieder in eine Männerwelt eindrang, Martial Arts studierte, und sogar den 7. Dan in Kidokan machte. Ganz sicher würde ich jetzt mit 99 % meiner ehemaligen Mitschülerinnen und sogar mit den dickbäuchigen, biertrinkenden Ex-Mitschülern wahrscheinlich, nein sicher – »hau’ den Watschenmann« spielen. In einer Zeit jedoch, in der andere pubertierende Mädchen noch erste Erfahrungen mit Jungs machten, wie schüchtern Händchen halten, Kuss auf die Wangen und Küsschen auf den Mund, hatte ich alle Hände voll zu tun, meinem Rudel die Schwänze zu wichsen.
°
Im Moment musste ich trotz meiner Situation über diesen Rückblick lachen. Eine riesige Welle rollte brüllend über mich hinweg, warf mich aus meinen Gedanken und aus dem vermeintlich sicheren Boot. Verzweifelt schrie ich auf, als die Sturzsee über mich hereinbrach. Ich hatte mich in der Zwischenzeit zum Glück mittels einer starken Rettungsleine mit meinem kleinen Schlauchi verbunden, und hing glücklicherweise immer noch daran, als die Mega-Welle mich wieder ausspuckte. Ich zitterte am ganzen Leib und zog mich an der Leine mit klopfendem Herzen wieder ans Boot heran. Am ganzen Körper verspürte ich, wie die Kräfte mich langsam aber sicher verließen. Jeder Zug an der Leine erforderte eine größere Überwindung, bei jedem Kraftaufwand schmerzten die Hände und die Arme mehr. Ich hatte das beklemmende Gefühl, nicht von der Stelle zu kommen. Kam ich dem Dingi überhaupt näher, oder warf mich jede Welle wieder um Meter zurück? Ich war schon froh, die Leine, die es mir immer wieder fast aus der Hand riss, nicht endgültig zu verlieren. Das verzweifelte Klammern, das Reißen, Abrutschen und Zerren hatte zur Folge, dass die Haut meiner Hände immer mehr aufriss. Wie Fetzen hing sie in Streifen von meinen geschundenen Handflächen. Konnte ich den Schmerz überhaupt noch real verspüren oder waren die für den Schmerz zuständigen Nerven bereits abgestorben. Wurde mein Gehirn von einem Phantomschmerz gequält? War ein Teil meines geschundenen Körpers schon so gut wie tot? Wann würde der Rest folgen? Wann meine Seele? Ich driftete ab in einen Zustand der Gleichgültigkeit und Besinnungslosigkeit.
„Aua! Verdammt!!!“ Plötzlich hatte ich das Gefühl, von etwas getreten zu werden. Hier draußen? Unmöglich!!! Ich steckte den Kopf unter Wasser, um die Stelle sehen zu können, wo meine Beine waren. Ich öffnete die Augen, und da mich das Salzwasser brannte, musste ich warten, bis ich etwas erkennen konnte. Als ich endlich verschwommen sah, verkrampfte sich mein ganzer Körper. Wie ein Blitz durchfuhr mich die Angst. Ein eiskaltes Schwert durchschnitt meine Brust und verbreitete Kälte, die mich unkontrolliert erzittern ließ, über meinen ganzen Körper. Jetzt begriff ich, was mich gestoßen hatte. Was ich entsetzt erkennen konnte, war unglaublich, aber wahr. Der Wirklichkeit gewordene Alptraum. Was so ein Herz alles aushalten kann? Herzrasen war der falsche Ausdruck für das, was sich in meinem Brustkorb abspielte. Das glich schon mehr einem Herzflimmern. Zuerst hatte ich nur Schatten gesehen, aber schnell wurde es in meinem Großhirn zur Gewissheit und mein Emotionalgehirn schrie vor Verzweiflung. Überall unter mir waren Haie. Nicht ein Hai, es waren dutzende Haie, unzählige dieser fresslustigen Raubfische. Und sie waren so nahe, dass ich ihre Augen sehen konnte. Sekundenbruchteile später warf ich mich, getragen von einem gewaltigen Adrenalinschub ins Boot. Mit rasendem Herz lag ich für Minuten, alle vier Gliedmaßen ausgestreckt am Boden.
Читать дальше