Svea Dunnabey
Sea and Fall
Einsicht
Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis
Titel Svea Dunnabey Sea and Fall Einsicht Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Impressum neobooks
Die letzten Tage waren wie im Flug vergangen. Ethan und ich verbrachten jede freie Minute zusammen und genossen unser neues Glück, was mir immer leichter fiel. Ethan war der erste Mann, bei dem ich wirklich fühlte, dass ich ihn liebte und ohne den ich nicht mehr sein wollte. Zwar gab es viele Probleme, die uns den Weg steiniger machten, trotzdem wollten wir es versuchen und zusammenhalten.
Vor ein paar Tagen hatte er sich mir geöffnet und gebeichtet, dass er seit vier Jahren keinen Sex und keine Frau mehr gehabt hatte, weil er sich selbst dafür bestrafte, dass eine Frau beim Sex mit ihm gestorben war, weil sie einen Herzfehler hatte. Er gab sich die Schuld dafür und hatte Angst, dass das gleiche bei mir passieren könnte, was ich absolut absurd fand. Für mich war das mit Anna ein Unfall gewesen, woran nur ihr kaputtes Herz Schuld war und ich war in Topform und gesund, weswegen er sich keine Sorgen machen musste.
Auch ich hatte mich ihm anvertraut und ihm alles aus meiner Kindheit berichtet. Mein Vater starb an meinem siebten Geburtstag an Krebs, wofür meine Mutter mir die Schuld gab, da sie durch mich keine Zeit gehabt hatte nach ihm zu sehen und ihm zu helfen. Zudem hatte sie mich immer schlecht behandelt, weswegen mich heute noch Selbstzweifel und Selbsthass plagten. Das waren Dinge, die ich wahrscheinlich nie ablegen konnte und durch die Trennung von meinem Mann, weil er fremdgegangen war, kam auch noch das Problem des Misstrauens hinzu. Ethan hatte es also wahrlich nicht leicht mit mir, doch er gab sich größte Mühe mit meinen Launen und Zweifeln umzugehen.
>> Kann ich dir noch irgendwie helfen?<<
Paul schaute durch einen Spalt in meiner Schlafzimmertür herein und grinste mich an. Er war schon vor einer halben Stunde gekommen und hatte sich in einen schicken Anzug geworfen, in dem er einfach fabelhaft aussah. Jacob und er kamen ebenfalls zur Ballettaufführung von Emma, die in etwa zwei Stunden begann. Ich hoffte nur, dass Ethan es noch rechtzeitig schaffte und auch Jacob war noch nicht da, weshalb wir nun zusammen auf unsere Männer warteten.
>> Könntest du mir beim Reißverschluss helfen?<<
>> Aber natürlich.<<
Ich trug ein langes roséfarbenes Kleid aus Chiffon, wobei die Korsage durchgehend gerafft war und um die Taille ein breites Band mit Perlen und Pailletten gebunden war. Unter dem Band verliefen sich die Raffungen, sodass es leicht und locker herunterfiel. Als Paul den Reißverschluss schloss, saß es perfekt und betonte meine Kurven. Meine Haare hatte ich nach hinten gedreht, wo sie lockig meinen Rücken hinunterfielen. Zusammen mit meinem Make-Up und dem Schmuck, den mir Ethan gestern geschenkt hatte, fühlte ich mich wie eine Göttin.
>> Danke.<<
>> Du siehst wunderschön aus Sarah.<<
Ich errötete und schob die Bemerkung beiseite, was er schon gewohnt war von mir. Ich freute mich, dass ich Paul endlich mal ohne Jacob sprechen konnte und nutzte die Gunst der Stunde, um ihn einmal darüber auszufragen, wieso er Jacobs Seitensprung so schnell verziehen hatte.
>> Hättest du noch eine Minute für mich?<<
>> Natürlich, was gibt es denn?<<
Einen Moment lang überlegte ich einen Rückzieher zu machen, doch es interessierte mich einfach zu sehr. Ich setzte mich aufs Bett und sah ihn unsicher an.
>> Kann ich dich etwas fragen?<<
>> Aber sicher.<<
>> Wieso hast du Jacob verziehen und vor allem so schnell?<<
Er seufzte und setzte sich zu mir, bevor er tief durchatmete und sanft antwortete.
>> Weil ich ihn liebe und nicht ohne ihn leben kann.<<
>> Aber er hat dir doch wehgetan.<<
>> Ich weiß.<< seufzte er und seine Miene wurde dunkler, schmerzverzerrter und nachdenklicher. Ich wusste, dass er an die Tage der Trennung dachte und wie sehr Jacob ihn verletzt hatte.
>> Aber er hat sich so ins Zeug gelegt, um mich wiederzubekommen. Er hat nicht aufgegeben, als ich bei meiner Schwester war. Hat draußen auf der Veranda geschlafen und mir immer wieder erzählt, wie Leid es ihm tat. Grade Jay, der so eitel und penibel ist, wenn es um Sauberkeit geht, duscht tagelang nicht und schläft im dreckigen Garten...<<
Er lächelte bei dem Gedanken und den Bildern, die sich ihm während dieser Zeit geboten haben.
>> Ich habe gesehen, wie er gelitten hat und seine Gründe, dass er mit Leon abschließen musste, hörten sich plausibel an...<<
>> Aber so schnell?<<
>> Ich liebe ihn und er liebt mich, warum sollen wir es künstlich in die Länge ziehen, wenn wir wissen, dass wir wieder zusammenkommen? Warum länger leiden, wenn es auch Freude geben kann. Das heißt aber nicht, dass ich ihn nicht trotzdem noch ein wenig auf Abstand halte. Er weiß, dass er mein Vertrauen erst zurückgewinnen muss und dass bei dem kleinsten Ausrutscher Schluss ist.<<
>> Ich hoffe nur, dass er verstanden hat, was für ein Glück er hatte, dass du ihm verziehen hast.<<
>> Das hat er.<<
Ich nahm ihn in den Arm, schloss die Augen und drückte ihn fest, als sich jemand hinter uns räusperte.
>> Ethan, schön, dass du da bist. Ähm, das ist Paul, Paul, das ist Ethan.<<
Ich kam mir unendlich dumm vor, dass er mich in einer innigen Umarmung mit einem anderen Mann in meinem Schlafzimmer, auf meinem Bett erwischt hatte, ganz egal, ob Paul schwul war, denn das wusste Ethan noch nicht und seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, fand er es alles andere als passend.
>> Paul ist der Freund von Jacob.<<
>> Wir kennen uns bereits Sarah. Dürfte ich kurz mit ihr alleine reden?<<
>> Aber natürlich.<<
Paul verließ das Schlafzimmer und zog die Tür hinter sich zu, wobei er mir einen aufmunternden und mitleidigen Blick zuwarf, der um Welten angenehmer war, als der den Ethan mir nun zuwarf.
>> Ich mag es nicht, wenn dir andere Männer so nahe sind.<<
>> Er ist doch schwul und wir sind gute Freunde.<<
>> Das ist mir scheißegal.<< herrschte er mich an, was mich kurz zusammenzucken ließ.
>> Aber....<<
>> Kein aber Sarah! Ich glaube wir haben schon geklärt, dass du auch nicht möchtest, dass ich einer anderen Frau so nahe wäre, beispielsweise Jody.<<
>> Das ist was anderes.<<
>> Wieso?<<
>> Sie ist nicht lesbisch. Sie will was von dir!<<
>> Kann ich sicher sein, dass nicht einer von Ihnen bisexuell ist?<< fragte er und drehte sich dabei ein wenig zur Tür um, auf die er mit einem Finger zeigte.
>> Ethan.... Du verstehst das nicht. Die beiden... Sie sind wie Brüder für mich. Sie kümmern sich um mich, sorgen dafür, dass es mir gut geht.<<
>> Das tue ich jetzt.<<
>> Aber du bist nicht immer da und manchmal brauche ich jemand anderen, dem ich alles erzählen kann. Vor allem wenn wir uns irgendwann wieder streiten sollten, dann sind die beiden für mich da.<<
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