>> So wie sie für dich da waren, als du dachtest wir hätten uns getrennt?
Ich nickte und dachte an den Abend zurück, wie schlecht es mir gegangen war und welche schlimmen Vorwürfe ich mir selbst gemacht hatte. Wie sehr ich mich gehasst hatte.
>> Sie sind sofort hierher gefahren und haben mich getröstet, mich wieder aufgebaut und mir Mut gegeben.<<
Ethan stand stumm vor mir und ließ die Worte ein paar Mal durch seinen Kopf gehen, bevor er sich resigniert mit den Händen durch sein volles Haar fuhr.
>> Trotzdem möchte ich, dass du in Zukunft erst zu mir kommst und es macht mich eifersüchtig, wie innig du mit ihnen umgehst, wirklich Sarah, es stört mich gewaltig. Nicht nur du bist sehr eifersüchtig!<<
Ich antwortete nicht, sondern trat ein paar Schritte auf ihn zu, um ihm endlich meine Arme um den Hals zu schlingen und ihn zu küssen. Etwas, wonach ich mich schon den ganzen Tag gesehnt hatte. Sein männlicher frischer Duft, gepaart mit seinem minzigen Geschmack, brachten mich um den Verstand.
>> Ich liebe nur dich Ethan und du reichst mir vollkommen.<<
>> Na, dass hoffe ich doch.<<
Er küsste mich leidenschaftlicher, strich mit den Fingerkuppen über meinen Rücken, was mir Gänsehaut verschaffte und mich wohlig stöhnen ließ. Dieser Mann brachte mich wie immer um meinen sonst so verlässlichen Verstand.
Plötzlich klingelte es an der Tür, weshalb wir zurück ins Wohnzimmer gingen, doch Jacob betätigte schon den Summer. Jacob musste mit Ethan zusammen angekommen sein, weswegen Ethan auch nicht klingeln brauchte und plötzlich in die Umarmung von Paul und mir hereingeplatzt war.
>> Julian kommt. Machst du ihm auf Süße, dann kann ich mich noch schnell umziehen.<<
Ich nickte und drehte mich zu Ethan um, der gerade meinen Hintern knetete, während Paul und Jacob in ihrem Zimmer verschwanden.
>> Hör auf damit! Was sollen die anderen denken.<< zischte ich ihn an, worauf er nur mit einem schiefen Lächeln reagierte.
>> Dass ich die Finger nicht von dir lassen kann, weil du so scharf aussiehst?<<
>> Ethan!<<
>> Sei froh, dass ich mit deinem entzückenden Arsch vorlieb nehme. Immerhin ist das nicht so auffällig, als wenn ich deine Titten kneten würde, die durch das Kleid so herrlich zusammengequetscht werden.<<
>> Gefällt es dir also?<< fragte ich amüsiert und bekam meinen Blick nicht mehr von seinen Augen los, die jedoch inzwischen lieber auf meine Oberweite fixiert waren. Plötzlich löste er eine Hand von meinem Hintern, packte meine und legte sie an seine beachtliche Beule in der Hose, was mich noch mehr grinsen ließ. Ich genoss es, wenn er mir zeigte, wie sehr ihn allein mein Anblick anmachte.
>> Es gefällt mir viel zu gut. Was mir nicht gefällt, ist die Tatsache, dass ich dich nicht aus diesem Kleid befreien und dich verführen darf.<<
>> Ethan...<< warnte ich ihn wenig überzeugend, als er mit der Hand über mein Dekolleté strich und mit der anderen in meine Mitte fuhr.
Ich schlug auf seine Hand und ging zur Tür, an der es grade geklopft hatte, um Julian zu öffnen. Nach einem tiefen Atemzug, um die Gänsehaut abzuschütteln, die Ethan mir grade verpasst hatte, öffnete ich die Tür schließlich.
>> Hi Julian, komm rein.<<
>> Danke.<<
>> Wie geht’s Christie und der Kleinen?<<
>> Gut. Sehr gut eigentlich, aber ich bin ehrlich gesagt froh dem Babygeschrei einen Abend zu entfliehen.<<
>> So schlimm?<<
>> Ich bin es einfach nicht mehr gewohnt.<<
>> Ist ja auch schon ein paar Jahre her.<<
>> Stimmt.<<
>> Könntet ihr euch vielleicht auf Englisch unterhalten?<< fiel uns Ethan ins Wort, der ein wenig grimmig dreinblickte. Ich hatte vollkommen vergessen, dass er kein Deutsch sprach und schwang sofort wieder ins Englische um.
>> Sorry, ich habe nicht dran gedacht. Ethan, das ist Julian mein Ex-Mann, Julian, das ist Ethan, mein Freund.<<
Die beiden begrüßten sich, wobei ich bei Julian eine gewisse Angst spürte. Er hatte schon zugegeben, dass er Respekt vor ihm hatte, da er so angsteinflößend wirkte und alles über unsere Trennung wusste, doch seine Sorgen waren unbegründet. Ethan war erwachsen genug, dass ganze ohne Konfrontation oder irgendwelche unpassenden Kommentare zu regeln.
>> Ich habe gehört, ihre Firma hat den Zuschlag für mein neues Projekt bekommen?<<
>> Richtig. Ein sehr schönes und extravagantes Gebäude, das Sie da planen.<<
>> Danke.<<
>> Nächste Woche geht es schon los.<<
>> Stimmt.<<
>> So wir können.<< mischte sich Jacob ein, der nun wie aus dem Ei gepellt aussah. Ich blickte mich im Raum um, als es mir fast die Sprache verschlug.
>> Fahre ich jetzt wirklich mit vier Männern zu dieser Aufführung? Wie schlimm sieht das denn aus?<<
>> Du bist halt begehrt und rattenscharf Süße.<<
Es war Jacob, der als erster geantwortet hatte und den ich nun mit bösen Blicken strafte, da er mir einen Klaps auf den Hintern gegeben hatte. Schließlich nahm ich Ethans Hand und ging mit ihm hinunter zur Limousine. Als wir eingestiegen waren, setzten wir uns nebeneinander und ich kuschelte mich mit meinem Kopf an seine Schulter.
Die Fahrt dauerte eine Stunde, bei der uns jedoch nicht der Gesprächsstoff ausging. Wir unterhielten uns über den bevorstehenden Urlaub von Jacob und Paul, die sich zwei Wochen in der Karibik gönnten, über das neue Familienglück von Julian und über die Beziehung zwischen Ethan und mir. Ab und an fragten sie auch Ethan persönlich aus, worauf er jedes Mal höflich antwortete, egal wie privat sie auch sein mochte.
Als wir endlich da waren, stiegen die anderen zuerst aus, bevor Ethan mir aus dem Auto half und mich an seine Seite zog. Es waren einige Fotografen vor Ort, die ihn sofort erkannten und Bilder schießen wollten. Als ich gerade einen Schritt zur Seite machen wollte, damit sie ein Foto von ihm machen konnten, drückte er mich noch fester an sich.
>> Wehe!<< säuselte er mir zuckersüß ins Ohr, damit die anderen nicht dachten, dass wir gerade einen kleinen Disput hatten.
>> Mr Thatcher, Ms Huber. Was führt Sie heute Abend hier her?<<
Inzwischen kannte die Presse meinen Namen, eine Tatsache die ich gern vermieden hätte, doch neben Ethan konnte ich mich auf Dauer nicht verstecken.
>> Ms della Rossa heißt sie jetzt.<< ging Ethan bestimmt dazwischen, bevor ich antwortete.
>> Meine Tochter spielt in dem Stück mit.<<
>> Sind Sie ein Ballettliebhaber Mr Thatcher?<<
>> Das werde ich heute Abend sicherlich herausfinden. Entschuldigen Sie uns!<<
Wir grinsten noch kurz für die Kameras, bevor wir uns hinein retteten und ich mir einen großen Schluck Champagner gönnte. Julian, Jacob und Paul waren wahrscheinlich schon zu ihren Sitzplätzen gegangen, da ich sie nirgends mehr entdecken konnte, sodass ich mit Ethan endlich mal alleine war.
>> Was ist Sarah?<<
>> Ich hasse die Fotografen. Ich bin so etwas einfach nicht gewohnt.<<
>> Es tut mir Leid, aber das wird nun ein Teil deines Lebens sein. Solange sie uns nicht verfolgen, können wir nichts dagegen tun.<<
>> Ich weiß.<<
Er nickte und nahm mich schließlich zärtlich in den Arm, wo er mir beruhigend über den Rücken strich.
>> Wenn es dir zu viel wird, sag es mir. Ich vergesse die Presse schnell, da ich sie seit klein auf gewohnt bin.<<
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