Belustigt schüttelte ich den Kopf, als wir uns auch schon zu dritt auf den Weg machten. Es waren etwa 15 Minuten bis dort hin, die Ethan und ich Arm in Arm gingen, was Ben nicht weiter störte. Als wir ankamen, bekam Ben seinen versprochenen Burger, ebenso wie wir, da sie wirklich lecker aussahen und auch schmeckten.
Während Ethan und ich noch am Tisch saßen und unseren Wein tranken, ging Ben zum Strand und kühlte seine Füße ab. Ich beobachtete ihn vom Platz aus, als mir auffiel, wie ruhig Ethan geworden war.
>> Alles ok?<<
>> Ja, wieso?<<
>> Weil du wieder mal so ruhig bist.<<
Er lächelte, als er meine Hand ergriff und sie zärtlich streichelte.
>> Mir wird nur gerade bewusst, dass ich ziemlich viel Zeit verschwendet habe. In den letzten vier Jahren habe ich immer nur gearbeitet, auch davor eigentlich und nie an mich gedacht. So einen Tag wie diesen hatte ich glaube ich noch nie, außer als Kind mit Liam.<<
>> Gefällt es dir denn?<<
>> Ich würde am liebsten jeden Tag so verbringen. Ich kann endlich mal abschalten, zur Ruhe kommen und dabei deine Anwesenheit und auch die von Ben genießen. Mein Kopf ist sehr leer gerade, was mich fasziniert.<<
Ich grinste ihn an, wobei es mich störte, dass ich seine Augen nicht sehen konnte, da er eine Sonnenbrille trug. Er sah zwar höllisch sexy mit seiner Anzughose, dem hellblauen Hemd, das er sich wieder hochgekrempelt hatte, weshalb die männlichen Unterarme betont wurden und dazu der Sonnenbrille aus, dennoch liebte ich es in seine Augen zu sehen und darin zu lesen, was er gerade dachte, weshalb ich sie ihm abnahm.
>> Wir sind im Schatten, da brauchst du keine. Ich sehe lieber deine Augen.<<
>> Meinst du denn du könntest vielleicht mal näher zu mir rücken? Ben ist immerhin nicht da und ich vermisse deine Nähe.<<
Sofort setzte ich mich vor ihn auf die Bank, als ich mich auch schon gegen seine Brust lehnte und mich von seinen Armen einschließen lies.
>> Ich habe dich heute Nacht vermisst.<< gab ich zu und küsste seinen rechten Unterarm, bevor ich meinen Kopf wieder gegen ihn sinken ließ.
>> Mhm, ging mir genauso.<<
>> Hast du statt zu schlafen, dann wieder gearbeitet?<<
Ich wusste, dass er sich immer mit Arbeit ablenkte, wenn ich nicht da war, um die Zeit optimal zu nutzen und dann wieder Zeit für mich zu haben. Es machte mir nur Sorgen, dass er dann meistens nur wenige Stunden Schlaf bekam.
>> Erst ja, aber gegen zwei Uhr bin ich ins Bett und als ich nicht einschlafen konnte, bin ich das erste Mal seit langem wieder mit dem Fernseher eingeschlafen.<<
>> Du hast doch gar keinen Fernseher im Schlafzimmer.<< wunderte ich mich und stutzte.
>> Doch, man sieht ihn nur nicht direkt. Man kann ihn mit der Fernbedienung aus der Decke fahren lassen.<<
>> Wehe du machst den mal an, wenn ich bei dir übernachte.<< drohte ich ihm und drehte mich zu ihm um.
>> Keine Angst. Wenn du da bist, habe ich völlig andere Sachen im Kopf.<< grinste er schälmisch und küsste mich liebevoll, nachdem er kurz nachgesehen hatte, wo Ben war. Er war wirklich sehr aufmerksam, was ihn betraf.
>> Na dann bin ich mal auf morgen Abend gespannt.<<
Auch heute Abend würde Ethan wieder bei sich schlafen, während ich mit Ben bei mir blieb.
>> Ich schätze da schaffen wir es gar nicht bis ins Schlafzimmer.<<
Dieser Satz reichte aus, dass ich unruhig wurde und mich noch mehr nach seiner Nähe sehnte. In meinem Bauch kribbelte es und ich wollte augenblicklich mehr.
>> Kann es da jemand jetzt schon nicht mehr erwarten?<< fragte Ethan amüsiert, während er an meinem Ohrläppchen knabberte und ich seinen heißen Atem an der empfindlichen Stelle unter meinem Ohr spürte. Sofort stellten sich meine Nackenhaare auf und ich krallte meine Hand in Ethans Unterarm.
>> Ethan...<< hauchte ich, doch zu mehr war ich nicht mehr fähig.
>> Was ist denn cherié?<< fragte er belustigt und fuhr mit seiner süßen Folter fort, während Ben immer noch weit weg war und wir ungestört waren.
>> Gott Sarah du machst mich so verdammt an. Du reagierst sofort auf mich und meine Berührungen. Ich spüre, wie sich dein Puls beschleunigt. Deine Halsschlagader pocht wie wild und deine Haut ist ganz heiß.<<
>> Und trotzdem hast du dich so gut unter Kontrolle.<< beschwerte ich mich, als er sich stärker an mich drückte und ich seine harte Mitte spürte.
>> Alles Training cherié, aber komplett kann ich es nicht verbergen.<<
>> Das ist auch gut so.<<
Ich sah, wie Ben langsam wiederkam und löste mich ein wenig von Ethan.
>> Genug abgekühlt?<< fragte ich, als er bei uns war und sich auf die andere Seite setzte.
>> Mhm. Darf ich noch ein Eis?<<
>> Klar.<<
Ich gab ihm Geld, als er sich noch einmal an uns wandte.
>> Möchtet ihr auch eins?<<
>> Für mich nicht, danke.<< sagte ich und verstaute mein Portemonnaie wieder.
>> Ich komm mit.<< entschied Ethan und ging mit Ben zum Verkaufsstand. Ich blickte den beiden hinterher und war so glücklich, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Wie oft hatte ich mir während der Beziehung zu Alex gewünscht, dass Ben und er sich so gut verstehen würden, wie nun Ethan und Ben. Aber das war nie möglich gewesen. Oft hatte ich dann etwas allein mit Ben unternommen, da es so wesentlich einfacher gewesen war, doch nun war das kein Thema mehr. Ethan und er verstanden sich super und dadurch war ich vollkommen ausgeglichen und entspannt.
Ich beobachtete die beiden, wie sie ihr Eis aßen, während Ethan mir noch eine Flasche Wasser mitgebracht hatte, da es so heiß war und er sichergehen wollte, dass ich genug trank. Nach einer Weile gingen wir schließlich wieder nach Hause, wobei Ethan sofort wieder meine Hand ergriff.
Auf dem Weg gingen wir noch in zwei Läden hinein, da Ben wieder gewachsen war und neue Hosen brauchte. Da er jedoch ziemlich einfach gestrickt war, was seinen Kleidungsstil anging, fand er schnell welche, sodass es kein Kampf wurde.
Als wir wieder zu Hause waren, fachsimpelten Ethan und Ben noch eine gute Stunde, bevor ich Ben ins Badezimmer schickte, um sich Bettfertig zu machen.
>> Ben ist toll.<<
>> Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich freue, dass ihr euch versteht.<<
>> Ich war in seinem Alter nicht viel anders als er, wenn auch nicht so schlau vielleicht.<<
>> Trotzdem ist etwas aus dir geworden.<<
Er grinste und nickte nach einigen Überlegungen, als er mich plötzlich näher zu sich zog.
>> Ich dachte ich könnte vielleicht morgen mal mit Ben zu meiner Firma fahren, in der wir die Solarzellen herstellen und austesten. Wir versuchen gerade sie noch weiterzuentwickeln und vielleicht findet er es ja interessant.<<
>> Was finde ich interessant?<<
Ben war fertig mit Zähneputzen und stand nun in der Tür zum Wohnzimmer.
>> Naja ich dachte, vielleicht hast du Lust morgen mal mit zu meiner Firma zu kommen und zu sehen, wie wir die Solarzellen herstellen und wie wir versuchen sie zu verbessern.<<
>> Das wär cool, darf ich Mum?<<
>> Wenn ich auch mitkommen darf.<<
>> Ich glaube, das lässt sich einrichten, oder Ben?<<
>> Na gut.<<
>> Na, wie gütig von euch beiden. Dann mach dein Bett schon mal fertig Ben, ich bringe Ethan noch kurz runter.<<
>> Warum schläfst du nicht einfach hier, dann können wir morgen früher los?<< fragte Ben und sah Ethan mit großen Augen an, während ich ein wenig ungläubig zu ihm sah. Ben musste ihn wirklich mögen, wenn er diese Frage stellte.
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