Georg von Rotthausen - Louisianas Eskorts

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Eine Gruppe adliger Studenten, zunächst vier an der Zahl, allesamt Reserveoffiziere, mehr oder weniger mittellos, überlegt an einem Sommertag des Jahres 2003, wie sie aus der Finanzmisere herauskommen könnte. Michael, der letzte der Grafen Adlersthal, körperlich der beeindruckendste der vier Freunde, hat plötzlich die zündende Idee, einen Eskortservice für vernachlässigte Damen der gehobenen Gesellschaft aufzuziehen, führt den anderen vor Augen, daß sie durch ihre exquisite körperliche Beschaffenheit und gesellschaftliche Herkunft bestens dafür geeignet sind. Allesamt sind bestens trainiert und durch private Umstände sämtlich solo, entsprechend begeistert dabei. Eine gemeinsame Freundin, Louisiana, eine Baroness von Tantzow-Lerchenberg, ist bereit, das Organisatorische zu übernehmen, Mit Feuer und Flamme stürzt sie sich in die Aufgabe und läßt die feine Gesellschaft durch den gekonnt inszenierten Besuch eines elitären Golfclubs, wo sie alsbald ein gelangweilt an diversen Cocktails schlürfendes Damenquartett an der Angel hat und einen ihrer Freunde, Damian von Pintowitz, einen dezent veranstalteten Probefick setzen läßt, wissen, daß sie eine besondere «Hengstzucht» besitzt. Danach steht ihr Handy nicht mehr still. Es ergeben sich erotisch sehr anregende Begegnungen, Michael verliebt sich prompt in eine junge Kundin für die er aus besonderen Gründen von ihrer Mutter angeheuert wurde und Konstantin von Seesenheim begegnet vermittels eines neuen Freundes, mit dem ihn eine aus der Reihe tanzende Beziehung verbinden wird, während eines Kurzurlaubs an der Ostsee die große Liebe, eine von sechs bildschönen Schwestern, Cousinen seines neuen Freundes, genannt «das Alphabet». Es ergeben sich aufregende Nebengeschichten, Irrungen und Wirrungen – und am Schluß ist das Eskortquartett ein Sextett. Wild wird es weitergehen. Gott Eros zeigt uns, daß er der Herr der Welt ist.

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Konstantin konnte es nicht fassen. Binnen kurzem hatte die Frau, die er verwöhnen sollte, ihn fest in der Hand. Monsieur Bouchon tat, was von ihm erwartet wurde: er war hart und ragte, in seiner fein geschwungenen Linie leicht gebogen, steil empor. Er war heiß. Konstantin fühlte eine Erregung und Hitze, wie er es mit Renata nie erlebt hatte. Sie liebte nicht das feine Spiel der Erwartungssteigerung und Erfüllungshoffnung. Immer hatte sie verlangt, daß er sie wild nehme. Renata wollte niedergemacht werden. Das war durchaus in seinem Sinne gewesen.

Nun aber war Konstantin einer offenbar erfahrenen Frau begegnet, die es auskostete, ihn bei sich zu haben, wehrlos gemacht durch Gehorsam, den sie verlangte und bekam. Und daß er gehorchte, lag sicher nicht nur an der bereits gewährten pekuniären Bezahlung. Konstantin fand Gefallen daran. Er fühlte sich erotisch-sinnlich bezahlt. Eine Währung, über die nur wenige Menschen verfügen. In vulgären Münzen und Banknoten war das nicht darstellbar. Konstantin begann, jegliches Zeitgefühl zu verlieren. War er nicht gerade erst vor wenigen Minuten gekommen? Oder war er schon eine halbe Ewigkeit bei dieser geheimnisvollen Frau, deren Namen er nicht kannte, den er vermutlich nie erfahren würde. Lou hatte ihn nicht genannt. Daß sie sich in diesem Raum aufhielt, mußte nicht zwingend bedeuten, daß sie die Herrin dieses Hauses war. Eine reiche Freundin konnte es ihr für den Genuß seiner Dienste zur Verfügung gestellt haben. Er wollte gerade den Gedanken denken, ob es wohl sein könnte, daß sie beide beobachtet würden, unsichtbaren Gästen als erotisches Theater dienten, als er leicht zusammenzuckte, denn Madame berührte ihn wieder und sprach ihn wohltuend leise an.

„Wie ich sehe, mein schöner Freund, kannst Du warten und Dein treuer Assistent steht Dir in nichts nach. Ich werde Dir nun einen weiteren Teil Deiner Belohnung geben. Du wirst nichts tun, als es Dir nur gefallen zu lassen, daß Du mir gefällst, und Du wirst Dir nicht einfallen lassen, Dir ohne meine Erlaubnis Entspannung zu gestatten. Schließe Deine Augen und genieße.”

Konstantin tat, wie ihm geheißen. Es wurde erneut Besitz von ihm ergriffen. Monsieur Bouchon leitete ein so unglaubliches Gefühl von Wonne und Glückseligkeit an sein Gehirn und von dort in seinen Körper weiter, daß Konstantin glaubte, er müsse den Verstand verlieren. Er war noch nie so meisterlich verwöhnt worden. Und gerade, als er im Begriff war, auf dieser Woge einfach davonzuschwimmen, so wunderbar leicht und berauscht fühlte er sich, da brach es unvermittelt wieder ab. Konstantin ahnte, er würde bald die Beherrschung verlieren, wenn sie das noch einmal machte. Es war kaum noch auszuhalten. Ihm war, als schwankte er bereits, als ihre schöne Stimme ihn erreichte.

„Du darfst die Augen wieder öffnen.”

Er tat es und mußte einige Male plinkern, um buchstäblich wieder klar sehen zu können, als sie seine Verwirrung, sein Verlangen, weiter steigerte.

„Möchtest Du mich sehen?”

Konstantin atmete einige Male tief durch.

„Wenn ich um diese Gnade und dieses große Geschenk bitten dürfte, so möchte ich Sie sehr gerne sehen.”

Sein schönes Gegenüber lächelte. Das war genau das, was sie von ihm hören wollte − und im nächsten Moment fiel mit einem leichten Rauschen das zarte Kleid, das Madames Körper so vortrefflich umhüllt, aber nicht verhüllt hatte, zu Boden. Sogleich verlagerte sie ihr Gewicht auf ihr linkes Bein und stellte das rechte ein wenig vor. Ihre schlanken Arme ließ sie herabhängen.

Konstantin war überwältigt. Er hatte schon Frauen dieser Altersklasse in der Sauna und an Nacktbadestränden gesehen, dabei sogar schöne Exemplare entdeckt, doch nie Interesse an ihnen entwickelt, aber was er nun sah, empfand er als extraordinär. Seine Begeisterung machte ihn stumm. Monsieur Bouchons heißes Blut pochte. An Konstantins Schläfen klopfte es − sein Kopf glühte.

„Gefalle ich Dir?”

Ob sie ihm gefiele? Wie sollte er Worte dafür finden? Gab überhaupt irgendein Wortschatz die passenden Worte dafür her, diese Frau zu beschreiben? Er wußte es nicht. Ein göttlicher Künstler mußte sie erschaffen haben, anders war diese perfekte Schönheit nicht zu erklären. Ein normaler Bildhauer müßte wahnsinnig darüber werden, maßte er sich an, solch eine Erscheinung aus einem kalten Marmorblock befreien oder sie in Bronze gießen zu wollen, um sie ein für alle Mal zu bewahren. Ein solches Wesen dürfte niemals sterben dürfen, aber im selben Augenblick schalt er sich für solch einen törichten Gedanken. Ginge solch ein Wunsch in Erfüllung, es wäre schlicht erbarmungslos.

Erbarmen. Hatte sie mit ihm Erbarmen? Sie hatte ihn auf ein Erregungsniveau gehoben, das er schier nicht aushalten konnte. Es verursachte ihm bereits Schmerzen. Lustvolle Schmerzen, aber eben Schmerzen. Konstantin wollte, daß auch sie solch lustvolle Pein durchleben müßte.

„Sie gefallen mir, Madame.”

Diese Nachricht schickte er mit einer leicht tiefergelegten Stimme in ihre Sinneswahrnehmung, was sogleich Wirkung zeigte. Sie begann, sichtbar zu beben. Konstantin ging zum Gegenangriff über.

„Sie gefallen mir, wie einem der Regenbogen gefällt, den Regen und Sonne uns schenken. Sie gefallen mir, wie einem die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages nach einer kühlen Nacht gefallen. Sie gefallen mir, wie einem die Brandung an einem einsamen Strand gefällt, in die man sich nackt stürzen möchte, um die Kraft des Meeres zu spüren. Sie gefallen mir, wie es einem gefällt, wenn ein Tenor perfekt das hohe C trifft und den Ton halten kann. Sie gefallen mir, wie es einem gefällt, wenn einem Koch ein exquisites Mahl gelingt, das man einen ganzen Abend lang genießen darf. Sie gefallen mir, wie es einem gefällt, einen Geschwindigkeitsrausch zu erleben, den man überlebt hat. Sie gefallen mir, wie mir die Sonne gefällt, wenn ihre Strahlen warm meine Haut berühren. Sie gefallen mir, wie mir das Leben gefällt, seit ich Sie heute das erste Mal gesehen habe.” Konstantin machte eine kurze Pause. „Gefällt es Ihnen, wie Sie mir gefallen?”

„Du bist ein Teufel”, hauchte sie, „aber es gefällt mir wie Du seine Zunge gebrauchst.” Damit berührte sie Konstantins rechte Schulter, glitt mit ihrer zarten warmen Hand langsam seinen Arm herab zu seiner Hand, nahm sie in ihre und führte sie zu ihrem Schoß.

„Koste mich”, flüsterte sie. Konstantin zögerte nicht und tauchte unter ihrer dichten roten Wolke in sie ein. Mit einem ersten leisen Stöhnen nahm sie ihn auf, dort, wo sie warm und lustvoll überschwemmt war. Sie quälte sich selbst, ihn nicht ohne Verzug zur sofortigen und vollständigen Eroberung aufzufordern. Doch sie haßte schnelle Vereinigungen, seit sie ihre Jungfernschaft in einer Blitzaktion verloren hatte, die diese erhoffte schönste Stunde in ihrem Mädchenleben vor fast 30 Jahren entweihte und auf ewig zerstörte.

Aber in dieser Stunde hatte sie wieder die Hoffnung auf ein langsames Steigern ihrer Lust und Erregung und die Bereitschaft gewonnen, sich zu öffnen. Sie genoß dieses außergewöhnliche Exemplar eines männlichen Wesens, dessen Jugend ihm nicht im Weg stand, sondern sein Tun wundervoll ergänzte. Sie pries die Stunde, in der sie sich entschlossen hatte, ganz spontan entschlossen hatte, dem Hinweis einer Freundin auf solch eine Genußmöglichkeit zu folgen.

Seine Finger verschafften ihr herrliche Wogen des Wohlbefindens. Es war wundervoll, wie zärtlich forschend er eine Kostprobe ihres Schoßes nahm.

Konstantin schmeckte, was seine schlanken Finger seiner Zunge zuführten. Sein tiefes, genußvolles Brummen ließ Madame auf das Angenehmste erschauern.

Er naschte noch einmal, so wie er als Junge seine Finger nicht mehr aus einem offenen Honigglas nehmen konnte, hatte er sie dort erst einmal eingetaucht und abgeleckt.

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