Rudolf Eisler - Das Wirken der Seele - Ideen zu einer organischen Psychologie

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Gehen wir vom menschlichen Organismus als einem Teil unserer Erfahrung, oder, noch besser, geradezu von unserem eigenen Ich aus. Erfasse ich mich mittels der Sinne und denke ich mich als ein Objekt unter Objekten, abstrahiere ich von dem Umstand, daß das, was ich sinnlich an mir vorfinde, zu meinem Ich, Subjekt, Bewußtsein zugehört, denke ich es methodisch als System von Bewegungen oder Energien selbständiger, miteinander in Wechselwirkung stehender Elemente um, dann bin ich für mein eigenes wie für das fremde Erkennen ein Physisches, ein Körper (Leib) mit körperlichen Vorgängen, ein Raumding unter gleichartigen Dingen. Ich finde dann an mir nichts als ausgedehnte Masse, Bewegungen der Glieder, der Muskeln, Nervenschwingungen, kurz, physikalisch-chemische Prozesse, die miteinander in durchgängigem Zusammenhang stehen, ohne daß irgendwo die kausale Verkettung eine Lücke zeigt. Vom Standpunkt der „äußeren“ Erfahrung, welcher der der Naturwissenschaft ist, bin ich, wie jeder andere Organismus, nichts als bewegte Materie, ein Komplex physikalisch-chemischer Energien, kurz, ganz so, wie der Materialismus es lehrt. Aber dieser Materialismus ist völlig einseitig. Denn sobald ich den Standpunkt der äußeren mit dem der „inneren“ (unmittelbaren) Erfahrung vertausche, ändert sich das Bild. Jetzt bin ich nicht mehr bewegte Materie oder Energiekomplex, sondern ein lebendiges, empfindendes, fühlendes, wollendes, denkendes Subjekt, ein einheitlicher Zusammenhang von Erlebnissen, die als solche – mögen sie auch Körper und Bewegungen zum Inhalt oder Gegenstand haben – weder Körper noch Bewegungen sind. Ich habe Erlebnisse von Farben, Tönen, Ausdehnung usw., aber das subjektive Erleben als solches, das Auftreten oder Erzeugen von Vorstellungen, Gefühlen usw. ist nicht selbst farbig, tönend, ausgedehnt, schwer u. dgl., sondern intensiv, klar, lebhaft, deutlich usw., es muß anders beschrieben und bestimmt werden als das Physische, als der objektivierte und hypostasierte Erfahrungsinhalt. Ebendasselbe also, was von dem einen Gesichtspunkt als Körper sich darstellt, erscheint, ist in seinem unmittelbaren „Für-sich-Sein“, als erlebendes Subjekt, eine „Seele“, ein psychischer Zusammenhang. Insofern das Physische als solches ein Abstraktionsprodukt ist und von den Formen der Anschauung und des Denkens abhängig ist, kann es als „Erscheinung“ bestimmt werden. Das Psychische (Geistige) hingegen, das die Bedingung der Erkenntnisformen, ja der Zusammenhang von Erkenntnisfunktionen (neben anderen) selbst ist, das ferner niemals direktes Objekt eines fremden Erkennens sein kann, ist nicht bloße Erscheinung (im Kantischen Sinne), sondern (mindestens relativ) ein „An sich“ des Organismus, jedenfalls aber das mehr unmittelbare, mehr konkrete, vollere Sein oder Geschehen.

Die „Identitätstheorie“, wonach Psychisches und Physisches zwei „Seiten“, „Attribute“, „Erscheinungen“, „Aspekte“ eines und desselben Wesens bilden, kann in realistischer oder auch in mehr oder weniger idealistischer Weise formuliert werden. Wir glauben nun, daß die realistische Identitätstheorie mit ihrer Annahme eines an sich unbekannten Wesens, dessen Äußerungen oder Seiten das Psychische und Physische darstellen, immerhin durchführbar ist, halten sie aber doch entweder für einen „agnostischen“ Verzicht auf eine weitere Vereinheitlichung der Erkenntnis oder aber, wenn sie als der Weisheit letzter Ausspruch gilt, für halb-dualistisch und in manche Schwierigkeiten verwickelnd. Wir ziehen es daher vor, den Monismus idealistisch (oder besser „ideal-realistisch“) zu fassen, indem wir sagen: Was an sich, für sich, unmittelbar erfaßt psychisch ist, das ist der objektiven Erscheinung nach, mittelbar erkannt, methodisch verarbeitet physisch. Der äußeren, körperlichen Organisation „entspricht“ die innere, seelische Organisation; erstere ist die „Erscheinung“, der „Ausdruck“, die „Objektivation“ der letzteren, diese das „An sich“, das „Innensein“ jener, so aber, daß beide nur aus der einheitlichen Gesamterfahrung, in der sie untrennbar sind, herausgehoben sind. Diese und das beiden Betrachtungsweisen Gemeinsame (Entwicklung, Differenzierung, Intensität und andere Eigenschaften) ist das „Identische“ der beiden Daseinsweisen 8 8 Vgl. L. W. Stern, Person und Sache I. . Seele und Leib sind demnach nicht zwei trennbare Dinge, nicht zwei Substanzen, aber es ist auch nicht die Seele mit dem Körper, dieser mit der Seele identisch. Sondern je nach der Betrachtungsweise ist dasselbe Wirkliche, der „Organismus“, durchweg „Seele“ oder durchweg „Körper“. Und weil dem so ist, weil Psychisches und Physisches Korrelate sind, die sich auf dasselbe Wesen beziehen, besteht zwischen ihnen vollkommene Harmonie, „entspricht“ jedem psychischen ein physisches (physiologisches) Geschehen und umgekehrt, ohne daß eine wahre Wechselwirkung zwischen ihnen zu bestehen braucht. So genommen, verliert der „psychophysische Parallelismus“ alles Mystische und Unbegreifliche, denn jetzt handelt es sich nicht mehr um zwei fremd einander gegenüberstehende und doch in genauer Übereinstimmung befindliche, selbständige Seins-Reihen, sondern nur um eine Wirklichkeit, die von zwei Gesichtspunkten aus betrachtet und denkend verarbeitet wird 9 9 Eine parallelistische Identitätslehre vertreten in verschiedener Weise: Schopenhauer, Welt als Wille und Vorstellung 1, § 18ff.; Fechner, Zend-Avesta II, 164f.; I, 252f.; Über die Seelenfrage, S. 9ff., 110ff., 220f.; Paulsen, Einleit. in die Philosophie, S. 115; Ebbinghaus, Grundz. der Psychologie I, 42f.; Heymans, Einführung in die Metaphysik, S. 227ff.; Ziehen, Über die allgem. Beziehungen zwischen Gehirn und Seelenleben, 1902; Wundt, Grundriß der Psychol. 5, S. 2ff.; Grundzüge der physiolog. Psychologie, II 4, 648; B. Kern, Das Wesen des menschlichen Seelen- und Geisteslebens, 2; Höffding, Psychologie 2, C. 2; Riehl, Der philos. Kritizismus II 1, 63; Grot, Archiv f. systemat. Philos. IV; Spencer, Princ. of Psychol. I 3, p. 107ff., 627; Fouillée, Der Evolutionismus der Kraft-Ideen, S. 37 u. a.; Koenig, Zeitschr. f. Philosophie und philos. Kritik, Bd. 115; Paulsen, Zeitschr. f. Philosophie, Bd. 115; Heymans, Zeitschr. für Psychol. und Physiol. der Sinnesorgane, 18. Bd. 1898; Münsterberg, Grundzüge der Psychologie I, 435, 492; Riehl, Zur Einführung in die Philos. S. 156ff.; Jodl, Lehrb. d. Psychol. C. 2, § 24; Eisler, Leib und Seele, 1906; B. Erdmann, Wissensch. Hypothesen über Leib und Seele, 1908; Experimentelle Arbeiten zur Bestätigung des Energieprinzips im Organismus; Rubner, Die Quelle der tierischen Wärme, Zeitschrift für Biologie, Bd. 30, 1894; Atwater, Neue Versuche über Stoff-und Kraftwechsel im menschlichen Körper, Ergebnisse der Physiologie, Bd. III, 1, 1904. Gegen den Parallel. vgl. Busse, Höfler, Wentscher, Erhardt, Bergson u. a. .

Jedem psychischen Vorgang entspricht ein physiologischer Prozeß, und umgekehrt hat jeder physiologische Vorgang in einem psychischen Geschehen mehr oder weniger bewußter Art sein Korrelat. Es besteht also eine wechselseitige Abhängigkeit beider Daseinsweisen voneinander, die aber nicht direkt kausal ist, sondern „funktionell“ im Sinne der Mathematik, wiewohl man sich populär und im einzelnen auch der kausalen Ausdrucksweise bedienen kann, wenn man sich nur der Laxheit derselben bewußt bleibt. Die Fälle scheinbar echter Wechselwirkung zwischen Leib und Seele erklären sich wie folgt. Es gibt außer den vollbewußten, apperzipierten psychischen Vorgängen „unterbewußte“ und für sich allein, gesondert überhaupt nicht gewußte, nicht bemerkte, nicht „apperzipierte“ (keineswegs aber absolut unbewußte, apsychische) Prozesse und Elemente von solchen, die sich zum Teil zu dem vereinigen und in dem aufgehen, was wir das dunkle „Lebensgefühl“ nennen. An diesem partizipieren jene psychischen Teilvorgänge, die den vegetativen Lebensprozessen parallel gehen, ohne ins Licht des eigentlichen, des klaren Selbstbewußtseins zu fallen. Die Abhängigkeit des geistigen Lebens, des Denkens z. B., vom „leiblichen“ bedeutet nun, streng genommen, nicht eine kausale Beeinflussung des Geistigen durch das Körperliche als solches, sondern durch jene „Innenseite“ desselben, die in Form mehr oder weniger dunkler Empfindungen, dumpfer Gefühle und Strebungen u. dgl. auftritt. Das „Leibliche“ wirkt also, wenn man will, auf das Seelische ein, aber schon als Bestandteil des Psychischen, als ein Seelisches niederer Ordnung, als eine Provinz der psychischen Organisation 10 10 Vgl. meine Schrift „Leib und Seele“, sowie meine Abhandlung „Die Theorie des Panpsychismus“, in: Zeitschr. f. d. Ausbau der Entwicklungswissenschaft I, H. 8. . In diesem Sinne ist es wahr, daß z. B. Verdauungsbeschwerden einen Einfluß auf die Denktätigkeit, die Stimmung usw. ausüben; aber nicht die physikalisch-chemischen Vorgänge im Magen sind die Ursachen der psychischen Depression, sondern die diesen Vorgängen entsprechenden „Innenzustände“, bzw. diese Vorgänge vom Standpunkt der inneren Erfahrung aufgefaßt. Ebenso sind Störungen des Gehirns, die durch Läsion desselben bedingt sind, nur insofern die Ursachen geistiger Erkrankung, als sie zugleich, an sich, Störungen unbewußter psychischer Prozesse, Dispositionen und Verbindungsmöglichkeiten sind, an die sich die eigentliche Geistesstörung knüpft. So wie der Leib nur als Psychisches auf den Geist einwirkt, mit dem zusammen er einen Teil der seelischen Gesamtorganisation bildet, so wirkt die Seele auf den Leib wahrhaft nur, sofern dieser ein „Innensein“ hat, d. h. als unmittelbares Erlebnis, nicht wie er als Komplex von Atomen und Energien abstrakt aufgefaßt und bestimmt wird. Nur die unmethodische willkürliche Vertauschung der Standpunkte, die ja gewiß bequem ist, verführt zu dem Glauben, es könne etwa der Wille eine Bewegung kausal beeinflussen. In Wahrheit geschieht folgendes: ein von Empfindungen oder Vorstellungen ausgehender Willensimpuls hat zur Folge eine Veränderung in Muskelempfindungen u. dgl., kurz, eine Art Umlagerung von Bewegungsvorstellungen. Die Willenshandlung beginnt psychisch mit dem Antrieb und endet in Muskel- und ähnlichen Empfindungen, und dem geht parallel eine physische Reihe, welche mit Gehirnprozessen beginnt und in einer Bewegung etwa des Armes endigt. Auf diese Weise geht der Willensimpuls tatsächlich der angeführten Bewegung zeitlich voran; aber gleichwohl fallen innere Willenshandlung und äußere Gesamtbewegung zeitlich zusammen, indem je einem Moment der ersteren ein Moment der letzteren zugeordnet ist 11 11 Vgl. B. Kern, Das Wesen des menschlichen Seelen- und Geisteslebens, 1907. . In der Bewegung kommt der Wille zum sichtbaren und meßbaren Ausdruck, er ist der innere Grund der Bewegung, aber nicht die phänomenale „Ursache“ derselben, welche in einem Nervenprozesse zu suchen ist, gemäß dem Prinzip der geschlossenen Naturkausalität und dem der Konstanz der Energie. Der Willensvorgang ist der Grund, daß die objektive Erscheinung einer Körperbewegung für ein Subjekt auftritt, und insofern kann man sagen, die Körperbewegung ist durch das Psychische „bedingt“, sie würde ohne dieses nicht auftreten, da sie ja nur die „Außenseite“ desselben ist. In Wahrheit wirkt die Seele immer nur auf ein Glied oder Element ihrer Organisation und dies erscheint objektiv als Wechselwirkung zwischen Bestandteilen der körperlichen Organisation. Alles physiologische Geschehen läßt sich insofern als ein Zeichen für einen psychischen Vorgang auffassen; ja der gesamte Körperliche Organismus bildet geradezu ein System der Ausdrucksbewegungen, in welchen sich mehr oder weniger bewußte oder unterbewußte, höhere oder niedere psychische Zustände und Vorgänge verraten, manifestieren.

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