In dieser biblischen Erzählung zeigt uns der Autor die Schlange als eine externe Realität des Menschen auf, um uns eine sehr wichtige Sache zu erklären, dass der Mensch frei ist und er sich mit der Realität der Schlange und der Sünde vergleicht. Der Mensch, da es eine Person ist, hat die Möglichkeit zwischen Gut und Böse zu wählen. Vor der Erbsünde, war die Schlange eine externe Realität des Menschen, nach der Sünde, hingegen, verschiebt sich im Herzen des Menschen die Grenze zwischen Gut und Böse. Der Mensch hat ihr leider erlaubt, in ihm zu kommen, bis zu dem Punkt, dass die Schlange ihn in Besessenheit hat 78 78 Besessenheit bezeichnet die „Inbesitznahme“ eines Lebewesens durch das Handeln des Betroffenen bestimmende, in den Menschen „eingefahrene“ Wesen oder übernatürliche Kräfte, die sich in einem ausgeprägten Erregungszustand zeigt. Die Verhaltens- und Bewusstseinsänderung wird ineinigen Religionsgemeinschaften und Glaubensrichtungen auf dasEindringen eines Dämons, eines Geistes oder einer Gottheitzurückgeführt. Der Duden bezeichnet besessen als im Volksglauben verwurzelt „von bösen Geistern beherrscht, wahnsinnig“ oder allgemeiner als „von etwas völlig beherrscht, erfüllt“. https://de.wikipedia.org/wiki/Besessenheit (verglichen am 26.07.2019)
. In der Erzählung der Genesis sehen wir, dass die Schlange dem Mensch ausfragt um:
● in ihm ein Zustand der Verwirrung zu erschaffen,
● das Wort Gottes und seine Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen,
● Gott zu urteilen.
Sie stellt sich in der Mitte zwischen dem Mensch und Gott auf, sie bietet sich als Guru an, indem sie immer mehr seine Aufmerksamkeit und die Neugierde in ihm auf den einzigen verbotenen Baum zu lenken. Was verbirgt der verbotene Baum? Was verbirgt uns Gott? Sie ist den Geist des Menschen auf eine neue Prospektive am Öffnen, auf die verbotene:
● Die Augen zu öffnen!
● Wie Gott zu werden!
● Die Wahrheit von Gut und Böse zu kennen!
● Entscheiden was Gut und was Böse ist!
“ [5] Gott weiss: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan ” (Gen 3,5) und die Sachen anders zu sehen, als vor der Erbsünde. Diese Version nach der Erbsünde ist mit dem Ausdruck verbunden, der den Gemütszustand des Menschen war: “waren nackt” 79 79 Eine sehr wichtige Sache, dass wir in der Genesis ein Wortspielfinden: die Schlange ist als schlau genannt (arum) Gen3,11, währendder Mann und die Frau als nackt genannt werden (arummim) Gen2,25. Auf Hebräisch die zwei Begriffe sind ähnlich und kommen vom gleichen Stamm.
! Vor der Sünde, spüren Adam und Eva die eigene Nacktheit mit reinem Herzen, mit den Augen Gottes. Sie hatten kein Scham, obwohl sie nackt waren: “[25] Beide, der Mensch und seine Frau, waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander” (Gen 2,25) . Nach der Sünde, hingegen, spüren sie ihre Nacktheit mit verdorbenem, schmutzigem Herzen, sie fühlen hiermit Scham: “[7] Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz” (Gen 3,7) . Hier auch schon die erste Trennung zwischen Mann und Frau! Sie fühlten sich nicht vereint. Sie verstecken sich untereinander, zumindest ein Teil von ihnen. Sie haben etwas zu verbergen. Sie sind nicht aufrichtig und tiefgründig offen wie vorhin. Im Verhältnis zwischen ihnen ändert sich etwas. Sie fühlen sich nicht schon wie ein Fleisch. Adam erkennt Eva nicht als: “ …[23] Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie genannt werden; denn vom Mann ist sie genommen” (Gen 2,23) . Da! Öffnung zum Bösen! Öffnung zur Scheidung und zur Trennung!
Nach der Erbsünde ändert sich das Verhältnis nicht nur zwischen Mann und Frau, aber vor allem zwischen Mensch und Gott. Es tretet die Störung ein, die Verwirrung im Verhältnis mit dem Schöpfer: “ [8] Als sie an den Schritten hörten, dass sich Gott, der Herr, beim Tagwind im Garten erging, versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott, dem Herrn, inmitten der Bäume des Gartens. [9] Aber Gott, der Herr, rief nach dem Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? [10] Er antwortete: Ich habe deine Schritte gehört im Garten; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich” (Gen 3,8-10) . Nach der Sünde, nimmt Adam Gott durch die Angst wahr, die ihre Wurzeln in der Sünde hat, deswegen versteckt er sich vor sein Vater und Schöpfer. Er versteckt sich vor der Liebe: “ [20] Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. [21] Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind” (Jh 3,20-21) . So! Arum, das Werk der Schlange! Teilen! Hier nun der Anfang der Scheidung zwischen Mensch und Gott! Hier nun der Anfang der Scheidung zwischen Mann und Frau. Warum macht die Schlange sowas?
● Weil sie weiss, dass wenn sich der Mensch von Gott entfernt, er eine leichte Beute zu besiegen und manipulieren wird.
● Weil sie den Mensch für sich will. Sie will eine Geliebte des Menschen werden.
● Sie will, dass der Mensch Gott mit ihr betrügt. Sie will, dass der Mensch sie heiratet und das ist reiner Wahnsinn, dass den Menschen gegen die Selbstzerstörung bringt. Der Teufel will der Mensch zur Götzenanbetung bringen.
Wir müssen aber eines wissen und zwar, dass wir uns von Gott nicht lösen können, weil er die Quelle unseres Lebens ist. Gott hat uns nicht nur erschaffen, aber er stützt uns auch im Leben. Seine Schöpfung ist noch nicht beendet, aber geht weiter. Ob es uns gefällt oder nicht, wir können nicht ohne ihn leben. Sich von ihm zu lösen würde heissen, aufhören zu existieren. Aber dies hängt sicherlich nicht von Satan weder von uns ab. Keine Macht kann uns von Gott lösen. Unmöglich! Dies erklärt uns der heilige Paulus: “[31] Was sollen wir nun dazu sagen? Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? [32] Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? [33] Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht. [34] Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: Der auferweckt worden ist, er sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein. [35] Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? [36] Wie geschrieben steht: Um deinetwillen sind wir den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt; wir werden behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt hat. [37] Doch in alldem tragen wir einen glänzenden Sieg davon durch den, der uns geliebt hat. [38] Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, [39] weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn” (Röm 8,31-39) .
3.2.4. Naturgemäss dem Wohle der Eheleute befohlen.
So, das nächste Thema, das ich in der Entdeckung der Bedeutung der Ehe gemäss der Lehre der Katholischen Kirche berühren möchte: “ [24] Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und hängt seiner Frau an und sie werden ein Fleisch” (Gen 2,24) . Wir wissen, dass die Verbindung zwischen den Eltern und Kindern sehr stark ist, aber es gibt eine noch stärkere Verbindung, so stark, dass der Mann und die Frau bereit sind, die eigenen Eltern zu verlassen, um sich in der ehelichen Vereinigung zu verbinden, um die eigene Familie zu gründen. An dieser Stelle ist es richtig, uns eine Frage zu stellen: wo finden sie die Kraft, ein so wichtiger Schritt zu machen? Die Antwort finden wir im vorigen Vers: “ [23] Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie genannt werden; denn vom Mann ist sie genommen” (Gen 2,23) . Ich möchte betonen, dass die Frau ein Geschenk Gottes für den Mann war. Ein Geheimnis der Liebe. Ein innerlicher Ruf. Eine Irrationale Erleuchtung. Eine unerklärliche Sicherheit. Etwas passiert zwischen dem Mann und der Frau, das sie voneinander angezogen werden. Es funktioniert zwischen ihnen wie mit zwei Magneten mit zwei verschiedenen Polen, die sich anziehen, um in der Akt der Liebe zu vereinen, von der die Gabe des neuen Lebens hervorquellt. Sie erkennen, dass die eine nicht ohne der anderen Leben kann. Sie wollen zusammen sein, weil die eine für den andere das kostbarste Gut von allem darstellt. Ihre Einigung ist eine gegenseitige Bereicherung, die in einem gemeinsamen Lebensabenteuer explodiert. Die Rechnung der Einigung zwischen dem Mann und der Frau sind: 1 + 1 = 1. Das Geheimnis der Einigung zwischen Mann und Frau hat ihre Quelle in Gott, der die Menschen nach seinem Abbild und Gleichnis erschaffen hat. Die Einigung zwischen ihnen, spiegelt auf gewisser Weise die Einigung, die in Gott existiert, zwischen Vater, Sohn und Heiliger Geist. Die Rechnung der göttlichen Einigung ähnelt der zwischen dem Mann und der Frau: 1 + 1 + 1 = 1.
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