Robert Sheckley - Das Zehnte Opfer

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Originaltitel: The Tenth Victim

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In diesem speziellen Land wurde dem für diesen Vorfall Verantwortlichen ebenfalls sofortige polizeiliche Aufmerksamkeit zuteil. Der Verantwortliche gab sich sofort zu erkennen, indem er aus dem Stall trat und seine Verkleidung wegwarf.

Vorher war er Enrico Nr. 1 gewesen; nun gab er sich als Marcello Poletti zu erkennen, ein Mann von 40, oder vielleicht 39, mit einem attraktiven, melancholischen Gesicht, einem selbstkritischen Lächeln und einer Körpergröße etwas über dem Durchschnitt. Er hatte hohe, vorstehende Wangenknochen, die große Leidenschaftlichkeit suggerierten, das beherrschte Lächeln des geborenen Skeptikers, und die gelbbraunen, schwerlidrigen Augen eines Mannes, der zur Trägheit neigte. Diese Eigenschaften wurden von den etlichen tausend Menschen auf den Zuschauerrängen sofort erkannt, und sie gaben dazu Kommentare von großer Weisheit ab.

Poletti verbeugte sich würdevoll vor der jubelnden Menge und zeigte einem der Polizisten seine Jagd-Lizenz.

Der Polizist überprüfte die Karte, knipste ein Loch hinein, salutierte und gab sie Poletti zurück. »Alles in Ordnung, Sir. Ich darf Sie zu einer Tötung beglückwünschen, die zugleich aufregend und ästhetisch gelungen war.«

»Vielen Dank«, sagte Marcello.

Inzwischen war er von einer Menge aus Reportern, Schaulustigen und Gratulanten umlagert. Die Polizei schickte alle weg, mit Ausnahme der echten Journalisten, deren Fragen Marcello nun mit stiller Würde beantwortete.

»Warum«, fragte ein französischer Reporter, »haben Sie den Baron getötet, indem Sie seine Sporen mit Sprengstoff präparierten?«

»Es war notwendig«, antwortete Poletti. »Der Mann trug eine kugelsichere Weste.«

Der Journalist nickte und kritzelte in sein Notizbuch: »Der preußische Soldatengruß, der so viele in Furcht und Schrecken versetzt hat, ist heute einem Preußen auf ironische Weise zum Verhängnis geworden. Bei der Ausführung eines Aktes symbolischer Arroganz zu sterben – jenes Aktes, der Überlegenheit ausdrücken soll, die wiederum Unsterblichkeit ausdrücken soll –, kann mit Fug und Recht als existentieller Tod bezeichnet werden. Diese Ansicht vertrat jedenfalls der Jäger Marel Poeti…«

»Wie beurteilen Sie Ihre Chancen als Opfer in Ihrer nächsten Jagd?« fragte ein mexikanischer Zeitungsmann.

»Ich bin mir nicht sicher«, antwortete Marcello. »Aber zweifellos gibt es für den Ausgang der Jagd nur zwei Möglichkeiten.«

Der Journalist nickte und notierte: »Mariello Polenzi tötete gelassen und nimmt sein eigenes drohendes Verhängnis mit Gleichmut hin. Hier haben wir ein gutes Beispiel für den Machismo, jene männliche Haltung, bei der man sich nur durch das bedingungslose Akzeptieren des Todes dem Leben stellt…«

»Sind Sie hart?« fragte eine junge amerikanische Reporterin.

»Ganz sicher nicht«, sagte Marcello.

Sie schrieb: »Eine natürliche Bescheidenheit verbunden mit überlegenem Selbstvertrauen, macht Marcello Poletti zu einem Mann von amerikanischem Format…«

»Haben Sie Angst davor, getötet zu werden?« fragte ein japanischer Reporter.

»Natürlich«, antwortete Marcello.

»Nach mindestens einer anerkannten Lehrmeinung«, schrieb der Reporter, »ist Zen die Kunst, die Dinge so zu sehen, wie sie sind; indem Marcello Poletti sich ruhig seiner Todesfurcht bewußt ist, hat er einen typisch japanischen Weg gewählt, um seine Todesfurcht zu überwinden. Bleibt die Frage, ob Polettis Eingestehen seiner Furcht ein großartiger Sieg über das Unbesiegbare oder ein bloßes Eingestehen des Uneingestehbaren ist?«

Poletti erregte beträchtliches Aufsehen. Es war nicht eben alltäglich, daß beim Internationalen Reitturnier jemand in die Luft gesprengt wurde. So etwas sorgte für Publicity.

Dazu trug natürlich auch bei, daß Poletti attraktiv, bescheiden, weltmüde, männlich und, vor allem, zitierfähig war.

3

Ein gigantischer Computer klickte und rasselte, ließ rote und blaue Lämpchen aufblitzen und schaltete weiße Punkte aus und grüne an. Das war der Spielcomputer, die großartige Maschine, deren Gegenstücke in allen Hauptstädten der zivilisierten Welt standen, und die über das Schicksal aller Jäger und Opfer bestimmte. Willkürlich wählte sie unter ihnen paarweise die Antagonisten aus, registrierte die Ergebnisse ihrer Kämpfe und sandte dem Sieger das Preisgeld und der Familie des Verlierers Beileidsbekundungen. In maximal zehn Jagden teilte sie den Spielern abwechselnd die Rolle des Jägers und des Opfers zu.

Die Regeln waren einfach: Jeder Mann und jede Frau im Alter von 18 bis 50 Jahren konnten an der Jagd teilnehmen, egal welcher Rasse, Religion oder Nationalität sie angehörten. Jeder Spieler mußte bis zur zehnten Jagd mitmachen (wenn er so lange überlebte), wobei er abwechselnd fünf Jagden als Opfer und fünf als Jäger zu bestehen hatte. Jäger erhielten den Namen, die Adresse und ein Foto ihres Opfers; den Opfern wurde lediglich mitgeteilt, daß sich ein Jäger auf ihrer Fährte befand. Alle Tötungen mußten persönlich ausgeführt werden, und wer die falsche Person tötete, hatte mit empfindlichen Strafen zu rechnen. Die Preisgelder, die ein Spieler erhielt, erhöhten sich mit der Anzahl seiner Tötungen. Ein Zehner-Sieger, also jemand, der alle zehn Jagden überstanden hatte, wurde mit beinahe unbeschränkten bürgerlichen, finanziellen, politischen und moralischen Rechten belohnt.

Mehr gab es nicht zu beachten. Es war so einfach, wie der Sturz von einer Klippe.

Seit der Einführung der Jagd hatte es keine großen Kriege mehr gegeben; nur viele Millionen kleine Kriege, reduziert auf die kleinstmögliche Anzahl Kämpfender: zwei.

Die Teilnahme an der Jagd war völlig freiwillig, und es gab sehr praktische und realistische Gründe für die Einführung dieses Spiels. Wenn jemand töten möchte, lautete das Argument, warum soll man es ihn nicht versuchen lassen, vorausgesetzt, es findet sich ein anderer, der auch töten möchte. Dann können sie einander umbringen, ohne den Rest der Menschheit zu behelligen.

Obgleich das Jagd-Spiel dem Anschein nach sehr modern wirkte, war sein Prinzip alles andere als neu. Im Grunde war es eine Kehrtwendung hin zu einer alten, glücklicheren Zeit, in der bezahlte Söldner das Kämpfen besorgt hatten, während die nicht am Kampf Beteiligten zuschauten und sich über die Gemüseernte unterhielten.

Die Geschichte ist zyklisch. Eine Überdosis Yin verwandelt sich unvermeidlich in Yang. Die Tage der (häufig nicht kämpfenden) Berufsarmee vergingen, und das Zeitalter der Massenarmeen begann. Die Bauern konnten nicht länger über ihr Gemüse reden; sie mußten dafür kämpfen. Selbst wenn sie kein Gemüse hatten, für das sie kämpfen konnten, mußten sie trotzdem kämpfen. Fabrikarbeiter wurden nun in byzantinische Intrigen auf anderen Kontinenten verwickelt, und Schustergehilfen trugen Waffen durch fremde Dschungel und über eisige Berggipfel.

Warum taten sie das? In jenen Tagen war das alles sehr klar erschienen. Es wurden viele Gründe angeführt, und jedermann machte sich die Begründung zu eigen, die am besten zu seinem Gefühlsleben paßte. Doch was damals noch offensichtlich erschien, wurde mit den Jahren mehr und mehr fragwürdig. Geschichtsprofessoren stritten sich, Wirtschaftsexperten machten Bedenken geltend, Psychologen rieten zu differenzieren, und Anthropologen sahen sich zur Stellungnahme genötigt.

Bauern, Schustergehilfen und Fabrikarbeiter warteten geduldig darauf, daß ihnen jemand erklärte, warum sie ständig getötet wurden. Als sich keine eindeutige Antwort auf diese Frage fand, wurden sie reizbar, ärgerlich und manchmal sogar zornig. Mitunter richteten sie ihre Waffen gegen die eigenen Herrscher.

Das konnte natürlich nicht geduldet werden. Die wachsende Unnachgiebigkeit der Menschen plus die technologische Möglichkeit, alles und jeden zu töten, überluden eindeutig das Yang und brachten so das Yin hervor.

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