Robert Sheckley - Das Zehnte Opfer

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Das Zehnte Opfer: краткое содержание, описание и аннотация

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Originaltitel: The Tenth Victim

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»Ihr Wunsch ist mir Befehl«, antwortete der Polizist sofort und geleitete sie durch die lästige Menschenmenge, die ihr bis zum nächsten Taxi folgte.

Fünf Minuten später betrat ein kleiner, bärtiger Mann mit einem Kordsamtanzug und französischen Pumps den Raum. Verwundert sah er sich in der leeren Galerie um; hatten sie nicht gesagt, diese Ausstellung werde ein Publikumsrenner? Egal. Er wandte sich den Ausstellungsstücken zu.

Er nickte wissend, während er an den verschiedenen Gemälden und Plastiken vorüberging. Er blieb stehen, als er zu der chinesischen Leiche kam, die auf dem Fußboden lag und noch ein wenig blutete. Er betrachtete sie lange und nachdenklich, suchte in seinem Katalog, fand sie dort aber nicht aufgeführt. Er entschied, daß diese Plastik wahrscheinlich zu spät eingetroffen war, um noch in den Katalog aufgenommen zu werden. Er betrachtete sie genauer, dachte intensiv nach und fällte dann ein Urteil.

»Nur von der Ausführung her interessant«, kommentierte er kritisch. »Effektvoll vielleicht, aber nur haarscharf am Kitsch vorbei.«

Er ging weiter in den nächsten Raum.

2

Was ist so schön wie ein Junitag? Heute können wir diese Frage sowohl qualitativ als auch definitiv beantworten. Weitaus schöner ist ein Tag in Rom Mitte Oktober, wenn Venus Aszendent im Haus des Mars ist, und die Touristen, Lemmingen gleich, ihre rätselhafte jährliche Wanderung beendet haben und (jedenfalls die meisten von ihnen) in ihre naßkalten, scheußlichen Heimatländer zurückkehren.

Einige dieser nach Sonnenlicht und der Illusion von Wärme Suchenden bleiben jedoch. Sie führen dafür jämmerliche Entschuldigungen ins Feld: Ein Theaterstück, eine Party, ein Konzert, das man nicht versäumen will, eine Person, die man treffen will. Aber die wahren Gründe sind immer die gleichen. Rom besitzt Atmosphäre, kindlich zwar, aber doch unvergleichlich. Rom deutet die Möglichkeit an, zum Hauptdarsteller im Lebensdrama seines Besuchers zu werden. (Natürlich ist es eine falsche Andeutung; aber die trägeren Städte im Norden machen nicht einmal diese Andeutung.)

Baron Erich Siegfried von Richtoffen dachte an nichts dergleichen. Auf seinem Gesicht spiegelte sich die übliche Gereiztheit wider. Deutschland ärgerte ihn (Trägheit), Frankreich widerte ihn an (Obszönität) und Italien ärgerte ihn und widerte ihn an (Trägheit, Obszönität, Gleichmacherei, Dekadenz). Er kam jedes Jahr nach Italien; trotz nicht wiedergutzumachender Fehler war es von den Ländern, die er kannte, eines der am wenigsten abstoßenden. Und außerdem gab es hier das jährliche Internationale Reitturnier in der Piazza di Sienna .

Der Baron war ein exzellenter Reiter. (Hatten nicht seine Vorfahren mit ihren eisenbeschlagenen Pferden die Bauern zu Tode getrampelt?) Er war jetzt in den Ställen, und er konnte die Trompetenfanfaren hören, als die berittenen Carabinieri in ihren strahlenden Uniformen durch die Piazza paradierten.

Der Baron war gerade äußerst ärgerlich, denn er stand auf Strümpfen da und wartete darauf, daß ihm einer der Stallknechte (immer wenn man diese Kerle braucht, sind sie nicht da) seine Stiefel zurückbrachte. Der verfluchte Kerl war seit 18 Minuten und 32 Sekunden verschwunden; wie lange dauerte es, ein Paar Stiefel zu polieren? In Deutschland (genauer gesagt, im Städtchen Richtoffenstein, das der Baron für das letzte Überbleibsel des wahren Deutschland hielt) betrug die durchschnittliche Zeit, die man für das Polieren von ein Paar Stiefeln benötigte, 7 Minuten und 14 Sekunden. Eine derartige Verzögerung konnte einen Mann dazu bringen, in Tränen auszubrechen, oder rasend zu werden, oder jemanden zusammenzustauchen, oder sonstwas zu tun…

»Enrico!« schrie der Baron mit einer Stimme, die wohl bis zum Campo di Mars zu hören gewesen sein mußte. »Enrico, in drei Teufels Namen, wo bist du?!«

Jemand rief, keine Antwort… In der Piazza verbeugte sich gerade ein buntgekleideter Geck aus Mexiko vor den Preisrichtern. Als nächster war der Baron an der Reihe, aber er hatte keine Stiefel, verdammt, er hatte keine Stiefel!

»Enrico, du Abschaum, komm auf der Stelle hierher, oder es gibt heute noch ein fürchterliches Blutbad!« schrie der Baron. Der Satz, den er da geschrien hatte, war ziemlich lang gewesen. Völlig außer Atem wartete er auf eine Antwort.

Und wo war der unzuverlässige Enrico? Er war unter der Haupttribühne und verlieh ein Paar Reitstiefeln, die so schön waren, daß sie jeden Reiter vor Neid erblassen lassen mußten, den letzten Schliff, Enrico war ein verhutzelter alter Mann aus Emilia, den man auf öffentliches Verlangen hin nach Rom geholt hatte. Es herrschte allgemeine Übereinstimmung darüber, daß niemand so viel von der Kunst des Polierens verstand (nicht einmal jene Schüler, die sich beim Stiefelputzen der Zen-Methode bedienten) wie Enrico.

Enrico arbeitete fröhlich drauflos und konzentrierte sich nun auf die blitzenden Sporen. Vor lauter Konzentration zog er die Stirn kraus, als er den silbernen Stahl behutsam mit einer glänzenden stahlsilbernen Substanz einrieb.

Er war nicht allein. Neben ihm hockte ein Mann, der ihm mit einigem Interesse zuschaute und den man für seinen eineiigen Zwilling halten konnte. Die beiden Männer waren bis ins kleinste Detail genau gleich gekleidet. Sie unterschieden sich lediglich dadurch, daß der zweite Enrico gefesselt und geknebelt war.

Draußen spendete die Menge dem Mexikaner Beifall. Über das Geschrei der Menge hinweg war das Kasernenhofgebrüll des Barons zu hören:

»Enrico!«

Jetzt erhob sich Enrico Nr. 1 hastig, warf einen letzten prüfenden Blick auf die Stiefel, gab Enrico Nr. 2 einen Klaps auf die Stirn, zwischen die Stricke, und humpelte eilig hinüber zu seinem gegenwärtigen Herrn.

»Ha!« sagte der Baron. Auf diese Bemerkung folgte ein Schwall unverständlicher deutscher Wörter, die offensichtlich als Beleidigung für den braven Enrico gedacht waren.

»Nun, dann wollen wir einmal sehen«, sagte der Baron schließlich, während sein Zorn wieder zur üblichen Gereiztheit abkühlte. Er inspizierte die Stiefel und stellte fest, daß sie tadellos waren. Trotzdem rieb er sie mit einem Stiefelpolierlappen ab, den er stets bei sich trug, um aufmüpfigen Stiefelknechten zu zeigen, wo ihr Platz war.

»Zieh mir nun auf der Stelle die Stiefel an!« befahl der Baron und streckte Enrico einen kraftvollen teutonischen Fuß entgegen.

Das Anziehen der Stiefel vollzog sich unter großem Gezerre und Gefluche. Und gerade noch rechtzeitig, denn der Mexikaner (er hatte Pomade im Haar!) verließ soeben unter frenetischem Beifall den Platz.

Endlich gestiefelt, das Monokel fest vors Auge geklemmt, stapfte der Baron in die Arena, um sich den Preisrichtern zu präsentieren. Sein treues Pferd (der berühmte Carnivora III von Astra von Aspera) wartete in seiner Nähe.

Exakt drei Schritte vor dem Preisgericht blieb der Baron stehen, nahm Haltung an, neigte den Kopf um einen Viertelinch und schlug die Hacken zusammen.

Darauf folgte eine laute Explosion und eine dichte Rauchwolke.

Als der Rauch sich verzogen hatte, konnte man den Baron mit dem Gesicht nach unten vor dem Preisgericht liegen sehen, tot wie Schellfisch von letzter Woche.

Die Zuschauer schrien vor Entsetzen, beruhigten sich aber schnell wieder, mit Ausnahme eines Engländers. Er trug feinsten englischen Tweed und rief mit lauter, fester Stimme aus: »Das Pferd! Ist dem Pferd etwas zugestoßen?«

Als man ihm versicherte, daß das Pferd des Barons völlig unversehrt sei, setzte sich der Engländer wieder hin. Er murmelte vor sich hin, daß es Pferden gegenüber absolut unfair sei, in ihrer Nähe Explosivstoffe zur Explosion zu bringen, und daß der für einen solchen Vorfall Verantwortliche in manchen Ländern mit sofortiger polizeilicher Aufmerksamkeit zu rechnen habe.

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