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Jack Campbell: Die Wächter

Здесь есть возможность читать онлайн «Jack Campbell: Die Wächter» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию). В некоторых случаях присутствует краткое содержание. Город: Köln, год выпуска: 2013, ISBN: 978-3-404-20739-8, издательство: Bastei Lübbe, категория: Космическая фантастика / на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале. Библиотека «Либ Кат» — LibCat.ru создана для любителей полистать хорошую книжку и предлагает широкий выбор жанров:

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Jack Campbell Die Wächter

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Admiral Gearys Erste Flotte hat eine neue Mission: Sie soll das Midway-Sternensystem sichern, das sich gegen die schwächelnden Syndikat-Welten auflehnt. Dabei darf er keinesfalls den bestehenden Waffenstillstand brechen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn schon bald nimmt ein unbekannter Gegner Gearys Flotte unter Beschuss…

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Geary bestellte beide Gesandten der Allianz-Regierung in den gleichen Konferenzraum, in dem er sich mit Colonel Morgan und Colonel Malin getroffen hatte. Dort angekommen, zeigte er ihnen die Aufzeichnung des Treffens, wobei die Bilder der zwei Midway-Offiziere dort zu sehen waren, wo sie sich während des Besuchs aufgehalten hatten. Nachdem der Mitschnitt beendet war, warf Victoria Rione ihm einen Blick zu, der sich zu seinem Schrecken nur unwesentlich von dem Blick unterschied, mit dem Tanya ihn bedacht hatte.

»Sie ist ein richtiges Früchtchen, nicht wahr?«

»Sie meinen Colonel Morgan«, sagte er und sah Rione skeptisch an. »Wenn sie doch so eindeutig Sie und andere Leute provoziert, dann frage ich mich, warum sie gemeinsam mit Colonel Malin hergeschickt wurde.«

»Oh, das lässt sich leicht erklären.« Rione lächelte ihn amüsiert an. »Zunächst einmal hätte es sein können, dass Sie von dem, was Colonel Morgan Ihnen angeboten hat, angetan gewesen wären, um es einmal so auszudrücken. Sie wären nicht der erste Mann, der auf einen solchen Köder anspringt, und wenn Sie das getan hätten, dann wäre es ihnen möglich geworden, das auf vielerlei Weise auszunutzen. Zum Beispiel hätte es sein können, dass Sie auf deren Vorschlag eingehen, weil Sie sich erhoffen, enger mit Colonel Morgan zusammenzuarbeiten.«

Geary wurde bewusst, dass seine Verärgerung über ihre Worte wenigstens zum Teil in der Erkenntnis begründet war, dass ihm ein solcher Gedanke tatsächlich hätte kommen können. »Ich würde niemals …«

»Ich sage auch nicht, dass Sie das würden, Admiral, aber ich vermute, dass noch zwei andere Gründe für ihre Anwesenheit gesprochen haben. Ist Ihnen aufgefallen, dass Sie und Ihr Captain umso positiver auf Colonel Malin reagiert haben, je unsympathischer Ihnen Colonel Morgan wurde? Sie hat Sie beide dazu gebracht, Malin leichter zu akzeptieren.«

»Verdammt.« Zu gern hätte Geary auch in diesem Punkt widersprochen, aber ihm war klar, wie viel Wahrheit in ihren Worten steckte.

»Das ist noch nicht alles. Wenn ich mich auf meine Kenntnisse über die Körpersprache verlassen kann, dann vertrauen sich die beiden gegenseitig so wenig, wie wir ihnen vertrauen. Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass Colonel Morgan und Colonel Malin sich untereinander argwöhnisch beäugt haben.«

Der Gesandte Charban beobachtete Rione mit dem Gesichtsausdruck eines Mannes, dem soeben klar wurde, wie viel er noch zu lernen hatte. »Sie verhalten sich immer noch wie Syndiks, nicht wahr?«, warf er ein. »Ein Dutzend Dinge laufen da gleichzeitig ab, hinter allem verbirgt sich noch etwas, und alles ist untereinander verstrickt.«

»Damit kennen sie sich aus«, erwiderte Rione. »Und sie beherrschen dieses Handwerk, wenn man es denn als solches bezeichnen will.« Sie betätigte einige Tasten. »Haben Sie das hier gesehen? Die Sensoren hier im Raum haben das aufgefangen.«

Beim aufgezeichneten Bild von Morgan wurde an einem Handgelenk ein Objekt leuchtend hervorgehoben, welches so sorgfältig an ihre Haut angepasst worden war, dass man es mit dem bloßen Auge nicht erkennen konnte. »Was ist das?«, fragte Geary.

Rione betätigte weitere Tasten, dann sah sie zwischen ihm und Charban hin und her. »Keine Bedrohung, dann wären Sie darauf aufmerksam gemacht worden. Es handelt sich um ein sehr hochentwickeltes Aufzeichnungsgerät, und wenn ich mich nicht irre, ist es versiegelt, damit weder Morgan noch Malin irgendwelche Manipulationen vornehmen können.«

»Dann vertraut man ihnen also auch nicht«, kommentierte Charban.

»Könnte sein. Auf jeden Fall würde Präsidentin Iceni so einen exakten Mitschnitt dieser Unterhaltung erhalten. Das könnte erklären, warum sie zwei von Drakons Leuten die Erlaubnis gegeben hat, Ihnen ihren Vorschlag zu überbringen.« Rione stützte den Kopf auf ihrer Hand ab. »Aber dieser Plan, den sie vorschlägt … der könnte funktionieren.«

»Können wir es wagen, ihnen zu vertrauen, dass sie ihn auch so ausführen werden?«, fragte Charban. »Und wem vertrauen wir? Drakon und Iceni? Oder Morgan und Malin?«

»Allen oben Genannten«, meinte Geary, woraufhin Charban ihm lächelnd zunickte, da er die Pointe verstanden hatte. Irgendwann vor langer Zeit war man bei der Flotte dazu übergegangen, in Tests bei fast allen Multiple-Choice-Fragen als eine der Antwortmöglichkeiten »Alle oben Genannten« vorzugeben. Auch wenn Charban so wie Rione als Gesandter der Regierung die Flotte begleitete, hatte Geary mit dem im Ruhestand befindlichen General der Bodenstreitkräfte mehr gemeinsam als mit der Politikerin Rione.

Die seufzte in diesem Moment überzogen dramatisch. »Drakon und Iceni hätten die zwei nicht hergeschickt, wenn sie ihnen nicht vertrauten … Nein, ›Vertrauen‹ ist das falsche Wort. Allerdings weiß ich auch nicht, wie der richtige Begriff lautet. Es ist irgendein Syndik-spezifisches Konzept, bei dem man eine klare Vorstellung davon hat, ob eine Person einen hintergehen wird oder nicht. Ihnen ist klar, dass das Ganze ohne die volle Kooperation und Unterstützung durch mich und durch den Gesandten Charban nicht funktionieren wird, richtig?«

»Ja«, bestätigte Geary. »Mich überrascht nur, dass das diesen Colonels beziehungsweise Drakon und Iceni nicht auch klar war.«

»Das überrascht Sie?« Rione lachte kurz auf. »Hätte es Captain Badaya überrascht?«

»Nein, aber er glaubt ja auch …«

»… dass Sie in Wahrheit die Kontrolle über die Allianz ausüben und dass die Regierung nur ein Marionettentheater ist, das Ihre Befehle ausführt.« Rione lächelte ihn auf eine unangenehme Art an. »Natürlich denken diese ehemaligen Syndiks das Gleiche. Wer würde denn schon nicht nach einer solchen Machtposition greifen, wenn er sie ohne Mühe erlangen kann? Sie haben darauf verzichtet, Admiral, aber Drakon und Iceni gehen ganz sicher davon aus, dass Sie sich die Chance nicht haben entgehen lassen.«

Wieder sah Geary verärgert zur Seite. »Also gut. Dann gehen sie nicht davon aus, dass ich mit Ihnen beiden darüber reden muss, um mir Ihre Zustimmung einzuholen. Aber ich muss es, und ich frage Sie, was Sie dazu sagen.«

»Meine Empfehlung lautet, dass wir es machen sollten, Admiral. Natürlich ist es riskant, weil wir unser Vertrauen in Leute setzen müssen, die sehr dehnbare Vorstellungen davon haben, was es heißt, Wort zu halten. Aber es wird unser Problem ebenso lösen wie ihres.«

»Eigeninteresse«, warf Charban ein. »Die sind viel stärker als wir daran interessiert, dass es funktioniert.«

»Ganz genau. Für uns wäre es unerfreulich, wenn wir dieses System verlassen würden, während Boyens nach wie vor über seine überlegene Feuerkraft verfügt. Für Midway dagegen wäre das eine Katastrophe.«

»Also gut«, sagte Geary. »Ich werde das vereinbarte Codewort an den Frachter übermitteln, und dann bringen wir das Ganze auf den Weg. Wenn das schiefgeht, könnte es uns teuer zu stehen kommen.«

Rione schüttelte den Kopf und wirkte wieder müde und erschöpft. Sie war im Verlauf dieser Mission deutlich gealtert und erschien ihm inzwischen mindestens zehn Jahre älter als bei ihrer ersten Begegnung.

»Es wird uns so oder so teuer zu stehen kommen, ganz gleich was wir tun. Es gibt keine Optionen, die nicht wehtun, Admiral. Haben die hiesigen Behörden eigentlich Ihr Angebot angenommen, Captain Bradamont als Verbindungsoffizierin der Allianz auf Midway zurückzulassen?«

»Ja.«

»Gut. Davon können wir Gebrauch machen. Auf CEO Boyens wartet schon bald eine Überraschung.«

Zwei

Es sollte ungefähr zwei Wochen dauern, den von den Herrschern von Midway vorgeschlagenen Plan umzusetzen und zum Abschluss zu bringen. Zwei Wochen, die die Allianz-Flotte hätte nutzen sollen, um nach Hause zu fliegen. Aber mit Blick auf die sehr lange Liste aller noch erforderlichen Reparaturen auf vielen seiner Schiffe versuchte Geary, das Beste aus der Wartezeit zu machen.

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