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Jack Campbell: Die Wächter

Здесь есть возможность читать онлайн «Jack Campbell: Die Wächter» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию). В некоторых случаях присутствует краткое содержание. Город: Köln, год выпуска: 2013, ISBN: 978-3-404-20739-8, издательство: Bastei Lübbe, категория: Космическая фантастика / на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале. Библиотека «Либ Кат» — LibCat.ru создана для любителей полистать хорошую книжку и предлагает широкий выбор жанров:

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Jack Campbell Die Wächter

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Admiral Gearys Erste Flotte hat eine neue Mission: Sie soll das Midway-Sternensystem sichern, das sich gegen die schwächelnden Syndikat-Welten auflehnt. Dabei darf er keinesfalls den bestehenden Waffenstillstand brechen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn schon bald nimmt ein unbekannter Gegner Gearys Flotte unter Beschuss…

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»Aber Sie haben aufgehört …«

»Warten Sie.« Sie ließ ihre Hand sinken und sah ihn offen und ehrlich an. »Wenn Sie wollen, dass dieses Syndik-Schlachtschiff verschwindet, dann lässt sich das arrangieren, ohne dass eine Spur zum Verursacher führt. Und ohne dass wir mit Leuten kooperieren, die zwar von sich behaupten, keine Syndiks mehr zu sein, die aber immer noch genau wie Syndiks denken.«

»Und wie soll es geschehen, dass dies Schiff verschwindet?«

»Es verschwindet im Sinne von ›es wird zerstört‹.« Tanya ging ein paar Schritte auf und ab. »Sie wissen, wie das ist. Manchmal muss man etwas Bestimmtes einfach tun. Obwohl man den Befehl erhalten hat, es nicht zu tun. Und dann muss man wissen, wie man das trotzdem macht und dabei keine Spuren hinterlässt, die einen Hinweis darauf geben, was passiert ist.«

Verblüfft sah Geary sie an. »Soll das heißen, dass man eine Operation von dieser Größenordnung ausführen und ein Syndik-Schlachtschiff zerstören kann, ohne dass sich anschließend nachvollziehen lässt, wer das wie in die Wege geleitet hat? Obwohl jedes noch so winzige Detail in der Existenz eines Schiffs der Allianz-Flotte automatisch aufgezeichnet und gespeichert wird?«

Sie hob beiläufig die Schultern. »Ja.«

»Aber selbst wenn es gelänge, sämtliche Flottensysteme so umfassend zu umgehen, wüssten doch viel zu viele Leute, was wir …«

»Niemand redet. Absolut niemand.« Tanya sah ihn fast herausfordernd an. »Es ist nicht oft vorgekommen, aber manchmal mussten wir es machen. Und weil wir es machen mussten, kamen wir dahinter, wie es funktionieren kann. Wenn Sie das Schiff wirklich aus dem Weg räumen wollen, dann können wir dafür sorgen, dass es passiert ist, ohne dass irgendein Beweis zurückbleibt, der uns belasten könnte.«

»Aber die Systeme der Bewohner in diesem Sternensystem werden alles beobachten!«, wandte er ein. So ganz konnte er ihren Worten noch immer nicht glauben.

»Ich bitte Sie, Admiral. Wenn die offiziellen Aufzeichnungen eines Schiffs der Allianz-Flotte sagen, es hat sich so zugetragen, und wenn dann die Leute in einem System, das bis vor Kurzem zu den Syndikatwelten gehörte, etwas anderes behaupten – wem wird man dann wohl Glauben schenken?«

Geary wandte sich zur Seite und versuchte nachzudenken. Wenn die Angehörigen dieser Flotte kein Problem damit hatten, Zivilisten zu bombardieren und Gefangene zu töten, was mussten das dann für Maßnahmen gewesen sein, dass sie in der offiziellen Aufzeichnung nicht auftauchen durften? Ich kann mir gar nicht vorstellen, was …

Desjanis Stimme unterbrach ihn in seinen immer düsterer werdenden Gedankengängen. »Es ging dabei nicht um Grausamkeiten gegenüber dem Feind, Admiral. Die durften wir ganz offiziell begehen.«

Ihr Tonfall war verbittert und verletzend, doch als Geary sich zu ihr umdrehte, wurde ihm klar, dass sie diese Gefühle gegen sich selbst richtete.

»Es ging darum, Befehle nicht auszuführen«, redete sie leiser weiter. »Es ging darum, das zu tun, was getan werden musste. Oder darum, irgendwelche idiotischen Befehle nicht zu befolgen. Sie wissen fast so gut wie ich, wie idiotisch offizielle Befehle sein können. Und nun stellen Sie sich mal vor, was das für Befehle gewesen sein müssen, dass wir uns dazu veranlasst sahen, eine Methode zu entwickeln, wie wir an allen offiziellen Aufzeichnungen vorbei sozusagen unsichtbar handeln konnten.«

»Tanya, das übersteigt meine Vorstellungskraft.«

»Dann seien Sie froh«, sagte sie schroff und wich seinem Blick aus. »Sie können es sich nicht vorstellen. Sie haben es nicht mitgemacht. Seien Sie froh.«

»Es tut mir leid.«

»Es soll Ihnen nicht leidtun. Wir taten, was wir tun mussten, und das mit den Mitteln, die uns zur Verfügung standen.«

Er starrte vor sich aufs Deck und biss sich so fest auf die Unterlippe, bis er Blut schmeckte. »Also gut. Wie bewerkstelligen Sie es, dass etwas geschieht, ohne dass es aufgezeichnet wird?«

»Ich verbreite den Befehl. Fragen Sie nicht nach dem Wie. Die Basis wird geschaffen, und sobald das passiert ist, werde ich es Ihnen sagen, und dann geben Sie den Befehl für die Operation. Nachdem der letzte Schuss abgefeuert worden ist, werden die Flottenaufzeichnungen aussagen, dass alle beteiligten Schiffe mit Routineabläufen beschäftigt waren. Und kein Matrose und kein Offizier wird den Aufzeichnungen widersprechen.« Sie schüttelte den Kopf. »Jetzt sehen Sie mich doch nicht so schockiert an. Menschen haben so was gemacht, seit die ersten von ihnen losgeschickt wurden, um andere Leute zu töten. Heutzutage bedeutet es mehr Aufwand, die offiziellen Aufzeichnungen zu säubern, aber die Methode ist schon uralt.«

Sein Blick wanderte zu einer Metalltafel neben der Luke, die eine lange Namensliste aufwies: die Namen der zahlreichen gefallenen Kameraden, mit denen Desjani gedient hatte und die nicht in Vergessenheit geraten durften. »Ja, das weiß ich, Tanya. Es sieht so aus: Wenn ich auf Ihren Vorschlag eingehe, dann kommt es zu einer weiteren Schlacht, bei der noch mehr Menschen sterben werden, sehr wahrscheinlich auch einige von unseren Leuten. Schlachtschiffe lassen sich nur mit Mühe zerstören. Wenn erst mal das Feuer eröffnet wird, könnte Boyens in einer letzten Trotzreaktion sogar das Hypernet-Portal unter Beschuss nehmen. Aber wenn ich mich für den von den beiden Colonels vorgeschlagenen Plan entscheide, müssen wir vielleicht gar nicht kämpfen, und ich kann notfalls immer noch auf Ihren Vorschlag zurückgreifen.«

Sie ließ sich Zeit mit ihrer Erwiderung: »Boyens wird vielleicht nicht so reagieren, wie diese Leute es sich erhoffen.«

»Aber nach allem, was wir über ihn wissen und wie er sich verhält, ist es wahrscheinlich, dass er so reagiert. Außerdem kennen die ihn besser als wir.«

»Das … kann ich nicht abstreiten«, sagte Tanya sichtlich widerstrebend.

»Tanya, wenn wir das Feuer eröffnen, dann interessiert mich nicht, was die Flottenaufzeichnungen besagen. Die Syndiks könnten das als Vorwand benutzen, um den Krieg wiederaufleben zu lassen. Und Sie wissen, wie diese Flotte und die Allianz reagieren werden, wenn der Krieg erneut ausbricht.«

»Ja.« Sie drehte sich zu ihrem Schreibtisch um und stützte sich mit beiden Händen darauf ab, während ihr Körper in sich zusammenzusinken schien. »Bei meinen Vorfahren, ich bin es so schrecklich leid, Jack, solche Dinge machen zu müssen. Ich bin es leid. Aber wenn es getan werden muss, werde ich es machen. Und wenn du findest, wir sollten es nicht machen, dann werde ich deine Einschätzung akzeptieren. Du hast viel öfter richtiggelegen als ich.«

»Nein, das habe ich nicht.« Behutsam streckte er die Hand aus, aber ihren Arm berührte er nur ganz leicht. Er wollte Tanya festhalten, er wollte die Arme um sie legen und sie an sich drücken, um ihr allen Trost zu spenden, den er ihr geben konnte. Aber das durfte nicht passieren. Nicht zwischen einem Admiral und der Befehlshaberin seines Flaggschiffs. An Bord der Dauntless waren sie beide immer im Dienst. »Tanya, ich werde dein Angebot im Hinterkopf behalten. Aber ich möchte lieber nicht darauf zurückgreifen.«

»Du und deine verdammte Ehre«, sagte sie in einem spöttischen Ton und lächelte Geary traurig an. »Wo wir gerade so ehrlich und offen reden: Hast du wirklich nichts davon bemerkt, wie diese Colonel Morgan dich angesehen hat?«

»Doch.« Er rieb sich den Nacken und verzog den Mund. »Und ich muss dazu sagen, dass sie mit zu den gefährlichsten Dingen gehört, die mir je unter die Augen gekommen sind.«

»Ganz genau.« Sie lächelte ihn etwas fröhlicher an. »Ich glaube, ich habe dir etwas beigebracht.« Ihre Hand näherte sich der Bedieneinheit für die Luke. »Dann lass uns von hier verschwinden, bevor noch Gerüchte die Runde machen.«

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