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Hermann Hesse: Die Morgenlandfahrt

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  • Название:
    Die Morgenlandfahrt
  • Автор:
  • Издательство:
    Suhrkamp Verlag
  • Жанр:
  • Год:
    1990
  • Город:
    Frankfut am Main
  • Язык:
    Немецкий
  • Рейтинг книги:
    5 / 5
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Und sollte ich mich auch täuschen, wenn ich diese Gefühle bei uns allen voraussetze, ja sollte ich nachträglich mich über meine eigenen Gefühle und inneren Erlebnisse täuschen und vieles, was in Wirklichkeit erst viel später erlebt wurde, irrtümlich auf jenen Tag zurückverlegen — so bleibt doch trotz allem die wunderliche Tatsache mit Leos Reisegepäck bestehen! Das war nun in der Tat, über alle persönlichen Stimmungen hinaus, etwas Sonderbares, Phantastisches und zunehmend Beängstigendes: noch während dieses Tages in der Schlucht von Morbio, noch während unsres eifrigen Suchens nach dem Verschwundenen vermißte bald dieser, bald jener von uns irgend etwas Wichtiges, etwas Unentbehrliches im Gepäck, und nichts davon war aufzufinden, und bei jedem vermißten Stück stellte sich heraus, es müsse sich in Leos Gepäck befunden haben, und obwohl Leo, gleich allen unsern Leuten, nur den üblichen leinenen Trägersack auf dem Rücken gehabt hatte, einen einzigen Sack unter damals wohl dreißig ändern Säcken, schienen doch in diesem einen, nun verlorengegangenen Sack sich alle wahrhaft wichtigen Dinge befunden zu haben, die wir auf unsrer Reise mit uns führten! Und wenn es nun auch eine bekannte menschliche Schwäche ist, daß uns ein Gegenstand im Augenblick, wo wir ihn vermissen, übertrieben wertvoll und weniger entbehrlich scheint als jeder, den wir in Händen halten, und obwohl in der Tat mancher von jenen Gegenständen, deren Verlust uns damals in der Schlucht von Morbio so sehr beängstigte, entweder nachher doch wieder zum Vorschein kam oder sich am Ende eben als gar nicht so unentbehrlich erwies — trotz alledem ist es eben doch leider wahr, daß wir damals, mit durchaus berechtigter Beunruhigung, den Verlust einer ganzen Reihe von höchst wichtigen Dingen feststellen mußten.

Außerordentlich und unheimlich war ferner dies:

Die vermißten Gegenstände, einerlei ob sie sich später wieder vorfanden oder nicht, bildeten ihrer Wichtigkeit nach eine Stufenfolge, und es fand nach und nach von dem Verlorengeglaubten immer gerade das sich wieder in unsern Vorräten vor, was wir mit Unrecht so schwer vermißt und über dessen Wert wir uns sehr getäuscht hatten. Ja, um das Eigentliche und ganz Unerklärbare schon hier ganz klar auszusprechen: Es stellten sich im Lauf der weiteren Reise zu unsrer Beschämung sämtliche in Verlust geratenen Werkzeuge, Kostbarkeiten, Karten und Dokumente als entbehrlich heraus, ja es schien geradezu, als habe damals jeder von uns seine ganze Phantasie angestrengt, um sich unwie — derbringliche furchtbare Verluste einzureden, als habe jeder sich bemüht, das ihm am wichtigsten Erscheinende als verloren hinzustellen und zu beweinen: einer die Reisepässe, einer die Landkarten, einer den Kreditbrief an den Kalifen, einer dies, einer jenes. Und am Ende, als Stück um Stück von dem Verlorengeglaubten entweder als gar nicht verloren oder als unwichtig und entbehrlich erkannt war, blieb eigentlich nur eine einzige Kostbarkeit übrig, ein unschätzbar wichtiges und schlechterdings grundlegendes und unentbehrliches Dokument allerdings, das tatsächlich und endgültig verloren war, — aber nun gingen die Meinungen darüber, ob dies mit dem Diener Leo verschwundene Dokument sich überhaupt bei unsrem Gepäck befunden habe, hoffnungslos auseinander. Bestand auch völlige Übereinstimmung über den hohen Wert dieses Dokumentes und über die Unersetzlichkeit seines Verlustes, so wagten doch nur wenige von uns (darunter ich selbst) mit Bestimmtheit zu behaupten, dies Dokument sei von uns mit auf die Reise genommen worden. Der eine versicherte, wir hätten etwas Ähnliches zwar in Leos Leinensack mitgeführt, dies sei aber keineswegs das Originaldokument gewesen, sondern natürlich nur eine Abschrift; andre glaubten darauf schwören zu können, daß niemals daran gedacht worden sei, weder das Dokument selbst noch eine Kopie mit auf die Reise zu nehmen, ja daß dies dem ganzen Sinn unsrer Reise Hohn gesprochen haben würde. Hitzige Auseinandersetzungen schlössen sich hieran, und weiterhin zeigte sich, daß auch über den Verbleib des Originals (einerlei ob wir nun die Kopie möchten besessen und verloren haben oder nicht) vielfache, einander durchaus widersprechende Meinungen herrschten. Das Dokument, so wurde behauptet, sei bei der Regierung im Kyffhäuser deponiert worden. Nein, sagten andre, es liege mitbeigesetzt in jener Urne, welche die Asche unsres verstorbenen Meisters enthält. Unsinn, hieß es dann wieder, der Bundesbrief sei ja vom Meister in der nur ihm allein bekannten Urbildschrift abgefaßt, und er sei mit dem Leichnam des Meisters auf dessen Befehl verbrannt worden, und die Frage nach diesem Urbriefe sei ohne jede Bedeutung, weil er nach des Meisters Tod für kein Menschenauge lesbar gewesen wäre; wohl aber sei es unbedingt notwendig festzustellen, wo sich die vier (andre sagten: sechs) Übersetzungen des Urbriefs befänden, die noch zu des Meisters Lebzeiten und unter seiner Aufsicht seien hergestellt worden. Eine chinesische, hieß es, eine griechische, eine hebräische und eine lateinische Übersetzung habe existiert, und sie seien niedergelegt in den vier alten Hauptstädten.

Noch viele Behauptungen und Ansichten tauchten auf, manche bestanden hartnäckig auf den ihren, andre ließen sich bald von diesem, bald von jenem gegnerischen Argument überzeugen, um dann auch die neue Ansicht bald wie — der zu wechseln. Kurz, es bestand von damals an keine Sicherheit und Einigkeit mehr in unsrer Gemeinschaft, obwohl die große Idee uns noch immer beisammenhielt.

Ach, wie gut erinnere ich mich jener ersten Streitigkeiten!

Sie waren etwas so Neues und Unerhörtes in unsrem bisher unzerstörbar einigen Bunde. Sie wurden mit Achtung und Höflichkeit geführt, wenigstens anfänglich, sie führten zunächst weder zu Handgreiflichkeiten noch zu persönlichen Vorwürfen oder Beleidigungen; vorerst waren wir noch der ganzen Welt gegenüber eine untrennbar vereinigte Brüderschaft. Ich höre die Stimmen noch, ich sehe noch unsern Lagerplatz, an dem die erste dieser Debatten geführt wurde, ich sehe zwischen den ungewohnt ernsten Gesichtern hier und dort die goldenen Herbstblätter niederschweben, sehe eins auf einem Knie, eins auf einem Hute liegenbleiben.

Ach, und ich hörte zu, fühlte mich mehr und mehr bedrückt und eingeschüchtert, und war inmitten all der Meinungsäußerungen im Herzen noch völlig meines Glaubens sicher, traurig sicher daß nämlich im Sacke Leos das Original, der echte alte Bundesbrief enthalten gewesen, und daß er mit ihm verschwunden und verloren sei. So betrübend dieser Glaube sein mochte, er war aber doch ein Glaube, er stand fest und gab eine Sicherheit.

Damals freilich dachte ich, daß ich diesen Glauben nur allzu gerne gegen einen hoffnungsvolleren vertauschen würde. Erst später, als ich diesen traurigen Glauben verloren hatte und allen möglichen Meinungen zugänglich geworden war, sah ich ein, was ich an meinem Glauben besessen hatte.

Aber ich sehe, die Sache läßt sich auf diese Weise nicht erzählen. Aber auf welche Weise wohl ließe sie sich erzählen, diese Geschichte einer einzigartigen Seelengemeinschaft, eines so wunderbar erhöhten und beseelten Lebens? Ich möchte so gerne, als einer der letzten Überlebenden unsrer Kameradschaft, etwas vom Andenken unsrer großen Sache retten; ich erscheine mir wie der überlebende alte Diener etwa eines der Paladine Karls des Großen, welcher in seinem Gedächtnis eine strahlende Reihe von Taten und Wundern bewahrt, deren Bild und Andenken mit ihm dahinschwindet, wenn es ihm nicht gelingt, etwas davon durch Wort oder Bild, durch Bericht oder Lied an die Nachwelt weiterzuleiten. Aber wie nur, durch welchen Kunstgriff wäre es zu ermöglichen, wie wäre die Geschichte unsrerMorgenlandfahrt irgend erzählbar zu machen? Ich weiß es nicht. Schon dieser erste Anfang, dieser in bester Absicht begonnene Versuch führt mich ins Uferlose und Unverständliche.

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