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Hermann Hesse: Die Morgenlandfahrt

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  • Название:
    Die Morgenlandfahrt
  • Автор:
  • Издательство:
    Suhrkamp Verlag
  • Жанр:
  • Год:
    1990
  • Город:
    Frankfut am Main
  • Язык:
    Немецкий
  • Рейтинг книги:
    5 / 5
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Oh, wer von uns hätte gedacht, daß der Zauberkreis so bald zerbrechen, daß fast alle von uns — und auch ich, auch ich! — uns wieder in die klanglosen Öden der abgestempelten Wirklichkeit verirren würden, so wie Beamte und Ladendiener nach einem Gelage oder Sonntagsausflug sich ernüchtert wieder in den Alltag der Geschäfte ducken!

In jenen Tagen war keiner von uns solcher Gedanken fähig. Im Schloßturm von Bremgarten duftete mir der Flieder ins Schlafzimmer, durch die Bäume hindurch hörte ich den Fluß rauschen, durchs Fenster stieg ich in tiefer Nacht, von Glück und Sehnsucht trunken, schlich am wachenden Ritter und an eingeschlafenen Zechern vorüber zum Ufer hinab, zu den rauschenden Wassern, zu den weißen leuchtenden Meerjungfern, und sie nahmen mich mit sich hinab in die mondkühle Kristallwelt ihrer Heimat, wo sie unerlöst und träumerisdi mit den Kronen und Goldketten ihrer Schatzkammern spielen. Monate schienen mir in der funkelnden Tiefe zu vergehen, und als ich emportauchte und tief durchkühlt ans Ufer schwamm, da klang noch immer Pablos Rohrflöte fern aus den Gärten, und noch immer stand hoch am Himmel der Mond. Ich sah Leo mit zwei weißen Pudeln spielen, sein kluges Knabengesicht strahlte vor Freude. Ich fand Longus im Gehölze sitzen, ein pergamentenes Buch auf den Knien, in das er griechische und hebräische Zeichen schrieb: Worte, aus deren Buchstaben Drachen flogen und farbige Schlangen sich bäumten. Er sah mich nicht, er malte versunken seine bunte Schlangenschrift, lange blickte ich über seine gebeugten Schultern in das Buch, sah die Schlangen und Drachen aus den Zeilen quellen, sich wälzen, sich lautlos ins nächtliche Gebüsch verlieren. „Longus“, sagte ich leise, „lieber Freund!“ Er hörte mich nicht, meine Welt war ihm fern, er war versunken.

Und abseits unter den Mondbäumen wandelte Anselm, eine Schwertlilie in der Hand, verloren starrte er und lächelnd in den violetten Kelch der Blüte.

Etwas, was ich schon mehrmals auf unsrer Fahrt beobachtet hatte, ohne doch richtig darüber nachgedacht zu haben, fiel mir in den Bremgartner Tagen wieder auf, wunderlich und ein wenig schmerzlich. Es waren unter uns viele Künstle r, viele Maler, Musikanten, Dichter, es war der glühende Klingsor da und der unstete Hugo Wolf, der wortkarge Lauscher und der glänzende Brentano — aber mochten auch diese Künstler, oder einige von ihnen, sehr lebendig und liebenswerte Gestalten sein, so waren die von ihnen erdachten Figuren doch ohne Ausnahme viel lebendiger, schöner, froher und gewissermaßen richtiger und wirklicher als die Dichter und Schöpfer selber.

Pablo saß da in entzückender Unschuld und Lebenslust mit seiner Flöte, sein Dichter aber schlich schattenhaft, vom Mond halb durchschienen, am Ufer hin und suchte Einsamkeit. Flackernd und ziemlich betrunken lief Hoffmann zwischen den Gästen hin und wider, viel sprechend, klein, koboldisch, und auch er war, wie sie alle, an Gestalt nur halbwirklich, nur halbvorhanden, nicht ganz dicht, nicht ganz echt, während der Archivar Lindhorst, zum Spaße den Drachen spielend, mit jedem Atemzug Feuer schnob und Kraft aushauchte wie ein Automobil. Ich fragte den Diener Leo, warum das wohl so sei, daß die Künstler manchmal nur wie halbe Menschen erschienen, während ihre Bilder so unwiderleglich lebendig aussähen. Leo sah mich an, verwundert über meine Frage. Dann ließ er den Pudel los, den er auf dem Arm getragen hatte, und sagte: „Bei den Müttern ist es auch so. Wenn sie die Kinder geboren und ihnen ihre Milch und ihre Schönheit und Kraft mitgegeben haben, dann werden sie selber unscheinbar, und es fragt niemand mehr nach ihnen.“

„Das ist aber traurig“, sagte ich, ohne eigentlich viel dabei zu denken.

„Ich denke, es ist nicht trauriger als alles andre auch“, sagte Leo, „es ist vielleicht traurig, und es ist auch schön. Das Gesetz will es so.“

„Das Gesetz?“ fragte ich neugierig. „Was ist das für ein Gesetz, Leo?“

„Es ist das Gesetz vom Dienen. Was lange leben will, muß dienen. Was aber herrschen will, das lebt nicht lange.“

„Warum streben dann so viele nach Herrschaft?“

„Weil sie es nicht wissen. Es gibt wenige, die zum Herrschen geboren sind, sie bleiben dabei fröhlich und gesund. Die ändern aber, die sich bloß durch Streberei zu Herren gemacht haben, die enden alle im Nichts.“

„In welchem Nichts, Leo?“

„Zum Beispiel in den Sanatorien.“

Ich verstand wenig davon, und dennoch blieben die Worte mir im Gedächtnis, und im Herzen blieb mir ein Gefühl, daß dieser Leo allerlei wisse, daß er vielleicht mehr wisse als wir ändern, die scheinbar seine Herren waren.

II

Was es war, das unsern treuen Leo bestimmte, uns mitten in der gefährlichen Schlucht von Morbio Inferiore plötzlich zu verlassen, darüber hat wohl jeder Teilnehmer an die — ser unvergeßlichen Reise sich seine Gedanken gemacht, und erst sehr viel später begann ich die wahren Hergänge und tieferen Zusammenhänge dieses Ereignisses einigermaßen zu ahnen und zu überblicken, und es zeigte sich, daß auch dieses scheinbar nebensächliche, in Wirklichkeit tief einschneidende Abenteuer, das Verschwinden Leos, keineswegs ein Zufall, sondern ein Glied in jener Kette von Verfolgungen war, durch welche der Erbfeind unser Unternehmen zum Scheitern zu bringen suchte. An jenem kühlen Herbstmorgen, als das Fehlen unsres Dieners Leo entdeckt wurde und alles Forschen nach seinem Verbleib erfolglos blieb, war ich gewiß nicht der einzige, der zum erstenmal etwas wie eine Ahnung von Unheil und drohendem Verhängnis im Herzen spürte.

Genug, für den Augenblick war die Lage diese:

Wir lagerten, nachdem wir in kühnem Zuge halb Europa und einen Teil des Mittelalters durchquert hatten, in einem tiefeingeschnittenen Felsental, einer wilden Bergschlucht an der italienischen Grenze, und suchten nach dem unerklärlicherweise verlorengegangenen Diener Leo, und je länger wir ihn suchten und je mehr im Laufe des Tages unsre Hoffnung schwand, ihn wieder aufzufinden, desto mehr fühlte sich jeder von uns von dem beklemmenden Gefühl durchdrungen, es sei da nicht nur ein beliebter und angenehmer Mann aus unsrer Dienerschaft entweder verunglückt oder entlaufen oder uns durch Feinde geraubt worden, sondern es sei dies der Beginn eines Kampfes, das erste Anzeichen eines Sturmes, der über uns hereinbrechen werde. Den ganzen Tag bis in die tiefe Dämmerung verwandten wir auf die Nachforschungen nach Leo, die ganze Schlucht wurde abgesucht, und während diese Bemühungen uns ermüdeten und eine Stimmung von Erfolglosigkeit und Vergeblichkeit in uns allen wuchs, war es wunderlich und unheimlich, wie von Stunde zu Stunde der verlorengegangene Diener an Wichtigkeit, unser Verlust an Schwere zuzunehmen schien. Nicht nur tat es jedem von uns Pilgern, und ohne Zweifel auch der gesamten Dienerschaft, um den hübschen, angenehmen und dienstwilligen Jungen leid, sondern er schien, je gewisser uns sein Verlust wurde, auch desto unentbehrlicher zu werden: ohne Leo, ohne sein hübsches Gesicht, ohne seine gute Laune und seinen Gesang, ohne seine Begeisterung für unser großes Unternehmen schien dieses Unternehmen selbst auf geheimnisvolle Weise an Wert zu verlieren. Mir wenigstens erging es so.

Ich hatte während der bisherigen Reisemonate, allenAnstrengungen und manchen kleinen Enttäuschungen zum Trotz, noch niemals einen Moment der inneren Schwäche, des ernstlichen Zweifels erlebt; kein erfolgreicher Feldherr, kein Vogel im Schwalbenzug nach Ägypten konnte seines Zieles, seiner Sendung, konnte der Richtigkeit seines Tuns und Strebens sicherer sein, als ich es auf dieser Reise war. Jetzt aber, an diesem verhängnisvollen Orte, während ich den ganzen blaugoldenen Oktobertag lang immer und immer die Rufe und Signale unsrer Wachen hörte, immer wieder die Rückkehr eines Boten, das Eintreffen einer Meldung mit wachsender Spannung erwartete, um immer wieder enttäuscht zu werden und ratlosen Gesichtern gegenüberzustehen, jetzt spürte ich zum erstenmal im Herzen etwas wie Traurigkeit und Zweifel, und je mehr diese Gefühle in mir stark wurden, desto deutlicher auch fühlte ich, daß es nicht bloß das Wiederfinden Leos war, woran ich den Glauben verlor, sondern es schien alles jetzt unzuverlässig und zweifelhaft zu werden, es drohte alles seinen Wert, seinen Sinn zu verlieren: unsre Kameradschaft, unser Glaube, unser Schwur, unsre Morgenlandfahrt, unser ganzes Leben.

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