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Hermann Hesse: Die Morgenlandfahrt

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  • Название:
    Die Morgenlandfahrt
  • Автор:
  • Издательство:
    Suhrkamp Verlag
  • Жанр:
  • Год:
    1990
  • Город:
    Frankfut am Main
  • Язык:
    Немецкий
  • Рейтинг книги:
    5 / 5
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Hoch atmete ich auf, und die ganze erhabene Versammlung überflog ein leichtes Lächeln. Daß die schwersten meiner Sünden, sogar mein Wahn, daß der Bund nicht mehr bestehe und daß ich der einzige Treugebliebene sei,vom Obersten der Obern nur als „Dummheiten“, als Kindereien betrachtet wurden, war eine ungeheure Erleichterung und wies mich zugleich aufs strengste in meine Schranken zurück.

„Aber“, fuhr Leo fort, und jetzt wurde seine sanfte Stimme betrübt und ernst — , „aber es sind dem Angeklagten noch andere, viel ernstere Sünden nachgewiesen, und das Schlimmste daran ist, daß er für diese Sünden nicht als Selbstankläger dasteht, sondern von diesen Sünden gar nichts zu wissen scheint. Er bedauert tief, dem Bunde in Gedanken Unrecht getan zu haben, er kann sich nicht verzeihen, daß er in dem Diener Leo nicht den obersten Stuhlherrn Leo zu sehen vermocht hat, und ist nahe daran, den Umfang seiner Untreue am Bunde einzusehen. Aber während er diese Gedankensünden und Torheiten allzu ernst nahm und in diesem Augenblick erst erleichtert einsieht, daß sie durch Lächeln abgetan werden können, vergißt er hartnäckig seine tatsächlichen Verschuldungen, deren Zahl Legion und deren jede einzelne schwer genug ist, um hohe Strafe zu verdienen.“

Angstvoll flatterte das Herz in meiner Brust. Leo wandte sich mir zu: „Angeklagter H., Sie werden später Einblick in Ihre Verfehlungen bekommen, und es wird Ihnen auch der Weg gezeigt werden, sie künftig zu vermeiden. Nur um Ihnen zu zeigen, wie wenig Verständnis Sie noch für Ihre Lage haben,frage ich Sie nun: Erinnern Sie sich an Ihren Gang durch die Stadt in Begleitung des Dieners Leo, der Sie als Bote vor den Hohen Stuhl zu bringen hatte? — Ja, Sie erinnern sich. Und erinnern Sie sich, wie wir am Rathause, an der Paulskirche, am Dom vorüberkamen, und wie der Diener Leo in den Dom eintrat, um ein wenig zu knien und Andacht zu üben, und wie Sie selbst nicht bloß darauf verzichteten, mit einzutreten und Andacht zu verrichten, entgegen dem vierten Satz Ihres Bundesgelübdes, sondern wie Sie ungeduldig und gelangweilt draußen stehenblieben, um die lästige Zeremonie abzuwarten, die Ihnen so entbehrlich schien, die für Sie nichts war als eine widerwärtige Prüfung Ihrer egoistischen Ungeduld? — Ja, Sie erinnern sich. Sie haben, allein schon durch Ihr Verhalten vor dem Tor des Domes, alle grundlegenden Forderungen und Sitten des Bundes mit Füßen getreten, Sie haben die Religion mißachtet, haben einen Bundesbruder verachtet, haben der Gelegenheit und Aufforderung zu Andacht und Versenkung sich unwillig entzogen. Die Sünde wäre unverzeihlich, sprächen nicht besondre mildernde Umstände für Sie.“

Jetzt hatte er mich getroffen. Jetzt kam alles zur Sprache, nicht mehr die Nebensachen, nicht mehr die bloßen Dummheiten. Er hatte mehr als recht.

Er traf mich ins Herz.

„Wir wollen“, fuhr der Oberste der Obern fort, „die Verfehlungen des Angeklagten nicht alle aufzählen, er soll ja nicht nach dem Buchstaben gerichtet werden, und wir wissen wohl, daß es nur unsrer Mahnung bedarf, um das Gewissen des Angeklagten zu wecken und ihn zum reuigen Selbstankläger zu machen.

Immerhin, Selbstankläger H., muß ich Ihnen raten, auch noch einige andre Ihrer Taten vor das Gericht Ihres Gewissens zu ziehen. Muß ich Sie an den Abend erinnern, an dem Sie den Diener Leo aufsuchten und von ihm als Bundesbruder wiedererkannt zu werden wünschten, obwohl dies unmöglich war, da Sie selbst sich als Bundesbruder so unkenntlich gemacht hatten? Muß ich Sie an Dinge erinnern, die Sie selbst dem Diener Leo erzählt haben? An den Verkauf Ihrer Violine? An Ihr verzweifeltes, dummes, engstirniges, selbstmörderisches Leben, das Sie seit Jahren geführt haben?

Und noch eines, Bundesbruder H., darf ich nicht verschweigen. Es ist ja recht wohl möglich, daß an jenem Abend der Diener Leo Ihnen in seinen Gedanken Unrecht getan hat. Nehmen wir an, es sei so. Der Diener Leo war vielleicht etwas zu streng, etwas zu vernünftiger hatte vielleicht nicht genug Nachsicht und Humor für Sie und Ihren Zustand. Aber es gibt höhere Instanzen und untrüglichere Richter als den Diener Leo. Wie lautete das Urteil der Kreatur über Sie, Angeklagter?

Erinnern Sie sich des Hundes Necker? Erinnern Sie sich der Ablehnung und Verurteilung, die er über Sie verhängte? Er ist unbestechlich, er ist nicht Partei, er ist nicht Bundesbruder.“

Er machte eine Pause. Ja, der Wolfshund Necker!

Gewiß, der hatte mich abgelehnt und verurteilt.

Ich sagte ja. Das Urteil war mir gesprochen, schon vom Wolfshund, schon von mir selber.

„Selbstankläger H.“, hob Leo wieder an, und jetzt klang aus dem Goldglanz seines Ornates und seines Baldachins hervor seine Stimme so kühl und hell und durchdringend wie die Stimme des Komturs, wenn er im letzten Akt vor Don Jüans Tür erscheint.

„Selbstankläger H., Sie haben mich angehört, Sie haben ja gesagt. Sie haben, so vermuten wir, sich selbst schon das Urteil gesprochen.“

„Ja“, sagte ich mit leiser Stimme, „ja.“

„Es ist, so vermuten wir, ein verdammendes Urteil, das Sie über sich selbst gesprochen haben?“

„Ja“, flüsterte ich.

Nun erhob sich Leo auf dem Throne und breitete sanft die Arme aus.

„Ich wende mich nun an euch, ihr Oberen. Ihr habet gehört. Ihr wisset, wie es dem Bundesbruder H.

gegangen ist. Es ist ein Schicksal, das euch nicht fremd ist, mancher von euch hat es an sich selbst erleben müssen. Der Angeklagte wußte bis zur Stunde noch nicht, oder vermochte doch nicht recht daran zu glauben, daß sein Abfall und seine Verirrung eine Prüfung war. Er hat lange nicht nachgegeben.

Er hat es jahrelang ertragen, nichts mehr vom Bund zu wissen, allein zu bleiben und alles zerstört zu sehen, woran er geglaubt hatte. Endlich vermochte er sich aber doch nicht länger zu verbergen und zu drücken, sein Leid wurde zu groß, und ihr wisset, sobald das Leid groß genug ist, geht es vorwärts. Bruder H. ist durch seine Prüfung bis in die Verzweiflung geführt worden, und Verzweiflung ist das Ergebnis jedes ernstlichen Versuches, das Menschenleben zu begreifen und zu rechtfertigen.

Verzweiflung ist das Ergebnis eines jeden ernstlichen Versuches, das Leben mit der Tugend, mit der Gerechtigkeit, mit der Vernunft zu bestehen und seine Forderungen zu erfüllen. Diesseits dieser Verzweiflung leben die Kinder, jenseits die Erwachten. Angeklagter H. ist nicht mehr Kind und ist noch nicht ganz erwacht. Er ist noch mitten in der Verzweiflung. Er wird sie durchschreiten und wird damit sein zweites Noviziat leisten. Wir heißen ihn aufs neue im Bund willkommen, dessen Sinn zu verstehen er sich jetzt nicht mehr anmaßt.

Wir geben ihm seinen verlorenen Ring zurück, den der Diener Leo für ihn aufbewahrt hat.“

Schon brachte der Sprecher den Ring, küßte mich auf die Wange und steckte mir den Ring an den Finger. Kaum hatte ich den Ring erblickt, kaum seine metallne Kühle an meinem Finger verspürt, so fielen mir tausend Dinge, tausend unbegreifliche Versäumnisse ein. Es fiel mir vor allem ein, daß der Ring in gleichen Abständen vier Steine trägt und daß es Bundesgesetz ist und zum Gelübde gehört, mindestens einmal an jedem Tage den Ring langsam am Finger zu drehen und sich bei jedem der vier Steine eine der vier grundlegenden Vorschriften des Gelübdes zu vergegenwärtigen. Ich hatte nicht nur den Ring verloren und ihn nicht einmal vermißt, ich hatte auch alle diese schrecklichen Jahre hindurch niemals mehr die vier Grundvorschriften hergesagt und mich ihrer erinnert. Alsbald suchte ich sie mir innerlich wieder vorzusagen. Ich ahnte sie, sie lagen noch in mir, sie gehörten mir so, wie einem ein Name gehört, auf den man sich im nächsten Moment besinnen wird, der aber im Augenblick sich nicht finden lassen will. Nein, es blieb still in mir, ich konnte die Regeln nicht hersagen, ich hatte den Wortlaut vergessen. Ich hatte sie vergessen, hatte viele Jahre sie nicht mehr repetiert, hatte viele Jahre sie nicht mehr befolgt und heilig gehalten — und hatte mich dennoch für einen treuen Bundesbruder halten können!

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