Сергей Лукьяненко - Wächter des Zwielichts

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Unmöglich, sich einen größeren Kontrast vorzustellen, als die leise Stimme von Soja Jaschtschenko, der Sängerin von Belaja gwardija, und diesem unvorstellbaren Chanson zur Bassgitarre. Trotzdem gefiel mir das Lied irgendwie. Der Sänger, der nur drei Akkorde hinbekam, streute sich weiter aufs Haupt:

Aber noch habe ich mein letztes Geschäftchen nicht gemacht,
Selbst wenn wohl kein Geschäft mehr die Größe von einst erreicht.
Weil heute ja jeder über große Geschäfte bloß lacht,
Weil es zum Druckmachen, zum Drücken nicht mehr reicht…

Ich lachte los. Ein echter Underdog-Song. Alle Attribute stimmten: Der lyrische Held erinnert sich an die Tage seines vergangenen Ruhmes, beschreibt seine jetzige Misere und klagt darüber, dass er nie wieder etwas Großes vollbringen werde.

Ich hatte den starken Verdacht, dass, wenn dieses Lied im Schlagerradio gespielt werden würde, neunzig Prozent der Hörer die Anspielungen nicht einmal mitbekämen.

Die Gitarre stieß ein paar Seufzer aus. Dann stimmte der Sänger ein neues Lied an.

Bin noch nie im Irrenhaus gewesen,
Also frag mich bitte nicht danach…

Die Musik brach ab. Jemand seufzte jämmerlich und strich noch etwas über die Saiten.

Ich zögerte nicht länger. Tauchte in den Pappkarton ab, holte eine Flasche Wodka und ein Stück Räucherwurst heraus. Stürmte ins Treppenhaus hinaus, knallte die Tür hinter mir zu und rannte hinauf.

Die Wohnung des Mitternachtsbarden zu finden war nicht schwerer, als einen im Gebüsch versteckten Presslufthammer auszumachen. Einen Presslufthammer in Betrieb.

Vögel singen hier nicht mehr,

Nirgends scheint die liebe Sonne,

Kinder toben nicht umher

böse bei der Abfalltonne.

Ich klingelte, fragte mich aber, ob er das überhaupt hören würde. Doch die Musik verstummte, und eine halbe Minute später öffnete sich die Tür.

In der Türfüllung stand, freundlich lächelnd, ein kleinerer, gedrungener Mann von etwa dreißig Jahren. In seinen Händen hielt er die Tatwaffe, eine Bassgitarre. Mit finsterer Genugtuung bemerkte ich, dass der Barde ebenfalls einen»Mafiososchnitt«trug. Außerdem verwaschene Jeans und ein recht kurioses T-Shirt, auf dem ein Soldat in russischer Uniform mit einem riesigen Messer einem Schwarzen in amerikanischer Uniform den Hals durchschnitt. Darunter prangte der stolze Aufdruck: »Wir können euch auch daran erinnern, wer den Zweiten Weltkrieg gewonnen hat.«

»Auch nicht schlecht«, kommentierte der Gitarrist mein T-Shirt. »Komm rein.«

Er nahm den Wodka und die Wurst an sich und verschwand in den Untiefen seiner Wohnung. Ich sah ihn mir durchs Zwielicht an. Ein Mensch.

Mit einer derart wirren Aura, dass ich gar nicht erst versuchte, seinen Charakter zu verstehen. Mit grauen, rosafarbenen, roten und blauen Tönen. Ein erstaunlicher Cocktail. Ich folgte dem Gitarristen. Seine Wohnung war doppelt so groß wie meine. Mit seinem Gitarrenspiel hatte er sich die bestimmt nicht verdient… Aber das ging mich nichts an. Viel komischer war, dass die Wohnung von der Größe abgesehen, eine genaue Kopie meiner eigenen darstellte. Die Anfänge einer ambitionierten Modernisierung, die überstürzt abgebrochen und nur teilweise ausgeführt worden war.

Mitten in dem enormen Wohnzimmer - fünfzehn mal fünfzehn Meter, mindestens - standen ein Stuhl, davor ein Mikroständer, ein guter Verstärker, wie ihn Profis benutzen, und zwei gigantische Boxen.

An der Wand reihten sich drei riesige Kühlschränke von Bosch. Der Gitarrist öffnete den größten - in dem gähnende Leere herrschte - und legte den Wodka ins Eisfach. »Zu warm«, erklärte er.

»Ich hab keinen Kühlschrank«, erklärte ich.

»Kommt vor«, meinte er. »Lass. »

»Was soll ich lassen?«Ich verstand nicht, was er meinte.

»So heiße ich. Lass. Steht natürlich nicht im Pass. »

»Anton«, stellte ich mich vor. »Laut Pass. »

»Kommt vor«, räumte der Barde ein. »Wo wohnst du? »

»Im siebten Stock«, antwortete ich. Nachdenklich kratzte sich Lass den Nacken. Blickte zu den offenen Fenstern hinüber. »Ich hab sie aufgemacht, damit es nicht so laut ist«, erklärte er. »Das halten meine Ohren nicht aus. Ich wollte eine Schallisolierung einbauen lassen, aber mir ist das Geld ausgegangen.«

»Anscheinend ein verbreitetes Übel«, tastete ich mich vor. »Ich habe nicht einmal ein Klo.«

Lass grinste triumphierend. »Ich schon. Seit einer Woche! Da, hinter der Tür.«

Als ich wiederkam, schnitt Lass gerade mit wehmütigem Blick die Wurst.

»Warum ein englisches?«, konnte ich meine Neugier nicht unterdrücken. »Noch dazu ein so großes?«

»Hast du die Firmenlogos an dem Ding gesehen?«, fragte Lass. »Wir haben das erste Klosett erfunden.«Wie hätte ich das Ding nicht kaufen können - mit dem Slogan? Ich habe vor, den Aufkleber einzuscannen und ein wenig zu korrigieren. Es sollte heißen. »Wir haben als Erste verstanden, wozu Menschen…«

»Alles klar«, kam ich ihm zuvor. »Dafür hab ich eine Dusche.«

»Echt?«Der Barde stand auf. »Seit drei Tagen träume ich davon, mich mal zu waschen…«Ich hielt ihm den Schlüssel hin.

»Kümmer dich inzwischen darum, dass wir zum Wodka was zu essen haben«, meinte Lass froh. »Der Wodka ist garantiert in zehn Minuten eiskalt. Und bei mir dauert's nicht lange.«

Die Tür schlug zu, und ich blieb allein in der fremden Wohnung zurück - in trauter Einsamkeit mit angeschlossenen Verstärkern, bereits geschnittener Wurst und einem riesigen, leeren Kühlschrank. Ach ja!

Niemals hätte ich gedacht, dass in solchen Häusern die ungezwungene, freundschaftliche Atmosphäre einer Wohngemeinschaft herrschen könnte. Oder eines Wohnheims für Studenten.

Geh du ruhig auf mein Klo, dann nehm ich ein Bad in deiner Jacuzzi… Pjotr Petrowitsch hat einen Kühlschrank, Iwan Iwanowitsch hat versprochen, Wodka mitzubringen, er handelt schließlich damit, und Semjon Semjonitsch schneidet die Zuspeisen sorgsam, akkurat in kleine Stücke…

Vermutlich haben die meisten Mieter hier die Wohnung»für die Ewigkeit«gekauft. Mit all dem Geld, das sie sich erarbeitet, zusammengeklaut und geliehen haben.

Erst danach ging den glücklichen Wohnungseigentümern auf, was in einer Wohnung dieser Größe noch alles gemacht werden muss. Und jemanden, der sich hier eine Wohnung gekauft hatte, nahm jede Firma bis aufs letzte Hemd aus. Dann galt es, monatlich auch noch etwas für die sonstige Unmenge an Quadratmetern, die Tiefgarage, die Grünanlage und die Uferstraße zu berappen.

So stand das riesige Haus halb leer, wirkte fast aufgegeben.

Natürlich ist es keine Tragödie, wenn jemand nur eine kleine Perle besitzt. Aber zum ersten Mal konnte ich mich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass es mindestens eine Tragikomödie war.

Wie viel Menschen wohl tatsächlich im Assol lebten? Wenn auf das nächtliche Geheule der Bassgitarre hin nur ein Mieter erschienen ist? Und wenn dieser seltsame Barde bisher völlig ungestört rumlärmen konnte?

Ein Mieter pro Stockwerk? Wohl eher noch weniger… Wer hat dann den Brief abgeschickt?

Ich versuchte mir vorzustellen, wie Lass mit einer Nagelschere Buchstaben aus der Prawda ausschnitt. Es klappte nicht. Einer wie er hätte sich etwas Originelleres ausgedacht.

Ich schloss die Augen. Stellte mir vor, wie sich der graue Schatten von meinen Lidern auf meine Pupillen legte. Dann öffnete ich die Augen und sah mich durchs Zwielicht in der Wohnung um.

Nicht die geringste Spur von Magie. Selbst an der Gitarre nicht, die, auch wenn sie ein dankbares Instrument ist, nur einmal in den Händen eines Anderen oder eines potenziellen Anderen gelegen haben muss, um sich noch Jahre an diese Berührung zu erinnern.

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