Edgar Burroughs - Die Götter des Mars

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Die Götter des Mars: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach einem langen Exil auf der Erde ist John Carter endlich auf seinen geliebten Mars zurückgekehrt, doch die schöne Dejah Thoris, die Frau, die er liebte, ist verschwunden. Nun war er im legendären Eden des Mars gefangen – einem Eden, dem niemand je lebendig entrann.

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Er blickte mich überrascht an und fragte: »Du willst wissen, wo wir sind? John Carter, soll das heißen, daß du nicht weißt, wo du bist?«

»Ich nehme an, auf Barsoom. Doch bis auf dich und die großen weißen Affen gibt es nichts, weswegen ich zu dieser Annahme kommen sollte, denn das, was ich heute erlebt habe, entspricht überhaupt nicht der Vorstellung von meinem geliebten Barsoom, wie ich es zehn Jahre lang gekannt habe, und auch nicht von der Welt, in der ich geboren wurde. Nein, Tars Tarkas, ich habe keine Ahnung, wo wir sein könnten.«

»Wo warst du, seit du vor Jahren die mächtigen Tore zur Atmosphärenfabrik geöffnet hast, als nach dem Tod des Verwalters die Maschinen still standen und ganz Barsoom zu ersticken drohte? Man hat deinen Körper nie gefunden, obwohl die Bewohner eines ganzen Planeten jahrelang nach dir gesucht haben und obwohl der Jeddak von Helium und seine Enkelin, deine Prinzessin, eine märchenhafte Belohnung ausgesetzt hatten, so daß sich sogar Prinzen königlichen Geblüts auf die Suche machten. Als alle Bemühungen, dich aufzufinden, fehlschlugen, kamen wir zu dem einzig möglichen Schluß – daß du dich auf die lange, letzte Wallfahrt entlang des geheimnisvollen Flusses Iss begeben hattest, um im Tal Dor am Ufer des Verlorenen Meeres von Korus auf die schöne Dejah Thoris, deine Prinzessin, zu warten. Doch warum du dich dorthin begeben hattest, war allen ein Rätsel, denn deine Prinzessin war ja noch am Leben...«

»Gott sei Dank«, unterbrach ich ihn. »Ich habe mich nicht getraut, dich danach zu fragen, denn ich fürchtete, daß die Rettung für sie zu spät kam. Als ich sie in jener längst vergangenen Nacht in den Palastgärten von Tardos Mors zurückließ, war sie sehr schwach. Sie war so kraftlos, daß ich kaum noch Hoffnung hatte, die Atmosphärenfabrik zu erreichen, bevor sie mich für immer verließ. Und sie ist am Leben?«

»Sie lebt, John Carter.«

»Du hast mir nicht gesagt, wo wir sind«, erinnerte ich ihn.

»Wir sind, wo ich dich zu finden hoffte, John Carter –, und noch jemanden. Vor vielen Jahren hast du die Geschichte über die Frau vernommen, die mir bewußt machte, daß grüne Marsmenschen zum Haß erzogen werden und mich zu lieben lehrte. Du weißt, welche grausamen Folterungen und welchen schrecklichen Tod sie von den Händen Tal Hajus’ für diese Liebe erleiden mußte. Ich glaubte, sie erwarte mich bei dem Verlorenen Meer von Korus. Du weißt, daß es einem Mann von einer anderen Welt, nämlich dir, John Carter, überlassen wurde, diesen unbarmherzigen Thark zu lehren, was Freundschaft ist. Auch du, dachte ich, streiftest im Tal Dor, dem Tal der Sorglosigkeit, herum. Ihr wart jene beiden, um derentwillen ich das Ende der langen Pilgerfahrt kaum erwarten konnte, die ich eines Tages würde antreten müssen. Als jedoch die Zeit verging und wir noch immer nichts von dir gefunden hatten – denn Dejah Thoris hat sich immer einzureden versucht, daß du nur kurzzeitig zu deinem Heimatplaneten zurückgekehrt seist – gab ich schließlich meinem großen Verlangen nach und trat vor einem Monat die Reise an, deren Ende du am heutigen Tag miterlebt hast. Weißt du nun, wo du bist, John Carter?«

»Dann war es der Fluß Iss, der im Tal Dor in das Verlorene Meer von Korus mündet?« fragte ich.

»Dies ist das Tal der Liebe, des Friedens und der Ruhe, wohin seit undenkbaren Zeiten jeder Barsoomier hofft, nach einem Leben voller Haß, Kampf und Blutvergießen pilgern zu können«, entgegnete er. »Das, John Carter, ist das Paradies.«

Seine Stimme klang kalt und ironisch, der bittere Tonfall widerspiegelte die schreckliche Enttäuschung, die er erlitten hatte. Eine solch entsetzliche Ernüchterung, das Zerbrechen lebenslang gehegter Hoffnungen und Sehnsüchte, ein solch jähes Entwurzeln uralter Traditionen hätte eine weitaus dramatischere Reaktion seitens des Thark entschuldigt.

Ich legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte: »Es tut mir leid«. Dem gab es nichts hinzuzufügen. »John Carter, denk an die unzähligen Milliarden von Barsoomiern, die seit Ewigkeiten freiwillig die Reise entlang des grausamen Flusses antreten, nur um den unbarmherzigen, schrecklichen Kreaturen in die Klauen zu fallen, die uns heute angegriffen haben. Einer alten Legende nach soll einmal ein roter Mann vom Ufer des Verlorenen Meeres von Korus im Tal Dor zurückgekehrt und den Weg entlang des geheimnisvollen Flusses Iss zurückgegangen sein. Dem Bericht nach beging er Gotteslästerung, als er von entsetzlichen Untieren erzählte, die sich am Ufer des Verlorenen Meeres auf jeden Barsoomier stürzten und ihn verschlangen, sobald er am Ende seiner Reise angekommen war, dort, wo er gehofft hatte, Liebe, Frieden und Glückseligkeit zu finden. Unsere Vorfahren töteten den Gotteslästerer, denn der Tradition zufolge soll jeder sterben, der vom geheimnisvollen Fluß zurückkehrt. Doch nun wissen wir, daß es keine Blasphemie war, sondern die reine Wahrheit, und daß der Mann nur das schilderte, was er erlebt hatte. Was nützt es uns, John Carter, von hier zu fliehen, um dann als Gotteslästerer hingestellt zu werden? Wir stehen zwischen dem wilden Thoat mit der Gewißheit und dem tollwütigen Zitidar als Fakt – wir können keinem von beiden entkommen.«

»Auf der Erde sagen wir dazu, wir befänden uns zwischen Scylla und Charybdis«, entgegnete ich, wobei ich angesichts unserer Lage unwillkürlich lächeln mußte.

»Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen. Zumindest haben wir die Gewißheit, zu wissen, daß derjenige, der uns einmal besiegt, mehr Verluste erleiden wird, als er sich vorstellen kann. Weißer Affe oder Pflanzenmensch, grüner oder roter Barsoomier, wer auch immer den letzten Tribut von uns verlangt, wird erfahren, daß es viele Menschenleben kostet, gleichzeitig John Carter, den Prinz des Hauses von Tardos Mors, und Tars Tarkas, den Jeddak von Thark, auszulöschen.«

Sein düsterer Humor brachte mich zum Lachen. Er fiel in mein Gelächter ein, ließ jenes seltene Lachen ertönen, das ein Zeichen echten Vergnügens war, wodurch sich der wilde Anführer der Thark von den anderen Angehörigen seines Volkes auszeichnete.

»Aber nun zu dir, John Carter«, rief er aus. »Wenn du nicht die ganzen Jahre hier gewesen bist, wo warst du dann, und wie kommt es, daß ich dich heute hier antreffe?«

»Ich war wieder auf der Erde«, entgegnete ich. »Zehn lange Erdenjahre habe ich darum gebetet und gehofft, daß man mich eines Tages zu eurem finsteren, alten Planeten ruft, für den ich trotz seiner grausamen und schrecklichen Gepflogenheiten Liebe empfinde, mehr noch als für jene Welt, in der ich geboren wurde. Zehn Jahre führte ich ein Dasein voller Ungewißheit und quälender Zweifel, ob Dejah Thoris noch lebte. Schließlich fand ich zum ersten Mal in all diesen Jahren meine Gebete erhört und meinem Warten ein Ende gesetzt. Doch eine grausame Laune des Schicksals verschlägt mich auf einen winzigen Landstrich auf Barsoom, von wo es kein Entkommen zu geben scheint, und wenn, dann zu einem Preis, mit dem die letzte Hoffnung schwindet, meine Prinzessin in diesem Leben noch einmal zu Gesicht zu bekommen – denn du hast heute erlebt, mit welch bedauernswerter Sinnlosigkeit der Mensch sich nach einem Jenseits sehnt. Nur eine knappe halbe Stunde, bevor ich Zeuge deines Kampfes gegen die Pflanzenmenschen wurde, stand ich noch am mondbeschienenen Ufer eines breiten Flusses an der Ostküste eines der gesegnetsten Länder der Erde. Nun habe ich deine Frage erschöpfend beantwortet, mein Freund. Glaubst du mir?«

»Ja, obwohl ich es nicht so recht begreife«, entgegnete Tars Tarkas.

Während unserer Unterhaltung hatte ich mir unsere Umgebung genauer angesehen. Das Gemach war vielleicht zweihundert Fuß lang und halb so breit. Gegenüber dem verhängnisvollen Portal befand sich eine weitere Tür in der Mitte der Wand.

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