Doch als Feric diesen Angriff erfolgreich abwehrte, waren schon zwanzig weitere Krieger auf ihm, und als er sie mit zwei gewaltigen Streichen des Stahlkommandeurs erledigte, landete der riesige Knüppel eines der Unholde mit voller Wucht auf dem Hinterrad seines Motorrades und verwandelte es in verbogenes Blech. Feric war gezwungen, abzusteigen und zu Fuß zu kämpfen.
Dies spornte die Krieger zu noch größerer Raserei an, aber schon war Ludolf Best von seiner Maschine gesprungen, um an Ferics Seite zu kämpfen. Einige zwanzig hochgewachsene, blonde und blauäugige Herrenmenschen in enganliegenden schwarzen Uniformen, die vom Blut so rot bespritzt waren wie ihre Hakenkreuzumhänge, folgten seinem Beispiel und bildeten eine Phalanx von SS-Helden, die ihren Oberkommandierenden flankierte und von ihm zu Ruhmestaten inspiriert wurde, die seinen eigenen nahezu gleichkamen. Diese heldenhafte Truppe, versammelt um die Inkarnation des rassischen Willens, bahnte sich mit einer Gewalt und einem Fanatismus ihren Weg durch die anstürmenden Krieger, daß der Anblick alle benachbarten Truppenteile zu inbrünstiger Nacheiferung anspornte.
Bald hatte sich ein großer Abschnitt der in vorderster Linie kämpfenden Soldaten zu einer Bruderschaft übermenschlicher Helden um die Person Feric Jaggars geschart. Männer der Motorradabteilungen rammten ihre Maschinen in die geifernden Riesen, sprangen ab und warfen sich mit ihren Knüppeln auf weitere Krieger und fochten bei alledem mit einer fanatischen Energie, die sie unbezwingbar erscheinen ließ. Infanteristen stürmten furchtlos in regelrechte Wälder von massiven haarigen Beinen, schlugen mit ihren Knüppeln wütend um sich, um die Krieger in die Knie und auf ihre Höhe zu zwingen, um sodann Köpfe einzuschlagen und mit ihren eisenbeschlagenen Stiefeln in Mägen zu treten. Die Panzer mahlten sich unaufhaltsam durch massive Wände aus Zind-Protoplasma vorwärts, unaufhaltsam wie gepanzerte Planierraupen.
Die unglaublichen Heldentaten, die von Zehntausenden gewöhnlicher Heldersoldaten verrichtet wurden, feuerten die SS-Elite um Feric zu immer wilderem Fanatismus an, der wiederum die Massen der Truppe anspornte, ihre bereits übermenschlichen Anstrengungen zu verdoppeln, womit sie wiederum die SS-Elite inspirierten — in einem sich gleichmäßig steigernden Rückkopplungsprozeß rassischen Heldentums, der einen ganzen Frontabschnitt in eine unwiderstehliche Gewalt verwandelte, der keine Macht der Welt standhalten konnte. Was Feric betraf, so gab es im ganzen Universum nicht genug Zind-Krieger, um seinen Blutdurst zu löschen.
Die Mitte der Kampffront entwickelte eine Ausbauchung und wurde bald zu einem großen Keil, der durch den Körper der Streitmacht von Zind vorgetrieben wurde. Diese unwiderstehliche Angriffsspitze durchstieß das Meer der primitiven, schwerfällig reagierenden Monster mit zunehmender Gewalt und Geschwindigkeit, öffnete im weiteren Vordringen den Einbruch und zog mehr und mehr Kämpfer nach.
Feric hieb sich seinen Weg durch die Reihen der Krieger, beflügelt vom Hochgefühl des bevorstehenden Sieges, und sah sich plötzlich auf freier Fläche stehen. Vor ihm waren vierzig stumpfgrüne Zindpanzer in geschlossener Formation, und sonst nichts.
Als Best an seine Seite kam, erkannte Feric die Bedeutung der Situation. »Wir haben es geschafft, Best!« rief er und legte dem treuen Gefährten seinen kraftvollen Arm um die Schultern. »Wir haben die feindlichen Horden in zwei Teile gespalten!« Überdies gab es keinen Zweifel, daß die Panzerformation, noch vor Minuten in der sichersten Position auf dem Schlachtfeld, die feigen Doms beherbergte, welche die gesamte Horde steuerten.
Hunderte von hochgewachsenen blonden SS-Helden brachen durch die Bresche, dann ein Dutzend Panzer mit donnernden Kanonen. Zehn der Zindpanzer barsten in orangeroten Glutwolken und dichtem schwarzem Rauch. Von den übrigen erwiderten einige das Feuer, aber dann stießen zwanzig weitere durch die Frontlücke vor, gefolgt von Schützenpanzern mit Infanterie und Kämpfern der Motorradabteilungen; drei weitere massierte Salven zerschlugen die restlichen Zindpanzer. Feric schwenkte den Großen Knüppel in wildem Triumph, daß das daran haftende Blut erschlagener Krieger umherspritzte, dann führte er Best und die Elite seiner SS-Leibwache vorwärts, als Dutzende von humanoiden Gestalten in grauen Uniformen sich da und dort aus den zerschossenen Panzern retteten, um das Weite zu suchen. Hunderte von Heldersoldaten schlossen sich Feric und seinen Leuten an und nahmen die Verfolgung auf.
Feric erreichte als erster die rauchenden Panzerwracks. Zwei rattenäugige Doms sprangen plötzlich aus der Deckung eines brennenden Panzers vor, Maschinenpistolen in den Händen, geifernd vor Panik und Wut. Ehe Feric seine Maschinenpistole hochreißen konnte, hämmerte ein Feuerstoß zu seiner Rechten und durchsiebte die abscheulichen Doms. Feric wandte den Kopf und sah Ludolf Best mit rauchender Maschinenpistole einige Schritte abseits stehen und herüberlächeln.
Drei weitere Dominatoren versuchten sich zwischen den qualmenden Wracks nach links davonzumachen; Feric mähte sie mit der Maschinenpistole nieder, dann sah er sich um und lächelte zu Best zurück. Die SS-Männer der Leibwache machten kurzen Prozeß mit den restlichen Doms. Ihre letzten Feuerstöße waren noch nicht verhallt, als ein ungeheurer Donnerschlag die Luft zerriß, wie wenn der Himmel sich gespalten hätte, und vierzig schlanke schwarze Düsenmaschinen jagten in wenigen hundert Metern Höhe über den Himmel, führten in geschlossener Formation eine Rolle aus und stießen mit rasender Geschwindigkeit und einem betäubenden Kreischen auf den Feind herab.
»Waffings Truppen sind da, mein Führer!« rief Best.
Die Bedeutung dieser großartigen Flugvorführung blieb keinem Heldersoldaten verborgen. Überall auf dem weiten Schlachtfeld wurden Hochrufe laut, die sogar das Donnern der Düsenmaschinen übertönten, die ihre Raketen in die aufgespaltenen Reste der feindlichen Kriegermassen feuerten.
Der plötzliche Verlust ihrer Dominatoren, verbunden mit der jähen Erscheinung im Himmel und dem überall in der heldonischen Heeresgruppe aufbrandenden Triumphgebrüll, entnervte die feindlichen Krieger vollständig. Noch immer versklavt von der mörderischen Wut, die ihnen einprogrammiert war, aber jeglicher psychischer Führung beraubt, gerieten diese schwachsinnigen protoplasmischen Tötungsmaschinen in eine besinnungslose Raserei, rannten kreischend und heulend in alle Richtungen durcheinander, schlugen ihre Kameraden mit Keulen, würgten und bissen einander und warfen sich eher zufällig auf die disziplinierten heldonischen Truppen, als folgten sie einem nachträglichen Einfall.
Unnötig zu sagen, daß der Ausgang der Schlacht jetzt eine ausgemachte Sache war. Beflügelt von berauschender Siegesgewißheit, strömten die heldonischen Truppen durch die Bresche, erweiterten sie und fielen den tobenden Kriegern von beiden Seiten her in den Rücken. Von Süden her rückte eine große Panzerformation als Spitze einer langen Kolonne von motorisierten Kampftruppen und Nachschubeinheiten an. Gleichzeitig donnerten Hunderte von Düsenmaschinen über die Walstatt und rissen mit Raketen und Bordwaffen riesige Löcher in die sich auflösenden Formationen der Zind.
Bald waren die unorganisierten Horden in zwei große Kessel eingeschlossen. Flugzeuge und Panzer überschütteten die dichtgedrängten Massen der Krieger mit Bomben und Granaten, während die Infanterie die tobenden Riesen von allen Seiten unter Feuer nahm. Außerstande, den Einschließungsring zu durchbrechen, kehrten die abscheulichen Kreaturen ihren unersättlichen Blutdurst selbstzerstörerisch nach innen und schlugen sinnlos aufeinander ein, während sie von den Truppen Heldons ausgelöscht wurden.
Nicht lange, und Waffings Kampfmaschinen erhielten weitere Verstärkung durch die zurückkehrenden Stukas und Jagdbomber der Luftwaffe, welche für diese endgültige Vernichtung der gegnerischen Horden mit Napalmkanistern ausgerüstet worden waren. Wenige Minuten nach dem Beginn der Bombardierung waren die restlichen Krieger von Zind reduziert zu einer stinkenden See aus geröstetem, flammendem Protoplasma, da und dort bewegt von letzten Todeszuckungen.
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