Marta Hillers - Eine Frau in Berlin

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Vorwort
In drei dicht beschriebenen Schulheften liegen die Aufzeich-nungen der Verfasserin aus der Zeit vom 20. April bis zum 22.Juni 1945 vor. Ab Juli 1945 schrieb sie für einen Menschen, der ihr nahestand, diese Hefte auf der Schreibmaschine ab. Dabei wurden aus Stichworten Sätze. Angedeutetes wurde verdeutlicht, Erinnertes eingefügt. Lose Kritzelzettel fanden ihren Platz an gehöriger Stelle. Es entstanden auf grauem Kriegspapier 121 engzeilige Maschinenseiten. Jahre später kamen sie Bekannten der Schreiberin zu Gesicht, darunter dem Schriftsteller Kurt W. Marek (C.W. Ceram), welcher die Meinung vertrat, daß hier über das persönliche Erlebnis hinaus ein Zeit-dokument vorliege. Er übergab den Text einem Buchverleger in New York. Dieser brachte im Herbst 1954 eine Übersetzung heraus. Im Sommer 1955 folgte die britische Ausgabe. Es erschienen seither Übersetzungen ins Schwedische, Norwe-gische und Holländische, ins Dänische und Italienische, ins Japanische und Spanische, ins Französische und Finnische.
Die verständnisvolle Aufnahme ihres Berichtes in so vielen Ländern, dazu ihr Vertrauen in die heilende Kraft der seither verflossenen Zeit ließen die Schreiberin auch einer deutschsprachigen Ausgabe zustimmen. Aus Gründen menschlichen Taktes wurden im Manuskript alle Eigennamen und zahlreiche Einzelheiten verändert oder vertauscht. Daß die Schreiberin anonym zu bleiben wünscht, ist wohl jedem Leser begreiflich. Ihre Person ist ohnehin belanglos, da hier kein interessanter Einzelfall geschildert wird, sondern ein graues Massenschicksal ungezählter Frauen. Ohne ihre Aussage wäre die Chronik unserer Zeit, die bisher fast ausschließlich von Männern geschrieben wurde, einseitig und unvollständig.
Marta Hillers

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Die weiten Hallen mit den Hunderten von Werkbänken lagen verödet. Ein deutsches »Hau-ruck!« hallte von den Mauern wider. Gerade wurden die übermannshohen Teile einer Schmiedepresse von deutschen Männern unter russischem Befehl mit Kränen auf Waggons verladen. Überall sah man Männer, die etwas losschraubten, abdrehten, einschmierten, wegschleppten. Draußen auf den Werksgleisen stand Güter-wagen an Güterwagen, etliche bereits hoch beladen mit Maschinenteilen.

Was sollten wir Frauen hier? Wir drückten uns in der Halle herum, wußten nicht, wohin. Ausrücken konnten wir nicht, das sahen wir gleich; alle Tore waren von Soldaten bewacht.

Schließlich erging der Befehl an uns, in der großen Montagehalle alles einzusammeln, was Messing oder sonstwie »helles Metall« sei, und es in Kisten zu einem der Waggons zu tragen.

Mit irgendeiner Zufallsgefährtin, die mich gar nicht ansah und auf meine Redeversuche beharrlich schwieg, schleppte ich eine Kiste, griff da und dort nach Glänzendem, nach Kupferge-winden, Messingbarren - wie eine Elster. Ich durchwühlte die Eisenschränke der Arbeiter, fand Pfeifen, verkrumpelte Taschentücher, sauber gefaltetes Stullenpapier - ganz, als habe der Kumpel erst gestern mit der Arbeit aufgehört. Unsere Elsternbeute warfen wir einfach auf den Boden eines Waggons. Drinnen turnten zwei Frauen herum und sortierten die Metallteile nach Hausfrauenart, schön der Größe nach.

Über Mittag wurden wir in eine Halle beordert, eine Art Lagerschuppen. Auf hohen Borden türmten sich Metallbarren verschiedenster Art, Gewinde und Schrauben und Muttern, letztere von Faustgröße. Endlos reichten wir das Zeug durch die Händekette. Die Frau am Schluß stapelte laut Befehl alles in Kisten.

Ich dachte an die gestrigen Erfahrungen der Witwe und wartete mit einiger Spannung auf den Augenblick, wann die Kistenböden beim Transport herausbrechen würden. So weit kam es jedoch nicht. Schon als die erste Kiste angehoben werden sollte, erwies es sich, daß sie zu schwer war. Nicht einmal unser Antreiber, ein schielender Unteroffizier mit einem Brustkasten wie ein Schrank, konnte die Kiste bewegen. Karren oder derartiges fand sich nicht. Also erteilte der Schielende nach rauhen Flüchen den Befehl, alles aus den Kisten heraus durch der Hände Kette bis draußen zum Waggon weiterzureichen. So war ein Minimum an Arbeit mit einem Maximum an Aufwand bewältigt.

Neue Trupps kamen daher, Frauen zumeist, junge, aber auch ganz alte. Es ging die Sage, daß wir was zu essen bekommen sollten. Wirklich beorderte man uns nach 15 Uhr in die Werkskantine. Es gab eine dampfende dicke Brotsuppe. Die Blechteller waren knapp, die Blechlöffel ebenfalls. So mußte immer eine Frau auf die andere warten. Selten, daß eine hinauslief zum Wasserhahn. Die meisten wischten bloß den Löffel flüchtig an Rock oder Schürze ab und nahmen den Teller von ihrer Vor-Esserin so, wie er war.

Zurück, rabotta! Im Schuppen zog es beträchtlich. Diesmal reichten wir Zink-Armaturen weiter, Stunden und Stunden lang. Endlich, es muß so gegen 20 Uhr gewesen sein, erschien unser schielender Treiber und verkündete: »Frau - nach Chause!«, wobei er eine scheuchende Bewegung mit den Armen machte, als hätte er Hühner vor sich. Erleichtertes Juhu- Geschrei. Danach gab man uns in der Kantine noch ein Stückchen Brot von 100 Gramm. Dann wurde ein Faß hereingerollt; aus dem Spundloch quoll es zäh und weiß - eine Art von Zuckersirup. Wir stellten uns in einer Schlange danach an. »Schmeckt prima«, versicherten schleckend die ersten am Faß. Ich wußte nicht, wohin damit, bis eine Frau mir ein Stück giftgrünes Papier gab, das sie im Schuppen gefunden hatte. Das Grün färbt ab, soll aber, wie die Frauen sagten, nicht giftig sein.

Stolz kreuzte ich mit meinem Raub gegen 22 Uhr bei der Witwe auf. Die schüttelte bloß den Kopf, als ich den grün gewordenen Leim aus dem grünen Papier polkte. Ich löffelte und leckte und bekam den Mund voll Papier. Tut nichts - schmeckt süß. Erst nach einer Weile fiel mir die Sache mit dem Lexikon und den »Knötchen« der Witwe ein.

»Ach, nichts«, erwiderte sie auf meine Frage. »Der Arzt sagte, alles sei bei mir in Ordnung.«

Ich bohrte weiter, wollte wissen, wie es auf der Untersuchungsstelle zugehe.

»Es waren außer mir noch zwei Frauen da«, berichtete die Witwe. »Der Arzt war ganz fidel. Er hat ein bißchen herumhantiert und dann gesagt ›Grünes Licht, Bahn frei‹!« Die Witwe schüttelte sich: »Nein, damit bin ich durch.« Übrigens hat sich inzwischen ein amtlicher Ausdruck für den ganzen Schändungsbetrieb gefunden: »Zwangsverkehr« nennen es die Behörden. Eine Vokabel, die man vielleicht bei der Neuauflage von Soldatenwörterbüchern berücksichtigen könnte.

Freitag, 25. Mai 1945

Wieder früh aufgestanden, durch den klaren Morgen zum Werk marschiert. Frauen kamen von allen Seiten. Heute hatten die meisten Essentöpfe mitgebracht. Auch mir baumelte ein Soldaten-Kochgeschirr am Gürtel. Wir stellten uns auf, laut Befehl zuerst in Dreierreihen, dann zu vieren, wurden endlos abgezählt, sortiert, registriert. Unser Wiener, der uns von der Arbeit an den Loren hierher gefolgt ist - er soll ein Musiker sein - , brauchte fast eine Stunde, bis er uns alle in seinen Listen drin hatte. Manche Frau ist neu hinzugekommen. »Arbeiten müssen wir doch«, hörte ich eine sagen. »Und hier haben wir wenigstens unser Essen.«

Wirklich begann dieser Arbeitstag mit einer dicken Graupensuppe. Über den Bahndamm schlenderten wir dann zu den Hallen. Am Damm schufteten deutsche Gefangene, Grauköpfe in armseligstem Zeug, wohl Volkssturm. Ächzend luden sie schwere Radkränze auf Waggons. Sie schauten uns so eindringlich an, drückten sich herum. Ich begriff nicht, wieso. Andere Frauen begriffen und steckten den Männern verstohlen Brotstücke zu. Das ist verboten. Doch der russische Posten blickte eisern in eine andere Richtung. Die Männer waren unrasiert und abgezehrt, hatten einen elenden Hundeblick. Mir war, als sähen sie gar nicht deutsch aus. Sie glichen den Russengefangenen, wie man sie während des Krieges schon einmal auf Trümmerstellen aufräumen sah. Auch das ist eine Umkehrung, deren Logik überzeugt.

Wieder in der Halle. Wir schleppten zu zweit und zu dritt unhandliche Eisenbarren, reichten dann Platten und Stangen durch die Händekette zum Waggon hinaus. Ein Russe tauchte in der Halle auf, musterte die Frauenreihe und winkte dann zweien, einer dritten, mitzukommen. Die dritte war ich. Wir trabten hinter ihm drein. Wohin? Eine von uns mutmaßte: »Vielleicht zum Kartoffelschälen?« Dazu haben sie nämlich schon ein Dutzend Frauen hinüber zum Bahndamm geholt, wo die sinnig mit Gardinen gezierten russischen Wohnwagen stehen.

Nein, er führte uns anders herum, zu einer Baracke, einen düsteren Gang entlang, in immer dickeren Kotgeruch. Die eine Frau büxte aus, sie rannte einfach zurück, quer übers Gelände. Worauf der Russe uns zwei übriggebliebene vorangehen ließ. Er führte uns in einen Raum mit Steinboden. Man sah einen Waschkessel, Wannen, Waschbretter, Eimer. Darauf wies er hin und machte die Gebärde des Wäschewaschens.

Na, bitte. Aber nicht hier drinnen in diesem Kabuff! Zusammen mit meiner Zufallsgefährtin, einer Kleinen mit frechen Augen, schleppte ich die größte der Waschbütten hinaus ins Freie, vor die überdachte Barackentür auf eine Art Veranda. Dort fühlten wir uns sicherer, und es stank nicht so. Dem Russen war das recht. Er brachte uns zwei Stücke Kernseife und eine Anzahl ehemals weißer Kittelschürzen, Hemden und Handtücher und befahl uns mit Gebärden, dies Zeug zu säubern. Er sprach kurz angebunden, doch nicht unfreundlich, und betatschte uns in keiner Weise, nicht mal mit den Augen.

Meine Mitwaschfrau gibt sich als Danzigerin zu erkennen und wechselt mit dem Russen etliche Brocken Polnisch. Um so besser! Da brauche ich nicht zu reden, kann mein Russisch verstecken. Ich mag nicht als Waschfrau mit ihnen palavern.

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