Stanislaw Belkowski - Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin

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Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn Paranoia als Sinn für die Realität gelten muss: Der Moskauer Kremlkundler Stanislaw Belkowski analysiert Wladimir Putins Verhältnis zur Macht und zu seinen russischen Landsleuten.
Wer ist Putin wirklich? Er inszeniert sich als Angler mit gestähltem Oberkörper, als Taucher, Pilot, Macho und Frauenheld – doch obwohl es mittlerweile Dutzende Bücher und Tausende Artikel über den Staatschef Wladimir Putin gibt, bleibt die Person hinter dem Amt seltsam unklar. Ist er tatsächlich der russische »Übervater«? Der Staatserneuerer, der das Tor zu einer leuchtenden Zukunft aufgestoßen hat? Oder doch eher der »Kremltyrann«, der im Begriff ist, die junge russische Demokratie zu zerstören? Stanislaw Belkowski, Insider des Moskauer Politbetriebes, widerlegt in seinem Buch die hartnäckigsten Mythen über Wladimir Putin und beleuchtet dessen persönliche Motive für sein.

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Unter Putin gingen wir dann schließlich auf große Fahrt: von Deutschland bis in die USA, von den Cook Islands bis nach Jamaika. Die Russen bekamen zum ersten Mal Europa zu Gesicht – im breiten, globalen Sinne des Wortes. Und wer Glück hatte, begriff über Europa die drei wichtigsten, unabdingbaren Tatsachen:

•Eine real funktionierende Demokratie ist möglich, sie macht aus dem Menschen einen Bürger und muss nicht unbedingt in Chaos und Zerstörung enden.

•Ein Mensch kann sich nur dann achten, wenn er sich selbst für einen Bürger hält und der Staat und die Gesellschaft es ebenso tun.

•Die grundlegende europäische Idee besteht in der Banalität des Guten. Um ein Gefühl der eigenen Würde zu entwickeln, muss man nicht unbedingt Heldentaten vollbringen und sich selbst ans Kreuz schlagen; es ist vollkommen ausreichend (und unabdingbar), sich um seine Kinder zu kümmern, rechtzeitig Steuern zu zahlen und den Müll zu trennen, die Verkehrsregeln und auch sonst alle Gesetze zu beachten, und zwar deshalb, weil man es für unabdingbar hält, und nicht, weil man bei einer Übertretung hart bestraft wird.

Letztere These war den Russen immer besonders schwer zugänglich. Nicht umsonst sagte der bekannte Denker Konstantin Leontjew, dass der Russe zwar ein Heiliger sein kann, aber dabei nicht redlich sein muss. Damit entstand ein qualitativ neuer Stand, den es kurz zuvor noch nicht gegeben hatte. Oft nennt man ihn den »zornigen Bürger«, aber ich würde einen soziologisch genaueren Begriff vorziehen: der Russische Bildungsbürger (RuBiBü).

Alle drei Wörter sind hier gleichermaßen wichtig.

Russisch – das heißt, sich der russischen Kultur zugehörig fühlend und das Russische als Muttersprache betrachtend, unabhängig von der ethnischen Herkunft: Zu den Russischen Bildungsbürgern kann man sowohl Juden als auch Georgier oder Aserbaidschaner zählen. Wichtig ist nur, dass das Russische Bildungsbürgertum den Mainstream bildet und keine Diaspora.

Bildung – sie verfügen über eine humanistische Bildung in dem Umfang, der in der sowjetischen Bildungstradition angelegt ist, darunter auch durch Autodidaktik, die in der russischen Gesellschaft schon immer eine besondere Bedeutung hatte. Die Nachfrage nach Bildung als höchster Ausdruck der europäischen Moderne war im sowjetischen Totalitarismus besonders groß, und zwar unabhängig davon, inwieweit die Sowjetmacht selbst bereit war, für das Bildungsniveau zu garantieren.

Bürger – das ist überhaupt das Schlüsselwort. Aus der europäischen Geschichte wissen wir, dass die Stadt als Zentrum sowohl der Entstehung als auch der Existenz eines Phänomens gilt, das wir als »bürgerliche Gesellschaft« kennen. Auf dem Dorf, wo die Zeit nicht nach Stunden, sondern nach dem Sonnenstand gemessen wird, kann es keine bürgerliche Gesellschaft geben.

Die Städte waren die Entstehungsorte des modernen Kapitalismus im ursprünglichen Sinn des Wortes. Entgegen der weit verbreiteten und allgemein bekannten Theorie von Max Weber bestand die Zauberquelle des Kapitalismus weniger in der protestantischen Ethik, die sich über alles ergoss, als vielmehr in der Wiedergeburt der italienischen Stadtstaaten (Florenz, Venedig, Mantua und andere). Die Stadt verhält sich zum Imperium primär und ist einerseits sein Antagonist und andererseits sein Prototyp und Vorläufer. Nicht umsonst wurden alle »alten« Imperien nach den Städten benannt, die sie hervorgebracht hatten (Römisches Reich, Byzantinisches Reich und so weiter).

Auch wir waren bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zunächst die Kiewer Rus und dann eher Moskowien als Russland (und die Russen waren Moskowiter). Erst mit dem Zerfall des »ersten Kreises« der Imperien tauchte der Begriff »Land« auf, der seinem Sinn und Wesen nach »Außenbezirk«, »Provinz«, »Dorf« bedeutet. Das lässt sich ebenso leicht in den europäischen Sprachen nachvollziehen: country, pays, paese sind gleichzeitig »Land« wie auch »Dorf, ländliche Gegend«.

Zwei russische Modernisierungsbewegungen – die von Peter dem Großen und die der Kommunisten – begünstigten die Urbanisierung, wenn auch in verzerrter Form (eine unverhältnismäßig große Rolle und Aufmerksamkeit wurde den Hauptstädten zuteil, was zulasten einer infrastrukturellen Entwicklung anderer Städte ging). Die Sowjetmacht schaufelte Russland als Bauernland endgültig das Grab: Viele Millionen Menschen zogen aus den Dörfern in die Städte, es entstand eine große Anzahl städtischer Siedlungen. Während sich die Revolution von 1917 in einem Agrarland vollzog, waren es in der späten UdSSR bereits die klassischen Städte, von denen das Diktat der Mode und der grundlegenden Bedürfnisse ausging. Das führte schließlich zum Zerfall des sowjetischen Imperiums, das genetisch auf Autarkie und Isolierung gepolt gewesen war.

Die erste postsowjetische Macht in Russland, nämlich die von Jelzin zu Beginn der 1990er-Jahre, war eine städtische. Mit der Zeit jedoch hat sich die Situation qualitativ verändert. Die heutige Macht (Putin, »Einiges Russland« und andere Elemente dieses Machtgebildes) stützt sich im Wesentlichen auf das Dorf (das immer noch existiert, wenn auch in schwer depressivem Zustand bis hin zum augenscheinlichen Absterben), auf Desadaptierte der Stadt (das Lumpenproletariat und andere, die nicht in den modernen Kapitalismus integrierbar sind, auch wenn er dreimal so sozial wäre), auf nationale Randbezirke (also faktisch andere Länder im russischen Verbund).

Aktive, denkende Städter, die in diesem Staat die städtische Mentalität verkörpern, werden automatisch der Opposition zugerechnet und gehören sogar dann zu ihr, wenn sie selbst davon nichts wissen. Das trifft auch auf das RuBiBü zu. Zum ersten Mal nach langer Zeit gibt es in Russland echte Bürger, die fähig und bereit sind, eine bürgerliche Gesellschaft von unten aufzubauen. Allein. Ohne Kopfnuss und ohne in den Rücken geschubst zu werden. Ohne hysterisches Geschrei und ständige Mahnungen, für ein »kommendes Morgen« Entbehrungen zu ertragen.

Und so erklärten sie Putin am Tag seiner Amtseinführung den Boykott und Moskau zur »geschlossenen Stadt«. Warum? Weil die Präsidentschaftswahlen 2012 ein Witz waren, der ihre Würde verletzte. Und sie gaben Putin ihre Antwort, in vollem Bewusstsein ihrer eigenen Stärke und nicht mehr dem treu ergebenen Untertanengeist folgend, den er erwartet hatte.

Auch die Dumawahlen von 2011 hatten sie so eingeschätzt. Deswegen versammelten sich am 10. Dezember 2011 50 000 Menschen auf dem Bolotnajaplatz und am 24. Dezember 100 000 auf dem ­Sacharowprospekt, den beiden Schlüsselpunkten im Zentrum Moskaus. Weder die Regierung noch die Opposition hatte eine solche Zahl von Demonstranten erwartet. Die letzten Massenversammlungen hatte es in Moskau 1990 gegeben, als die von den Kommunisten schwer enttäuschte, spätsowjetische Gesellschaft auf dem Manegeplatz zusammengekommen war. Allerdings hatte es sich dabei noch nicht um einen durchdachten Protest des Russischen Bildungsbürgertums gehandelt, sondern um einen gewöhnlichen russischen Aufstand, der, wenn auch zutiefst friedlich, auf ein gewöhnliches russisches Wunder gehofft hatte, dessen Verkörperung zu diesem Zeitpunkt Boris Jelzin gewesen war. Seither hatte es nichts Vergleichbares gegeben.

Dem Kreml jagte das RuBiBü einen realen Schrecken ein.

Ich erinnere mich daran, wie ich am 10. Dezember 2011 nach der Demonstration auf dem Bolotnajaplatz halb Moskau zu Fuß durchquerte – von der ehemals legendären Schokoladenfabrik Krasnyj Oktjabr, wo sich der Kultsender Doschd der Russischen Bildungsbürger befindet, bis zu einer Reihe von Imbissen auf dem Twerskoi-Boulevard. Und nachdem ich insgesamt nicht weniger als eine Flasche Wodka getrunken hatte, geriet ich, ohne eingeladen gewesen zu sein oder ein Geschenk mitgebracht zu haben, in ein ehrenwertes Haus, wo ich bis in die Morgenstunden Gedichte rezitierte. In dieser Runde klang nicht einmal der sonst so schwergewichtige Chodassewitsch allzu pathetisch – »ach Russland, du Riesenreich, saugend deine Zitzen fassend, erwarb ich unter Qual das Recht, zu lieben dich oder zu hassen«. Aber meine Glanzrolle hatte ich mit Boris Slutzki:

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