Sascha Berst - Mord im Garten des Sokrates

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Mord im Garten des Sokrates: краткое содержание, описание и аннотация

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«Was ist mit Platons Bruder?», fragte ich.

«Glaukon?» Thrasybulos lachte. Ein Aufschneider sei er, der mit dem Geld seiner Eltern um sich werfe, dumm und prahlerisch. Platon schäme sich für ihn, Periander sei ihm aus dem Weg gegangen. Der sei keine Gefahr.

«Und Sokrates?», fragte ich Thrasybulos ein wenig bange. «Gehört er auch zu dieser Clique?»

Mein Vater räusperte sich tadelnd, blieb aber weiter still und hörte zu.

«Nein», antwortete Thrasybulos, «er gehört nicht zu ihnen. Charmides, Platon und die anderen treffen sich in der Regel ohne Sokrates, wenn sie über Politik sprechen. Platon soll ihm einmal eine Art Theaterstück vorgelesen haben, in welchem er Sokrates selbst auftreten lässt. Dieser Sokrates spricht darin über den Gelehrtenstaat. Der echte Sokrates hat ihn ausgelacht. Platon soll sehr getroffen gewesen sein.»

Ich war beruhigt. «Woher wisst ihr diese Dinge?», fragte ich Thrasybulos, nachdem er mit seinem Bericht zu Ende gekommen war.

«Es gibt Demokraten unter Sokrates' Schülern», antwortete er, «einer von ihnen hält uns auf dem Laufenden, so gut er kann. Aber wenn die Oligarchen sich treffen, wird er nicht eingeladen. Der innerste Kreis bleibt unter sich.»

«Wie heißt der Mann?», fragte ich. Thrasybulos verschloss mit Zeigefinger und Daumen seine Lippen. Dies durfte er mir nicht anvertrauen. Schon von dem Schüler zu wissen, war beinahe zu viel.

«Welche Rolle spielte Periander in dieser Gruppe?»

«Er war Mitglied im innersten Kreis und muss sehr beliebt gewesen sein», antwortete Thrasybulos, «gut und schön zugleich. Du weißt, was das bedeutet.» Ich nickte, natürlich wusste ich das. Die Verbindung von Schönheit und Güte, das war es, wonach wir Hellenen strebten.

«War er mit jemandem besonders eng befreundet?»

«Oh, ja», antwortete Thrasybulos mit einem Unterton, den ich erst später zu deuten vermochte, «mit Platon.» Ich zögerte einen Moment, bevor ich weiterfragte und überlegte, ob in Thrasybulos' Bemerkung vielleicht etwas Anzügliches mitklang, verwarf den Gedanken aber wieder. «Wo trifft sich der Kreis?» fuhr ich fort.

«Überall, wo man ungestört sein kann, soviel wir wissen. Oft sind sie bei Kritias oder Charmides zu Hause, um sich zu sehen. Trinkgelage mit hübschen Knaben stehen bei Kritias hoch im Kurs, und sie feiern sie reichlich. Manchmal treffen sie sich aber auch in einem Garten außerhalb der Stadt. Er gehört Platon.»

«Und waren sie vorgestern Nacht zusammen?»

«Das weiß ich nicht», erwiderte er. «Ich dachte mir schon, dass du gerade danach fragen würdest, aber das hat unser Spion nicht in Erfahrung bringen können.»

Teka kam aus dem Haus und brachte uns eine Schale mit Gebäck und einen Krug Wein. Ich bat Thrasybulos, mit uns zu essen und zu trinken. Die Teigtaschen waren noch heiß, wir verbrannten uns beinahe die Finger daran, aber sie schmeckten köstlich. Ich wusste, Aspasia musste sie gebacken haben, und hierin lagen zwei Botschaften an mich: Die wichtigste lautete: Sie hatte mir verziehen. Und die zweite: Ich konnte Thrasybulos vertrauen - sonst hätte sie nicht für ihn gekocht, und sie war, wie es vielleicht in der Natur des Weibes liegt, eine gute Menschenkennerin.

«Wieso will die demokratische Partei mir helfen?», fragte ich zwischen zwei Bissen unvermittelt und hörte wieder das tadelnde Räuspern meines Vaters. Er hielt es für ebenso taktlos wie dumm, gewisse Dinge allzu freimütig anzusprechen, bekam man in Athen doch auf eine klare Frage meist eine trübe Lüge zur Antwort. Thrasybulos aber zeigte ein offenes Gesicht, schluckte seinen Bissen herunter und reinigte sich die Finger.

«Es gibt zwei Gründe dafür», sagte er ehrlich, wie mir schien, «beide haben gleiches Gewicht. Viele der Älteren unter uns sind Freunde deines Vaters. Für sie ist es schlichte Freundesschuld, wenn sie dir helfen.» Mein Vater räusperte sich geschmeichelt. «Für die Jüngeren geht es um die Gefahr, die im Tod Perianders liegt. Nur wenn der Täter schnell gefasst wird, kann der Mord nicht zum Vorwand für einen oligarchischen Umsturz genommen werden. Und den fürchten wir jeden Tag. Du siehst, wir sind mit Alkibiades ganz einer Meinung.»

Ich zog die Kopie des Pamphlets aus meinem Gewand und reichte Thrasybulos die Rolle.

«Kennst du das?», fragte ich ihn, während er las. Er ließ sich Zeit und dachte nach.

«ΑΘΗΝΑΙΩΝ ΡΟΛΙΤΕΙΑ - Der Staat der Athener ...» antwortete er schließlich, «das müsste der Titel sein. Ich habe von der Schrift gehört, sie aber noch nie zu Gesicht bekommen. Das Pamphlet kursiert bei den Aristokraten. Sie geben es sich im Geheimen weiter und zitieren bei ihren Treffen und Gelagen daraus. Es ist eine Art Bekenntnisschrift. Sie schwören sogar auf das Buch.» Er gab mir die Schriftrolle zurück. «Mehr weiß ich nicht.»

Zu meiner Überraschung fragte er weder nach, woher ich die Rolle hatte, noch, ob sie etwas mit Perianders Tod zu tun haben könnte. Irgendetwas sagte mir aber, dass er die Antworten auf diese Fragen vielleicht schon kannte.

Es war dunkel geworden. Teka kam mit einem Fidibus heraus und entzündete die Lampe auf dem Tisch und die Laterne am Baum. Dann fragte sie, ob sie uns noch etwas bringen solle. Ich bat um einen Krug Wasser. Im Licht der kleinen Flammen wurden die Nachtfalter unruhig. Auf unserem Dach saß ein Sandkopfvogel und sang sein Abendlied.

«Zwei Dinge möchte ich von euch noch wissen», setzte ich die Unterhaltung fort, nachdem Teka das Wasser gebracht und sich verabschiedet hatte. «Erstens: Was wisst ihr über Anaxos?»

«Und zweitens?», fragte Thrasybulos.

«Was hat es mit dem persischen Handelschiff auf sich, das in unserem Hafen vor Anker liegt?»

Wieder ließ Thrasybulos sich Zeit, bevor er antwortete. Er war kein Mensch, der unbedacht sprach.

«Über das persische Handelsschiff wissen wir nichts weiter, als dass es da ist. Selbst im Strategion ist man überrascht. Sogar derjenige, der es am besten wissen müsste, weiß von nichts. Und das ist - damit komme ich zu deiner ersten Frage - Anaxos. Er ist der Herr und Wächter der Athener Spitzel, wusstest du das nicht?»

«Ich dachte es mir.»

«Anaxos ist über sechzig Jahre alt», fuhr Thrasybulos fort, «und hält sich ganz im Verborgenen. Außerhalb des Strategions weiß man kaum, dass es ihn gibt. Er steht seit dreißig Jahren immer im Dienste der Polis. Er überwacht und befehligt die Spione: solche, die Feinde draußen, und solche, die Feinde in der Stadt selbst auskundschaften, ausspähen und bespitzeln. Er weiß viel; dreißig Jahre sind eine lange Zeit. Er hat schon Perikles gedient und jedem Strategen und Führer nach ihm. In der Wahl seiner Herren ist er nicht sehr zimperlich.»

Thrasybulos legte eine kurze Pause ein und goss sich Wasser in seinen Becher. Mir viel auf, dass er den Wein nicht angerührt hatte. Mein Vater nickte leicht, aber ich konnte die Geste nicht deuten. Sein Gesicht schien nachdenklich und traurig im Schein der flackernden Lampe. Die Nacht hatte ihre finsteren Schwingen nun vollkommen über uns gebreitet, der Sandvogel war unmerklich verstummt.

«Anaxos lebt und arbeitet im Strategion», berichtete Thrasybulos weiter, «er verlässt es kaum. Gerüchten zufolge hat er ein gewaltiges Archiv mit Schriftrollen angelegt, in welchem sich Eintragungen über fast jeden Athener finden - auch über mich und dich -, aber ich glaube das nicht. Immerhin eines steht fest: Mit Anaxos muss man immer rechnen, wenn man auch nie weiß, was er tun und was er lassen wird. Nimm dich vor ihm in Acht, Nikomachos.»

«Er ist nicht der Einzige, vor dem ich mich in Acht nehmen muss», antwortete ich unwillkürlich.

Thrasybulos nickte. «Nein, ganz sicher nicht.»

Unser Gast blieb nicht mehr lange. Nachdem er noch ein paar letzte Fragen beantwortet hatte, verließ er uns freundlich und ruhig und ließ mich mit meinem Vater allein.

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