Sascha Berst - Mord im Garten des Sokrates
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«Hat er dir keine Beispiele gegeben?»
«Nein, tut mir leid. Ich habe ihn danach gefragt, aber auch solchen Fragen wich er aus. Aber eines weiß ich noch: Ich erzählte ihm einmal eine Geschichte. Sie handelt von einem Mann, der seinen Vater vor Gericht brachte, weil der einen seiner Sklaven erschlagen hatte. Was der Vater getan hatte, war falsch, aber die Frage war, ob nicht die Treue zum Vater höher zu achten ist als die Gesetze der Stadt.»
«Und was sagte Periander?»
«Er entschied sich für die Stadt ... aber er kämpfte wochenlang mit der Antwort.»
Wir gingen weiter, bis wir zur ersten Stoa kamen. Sokrates wurde teils freundlich, teils höhnisch begrüßt. Einige schnitten ihn ganz offensichtlich, was ihn aber nicht weiter kümmerte. Ich bat ihn weiterzugehen, damit wir den Marktplatz schnell hinter uns hätten. Hier waren zu viele Augen und Ohren auf uns gerichtet. Erst als wir an der Münzstätte vorbeikamen, sprach ich weiter.
«Wann hast du Periander zuletzt gesehen?», fragte ich.
«Das war bei diesem Gastmahl. Es ist höchstens zwei Wochen her.»
«Und was hast du vorgestern Abend gemacht?», versuchte ich ganz beiläufig zu fragen.
«Ich war zu Hause. Vorgestern musste ich die Fassade neu kalken. Ich hatte es Xanthippe schon vor einem Jahr versprochen, und solche Versprechen vergisst sie nie. Du hast sie ja kennengelernt», antwortete er.
«Sie scheint sich um das Haus zu kümmern», sagte ich anerkennend. «Es ist gut, wenn eine Frau tatkräftig ist und auf das Haus hält, in dem sie lebt.»
«Ja, sicher», bestätigte Sokrates, aber er klang nicht wirklich überzeugt.
Wir hatten die Agora hinter uns gelassen und gingen weiter zur Akropolis hinauf, als ich aus meinem Harnisch eine der Kopien des ominösen Schriftstückes zog, die Myson gefertigt hatte.
«Hast du das schon einmal gesehen?», fragte ich und gab Sokrates die Rolle.
Er nahm den Papyrus und las die ersten Zeilen halblaut vor. Er war gerade an der Stelle angelangt, an welcher der unbekannte Autor feststellt, die Armut treibe das Volk in das Verbrechen, als er nickte und mir das Blatt zurückgab.
«Ja», sagte Sokrates, «ich habe das schon einmal gelesen - in einem Buch, das Periander mir gegeben hat. »
«In einem Buch», wiederholte ich, «dann kennst du den Autor?»
«Nein, leider nicht», entgegnete er. «Ich habe Periander seinerzeit nach dem Autor gefragt, aber er sagte, er wisse selbst nicht, wer es geschrieben habe.»
«Das hast du ihm geglaubt?»
«Ja, habe ich. Das Buch ist ja nicht gerade dazu angetan, den Verfasser bei jedermann beliebt zu machen.»
«Worum geht es denn?»
«Wenn du das hier gelesen hast, dann kennst du es schon. Es verteufelt die Schifffahrt, die Fremden in der Stadt und alles, was Athen in den letzten fünfzig Jahren hervorgebracht hat, vor allem aber die Demokratie. »
«Eine oligarchische Streitschrift?»
«Ja», bestätigte Sokrates.
«Sie scheint dich nicht sehr überzeugt zu haben?», fragte ich vorsichtig.
«Nein», erwiderte er, «nein, hat sie nicht. Einiges hat der Autor ganz richtig erkannt, aber seine Schlussfolgerungen sind abstoßend. Hier der letzte Satz ist das beste Beispiel: Das ist einfach empörend. Wie viele arme Menschen gibt es denn, die nichts anderes tun, als zu arbeiten und ihre Kinder großzuziehen, ohne jemals irgendjemandem zu schaden? Die treibt die Armut nicht ins Verbrechen. Wenn die Armut aber wirklich einige Menschen zum Verbrechen führt, was ja sein kann - denn wenn man Hunger hat, hat man Hunger -, müsste man dann nicht etwas gegen die Armut selbst unternehmen?»
«Sicher», antwortete ich.
«Das drängt sich auf», meinte Sokrates, «aber dieser Autor zieht den Schluss noch nicht einmal in Erwägung. Armut und Reichtum sind für ihn unabänderlich. Woraus ich übrigens schließe, dass er reich ist.»
Ich lachte. Sokrates fuhr fort: «Ich kann mich erinnern, wie er an einer Stelle erwähnt, wir seien in Athen auf Fremde angewiesen, um Handel zu treiben. Deswegen seien die Metö-ken von den Gesetzen geschützt, während man in Sparta jeden Fremden gefahrlos schlagen dürfe. Diese Beobachtung ist gar nicht falsch, aber die Folgerung ist doch ungeheuerlich. Als ob es eine Tugend wäre, überhaupt jemanden zu schlagen! Er sieht nicht, was Athen hervorgebracht hat: einen Phidias, einen Sophokles; Athen kann sogar einen so komischen Alten wie mich ertragen. Aus Sparta dagegen kommt nichts außer neuen Kampfformationen.»
Während Sokrates sprach, war die Straße zur Akropolis hin steil geworden und die Luft stickiger. Sokrates war von der Hitze und dem Weg aber völlig unbeeindruckt. Bald hatten wir den Areopag hinter uns gelassen und gingen um den Berg herum, um zu der großen Treppe zu kommen, die zu den Propyläen hinaufführt. Dieser Weg ist schattig, Zypressen und Kiefern säumen ihn bis zum Aufgang des Akropolis-Tors. Sokrates sprach nicht mehr und schien wieder ganz in sich gekehrt. Ich dachte darüber nach, was er über dieses Pamphlet gesagt hatte. Wir blieben still, bis wir auf die Treppe traten. Dort brannte die Sonne wieder in voller Glut, und wir beeilten uns, hinaufzukommen. Gleich vor den Propyläen zeigte Sokrates auf die Hermesfigur, die die Besucher als Schutzgeist des Tores empfängt, und fragte mich, wie sie mir gefalle.
«Sehr gut, ein hübscher Bursche» erwiderte ich, was Sokrates freute. Er selbst hatte die Statue gefertigt, als er noch Bildhauer in der Werkstatt seines Vaters war, wie er mir gestand.
Wir durchmaßen das Tor mit seinen Hallen - Sokrates viel leichtfüßiger als ich -, und endlich erschloss sich der Parthenon vollkommen unserem Blick. Blau schimmerte sein Fries in der Sonne. Er zeigte die olympischen Sportarten in leuchtendsten Farben: das Pferde- und Wagenrennen, den Faust- und Ringkampf - und den Wettlauf, Perianders so glückliche Disziplin.
«Ich dachte immer, du seist ein Gegner der Demokratie», gestand ich Sokrates, während wir im Schatten der Propyläen standen und unsere Augen über die Heiligtümer der Akropolis schweifen ließen. «Habe ich dich nicht in vielen Vollversammlungen reden und die Führer der demokratischen Partei angreifen hören?»
«Gewiss», antwortete er, «aber nicht als Gegner der Volksherrschaft. Hast du nicht bemerkt, wie oft junge Adelige so tun, als wären sie die Sprecher der einfachen Leute, nur um deren Stimmen für eine Sache zu bekommen, die am Ende nur ihnen, aber sicher nicht den einfachen Leuten nutzt? Das ist beinahe das Erste, was sie in ihren Rednerschulen lernen. Am leichtesten fängt man die Gunst des Publikums mit Schmeichelei, und niemand schmeichelt den Armen nun einmal mehr als ein Reicher, der behauptet, er sei einer von ihnen. Nun, wenn so einer spricht, dann kann es sein, dass ich mich zu Wort melde und ihm ein bisschen zusetze. Aber als ein Freund und nicht als ein Gegner der Demokraten.»
Er hob die Hände und deutete auf die Schätze vor unseren Augen: den gewaltigen Parthenon, das anmutige Erechtheion mit den marmornen Frauengestalten, die den Balkon des kleinen Tempels tragen, auf die zahllosen Skulpturen, Tabernakel und Altäre, die diesen Ort heiligen.
«Auch das hat die Demokratie hervorgebracht», sagte er, «und ich bin sicher, man wird diese Tempel und Statuen noch in Tausenden von Jahren bewundern, wenn die Farbe auf ihrer Marmorhaut längst verblasst ist und da, wo heute Sparta steht, nur noch Unkraut wuchert.»
«Hast du mit Periander ebenso gesprochen?», fragte ich ihn.
«Oh ja, natürlich», antwortete Sokrates, «in fast den gleichen Worten.»
«Und hast du ihn überzeugt?»
«Das weiß ich nicht. In einigen Punkten gewiss. Er fand die Idee, Fremde könnten schutz- und rechtlos sein, genauso unerträglich wie ich. Aber sonst? Er hat mir zugehört und genickt, aber er war jung und vielleicht auch ein wenig hochmütig. Er glaubte vielleicht doch, jemand wie er könne zusammen mit seinen gebildeten Freunden den Staat besser führen als das einfache Volk, das nicht lesen oder schreiben kann. Aber wir haben später nicht mehr darüber gesprochen. Das war vielleicht falsch von mir, aber ich wollte seinen Blick auf wesentlichere Dinge lenken. Ich sah ihn nicht als Politiker. Dazu war er zu aufrichtig und zu weich.»
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