AdmetosMythologischer König, der an der Fahrt der Argonauten teilnahm und als sehr gottesfürchtig galt. Als er im Sterben lag, gab seine Frau Alkestis ihr Leben, um ihn zu retten.
AiasGriechischer Held aus der Ilias. Er brachte Unglück über das Heer des Agamemnon, als er nach der Eroberung Troias die Seherin Kassandra am Altar der Athene zu vergewaltigen versuchte.
AiolosHüter der Winde und König der Insel Aiolia. Er gebietet über eine Höhle, in die die Winde eingeschlossen sind, und kann sie nach Belieben freilassen. Anfangs als Sterblicher angesehen, gilt Aiolos seit spätklassischer Zeit als Gott.
Aidoneus Der nicht Sichtbare ist einer der Beinamen des Hades.
AigispanzerBezeichnung für den Schild des Zeus. Dieser verlieh seinen Schild häufig an Athene. Der Schild war so schrecklich anzuschauen, daß sein Anblick die Feinde vor Entsetzen lähmte. Womöglich geht die Bezeichnung auf primitive Fellschilde zurück, denn Aigis heißt auch Ziegenfell.
AkropolisAllgemein die griechische Bezeichnung für Stadtburgen. Meist auf einem Hügel oder Felsen gelegen, befinden sich hier, durch Mauern geschützt, die wichtigsten öffentlichen Gebäude einer Stadt. Als Eigenname auch für den Burgberg Athens verwendet.
AlkestisEine in der Mythologie als sehr tugendhaft bekannte Königstochter aus Iolkos, die ihr eigenes Leben für das ihres Gatten Admetos hingab.
AmunDer »König der Götter« ist die Verkörperung aller göttlichen Eigenschaften. Er gilt als göttlicher Vater des Pharaos und ist der Reichsgott Ägyptens. Amun wird in Menschengestalt mit Doppelfederkrone, in Widdergestalt oder als Gans dargestellt. Oft findet man ihn auch als Fruchtbarkeitsgott mit erigiertem Phallus.
AnubisSchakalköpfiger Schutzgott der Mumifizierung und Wegbegleiter zum Totengericht.
ApemphinAltägyptischer Name für Schierling. Die giftige Pflanze führt zu Lähmungserscheinungen. Bei falscher Anwendung kommt es zur Atemlähmung und zum Erstickungstod bei vollem Bewußtsein. In der Antike wird Schierling unter anderem als anaphrodisisches Mittel eingesetzt.
AphroditeGöttin der Liebe, von den Römern mit Venus gleichgesetzt.
ApollonGott der Jugend, der Musik, der Weissagung, des Bogenschießens und der Heilkunst. Er war ein Sohn des Zeus und der Titanin Leto. Die Stadt Ephesos beansprucht für sich die Ehre, daß dort Apollon gemeinsam mit seiner Schwester Artemis geboren wurde. Gemeinhin galt allerdings die Insel Delos als Geburtsort des Gottes.
AquaeductRömische Wasserleitung.
ArtemisJungfräuliche Göttin der Geburt und der Tiere. Sie war eine Tochter des Zeus und der Titanin Leto. Nach der von den Ephesern überlieferten Legende wurde sie nahe Ephesos geboren, dort, wo man ihr mit dem Artemision einen der prächtigsten Tempel der Antike errichtete. Bei plötzlichen und unerklärlichen Todesfällen sprach man davon, den Verstorbenen habe einer der Pfeile der Artemis getroffen. Von den Römern wird Artemis mit ihrer Jagdgöttin Diana gleichgesetzt. Vermutlich geht die ephesische Artemis auf eine kleinasiatische Muttergottheit ähnlich der phrygi-schen Kybele zurück.
Artemisia EphesiaBezeichnung der Artemis von Ephesos, die im Kult in manchen Aspekten von der griechischen Artemis unterschieden ist (z.B. im Geburtsmythos oder in den ihr zugeschriebenen Eigenschaften).
ArtemisionBezeichnung des in Ephesos errichteten monumentalen Tempels der Artemis. Das Artemision gilt als eines der Sieben Weltwunder. Der ursprüngliche Tempel wurde im 6. Jh. v. Chr. errichtet. Nach einem Brand wurde er im 4. Jh. v. Chr. neu aufgebaut.
AshtorethDer phönizische Name der kleinasiatischen Himmelsgöttin Astarte. Astarte wird auch die Königin des Himmels genannt und mit dem Mond gleichgesetzt. In Tyros ist Ashtoreth die bedeutendste weibliche Gottheit.
AsiaRömische Provinz, die den Westen der heutigen Türkei umfaßte.
AsklepiosDer Gott der Heilkunst war zunächst ein Sterblicher, der dann wie Herakles in den Olymp gehoben wurde. Sein Vater ist Apollon.
AspasiaBerühmte Athener Hetaire. Lange Zeit die Geliebte des Perikles.
AssKleine Kupfermünze. Der Kaufwert von einem Ass war zum Beispiel identisch mit dem Wert eines Pfundes Brot. Genaue Aufzeichnungen über das Preisniveau von Gebrauchsgütern in der Spätzeit der römischen Republik gibt es nicht. Als Orientierung mag dienen, daß hundert Jahre später eine Tunica sechzig Asse kostete, ein halber Liter Landwein nur ein Ass, ein Maultier aber 2080 Asse.
AtheneJungfräuliche Göttin der Künste, der Handwerke und des Krieges. Sie war die Schutzgöttin Athens und wurde von den Römern Minerva genannt. Athene war die Tochter des Zeus und der Okeanide Metis. Pallas ist der gebräuchlichste Beiname der Athene. Der Ursprung dieses Namens ist bereits in der Antike umstritten.
AtriumHof ähnlicher Mittelraum eines italischen Hauses. In der Regel war das Atrium mit einem nach innen geneigten Dach abgedeckt, in dessen Mitte eine große, rechteckige Öffnung (Compluvium) ausgespart wurde. Typisch für das Atrium ist auch das Impluvium, ein rechteckiges Becken unterhalb der Dachöffnung, unter dem meist eine Zisterne liegt, in der Regenwasser gesammelt wird.
Auge des HorusDas linke Auge des Horus gilt den Ägyptern als Mond, das rechte als Sonne.
Baal MelkartSiehe Melkart.
Blut des IbisEiner der antiken Namen für Keuschlamm, eine Pflanze, die auch als Mönchspfeffer bekannt ist. In den Samen ist ein Hormon enthalten, das bei Männern die Libido unterdrücken, bei Frauen prämenstruelle Krämpfe lockern kann.
BoyieDer Stadtrat von Tyros, der sich aus hundert Mitgliedern zusammensetzt.
Caliga(caligae pl.) Bezeichnung für die ledernen Halbstiefel römischer Soldaten.
CenturieBei Sollstärke eine Hundertschaft in einer Legion. De facto waren »Centurie« meist nicht mehr als fünfzig bis sechzig Mann stark. Der kommandierende Offizier einer Centurie ist der Centurio.
CharonFährmann über den Styx, den Fluß, der die Welt der Sterblichen von der Unterwelt trennt.
ChitonGriechisches Untergewand. Es besteht aus zwei rechteckigen, gewebten Stoffbahnen, die seitlich durchgehend und an der Oberkante unter Freilassung einer mittleren Öffnung für den Kopf und zweier seitlicher für die Arme aneinander genäht sind. Berufskleidung bei Wagenlenkern, Musikern und Priestern.
ChitonionKleinere, meist von Frauen getragene Variante des Chiton. Das Chitonion gilt als Untergewand und wird in der Öffentlichkeit nie ohne Übergewand getragen.
ChosmophoroiEhemalige Priesterinnen der Artemis von Ephesos, die sich nach dem Ausscheiden aus dem Kollegium der jungfräulichen Priesterinnen um den Schmuck der Göttin kümmern und ihn bei Prozessionen tragen.
ChrysophoiDie Chrysophoi tragen bei Prozessionen das Götterbild der Artemis.
Civitas foederataBezeichnung für einen Staat oder eine Stadt, die in einem beschworenen Bündnis mit Rom steht. Die so bezeichneten Verbündeten Roms behalten eine relativ hohe Eigenständigkeit. Sie behalten die Selbstverwaltung, ihr eigenes Bürgerrecht und ihre eigene Rechtsordnung.
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