Daniel Twardowski - Fluch des Südens

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Fluch des Südens: краткое содержание, описание и аннотация

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Buch
Der amerikanische Privatdetektiv John Gowers ist schon viel herumgekommen, als ihn eine Mörderjagd 1867 bis ans Ende der Welt führt – von Australien bis ins abenteuerliche Neuseeland. Dort gerät er in die blutigen Wirren der letzten Maorikriege, ausgetragen zwischen den neuseeländischen Ureinwohnern und den europäischen Siedlern. Doch weder der deutsche Söldnerführer von Tempsky noch seine Kontrahenten Titokowaru und Te Kooti Arikirangi können den »Investigator« von der unerbittlichen Verfolgung seines Ziels abbringen.
Ein Gefangenenaufstand, den der Amerikaner unterstützt, erinnert ihn an ein düsteres Kapitel der Vergangenheit, und er führt in eine zehn Jahre vergangene, noch dunklere Zeit – in der John Gowers als junger Mississippilotse nicht nur die Liebe, sondern auch den Tod kennenlernte …
Autor
Daniel Twardowski alias Christoph Becker, geboren 1962, studierte Literatur-und Medienwissenschaften. Nach diversen Tätigkeiten, unter anderem als Universitätsdozent und Aktfotograf, lebt der Autor heute als freier Schriftsteller in Marburg. 2003 erhielt er den Förderpreis zum Literaturpreis Ruhrgebiet, 2005 das DaimlerChrysler-Stipendium der Casa di Goethe in Rom, 2006 den Oberhausener Literaturpreis und 2007 den Deutschen Kurzkrimipreis für »Nachtzug«.

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»Erst das Huhn«, sagte Poll, und Gowers, keine sechs Meter entfernt im Schatten, hörte, wie der Freier das fettige Bratwerk aus seiner Manteltasche zog und es knackend in zwei Teile zerbrach.

»Du weißt doch, dass ich dich nicht bescheiße«, murmelte der Mann scheinbar beleidigt.

»Die größere Hälfte«, verlangte Poll, ohne auf den stillen Vorwurf einzugehen, »und dein Vogel darf in den Käfig.« Beide lachten über diese geistreiche Bemerkung. Mit der größeren Hälfte des Hühnchens in den Händen beugte sich die Hure dann so über einen Balken, dass ihr Oberkörper bequem darauf liegen konnte. Der Kunde hob ihr die Röcke, und Gowers konnte trotz der Entfernung Polls Geschlecht riechen. Der Mann rückte dichter an sie heran, fand aber offenbar nicht gleich, was er suchte, bis sie beherzt hinter sich griff und ihn auf den richtigen Weg brachte.

Erstaunlich lange Zeit hörte man nur das Rascheln des Kleids und das asthmatische Keuchen des Freiers, ohne dass sie ihn zur Eile drängte oder seine Bemühungen verbal anspornte. Gowers, der das auch aus besseren Bordellen anders kannte, bemerkte jedoch lächelnd, dass Poll sich seelenruhig über das Huhn hergemacht hatte, als ginge sie die andere Hälfte ihres Körpers nichts an.

Als beide gesättigt waren, zog der Mann seine Hosen hoch und empfahl sich mit einem höflichen »Danke schön!«.

»Danke auch«, sagte Poll und geleitete ihn ebenso höflich aus der Ruine. Sobald er verschwunden war, wandte sie sich jedoch wieder zurück, raffte die Röcke und trippelte geradewegs auf Gowers’ Ecke zu, um sich zu erleichtern. Er räusperte sich und sah belustigt, wie die hartgesottene Hure vor Schreck gut eine Handbreit vom Boden abhob. Sie fing sich jedoch erstaunlich schnell wieder.

»Jesus, Yankee!«, sagte sie, als sie ihn erkannt hatte. »Zugucken kostet!«, fügte sie dann halb beleidigt und halb beleidigend hinzu. Gowers hatte ihr auf einem seiner früheren Streifzüge einmal wenn nicht das Leben, dann doch eine halbwegs gesunde Haut gerettet, und das hatte eine gewisse Vertraulichkeit zwischen ihnen begründet. Ungeniert hockte sie sich jedenfalls neben ihm auf den Boden, und um die Summe seiner unangenehmen Erlebnisse nicht unnötig zu vergrößern, ging er zu dem Balken, über dem sie eben gelegen hatte, und drehte ihr den Rücken zu.

»Du bist neuerdings billig zu haben, Poll«, sagte er mit Blick auf die sauber abgenagten Hühnerknochen.

»Wer kacken will, muss auch essen«, antwortete Poll grob, aber ihren verbissenen Bemühungen durchaus angemessen. »Was willst du, Yankee? Ich hab nicht die ganze Nacht Zeit.«

»Joseph Clarke«, erwiderte Gowers. »Neunundzwanzig Jahre alt, etwa fünf Fuß groß, dunkelbraune Haare. Dürfte noch einen Sträflingskittel tragen, falls er sich nichts anderes gestohlen hat.«

»Ich verkaufe meinen Körper, Yankee, nicht meine Seele«, ächzte Poll.

»Ja. Deshalb ist deine Verdauung so hart«, sagte Gowers, drehte sich zu ihr um und hielt ihr ein silbernes Geldstück vor die Nase.

»Ach, Scheiße!«, entgegnete Poll nach einer kleinen Überwindungspause. »Ich bin dem Kerl nicht verpflichtet. Er war da und hat nicht bezahlt.«

Gowers nickte. Es kam häufig vor, dass die Huren einfach nur vergewaltigt wurden. »Ich mache das glatt«, sagte er und warf das Geldstück in Polls geraffte Röcke.

»Er hat nach Megpie gefragt«, stöhnte sie, noch immer erfolglos. »Du weißt, wo …«

»Ich weiß«, sagte Gowers. Er zog eine zweite Münze hervor und legte sie geräuschvoll auf dem Balken ab. »Und Poll«, sagte er dann, schon auf dem Weg nach draußen, »nimm mal wieder ein Bad!«

»Leck mich, Yankee!«, rief Poll ihm hinterher, und Gowers lachte über diesen herzlichen Abschied.

Vier Stunden später befand Joseph Clarke sich wieder in einer Zelle in der nächstgelegenen Station der Victorian Police – der korruptesten Polizeitruppe des gesamten britischen Kolonialreichs.

13.

Als die Eclipse gegen 11 Uhr 20 im Hafen von St. Louis anlegte, waren die angrenzenden Straßen schwarz von der Menge der jubelnden Zuschauer. Handwerksbetriebe und Geschäfte hatten ihre Mittagspause um eine Stunde vorverlegt, um ihren Angestellten Gelegenheit zu geben, den historischen Moment mitzuerleben. Da man den 4. Juli schrieb, war es fraglich, ob vor dem abendlichen Feuerwerk überhaupt irgendjemand die Arbeit wieder aufnehmen würde.

Kapitän Andrew Wineland verließ das Schiff wie ein römischer Prokonsul, der Ägypten oder sonst etwas Hübsches in Besitz nimmt, und kümmerte sich anscheinend nicht um den Applaus, der ihn umbrandete. Dennoch ließ die Menge ihn und sein stolzes Schiff wieder und wieder hochleben, und sein Weg in die Stadt und ins Kontor seiner Reederei glich einem Triumphzug. Den Maschinisten und Heizern, die nach ihm von Bord gingen, konnte man dagegen ungeniert auf die Schultern klopfen, bis auch die eigenen Hände schwarz waren. Diese Männer trugen ihre rußverschmierte Arbeitskleidung so stolz wie eine preußische Gardeuniform, verteilten sich mit der Gemächlichkeit geborener Sieger auf alle Kneipen der Stadt und würden einen ganzen Tag lang weder für ihr Essen noch für ihre Getränke anders bezahlen müssen als mit launigen kleinen Anekdoten über die hinter ihnen liegende Rekordfahrt.

Es dauerte gute zwei Stunden, bis sich die erste Begeisterung gelegt und die Menge so weit zerstreut hatte, dass man an das Löschen der Ladung denken konnte. Die bestand vor allen Dingen aus etlichen Kisten Branntwein, die ein findiger Schnapsfabrikant von New Orleans heraufgebracht hatte und unter dem rasch gedruckten Etikett Eclipse, 4. Juli 1857 mit Angabe der Rekordzeit noch einige Jahre lang überteuert an den Mann brachte. Erst am späten Nachmittag verließ der Lotse das Schiff.

John Gowers hatte das Ruder im Morgengrauen, nach drei Tagen und elf Stunden Fahrt, aus der Hand ge-und seinem älteren Kollegen Archibald Yates übergeben und sich dann schlafen gelegt. Obwohl die Sonne schon tief stand, trug er eine Brille mit blau getönten Gläsern, an die er sich in den grellen Tagen des Südens so sehr gewöhnt hatte, dass er ihr Vorhandensein manchmal völlig vergaß. Hin und wieder sah er die Welt sogar schon in seinen Träumen blau.

Er war jetzt seit gut zwei Jahren auf dem Fluss. Ende 1854 aus England herübergekommen, um der Zwangsverpflichtung für den Kriegsdienst auf der Krim zu entgehen, hatte er sich im Golf von Mexiko zunächst als Schmuggler versucht, aber dann beim Verkauf seiner Waren den Mississippi und den Beruf des Lotsen kennengelernt. Dessen Aufgaben kamen seinen persönlichen Fähigkeiten – dem fast schon zermürbend guten und durch die Methoden der Ars Memorativa 3 immer weiter trainierten Gedächtnis und seinem außergewöhnlichen Sehvermögen – so sehr entgegen, dass er nach kurzer Zeit seinen Platz in der Welt gefunden zu haben glaubte.

Seine Lehrzeit war von geradezu erschreckender Kürze. Nach nur fünf Fahrten auf der John Roe kannte er den Fluss und seine Eigenheiten so genau, dass kein Geringerer als Horace Bixby, eine Koryphäe des Lotsenstandes, kopfschüttelnd und bartkratzend verkündete, ihm nichts mehr beibringen zu können. Das Navigieren beherrschte er bereits vorher, und nach seiner langen Fahrt durch die unberechenbaren Eismassen und tückischen Strömungen der Nordwestpassage empfand der jetzt Einundzwanzigjährige auch das Steuern zwischen langsam wandernden Untiefen, Sandbänken und bröckelnden Uferböschungen als nahezu einfach.

So viel Erfolg wurde ihm natürlich weidlich missgönnt, und da er auch sonst ein merkwürdiger Bursche war, der sich von den Lustbarkeiten und Unterhaltungen seiner Kollegen eher absetzte und seltsame altenglische Bücher las, galt er als arrogant und wurde selten bei seinem Namen, sondern nur »der Engländer« genannt – mit aller Abfälligkeit, die die geborenen Amerikaner in diese Bezeichnung nur legen konnten. Neben der Literatur waren die Huren von New Orleans sein größtes Vergnügen; ein weiterer Umstand, den seine biederen, oft gar puritanischen Standeskollegen in entrüsteter, aber stiller Schärfe missbilligten.

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