Paul Harding - Die Sakristei des Todes

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Die Sakristei des Todes: краткое содержание, описание и аннотация

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Anselm winkte Athelstan zu und führte die beiden durch ein Labyrinth von Korridoren; Cranston wogte hinterdrein wie ein dickbäuchiges Schiff im Sturm. Die Mitglieder des Generalkapitels und der verwirrte Bruder Roger saßen bereits um den Tisch. Sie erhoben sich halb, aber Anselm winkte ihnen, sich wieder zu setzen. Rasch waren alle einander vorgestellt, und Athelstan war froh, daß er Cranston bei sich hatte. Er galt als das schwarze Schaf des Ordens; einigen dieser Leute könnte seine Anwesenheit mißfallen, ja, sie könnten sogar Einwände dagegen haben. Jetzt aber war jeder nur von Cranston fasziniert, der sich, ohne um Erlaubnis zu bitten, auf Pater Anselms Stuhl plumpsen ließ und wie ein jovialer Bacchus in die Tischrunde strahlte. Athelstan sah sie grinsen und hörte ihre getuschelten Bemerkungen. Die Worte »Säufer« und »Trunkenbold« sowie herablassende Blicke gingen in seine Richtung.

Während der Prior verlegen ein paar Worte sprach, musterte Athelstan seine Brüder in Christo: William de Conches und Eugenius mit seinem fröhlichen Gesicht kannte er vom Hörensagen; gefährliche Männer mit scharfen Augen und Seelen wie Rattenfallen, die glaubten, der Herr sehe es wirklich gern, wenn Menschen um seinetwillen in Kesseln mit siedendem Ol gebraten wurden. Der joviale Bruder Peter und der Ire Niall waren ihm fremd. Sie schienen beide ganz nett zu sein, und Athelstan sah, daß Peter kurz davor war, in helles Gelächter auszubrechen, als er sah, wie Cranston tranigen Blicks am Tisch lehnte. Bruder Henry von Winchester saß da wie eine Statue, und sein dunkles Gesicht war eine Maske heiterer Gelassenheit. Er lächelte Athelstan schüchtern zu und nickte. Athelstan erwiderte die Begrüßung. Von diesem gescheiten jungen Theologen hatte er schon gehört: ein machtvoller Prediger mit rasiermesserscharfem Verstand. Der arme Bruder Roger neben ihm war das genaue Gegenteil mit seinem törichten Gesicht und den wunderlichen Haarbüscheln, die ihm vom Kopf abstanden. Athelstan sah die irren Augen des Mannes und den Speichel, der ihm aus dem Mund tropfte, und er fragte sich, ob der Mann wohl wahnsinnig genug war, um einen Mord zu begehen.

Anselm beendete seine Einleitung, drehte sich um und sah Cranston an; aber dieser war inzwischen fest eingeschlafen, und ein heiteres Lächeln lag auf seinem Gesicht. Athelstan hustete, um die Aufmerksamkeit von ihm abzulenken, legte Tintenhorn, Pergament und Federkiel auf den Tisch und betastete alles nervös. Er starrte vor sich hin, und dann griff er nach dem Federkiel und schaute in die Runde. »Der Pater Prior«, begann er langsam, »hat mich gebeten, herzukommen, um Licht in gewisse Geheimnisse zu werfen, die das Generalkapitel betreffen. Dieses trat am Montag, dem einunddreißigsten Mai, zusammen. Eine Woche später fiel Bruder Bruno die Treppe zur Krypta hinunter. Am darauffolgenden Samstag, dem vergangenen Samstag, um genau zu sein, ging Bruder Alcuin, der Sakristan, in die Klosterkirche und verschloß die Tür hinter sich, um in aller Stille für die Seelenruhe seines toten Bruders zu beten, der im Sarg vor dem Hochaltar lag. Ist das richtig, Pater Prior?« Anselm nickte. »Ja«, sagte er, »Alcuin ging in die Kirche. Die Tür war verschlossen, aber als Bruder Roger hineinging, war Alcuin verschwunden.« Anselm schwieg, und Athelstan sah, wie der Schwachsinnige mit leerem Blick grinste. »Am Montag abend«, fuhr Anselm fort, »begab sich Bruder Callixtus gegen die Regel des Hauses in die Bibliothek, um private Studien zu treiben. Dort fiel er anscheinend von der Leiter und war auf der Stelle tot.«

»Zufälle!« fauchte William de Conches, verschränkte die Arme und stützte sie auf den Tisch. »Bruno war ein alter Mann, und die Treppe ist steil.« Er zuckte die Achseln. »Alcuin ging in die Kirche und beschloß, vielleicht von seinen Gefühlen übermannt, aus dem Kloster zu fliehen. Er ging hinein, verschloß die Kirche hinter sich und stahl sich davon wie ein Dieb in der Nacht.« Der Inquisitor funkelte Athelstan unverschämt an. »Er wäre nicht der erste Ordensbruder, der so etwas tut, und bestimmt auch nicht der letzte.«

Athelstan erwiderte seinen Blick kühl und versuchte, die aufsteigende Wut zu verbergen. Hoffentlich bist du der Mörder, dachte er, denn hier ist ein Mord geschehen. Er blinzelte und bemühte sich, so boshafte Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen.

»Und Bruder Callixtus?« fragte Athelstan. »Er ist ebenfalls gestürzt, diesmal von der Leiter?«

»Ja, ja«, blaffte Eugenius; er wandte sich nur halb um und wollte Athelstan nicht ansehen.

Der Bruder stützte die Ellbogen auf den Tisch, formte mit den Fingern ein spitzes Dach, und er nahm sich vor, nicht nach rechts zu blicken, wo Cranston schnarchte wie ein Baby. »Bruder Henry, Bruder Niall, Bruder Peter?« Er lächelte die Theologen an. »Ihr habt alle die Logik studiert?« Die drei nickten.

»Und die Theorie der Wahrscheinlichkeit und die Möglichkeit des Zufalls?« Wieder nickten sie zustimmend.

»Dann sagt mir, Pater Prior«, bat Athelstan, »wieviele gewaltsame Todesfälle hat es in den letzten drei Jahren hier im Kloster gegeben? Also nicht natürliche Todesfälle, sondern gewaltsame und unerwartete.«

»Keinen.«

»Es hat also«, schloß Athelstan, »bevor das Generalkapitel zusammentrat, drei Jahre lang keinen gewaltsamen Todesfall gegeben, vielleicht sogar sechs Jahre lang. Aber dann tagt das Generalkapitel, und innerhalb von zwei Wochen sind zwei Brüder tot und ein dritter auf geheimnisvolle Weise verschwunden. Nun sagt mir bitte, Ihr alle: Ist das wahrscheinlich? Ist das logisch?«

Bruder Henry von Winchester schüttelte lächelnd den Kopf. »Bruder Niall, Bruder Peter?«

Ihren Gesichtern war anzusehen, daß sie Bruder Henry zustimmten.

»Überdies haben wir noch weiteres Beweismaterial«, fügte Athelstan hinzu. »Etwas, das der Pater Prior mir gar nicht erzählt hat.«

Anselm schaute ihn überrascht an. »Da gibt es doch noch etwas, nicht wahr, Pater Prior?« Anselm fuhr sich mit der Zunge über die schmalen, trockenen Lippen. Hatte er recht daran getan, diesen jungen Dominikaner zurückzuholen? Athelstans Verstand war zu schnell, zu scharf. War die Kur, die er vorgeschlagen hatte, vielleicht schlimmer als die Krankheit? Hatte William de Conches recht? Wäre es besser, diese Dinge ruhen zu lassen? Athelstan schaute ihn mit seinen meergrauen Augen fest an. »Ja, ja, da ist noch etwas«, gestand er. »Alcuin kann nicht aus dem Kloster geflohen sein. Seine Zelle war so, wie er sie verlassen hatte; er nahm nichts mit, keine Heilige Schrift, keine Tasche, keine Speise, kein Geld, keine Stiefel, kein Pferd aus dem Stall. Und wenn er geflohen wäre, hätte ihn doch sicher jemand gesehen. Außerdem fühlte er sich aus dem Kapitel ausgeschlossen. Er und sein enger Freund, Bruder Callixtus« - Anselm lächelte matt -, »hielten sich immer für Theologen. Die anderen Brüder hörten sie schwatzen; sie taten das Generalkapitel als Farce ab. Alcuin meinte, sein Freund Callixtus könne beweisen, daß Ihr, Großinquisitor, Eure Zeit verschwendet.«

»Was meinte er damit?« bellte William de Conches.

»Er meinte, Mönch …« Cranston schmatzte und klappte die Augen auf.

Die Dominikaner zuckten zusammen, als der Coroner vollends erwachte, sich reckte und scharf in die Runde spähte, ob jemand über ihn lachte.

»Er meinte«, wiederholte er dann, »daß es zwei Mönche gab« - er grinste -, »Verzeihung, zwei Ordensbrüder, die das Generalkapitel für Zeitverschwendung hielten. Jetzt ist der eine tot und der andere verschwunden. Habe ich recht, Pater Prior?«

Anselm nickte rasch. Cranston hielt einen dicken Finger hoch.

»Ich habe nicht Logik studiert, erinnere mich aber stets an das alte Sprichwort: ›Wenn ein Hund die Augen schließt, muß er deshalb noch lange nicht schlafen.‹ Ich bin Sir John Cranston, Coroner des Königs in dieser Stadt. Auch wenn ich schlafe, bin ich wach.«

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