Paul Harding - Die Sakristei des Todes
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- Название:Die Sakristei des Todes
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Der Anblick der Seile für die Bauleute erinnerte Athelstan an die Steinplatten in der Kirche und an das rätselhafte Steinmetzzeichen. Er hatte seine Gemeinde aufgefordert, sich nach einem ähnlichen Zeichen umzusehen, aber niemand kannte es. Irgend etwas, dachte Athelstan, mußte der Mann, der die Steinplatten damals verlegt hatte, über das Skelett wissen, das darunter lag.
Cranston geriet in Bewegung. »Sieh dir das an«, sagte er. Sie hatten an der Ecke der Vintry haltgemacht, wo die Männer des Sheriffs Bestrafungen ausführten. Ein nackter Mann stand bis zum Kinn in einem Faß mit Pferdepisse. Der roh bekritzelte Zettel, der ans Holz geheftet war, offenbarte ihn als einen Brauer, der sein Bier gepanscht hatte. Die größte Zuschauermenge aber umstand eine alte Vettel, der man die zerlumpten Röcke über den Kopf gebunden hatte, damit ein Gerichtsdiener ihr mit einem Stab den schlaffen, grauen Hintern versohlen konnte: die Strafe für die Mißhandlung einiger Kinder. Die Zuschauer verspotteten die unglückliche Frau, der man die Augen verbunden hatte, und bewarfen sie mit Kot und Abfall. Der Aufruhr legte sich, als eine Beerdigungsprozession näher kam, angeführt von einem Priester, der ein Kreuz trug und sang:
»Requiem dona eis.« Die meisten Leidtragenden waren betrunken, und der Sarg dümpelte auf den Schultern der Träger dahin wie ein Korken auf dem Wasser; er schwankte so heftig, daß der Deckel sich löste, der grauweiße Arm des Leichnams herausbaumelte und auf und ab fuchtelte, als wolle der Verstorbene den Umstehenden zum Abschied zuwinken.
Athelstan und Cranston stiegen ab und führten ihre Pferde an den Karren vorbei, die über das Kopfsteinpflaster zum Hafen rumpelten. Sie bogen in die Beck Street ein und wurden dort unter die Traufe eines Hauses gedrängt, um Platz für eine seltsame Prozession zu machen: Mehrere Männer mit Kapuzen und Gesichtsmasken, aber nackt bis zur Taille, bewegten sich langsam die Straße hinunter. In leierndem Ton sangen sie den »Miserere«-Psalm, und andere peitschten ihnen dabei den Rücken, bis die Haut blaurot aufplatzte.
»Flagellanten!« wisperte Athelstan. »Man sieht sie in Paris, in Köln und in Madrid, und jetzt auch in London. Sie wandern von Stadt zu Stadt, singen ihre Psalmen und geißeln einander zur Buße für ihre Sünden.«
Cranston rülpste nur laut. »Wie um Gottes willen«, knurrte er, »kann so etwas dem lieben Gott gefallen?« Athelstan schüttelte nur stumm den Kopf. Die Flagellanten bogen um die Ecke, und das Klatschen der Geißeln und die frommen Gesänge verhallten allmählich. Athelstan und Cranston näherten sich jetzt Blackfriars; schon sah man die großen und kleinen Türme des Klosters über den roten Ziegeldächern der Häuser. Eine Seitenstraße wurde von Soldaten in der Livree der City abgesperrt; sie waren bewaffnet und drückten sich Schwämme vor Mund und Nase. Athelstan spähte in die Straße hinein, und ein Schauer überlief ihn. Die Straße lag verlassen. Alle Türen waren verschlossen und verriegelt, und die Fensterläden fest verrammelt. Das bunte Schild vor einer Taverne klapperte gespenstisch und schwang seufzend vor dem Eingang zur leeren Schankstube.
»Die Pest!« sagte Cranston und stieg auf sein Pferd. »Gott schütze uns, Bruder, wenn die noch mal wiederkommt.« Athelstan schlug das Kreuzzeichen an der Straßenecke und folgte Cranston auf den großen freien Platz vor Blackfriars. Vor ihnen erhoben sich das mächtige Tor und die hohe Mauer, die das große Kloster umgab. Cranston riß heftig am Glockenseil; ein Laienbruder erschien und geleitete sie über den gepflasterten Hof zu einem Stallknecht, zahnlos, mit triefenden Augen und dem häßlichsten Furunkel im Gesicht, das Athelstan je gesehen hatte; der Mann murmelte etwas Unverständliches und führte ihre Pferde weg. Als der Laienbruder sie in die kühlen, luftigen Gänge führte, lächelte Athelstan. Es war ein merkwürdiges Gefühl, wieder hier zu sein. Hier hatte er sein Noviziat abgeleistet. Er schaute in einen steinernen Korridor hinein und blieb stehen, als könne er seinen eigenen Geist dort sehen, einen jungen Mann, der sich in finsterer Nacht durch diese Korridore schlich, durch ein offenes Fenster in den mondbeschienenen Garten hinaus und über die Mauer kletterte, hinter der sein jüngerer Bruder auf ihn wartete, um mit ihm in den Krieg des Königs zu ziehen. Armer Francis, verscharrt auf einem französischen Schlachtfeld!
»Es tut mir leid«, flüsterte Athelstan den Stäubchen zu, die im strahlenden Licht tanzten, das durch das Fenster hereinfiel. »Es tut mir so leid!«
Der Laienbruder sah Athelstan neugierig an. »Fehlt Euch etwas?« fragte der Mann.
Cranston kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf, als könne er Athelstans Gedanken lesen. »Es ist nichts«, brummte er. »Mein guter Freund hat einen Geist gesehen.«
Der verwunderte Laienbruder führte sie weiter durch den sonnengesprenkelten, von Bogengängen umgebenen Garten zu Prior Anselm, der sie in seinem großen, blaugestrichenen Gemach erwartete.
»Ihr kommt früher als erwartet«, sagte er, schnippte mit den Fingern und flüsterte dem Laienbruder ein paar Anweisungen ins Ohr. »Setzt Euch doch«, murmelte er dann. Er griff nach einer kleinen Glocke und läutete. »Ihr müßt durstig sein.«
Cranston strahlte. Athelstan, der sich in diesem Gemach, wo er für seine Sünden zur Rede gestellt worden war, immer unbehaglich fühlte, nickte geistesabwesend.
Ein Diener erschien mit einem großen Krug Met und drei Bechern. Kaum hatte er Prior Anselm und Athelstan eingeschenkt, als Cranston seinen Becher schon leergetrunken hatte und ihn anstieß, damit er ihn wieder füllte. »Nicht so schüchtern«, sagte der Coroner und schmatzte. »Wunderbar! Absolut wunderbar! Gieß nur voll bis zum Rand, und dann stell den Krug neben mir auf den Boden.« Der unglückliche Diener gehorchte und zog sich großäugig zurück.
»Schmeckt Euch unser Met, Sir John? Unsere Bienen sind äußerst fruchtbar und geben einen überaus milden, süßen Honig. Ich muß Euch ein Glas davon und ein Fäßchen für Lady Maude mitgeben.«
»Ausgezeichnet«, murmelte Cranston, starrte Athelstan mit verschwommenem Blick an und schwankte gefährlich auf seinem Stuhl. »Ein prächtiger Ort. Ich begreife nicht, weshalb du ihn verlassen hast.«
Athelstan funkelte ihn an. Jeden Augenblick würde Sir John jetzt einnicken und sein Nachmittagsschläfchen halten. Hoffentlich würde er nur nicht vom Stuhl fallen; so betrunken, war Cranston unglaublich schwer.
»Pater Prior«, sagte Athelstan rasch, »diese Angelegenheit mit Henry von Winchester - weshalb gibt es da eine so große Debatte?«
Prior Anselm war fasziniert von Cranston und hatte Mühe, seinen Blick von dem jovialen Coroner loszureißen, der wie ein rülpsendes Riesenbaby auf seinem Stuhl hockte. »Henry hat ein Traktat geschrieben«, antwortete er langsam, »und behauptet darin, Gott sei nicht Mensch geworden, um uns von der Sünde zu erlösen, sondern um uns wieder gottselig zu machen.«
Athelstan zog die Brauen hoch. »Aber wo liegt denn dabei die Ketzerei?«
»Erst habe ich mich das auch gefragt; aber wenn wir Bruder Henrys These folgen, daß Christus kam, um uns in den früheren Zustand der Gottseligkeit zurückzuversetzen, was ist dann die Bedeutung der Sünde? Wo bleibt der Gedanke der göttlichen Gerechtigkeit und Vergeltung?« Cranston rülpste. »Zuviel Sünde, verdammt!« murrte er. »Das ist alles, worüber ihr Pfaffen redet. Wie kann der liebe Gott einen Mann in die Hölle schicken, bloß weil er zuviel trinkt?«
Cranston schmatzte und war im Begriff, seine ureigene Abhandlung vom Stapel zu lassen, als es an der Tür klopfte und der Laienbruder hereinkam. »Pater Prior, das Generalkapitel wartet.« Athelstan hatte Cranston, den Theologen, ungläubig angestarrt; jetzt erhob er sich. »Pater Prior«, sagte er hastig, »wir sollten gleich zu ihnen gehen.«
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