Cay Rademacher - In Nomine Mortis

Здесь есть возможность читать онлайн «Cay Rademacher - In Nomine Mortis» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2009, Жанр: Исторический детектив, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

In Nomine Mortis: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «In Nomine Mortis»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Paris, 1348. Vor Notre-Dame wird die Leiche eines Dominikaners gefunden. Sein junger Mitbruder Ranulf soll bei der Aufklärung des Verbrechens helfen. Doch die Liste der Verdächtigen ist lang. Eine Schönfrau, ein Vagant, ein Reeder ═ alle haben sie etwas zu verbergen. Aber wer ist der Mörder? Plötzlich zieht eine neue Gefahr herauf: Die Pest lauert vor den Toren der Stadt. Für Ranulf beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit ...

In Nomine Mortis — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «In Nomine Mortis», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Guibert jedenfalls«, fuhr er irgendwann fort, »schwor allen Irrlehren ab. Ich erlegte ihm eine Wallfahrt als Buße auf und verurteilte ihn dazu, zehn Jahre lang das gelbe Ketzerkreuz als Schandmal auf seiner Kleidung zu tragen. Jahre später sah ich ihn wieder - in Paris. Er schmiedet Waffen für jeden, der ihn bezahlt, und fragt nicht lange nach dem Warum und Wozu. Zunächst wollte ich ihn wieder verhaften, doch dann fand ich es viel nützlicher, ihn dort zu belassen, wo der HERR ihn offensichtlich hingestellt haben wollte.« Meister Philippe schmunzelte. »Es ist überaus nützlich für einen Inquisitor, seine Augen und Ohren überall zu haben. Guibert ist zuverlässig. Ihm verdanke ich schon so manchen wichtigen Hinweis auf Dolche und Schwerter und diejenigen, die sie führen. So überlasse ich ihn, den kleinen Sünder, der Gerechtigkeit GOTTES und führe doch mit seiner Hilfe den einen oder anderen großen Sünder der irdischen Gerechtigkeit zu.«

Ich bewunderte den Scharfsinn des Inquisitors - und seinen Mut. Denn ganz ohne Furcht, so schien mir, trat er Männern wie Guibert entgegen, die ihn um Haupteslänge überragten und seinen Hals mit einem einzigen Griff hätten brechen können. Es war die Kraft seines Geistes, die über die rohe Gewalt der Muskeln triumphierte.

Der Nebel blieb so undurchdringlich wie am frühen Morgen. Trotz des dicken Mantels, den ich mir übergeworfen hatte, fröstelte ich, denn die Nässe drang durch den Stoff hindurch bis zur Haut. Glücklicherweise war der Weg, den der Inquisitor mich nun führte, nicht sehr weit. Wir schritten die Rue Ferroniere entlang, wanderten dann durch einige Gassen und überquerten die Rue Saint-Denis, bis wir vor der Kirche Saint-Lenfroy standen. Vor dem Portal des Gotteshauses lag ein unregelmäßig geformter Platz, in dessen Mitte eine große Grube ausgehoben war, in der fauliges Wasser schwappte. Dies war eine der größten Kloaken von Paris. Die Grube wurde im Volk nicht umsonst »das Stinkloch« genannt, denn die Miasmen hier waren noch ungesünder als andernorts in der Stadt. Kohlstrünke, der aufgeblähte Kadaver eines Hundes und einige tote Ratten trieben in der düsteren Brühe. Selbst der Nebel schien diesen Ort meiden zu wollen, denn bis in eine Höhe von vielleicht zwei Mannslängen über der Grube waren die feuchten Schleier weniger undurchdringlich als andernorts.

Genau gegenüber des Stinkloches lag der niedrige Eingang einer der größten und verrufensten Tavernen von Paris: die »Rote Hand«. »Wir wollen dort unser Mittagsmahl einnehmen«, sagte der Inquisitor und lächelte mir aufmunternd zu.

»Iesus amen dico vobis quia publicani et meretrices praecedunt vos in regno DEI«, murmelte ich ergeben und folgte Meister Philippe. Hinter der schäbigen Fassade der »Roten Hand« verbarg sich ein überraschend großer Raum, von dem ich nicht zu sagen vermochte, ob er mehr wegen der niedrigen Decke oder doch eher wegen des trüben Lichtes wie eine in den feuchten Fels geschlagene Höhle wirkte. Die Balken der Decke waren schwarz geteert und bogen sich gefährlich nach unten durch, sodass es aussah, als könne sie jederzeit einstürzen. Die Wände waren stockfleckig, den Boden bedeckte fauliges Stroh. Ich hatte noch keine zwei Schritte in den Raum hinein getan, da juckten meine Füße, denn Wanzen und anderes Getier krabbelten in Scharen über den Boden.

Grob gezimmerte Bänke und Tische füllten die Taverne. An ihnen drängten sich Tagelöhner, Bettler, Diebe und unzüchtige Weiber, die sich lautstark unterhielten, in großer Zahl. Ich schauderte und schlang meinen Umhang enger um mich, auf dass niemand mich beachten mochte.

Doch diese Vorsichtsmaßnahme war kaum nötig: Im trüben, gelblichen Licht war nur wenig zu erkennen. Zudem drang grauschwarzer Qualm aus dem hinteren Teil der Taverne, wo ich irgendwo die Küche vermutete. Es roch nach saurem Wein, Leichtbier, Kohl und Schweiß. Auf einem Tisch standen ein paar Vaganten und spielten zu Flöte, Laute und Trommel ein Lied, dass die meisten Gäste kannten, denn viele grölten mit. Wer nicht sang oder aß, der klatschte in die Hände, denn zu den Vaganten gehörte eine Zigeunerin, die sich wirbelnd drehte und schamlos tanzte.

Niemand achtete auf Meister Philippe und mich, als wir uns, so weit entfernt von diesem musikalischen Pandämonium wie möglich, auf das äußerste Ende einer Bank zwängten. Mit gesenkten Köpfen, damit er unsere rasierten Gesichter, die unseren mönchischen Stand verraten mochten, nicht sah, verlangten wir vom zahnlosen, zittrigen Wirt einen halben Laib Roggenbrot, ein paar burgundische Zwiebeln und Wasser. Wenn ihn diese karge Mahlzeit verwunderte, dann zeigte der Greis es nicht. Gleichmütig zuckte er mit den Achseln, nahm unsere zwei Sous — in der »Roten Hand« wurde im Voraus bezahlt — und schlurfte von dannen.

Ich hatte kaum den ersten Bissen genommen — die Zwiebeln waren klein und schwarz, doch ihre Schärfe weckte meine Lebensgeister —, da hörten die Vaganten auf zu spielen. Nach einigem Hin und Her und lauten Rufen wurde einer der Gäste, halb geschmeichelt von den Anfeuerungen der Zecher, halb verlegen, auf den Tisch gehoben. Es war ein Mann mit dem Antoniusfeuer. Er war kaum dreißig Jahre alt und in ihm brannte die Geißel des inneren Feuers. Die schäbige wollene Tunika gab den Blick auf seine Arme frei, deren Haut gerötet war, als hätte er in Brennnesseln gelegen. Seine Finger waren zu schwärzlichen Klauen verformt. Der Mann war lahm, Speichel troff von seinem Mund.

»Erzähle uns Fabliaux, Honore!«, rief ein dicker Mann neben uns, der schon zur Mittagszeit rot und trunken war.

Honore hob seine schwärzliche Rechte - und wunderbarerweise kehrte fast klösterliche Stille ein an diesem sündigen Ort. Ich wand mich in Seelenqualen, auch wenn ich mich bemühte, mein Äußeres unbewegt zu halten. Fabliaux, das immerhin wusste selbst ein Mönch wie ich, waren lästerliche Geschichten. Es ziemte sich nicht für einen Mann GOTTES, ihnen zu lauschen. Doch was hätte ich tun sollen? Ich murmelte ein Gebet und erflehte SEINE Vergebung, doch bewegte ich dabei kaum die Lippen und sprach so leise, dass nicht einmal Meister Philippe neben mir ein Wort vernahm. Honore stand schwankend auf dem Tisch und einen Moment befürchtete — oder erhoffte — ich, dass er hinunterfallen könnte. Er kratzte sich mit seinen Klauenhänden die brennende Haut, sah uns mit irrem Blick an — und begann dann zu erzählen. Ich vermag seine Worte kaum wiederzugeben. Doch — ich gestehe es zu meiner Schande — ich lauschte jedem seiner Sätze, als wären sie eine Predigt. Seine Stimme war leise, ja sanft, als spräche er beruhigend zu einem Kind. Jedermann konnte sehen, dass sein Geist nicht bei ihm war — und dass etwas Anderes, Höheres aus ihm sprach. Honore hub unvermittelt an, ohne Begrüßung, ohne Einleitung, so, als hätte er irgendwann einmal seinen Monolog unterbrochen und würde ihn nun einfach fortsetzen.

Er erzählte vom Fluch der Templer, der den König hinweggerafft habe und seine Familie bis hinein ins siebte Glied. Den Papst dazu. Und nun auch die Stadt Paris und ihre Bürger. Denn, und hier hob er etwas die Stimme, großes Ungemach drohe uns allen. Ich vernahm aus seinem Munde, dass Menschen in Sizilien starben wie die Fliegen, im Hafen von Messina, wo eine Galeere eingelaufen war mit sterbenden Männern an Bord, ein Totenschiff, so wahr uns GOTT helfe. Auch in Rom, das vom Papst verlassen sei, habe nun der Tod die Herrschaft übernommen. Genauso wie in Avignon, wohin der Herr der Kirche sich unrechtmäßigerweise zurückgezogen habe. Und nun komme das Sterben näher, jeden Tag ein Stück. Auf den Straßen schreite es voran und entlang der großen Flüsse. Ein Geist, ein Gespenst, ein unsichtbares Leichentuch, ein Fluch des HERRN.

Dann, unvermittelt, so als gehöre beides zusammen, erzählte er, wie der Henker von Paris vor einigen Wochen einem Ritter, der eine Jungfrau aus edlem Haus geschändet und erstochen hatte, den Kopf abhauen wollte. Dabei habe der Holzblock, auf den das Schwert niedersauste, bedrohlich hin und her geschwankt — ein böses Omen. Und siehe, kaum eine Woche später habe der Henker selbst im Grabe gelegen. Den Körper des Ritters aber hätten die Armen von Paris, so wie sie es oft mit den Leichen Verurteilter machten, nachts heimlich aus seiner Gruft geholt, Schenkel und Arme abgetrennt und verspeist. Die Burgundischen und die Englischen lägen im Land, der König sei hilflos, die Königin böse — und was sollten die Armen sonst essen? Er hatte diese abscheuliche Geschichte kaum beendet — wir alle lauschten ihm atemlos -, da zählte er die nächsten bösen Omen auf: Ein Blitz habe eingeschlagen in der Kirche des Leprösenhospizes von Saint-Lazare. Mit seinen Klauenhänden bekreuzigte sich Honore — und wir taten es ihm nach.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «In Nomine Mortis»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «In Nomine Mortis» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Артемий Дымов - Ex mortis
Артемий Дымов
Lois Bujold - Opération Cay
Lois Bujold
Cay Rademacher - The Murderer in Ruins
Cay Rademacher
libcat.ru: книга без обложки
Жозе Сарамаго
Theodor Hildebrand - Angelus Mortis
Theodor Hildebrand
Miriam Rademacher - Mississippi Melange
Miriam Rademacher
Carsten Nagel - Aqua Mortis
Carsten Nagel
Herbert Clyde Lewis - El caballero que cayó al mar
Herbert Clyde Lewis
Barry Hutchison - Doc Mortis
Barry Hutchison
Ксения Скоморохова - Sine metu mortis
Ксения Скоморохова
Отзывы о книге «In Nomine Mortis»

Обсуждение, отзывы о книге «In Nomine Mortis» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x