Karl Immermann - Münchhausen
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Von diesem biedern Zurufe des tüchtigen Manns fuhren Piepmeyers gleichzeitig aus dem Schlummer auf, und wollten sich gleichzeitig erheben. Da ihnen aber dies Schmerzen verursachte, so sanken sie zurück, tasteten gleichzeitig nach ihren Zöpfen, entdeckten die Ursache der Schmerzen und sagten gleichzeitig wie aus einem Munde, kalten Blutes: »Herr Feldwebel, es muß sich, derweil wir schliefen, ein dummer Junge in die Wacht geschlichen und einen Jux mit uns verübt haben.« — »Auf Ehre, so ist es«, sprach der Fähnrich von Zinzerling, der herzugetreten war. »Feldwebel, machen Sie den einen Mann los, und der kann wieder seinen Brüdern helfen. Wo bleibt der Schelm, der Hirsewenzel?« —
Der Feldwebel löste Karl Piepmeyer von Heinrich Piepmeyer ab, Karl trennte demnächst Heinrich von Ferdinand, Heinrich schied Ferdinand von Guido, Ferdinand dismembrierte Guido und Christian, Guido setzte Christian mit Romeo auseinander, Christian endlich stellte den Dualismus zwischen Romeo und Peter her. Nachdem die sechs Brüder solchergestalt wieder in das Fürsichsein getreten waren, vollendeten sie ihre reale Existenz durch wechselseitige Herstellung von sechs schlechthin gesonderten Zopfindividualitäten. Hiemit hatte das Ereignis seinen Kreis absolut mit Inhalt erfüllt, war der Begriff des Vorfalls zum Von-Sich-Wissen gekommen, oder deutlicher zu reden, das Ding hatte nun ein Ende. Denn dem Feldwebel, welcher sich an den Fähnrich mit der Frage, ob der Vorfall gemeldet werden solle? wendete, erwiderte von Zinzerling gedankenvoll: »Nein! Wir leben in bewegten Zeiten, und wollen die Gärung nicht fortleiten. Der dient den Königen nicht, der ihrem Argwohne dient. Die Sache bleibt ungemeldet, und ich nehme die Verantwortung auf mich.«
Wie Hirsewenzel unbemerkt hinter dem Ofen entkommen, ist Wachtgeheimnis geblieben.«
Fünfzehntes Kapitel
Der Schulmeister Agesilaus hatte schon während des letzten Teils dieser Erzählung deutliche Zeichen hergestellter Zufriedenheit von sich gegeben. Vergnügt hatte er seine Hände gerieben, sich auf dem Stuhle hin- und hergewiegt, ein Hm! Hm! Ja! Ja! So! So! Ei! Ei! dazwischen geworfen, und den Freiherrn mit einer Schalkhaftigkeit angesehen, welche eine Schattierung von Tiefsinn durchschimmern ließ. Nachdem nun Münchhausen zu Ende gekommen war, sprang der Schulmeister auf, lief zu dem Erzähler, schüttelte ihm die Hand, und rief: »Verzeihung, mein hochzuverehrender Gönner, daß ich die Standesunterschiede nicht achte, und Ihnen so geradezu mich nähere, aber wie Not kein Gebot hat, so achtet die Begeisterung keiner Schranke. Erlauben Sie mir, Ihnen auszusprechen, wie mich Ihre diesmalige Diatribe, in die Form einer historischen Novelle gegossen, erquickt hat. So fahren Sie fort, dann sind Sie des Dankes aller Edeln gewiß. Endlich doch einmal Nahrung für Geist und Herz!«
»Ich verstehe Sie nicht«, versetzte ernsthaft der Freiherr.
»O! O! O! aber ich verstehe Sie, mein Hochgeschätzter«, rief der Schulmeister. »Ja, ja, Erleuchteter, das kommt bei den Übertreibungen heraus! Das haben wir davon, daß wir alles auf die Spitze stellen, von allem und jeglichem das Höchste, Überschwenglichste begehren! Nicht wahr, mein Verehrtester, Sie wollten mit Ihrer anscheinlichen Ironie gegen jenen so oft verkannten und angefeindeten Mann sagen: Seht, zu solchen maßlosen Extravaganzen gelangt man, so überspringt der Spott sich selbst, so fallen die stärksten Hiebe, wenn Leidenschaft sie führt, immer über den zu Hauenden hinaus in das Leere, und darum lernt Euch begnügen, Ihr Leute, mit dem Vorhandenen, geht zwischen Haß und Enthusiasmus die Mittelstraße, die von den Weisen aller Zeiten immer die goldne genannt wurde! Diese und ähnliche Lehren wollten Sie durch Ihren ausschweifenden Angriff einschärfen, wenn ich sonst, nicht oberflächlich an der Oberfläche Ihrer Reden haftend, deren inneren Sinn richtig aufgefaßt habe.«
Auf diese Anrede erwartete der Schulmeister etwas Schmeichelhaftes. Der Freiherr sah ihn jedoch nur mit weitgeöffneten Augen starr an, und sagte nach einem langen Schweigen nichts, als: »Herr Professor, Sie sollten uns doch auch noch einen Kommentar über den »Faust« schreiben.« — Dann wandte er ihm den Rücken und suchte die Blicke des Fräuleins auf, die ihn aber mieden.
Diese liebte eigentlich im stillen den Helden der Novelle, weshalb ihr auch der Vorschlag, seiner unerschrocknen Wirksamkeit ein Ziel zu setzen, nicht vom Herzen gekommen war. Sie pflegte sich in ihren erregtesten Stunden seine lombardischen Chausseepappelverse zu ihrer Aufrichtung laut vorzusagen. Nun hatte sie jedoch auch, wie alle Damen, eine unglaubliche Furcht vor dem Lächerlichen, und da sie denn doch während Münchhausens Erzählung sich mit ihrem Lieblinge in dieser Beleuchtung zu einer Gruppe vereinigt sah, so fühlte sie sich in ihrem Bewußtsein völlig vernichtet, und rang vergebens nach einem Anker für ihre ratlose Seele. Zugleich aber ängstigte sie das Schweigen, welches nach den Verhandlungen zwischen dem Freiherrn und dem Schulmeister in der Gesellschaft entstanden war, und nicht weichen wollte. Denn ihr Vater schnitzte, wie er zu tun pflegte, wenn er gänzlich verstimmt war, mit seinem Federmesser Einkerbungen in den schlechten hölzernen Tisch, um welchen alle saßen, und murrte nur halblaut vor sich hin: »Der Schulmeister schnappt noch gar über! Es war ja die pure, blanke Gottes-Satire auf den Hirseschwenzel, oder Schmirsehenzel, oder wie der Mensch sonst heißen mag! Denn Dichterei und Romanenwesen ist meine Sache nicht, sondern Natur- und Völkerkunde.«
Der Schulmeister aber saß schweigend und zornrot da. Er hatte zwar Münchhausens Antwort nicht eben ganz verstanden, fühlte jedoch, daß darin ein Stich liegen müsse. In diesem Punkte war nun nicht mit ihm zu scherzen, denn seine Eitelkeit war nur seiner unbegrenzten Vorliebe für die Sitten der alten Sparter gleich.
Wer hat nicht einmal die Last solcher Windstillen in der Gesellschaft erfahren? Die gesamte Sozietät sitzt wie eine Flotte, die sich auf dem unbewegten Meeresspiegel nicht zu rühren vermag. Schlaff hangen die Segel herab, verzweiflungsvoll schaun alle Blicke nach ihnen hinauf, ob nicht ein frisches Lüftchen sie endlich schwellen wolle. Umsonst! Das ist, als ob ein Rad in der Schöpfung gebrochen, und die ganze Maschine mit Sonne, Mond und Fixsternen in Stockung geraten sei. So sucht eine in Windstille versetzte Gesellschaft auch verzweiflungsvoll nach einem Gedanken, nach einer Vorstellung, ja nur nach einer Redensart, um sie in die Segel der Konversation zu hauchen; vergebens! Nichts will über die Lippen, nichts hörbaren Laut gewinnen. Der Mythus sagt, in solchen Zeiten fliege ein Engel durch das Zimmer, aber nach der Länge derartiger Pausen zu urteilen, müssen zuweilen auch Engel diese Flugübungen anstellen, deren Gefieder aus der Übung gekommen ist. Endlich pflegt einer sich zum Opfer für das Gemeinwesen darzubringen, er fährt mit einer ungeheuren Dummheit heraus, und damit ist der Zauber gelöset, das Band der Zungen entfesselt; die Ruder klatschen, die Segel sausen, der Kiel schwirrt lustig durch das Meer von Kunst, Stadtneuigkeiten, Politik, Krankheits- und Gesundheitsumständen, Religion und Karnevalsbällen.
Nachdem das Schweigen in der Gesellschaft, von welcher hier die Rede ist, etliche Minuten gedauert hatte, und die verschiednen Affekte der Schweigenden in die heiße Sehnsucht, ein menschliches Wort zu vernehmen, übergegangen waren, sagte das Fräulein zu Münchhausen plötzlich, wie von einem guten Geiste erleuchtet: »Es pflegt doch immer im Sommer schöneres Wetter zu sein, als im Winter.«
Nach dieser Explosion atmeten alle frei auf und fühlten sich von dem Zauber erlöset, der über ihnen gelastet zu haben schien, nachdem von unsrem Nationaltragöden so viel die Rede gewesen war. Münchhausen aber küßte dem Fräulein die Hand und versetzte: »Sie haben da eine tiefsinnige Wahrheit ausgesprochen, meine Gnädigste, und ich kenne außer Ihnen nur noch eine Dame, welche diese großartige Naturbetrachtung fest im schönen Gemüte ergriffen hat, und sie einem Dichter zu äußern pflegt, jederzeit, wo er das Glück hat, ihr zu nahn. Vergebens, daß der Dichter manches ausgehen ließ, was der Welt nicht unbekannt blieb, daß man überhaupt mit ihm von allem und jedem sprechen kann, weil er so ziemlich für alles und jedes sich interessiert, und über die Dinge, von denen er nichts versteht, gern Belehrung empfängt — vergebens alles dieses, sage ich — die Dame äußert, so oft er das Glück hat, ihr zu nahen, nur ihre Überzeugung, daß im Sommer das Wetter schöner zu sein pflege, als im Winter.«
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