Alexander Moszkowski - Die Inseln der Weisheit

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Waren die Inseln etwa numeriert? Und gar in die Tausende? das schien doch gar zu unwahrscheinlich. Oder sollten die Zahlen wiederum eine Chiffre abgeben für einzusetzende Buchstaben? Alles dahingehende Probieren ging fehl. Aber inzwischen hatte unser Kapitän Ralph Kreyher eine gangbare Spur gefunden. Er teilte nämlich mit nautischer Findigkeit die Zahl durch eine einleuchtende Zäsur in 159 und 42 und erklärte: Wenn der telegraphische Hinweis überhaupt einen Sinn haben soll, so kann er nur bedeuten: Steuert auf den Schnittpunkt des 159. Meridians mit dem 42. Breitengrad! Wir können natürlich nicht erraten, was wir dort finden werden; aber es steht doch zu vermuten, daß dieser Punkt die größte Wichtigkeit für unsere Expedition beansprucht.

Auf den Seekarten war dieser Punkt nicht durch die geringste Eintragung hervorgehoben. Ein namenloser Punkt in der blauen Wasserwüste. Unser Konzilium ergab den Beschluß: dorthin wird unter allen Umständen gesteuert! Ganz direkt, auf der kürzesten Linie, ohne Berührung der Hawaischen Inseln? Nein, das wäre doch zu grausam gegen den Genius aller Touristik gewesen. Zum erstenmal im Leben befanden wir uns in der Nähe eines von großen Weltfahrern in allen Tönen der Begeisterung gefeierten Paradieses, und wir durften nicht die Sünde auf uns laden, an diesem Paradiese einfach vorbeizuhuschen. Wir beschlossen also: eine kurze Zeitspanne Verzögerung, um Hawai und Oahu wenigstens flüchtig zu sehen und aus den berauschenden Lebenswellen dieser Gestade einige Schaumperlen zu schlürfen. In den Augen des Kapitäns entzündete sich ein wahres Feuerwerk der Vorfreude. Und ich illuminierte es noch weiter, indem ich aus Georg Wegeners »Zaubermantel« vorlas, dem Werke, in dem die Beschreibungen des hawaischen Zaubers wie Perlen im Mantel eingestickt sind. Auch hier war Verheißung und dazu baldige sichere Erfüllung. Hochgeschwungene Vulkanketten in üppiger Tropennatur, Farbenkomplexe, an die keines Malers Traumphantasie heranreicht. Silbern schimmernde Bäche, die überall vom Plateaurande herniederhängen, in so dichter Fülle von solcher Vielgestaltigkeit und mehrfach von solcher Höhe, daß sie die der norwegischen Fjorde in Schatten stellen. Dazu, bei Nacht, das Spiel elektrischer Scheinwerfer, die das Grün der Büsche bis zum Smaragdglanz steigern; und eingeborene Menschenkinder, die sich blütenhaft mit der Landschaft in Einklang setzen. Sie tragen bei jeder festlichen Gelegenheit – jeder Tag wird ihnen zum Feste – bunte Blumenkränze auf den Hüten, Blütenkrausen um den Hals, lange, vielfarbige, blühende Gehänge an Brust und Rücken, ohne Unterlaß lachend, plaudernd, scherzend.

Dem Kapitän fehlte es wohl nicht an Organen zur Erfassung der göttlichen Landschaft, allein er war doch noch empfänglicher für die kulturellen Reize, die er in der Hauptstadt der Gruppe zu finden hoffte und allem Anschein nach auch wirklich fand. Honolulu ist ja nicht nur mit Vegetationswundern gesegnet, sondern mit Einrichtungen moderner Kulturzentren; seine Ziergärten sind durch elektrische Bahnen verbunden, die an einem Museum, einer Bank, an Fabriken und Zeitungsdruckereien vorbeifahren. Es gibt Theater, Varietés, Klubräume, Bars, welche die Tropennacht noch um einige Grade interessanter machen, als es die Leuchtkäfer vermögen, die da draußen zwischen den Stauden schwirren. Ralph Kreyher und Donath Flohr hatten sich zur Begutachtung dieser Erholungsstätten verbunden, und ihr seltsam bleiches, übernächtiges Aussehen bezeugte deutlich den Erfolg ihrer nächtlichen Studien. Bald aber trat der Zweck der Expedition wieder in ihre Rechte, und die »Atalanta« nahm ihre Fahrt auf, um die verdämmernden Berglinien der Sandwichgelände hinter sich zu lassen und dem ozeanischen Punkte 159—42 entgegenzueilen.

* * *

Als wir in dessen Nähe gelangten, stellte der Ausguck fest, daß dort allerdings etwas vorhanden war. Ein verlorenes, flaches Inselchen, nach Bodenfläche wohl nicht größer als Helgoland, das hinter langgestreckten Korallenriffen schlummerte. Die mit Seegewächsen durchflochtenen Riffe zeigten nur geringe Lücken, unser Schiff hielt sonach weit draußen, und wir versuchten, auf einem herabgelassenen kleinen Hilfsboot den Durchgang zu erzielen. Das Ergebnis der ersten Orientierung war trostlos. Nach dem im Sonnenbrande glühenden Schiefergestein des Südufers zu urteilen hatten wir eine Ödfläche betreten, die wie Salas y Gomez in Unwirtlichkeit starrte. Weiter hinein wurde es etwas erträglicher. Wir erblickten spärlichen Pflanzenwuchs und etliches Kleinvieh, das traurig dahinweidete. Menschliche Spuren schienen nicht vorhanden, und im Pegel unserer Hoffnung, hier Bedeutungsvolles zu erfahren, senkte sich die Erwartung unter Null. Kreyher hielt den Zeitpunkt für gegeben, seinem Mißtrauen einen kräftigen Auspuff zu gewähren: wenn die übrigen »Inseln der Verheißung« diesem Anfang ähnelten, dann könnten sie sich alle zusammen begraben lassen.

Wir waren nahe daran, wieder umzukehren, als Eva auf ein winziges Hügelchen aufmerksam machte, der einzigen Erhebung in der sonst mit einem Blick umspannbaren Ebene. Als wir es umgingen, gelangten wir auf der Nordseite an ein menschliches Bauwerk. Ein Mittelding zwischen Häuschen und Hütte, äußerlich sauber gehalten, dabei eine Gemüsepflanzung, vor ihr eine Holzbank. Aus der Tür trat ein Mann in mittleren Jahren, mit gewissen Zeichen der Intelligenz im bebrillten, bärtigen Gesicht, in einem Anzug von klimawidriger, unfroher Dunkelheit. Er stützte sich mühsam auf einen kurzen Stock und sandte uns mit der freien Hand einen kurzen, stummen Gruß entgegen, ohne indes das mindeste Erstaunen über unsern Besuch zu verraten.

Donath nahm als erster das Wort und versuchte es in mehreren Unterarten des Polynesischen. Der Hüttenbewohner hörte aufmerksam zu und schien zu verstehen. Allein er traf nicht die leisesten Anstalten, um uns mit einer Antwort zu bedienen. In unseren wechselseitig ausgetauschten Blicken lag die Frage, sollte er stumm sein? Aber dann hätte er doch wenigstens mit Zeichen reagiert. Nichts von alledem: er wollte nicht antworten.

Aber er legte auch unsrer Besichtigung seines Anwesens nichts in den Weg. Er duldete es wortlos, das wir das Häuschen betraten, dessen primitive Einrichtung der Behaglichkeit nicht ganz entbehrte. Es waren sogar einige Bücher vorhanden über Botanik und Zoologie, in englischer und spanischer Sprache, mit Zwischenblättern, die Übersetzungen ins Polynesische enthielten, dies Wort im weitesten Sinne genommen.

Wir verabschiedeten uns nach einiger Zeit und stellten baldiges Wiedersehen in Aussicht. Er wehrte nicht ab. An Bord ergingen wir uns in Mutmaßungen. Nach unseren Eindrücken gehörten die Insel sowie der Mann nicht mehr zum Begriff Hawai, wohin sie auch in geographischem Betracht nicht unterzubringen waren. Eher war anzunehmen, daß dieses Eiland den äußersten Vorposten der unentdeckten Gebiete vorstellte. Den Mann klassifizierten wir einstweilen als Einsiedler, den irgend ein Verhängnis von seinen Volksgenossen fortgetrieben haben mochte. Wir wollten versuchen, ihm die Zunge zu lösen und zwar zunächst dadurch, daß wir ihm aus unseren reichen Vorräten einige Gaben mitbrachten: Gebrauchsgegenstände für Haus und Körperpflege, kleines Handwerksgerät und ein paar Flaschen Burgunder.

Als wir am nächsten Tage unsere Spenden auspackten, und ihm zuwiesen, glitt ein freundlicher Anflug über seine Züge. Er nahm an, ohne merklich zu danken. Als er die Gegenstände ergriff, bemerkten wir an seinen Händen Handschuhe aus festem, gummiartigem Stoff, und ein leiser Karbolgeruch kam uns entgegen. Doktor Melchior Wehner, der beim ersten Besuch nicht mitgekommen war – da ihn die Verletzung eines Matrosen auf der »Atalanta« zurückgehalten hatte – und der sonach den Einsiedler zum erstenmal jetzt erblickte, trat auf ihn zu, maß ihn mit eindringenden, diagnostizierenden Blicken, drehte sich dann zu uns und sagte mit sicherem Tonfall: »Der Mann hat die Lepra.«

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