Eugenie Marlitt - Schulmeisters Marie
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Hatte die alte Frau bis dahin standhaft ihre Fassung behauptet, so war es jetzt um dieselbe geschehen. Mit funkelnden Augen trat sie vor ihre Tochter, hob die Rechte drohend gegen den Wirt und rief mit unheimlich klingender Stimme: »Tannenwirt, Ihr seid mein Feind seit langen Jahren! Was mir auch Böses von den Menschen widerfahren ist, Ihr hattet stets die Hand dabei im Spiele… Ich habe Euch nicht geflucht um Eurer unglücklichen Frau willen, und weil Ihr mich, mich allein verfolgtet. Aber hütet Euch, mein Muttergefühl zu kränken!… Ich sage Euch nochmals, hütet Euch, auch nur einen Schatten von Verdacht auf mein schuldloses Kind zu werfen, oder Ihr sollt mich kennenlernen!«
Der heroische Ausdruck einer edlen Empfindung hat in gewissen Momenten Gewalt selbst über die rohesten, unzugänglichsten Naturen, und so wurde diese entflammte, in ihrem Kind beleidigte Mutter momentan ein Gegenstand der allgemeinen Teilnahme. Freilich äußerte sich dieselbe nicht sehr tatkräftig, denn das Ansehen und der Reichtum des Wirtes fielen dem menschlichen Mitgefühl gegenüber schwer ins Gewicht; allein, es wurden doch tröstende Stimmen laut, wie: »Beruhigt Euch, Frau Lindner, der Bastel war zu hitzig – Niemand im Dorfe glaubt, was er eben gesagt hat – Wir wissen ja, daß die Marie brav und unbescholten ist« – und der Kreis teilte sich, um die Frau mit ihren Kindern hindurchzulassen. Sie verließ denn auch, gestützt auf ihre ältere Tochter und das kleine Mädchen an der Hand führend, den Schauplatz des kränkenden Vorfalles und schwankte müden Schrittes ihrem Hause zu.
Die Tanzmusik begann von neuem. Die alten Bauern stopften ihre Pfeifen, und die jungen Burschen führten ihre kreischenden Mädchen zum Reigen. In kurzem wirbelte eine mächtige Staubwolke über der Stelle, wo eben noch zwei Herzen in bitterer Pein geschlagen hatten. – Daran schien niemand mehr zu denken; das wäre auch zu viel verlangt gewesen; denn – Hochzeit ist nicht alle Tage.
Nur ein junger Mann, vorher der eifrigste Tänzer, trat aus dem Gedränge zurück und lehnte sich an den Stamm einer Linde. Er war eine schlanke, hochaufgeschossene Gestalt, aber von den kräftigsten Formen. Das volle, schwarze Haar legte sich in glänzenden Wellen nach dem Hinterkopf zurück und ließ ein auffallend hübsches, wenn auch von Luft und Sonne fast asiatisch gebräuntes Gesicht frei. Seine edle, ungezwungene Haltung zeichnete ihn weit aus vor den anderen Burschen; und wenn diese in ihren langen Röcken, kurzen Westen und den fast zum Ersticken fest geschnürten, buntseidenen Halstüchern mitunter höchst drollig aussahen, so mußten der zierliche Anzug und besonders das lose um den weißen Hemdkragen geschlungene schwarzseidene Halstuch an dem jungen Mann vorteilhaft auffallen. Derselbe hieß Joseph, war der Stiefbruder des Bräutigams und der einzige Sohn der Frau Sanner – ihr Abgott und Erbe all ihrer Besitztümer.
Gegen so viele Vollkommenheiten waren natürlich die Herzen der Dorfschönen nicht gestählt. Das sah man hauptsächlich an ihrem Bestreben, den schönen Tänzer, der unbegreiflicherweise für den herrlichen Walzer plötzlich taub geworden zu sein schien, wieder in ihre Reihen zu ziehen – allein vergebens. Er trat endlich zu einer Gruppe alter Frauen, die in seiner Nähe saß; mehrere derselben entwickelten eine staunenswerte Zungenfertigkeit.
»Eine jede von euch weiß, wie es scheint, Hunderte von Fehlern an der Schulmeisterin«, sagte er fast ungeduldig. »Was hat sie denn aber getan, daß sie gefänglich eingezogen worden ist?«
»Das kann Euch Mamsell Dore am allerbesten erzählen«, sagte der Wirt, der eben hinzutrat; über seinen buschigen, strohfarbenen Augenbrauen und auf den Wangen flammten noch blutrote Flecken des Zornes.
Mamsell Dore jedoch sah scheel nach dem Sprechenden auf und entgegnete mürrisch: »Laßt mich zufrieden. Mir steht die Sache bis an den Hals. Ich habe so viel Ärger und widerwärtige Gänge wegen dieser Dieberei gehabt, daß ich froh bin, wenn ich nicht daran denke!«
Damit stand sie auf und rauschte von dannen.
»Wie, gestohlen hätte diese Frau?« fragte ungläubig der junge Mann.
»Na – und ob!« entgegnete der Wirt. »Seht«, fuhr er fort, und ein Blick des Hasses und Ingrimms streifte das Häuschen der Schulmeisterin, »das Weib da oben hatte ihr Lebtag einen Dünkel, daß es kaum zu sagen ist… Glaubt Ihr denn, daß die je in eine Spinnstube gegangen wäre? Ja, da kommt Ihr schön an, die war ihr lange nicht gut genug. Zur Kirmse saß sie an ihrem Fenster und guckte auf die Gäste runter, als sei die Nußschale da droben ein Rittergut und sie die gnädige Frau… Ihr Mann war nicht um ein Haar besser. Er nannte seine Frau – ha, ha, ich muß noch lachen, wenn ich daran denke – seine Rose, seine Krone und Gott weiß was alles. Der ist gestorben, ohne zu wissen, wie die grüne Tanne inwendig aussieht; er hielt sich für viel vornehmer als der Pfarrer, der gar oft auf ein Spielchen bei mir einspricht… In seinem Garten, nicht größer als meine Hand, steckte er den lieben langen Tag und vertat seine paar Groschen in teurem Blumensamen. Wenn nun das nichtsnutzige Zeug wuchs und blühte, hatte Euch der alte Narr eine Freude, als ob er eine unverhoffte Erbschaft getan hätte… Auf einmal starb er und hinterließ seiner Frau nichts als das Häuschen und zwei Kinder. Da hat sie denn bald gemerkt, daß der Hunger vor den grün angestrichenen Fensterläden und den weißen Vorhangslappen so wenig Respekt hat als vor den elenden Baracken draußen am Ende des Dorfes, und so ist es gekommen, daß sie« – er machte eine unzweideutige Gebärde, die das bezeichnet, was man »lange Finger« zu nennen pflegt.
Der junge Mann mußte zu dieser Anschuldigung abermals ein zweifelhaftes Gesicht machen, denn der Wirt fuhr ihn heftig und polternd an: »Na, na, spielt Euch nur nicht gar so auf den ungläubigen Thomas!… Hat Euch die Alte etwa auch behext mit ihrem scheinheiligen Getue?… Na, wartet nur, Ihr werdet schon klein beigeben… Vor ein paar Monaten sitzt Mamsell Dore spätabends allein in der Pfarre. Sie hatte alle Türen fest verschlossen, weil sie sich fürchtete; denn der Herr Pfarrer war verreist, und es lag viel Geld im Hause… Da hört sie auf einmal ein Hin- und Hertappen draußen auf dem Gang. Sie kriegt eine Gänsehaut und traut sich natürlich nicht von der Stelle. Weil aber der Spektakel gar nicht aufhört, so faßt sie sich endlich ein Herz, macht schnell auf und leuchtet hinaus. Da steht denn unten am äußersten Ende des Ganges, vor der weit offenen Stubentür des Herrn Pfarrers, die Schulmeisterin, leichenblaß vor Schrecken. Mamsell Dore fragt ganz erstaunt, wie sie denn durch die fest verschlossene Haustür hereingekommen sei? Darauf sagte die Schulmeisterin, aber stotternd und bebend – Mamsell Dore hat gehört, wie ihr die Zähne klapperten —, sie habe die Haustür offen gefunden. Als sie aber den Gang betreten habe, da sei etwas rasch an ihr vorbeigesprungen – an dem heftigen Stoß, den sie dabei erhalten, und an den starken Schritten habe sie gemerkt, daß es eine Mannsperson gewesen sein müsse. Der Schrecken und die Dunkelheit seien schuld, daß sie an das falsche Ende des Ganges getappt sei; denn sie habe nicht zu dem Herrn Pfarrer, sondern zu Mamsell Dore gewollt, um Brustsirup für ihr krankes Kind von ihr zu holen.«
»Das war alles erlogen«, fiel hier eine Frau dem Erzähler eifrig ins Wort, »denn Ihr müßt wissen«, wandte sie sich an Joseph, »daß der Wirt auch gerade am Pfarrhause vorüberging, als die Schulmeisterin hineinschlich, und da ihm dies auffiel, so blieb er ein Weilchen stehen. Der hat nun ganz gesunde Augen im Kopfe, wie Ihr seht; aber von einem Kerl, der herausgesprungen sein soll, hat er nichts gesehen – das hat er auch vor Gericht ausgesagt – gelt, Tannenwirt?«
»Nu ja«, entgegnete dieser, indem sein Gesicht dunkelrot wurde – ob vor Zorn oder Verlegenheit, wer konnte es wissen? —, »unterbrich mich nicht, du bist und bleibst ein altes Plappermaul. – Am andern Morgen«, fuhr er fort, »gab‘s einen höllischen Lärm im Dorfe. Der Herr Pfarrer war wieder da und hatte eine hübsche Bescherung an seinem Schreibpult gefunden. Die Klappe war zwar ganz manierlich angelehnt, so daß Mamsell Dore am Abend vorher, als sie nach dem Weggang der Schulmeisterin noch einmal so oberflächlich hinsah, nichts merken konnte; aber das Schloß war erbrochen, und 700 Reichstaler, ein Kapital, das dem Herrn Pfarrer vor einigen Tagen heimgezahlt worden war, hatten Reißaus genommen.«
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