Eugenie Marlitt - Schulmeisters Marie
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Im Vertrauen auf die Unerschöpflichkeit dieses Systems ließen sich‘s denn auch die Hochzeitsgäste angelegen sein, ihre Krüge und Gläser fleißig zu leeren. Daß dabei die Köpfe allmählich warm wurden, ist erklärlich. Die Burschen schrien, stampften mit den Füßen und schwenkten ihre Mädchen oft so weit aus dem Tanzkreise, daß die Zuschauer zurückweichen mußten, wenn sie nicht die mit Nägeln gespickten Sohlen der flüchtigen Tänzer kennenlernen wollten.
Um dieser Gefahr zu entgehen, hatten sich zwei kleine Mädchen hinter den bis dahin streng respektierten Stuhl der Mamsell Dore geflüchtet und verfolgten, kaum atmend, damit diese gefürchtete Standesperson ihre Nähe nicht ahne, die Tanzenden mit dem regsten Anteil. Da plötzlich sauste ein Paar vorüber. Die Kleine, welche zunächst stand, erhielt einen Stoß und stürzte vorwärts. In der Angst ihres Herzens erfaßte sie das lange flatternde Band an Mamsell Dores Haube. Da aber dies Wunderwerk von Tüll und Spitzen auf eine solche Attacke nicht berechnet war, so flog es in einem Nu, begleitet von zwei falschen, ihm allzu eng verbundenen Seitenlocken, zur Erde. Mamsell Dore fuhr wie unsinnig mit beiden Händen nach dem beraubten Haupte und stieß ein klägliches Geschrei aus. Augenblicklich waren wenigstens zehn Hände beschäftigt, das aus all seinen Himmeln gerissene Kleinod von der Berührung des gemeinen Staubes zu befreien. Man blies und schüttelte aus Leibeskräften und stellte endlich mit vieler Mühe den künstlichen Bau wieder her. Nun aber wandte sich Mamsell Dore voll Zornes gegen die kleine, zitternde Schuldige.
»Du ungezogener Balg!« schrie sie mit gellender Stimme. »Wie kannst du dich unterstehen, mir so nahe zu kommen?«
»Gebt ihr doch einen Denkzettel, damit ihr das Wiederkommen vergeht!« sagte der Sohn des Wirtes, der seiner ungemein schmächtigen Gestalt wegen allgemein »der dürre Bastel« genannt wurde, im übrigen aber seinem häßlichen Vater glich wie ein Ei dem anderen.
»Was hast du hier zu suchen?« fuhr er das erschrockene Kind an. »Lange Finger brauchen wir hier nicht!… Geh du«, und er hob den Arm, um die Kleine zu schlagen.
In demselben Augenblick aber wurde seine Hand mit einem fast krampfhaften Druck festgehalten. Er wandte sich um. Hinter ihm stand, wie plötzlich aus der Erde gewachsen, eine Frau. Ein dunkler Mantel umhüllte die hochgewachsene, ein wenig nach vorn gebeugte Gestalt; um das totenbleiche, vergrämte Gesicht schloß sich die feine, blendendweiße Krause eines Häubchens, und darüber war ein großes graues Tuch geschlagen, das Kopf und Schultern nonnenhaft bedeckte.
»Tue meinem Kinde nichts zuleide, Bastel!« sagte sie halblaut, als wolle sie ihre Anwesenheit nicht bemerkbar machen. Trotzdem klang es aus ihrem Ton eher wie eine Herausforderung denn als Bitte, und in der hastigen Bewegung, mit der sie das kleine Mädchen unter den Mantel zog, lag jene Entschlossenheit, mit der eine Mutter ihr Junges vor einem Angriff schützt.
Das anfangs verblüffte Gesicht des Burschen verwandelte sich schnell zu einem hämischen Grinsen.
»Ei der Tausend, da ist ja die Frau Schulmeisterin wieder!« rief er spöttisch und zog ironisch-höflich seine Mütze bis zur Erde. »Was, die Strafzeit schon vorüber? Habt Ihr fleißig gesponnen zwischen den vier Wänden? – Zeit genug habt Ihr gehabt – na, seid auch schön willkommen!«
Das feine, verwelkte Gesicht der Angeredeten färbte sich dunkelrot; ihre blassen Lippen schlossen sich einen Augenblick fester zusammen, als wolle sie damit einen tiefen Schmerz bekämpfen; dann aber entgegnete sie ruhig: »Du weißt recht gut, Bastel, so wie alle hier, daß ich nicht für strafbar befunden worden bin.«
»Aber auch nicht für unschuldig, he, Frau Lindner?«
Ohne Zweifel wollte die gequälte Frau dem schonungslosen Frager gebührend antworten; denn sie hob würdevoll den Kopf und trat dem jungen Menschen einen Schritt näher, so daß er scheu zurückwich; allein, durch einen unvermuteten Anwalt wurde sie jeglicher Selbstverteidigung enthoben.
Das junge Mädchen da droben in dem netten Häuschen hatte nur ein einziges Mal von ihrer Näherei hinweg nach dem bunten Treiben auf dem Tanzplatz geblickt; aber sie war auch sofort im jähen Freudenschrecken aufgesprungen, hatte die Tür aufgerissen und war atemlos nach der Stelle geflogen, wo die eben angekommene Frau sich befand. Durch den Menschenschwarm zurückgehalten, wurde sie Zeugin der peinlichen Szene. Nur mit Mühe hatte sie die Tränen unterdrückt, als sie die gebrochene, abgehärmte Gestalt schutzlos inmitten der hämischen Gesichter stehen sah, die sie mit jener scheu gaffenden Neugier umringten, mit der ungebildete Menschen ein fremdes, reißendes Tier, einen verunglückten Menschen oder einen eingefangenen Verbrecher zu betrachten pflegen. Mehrere Male hatte sie versucht, den dichten Haufen zu durchbrechen; allein, den Leuten war der Auftritt viel zu interessant, als daß sie nur einen Zollbreit gewichen wären. Was indes Bitten und Flehen nicht vermocht hatten, das bewirkte endlich ein Schrei der Entrüstung, den das Mädchen infolge der letzten unverschämten Äußerung Bastels ausstieß. Die Menge stob sofort erschrocken auseinander – einen Augenblick später stand das junge Mädchen neben der gekränkten Frau und schloß sie zärtlich in ihre Arme.
»Mutter«, sagte sie, »gib es auf, das Vorurteil dieser hier« – sie deutete mit einer fast stolzen Gebärde auf die Umstehenden – »zu bekämpfen. Eher würde ein Rabe weiß werden, als daß sie sich von deiner Unschuld überzeugen ließen. Sie glauben das Schlimme gern und trennen sich von einer üblen Meinung fast noch schwerer als von ihrem Geld… Du, Bastel«, fuhr sie zu dem jungen Burschen gewendet fort, »hast wieder einmal deinen tückischen Sinn recht gezeigt. Dein ganzes Benehmen gegen uns während einer so schweren Prüfungszeit war ein elendes, ein undankbares. Diese Frau« – sie legte die Arme fester um ihre Mutter – »nahm dich einst als halbverwahrlostes, mit Ausschlag bedecktes Kind in ihr Haus, weil deinem eigenen Vater vor dem Anblick graute. Sie hat dich mütterlich gepflegt, und dein Dank dafür ist, daß du sie in ihren alten Tagen zu beschimpfen suchst. Ebenso hast du wohl vergessen, daß ihre Hände es waren, die deiner braven, sterbenden Mutter die Augen zudrückten, während du beim Kartenspiel diesen letzten Liebesdienst versäumtest?«
Bastel, der sich anfänglich bei dem Erscheinen des Mädchens hinter die Umstehenden zurückgezogen hatte, fuhr bei dieser letzten Anschuldigung wie wütend auf die Sprechende los.
»Ach, du überg‘studierter Schulmeister, du!« schrie er. »Mache dich nicht so mausig!… Wenn deine Mutter uns dienstbar war, so wird sie auch reichlich dafür bezahlt worden sein. Der reiche Tannenwirt nimmt nichts geschenkt; am allerwenigsten aber von solchen Hungerleidern, wie ihr seid… Geh lieber heim«, fuhr er fort, und ein tückischer Blick streifte das Mädchen, »und pfleg das Kind; das kann dein vornehmer Herr für seine fünfzig Taler schon verlangen… Geh heim, da tust du besser, als daß du hier stehst und predigst wie der Herr Pfarrer auf der Kanzel!«
Es mußte eine furchtbare Beleidigung in diesen, von spöttischen Gebärden begleiteten Worten liegen, denn das junge Mädchen zuckte im tödlichen Schrecken zusammen; sie erbleichte bis in die Lippen und richtete einen wehklagenden Blick auf ihre Mutter. Diese jedoch sagte scheinbar gelassen: »Du kannst mein Kind nicht beleidigen, Bastel; denn du selbst bist zu verächtlich… An die Schande, die du Marie aufbürden willst, glaubst du so wenig als das ganze Dorf – denn ihr unbescholtenes Leben liegt ja klar vor aller Augen.«
»Bis auf ein Jahr, das sie in der Stadt zugebracht hat«, unterbrach sie hier eine rauhe Stimme. Der Wirt, welcher gesprochen hatte, ließ seinen Worten ein kurzes, rohes Gelächter folgen.
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