Felix Dahn - Bissula

Здесь есть возможность читать онлайн «Felix Dahn - Bissula» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: foreign_antique, foreign_prose, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Bissula: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Bissula»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Bissula — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Bissula», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die Angaben der Beamten und Offiziere in ihren Briefen an den fernen Kaiser, die ansehnliche Reste der alten römischen Bodensee-Flotte als noch erhalten gemeldet und durch neu gefertigte Schiffe verstärkt gepriesen hatten, erwiesen sich als falsch, als maßlos übertrieben: die Gewissenlosen, verdorben wie fast der ganze Beamtenstand des Reiches, hatten ihre zahlreichen Schlappen verschwiegen, in welchen die Barbaren jene Schiffe allmählich zerstört hatten, die Gelder für Herstellung neuer Kiele aber hatten sie unterschlagen und die neu herzustellenden Segel als vollendet gemeldet. So erkannte und meldete der Comes von Britannien mit bitterem Zorn, — in Ketten schickte er die pflichtvergessenen Quästoren und Nauarchen dem Kaiser nach Vindonissa zur Bestrafung — daß er, obschon er in der kleinen Werft Nacht und Tag arbeiten lasse, erst in erheblich späterer Zeit die aufgetragene Landung werde ausführen können. Der thatendurstige Saturninus war empört über die aufgezwungene Muße: aber es blieb ihm nichts übrig, als auf die Fäulnis der Beamtung, des Reiches, der ganzen Zeit zu schelten — und zu harren.

Auf dem hochragenden Gipfel der Anhöhe, der heute den Kirchhof des Dorfes Berg trägt, in dem »Prätorium« genannten Teil des Lagers, war das reichgeschmückte Zelt für den Präfectus Prätorio von Gallien aufgeschlagen. Weiche, mehrfach übereinander gelegte Teppiche bedeckten den Boden. Ein »Lectus« (Ruhebett) war an der Rückseite des Lederzeltes aufgestellt. Daneben prangte ein Tisch von Citrusholz, mit kostbaren Trinkgefäßen besetzt. Ein alter Freigelassener, ein Kochsklave und der Bechersklave waren beschäftigt, die letzte Hand anzulegen. Für drei Zecher ward Platz gemacht auf dem hufeisenförmigen Ruhebett und eine Reihe von Bechern ward aufgestellt: denn in dem Zelte des Tribunus hatte man zwar die Coena eingenommen, aber der Präfekt hatte jenen und seinen eigenen Neffen eingeladen, nach dem Mahle noch einige erlesene Weine in dem »prätorischen Zelt« zu kosten.

Während die Diener sich mit dem Tische beschäftigten, war das lockere Leder an den Stangen auf der Rückseite des Zeltes wiederholt sachte gelüftet, aber gleich wieder niedergelassen worden; niemand hatte es bemerkt.

Nun gingen die übrigen; nur der Bechersklave schien noch nicht ganz fertig: immer wieder wischte er an der Innenfläche eines stolzen Silberpokals, der, von drei anmutigen Mädchengestalten getragen, die Aufschrift trug: »Ihrem Liebling Ausonius die Grazien.« »Noch immer nicht fertig, Davus?« hatte bei dem Fortgehen der alte Freigelassene unzufrieden gefragt. »Nein, Prosper,« war die Antwort gewesen. »Du weißt: der Herr trinkt nur aus diesem Becher, des Kaisers Geschenk; und er ist so eigen damit.«

Kaum war der Sklave allein, als das Zeltleder abermals gelüftet ward: ein lauerndes Gesicht schob sich behutsam nach innen: »Endlich allein!« flüsterte der draußen. »Ich wartete auf dich, Herr.« — »Nun? Heute? Beim Nachttrunk?« — »Nein! Ich wage es noch nicht. Dein Oheim ist so gesund wie daheim in Burdigala. Laß ihn erst erkranken unter diesem barbarischen Himmel, bei den ungewohnten Anstrengungen des Lagerlebens, in Regen und Sumpf; dann geht es eher. Aber jetzt? Aus heiler Haut? Nein, nein! Habe Geduld! Warte noch!« — »Ich kann nicht mehr warten! Meine Gläubiger, die Wucherer, verfolgen mich bis aufs Blut, — bis hierher in das Lager. — Und diese Gegend, diese Nachbarschaft! Du weißt: sie ist mir gefährlicher, als jeder andere Fleck des Erdkreises. Darum, eile dich!«

»Sobald er nur ein wenig unwohl wird, — dann alsbald. Auch will ich‘s nur gestehn ... —« — »Was?« — »Das Fläschchen mit dem Gift, — das du mir gegeben, — ich hab‘ es nicht mehr.« — »Verloren, Tölpel?« — »Nein, zerbrochen! Bei dem schweren Steigen auf den Berg neulich am See glitt ich aus, — schlug mit der Brust auf den Fels, das Fläschlein klirrte und der Saft floß aus.« — »Ha, woher nun anderes —«

»Sorge nicht, Herr! In diesen Sumpfwiesen habe ich Schierling genug wachsen sehen, unser ganzes Heer zu vergiften. Schon hab‘ ich zu sammeln, zu trocknen begonnen. Thu‘ du desgleichen und sobald —« Da hörte man laute Stimmen, klirrende Waffen nahen. Das Gesicht in der Zeltfalte verschwand und der Sklave trat aus dem Eingang in das Freie.

Neuntes Kapitel

Gleich darauf schritten von der Vorderseite, der Via principalis her, Ausonius und Saturninus auf das Prätorium zu, während Herculanus heimlich von der rechten Rückseite, vom Quästorium, einbog und nun mit in das Zelt trat, wo der Wirt seinen beiden Gästen die Sitze neben sich auf dem Lectus zuteilte. — Er war noch immer eine stattliche Gestalt, dieser kaum merklich alternde Mann von zweiundfünfzig Jahren. Das edel gebildete Antlitz entbehrte nicht der latinischen Vornehmheit an Stirn, Nase und schön geschweiften Brauen.

Aber der Mund hatte so oft gelächelt — auch wohl allzuoft in Selbstgefälligkeit, — daß er verlernt hatte, sich in festem Vorsatz zusammenzuschließen: er war weich gebildet, dieser Mund, allzuweich für einen Mann. Und die hellbraunen Augen, so freundlich und wohlwollend, so zufrieden mit allen Dingen und Menschen — und nicht am wenigsten mit Ausonius! — verrieten doch am stärksten das heranschreitende Alter: sie hatten das Feuer des Blicks verloren. Müde schienen sie, aber nicht vom Leben, sondern vom Lesen. Denn Ausonius war Professor gewesen, Rhetor, Prinzenerzieher und — »Dichter!« Das bedeutete aber in jenen Tagen einen unglaublich viel lesenden Mann, der, in Ermangelung eigener erheblicher Gedanken, mit Bienenfleiß die Gedanken der Schriftsteller von vier Jahrhunderten excerpierte, auseinanderriß, und in so künstlich kleinen Splitterchen wieder wie bei einem Geduldspiel zusammensetzte, daß seine Leser — und er selbst! — sie für neu, für seine eigenen hielten und die peinliche Mosaikarbeit nur schwer in ihre überall her entliehenen Bestandteile hätten auslösen können.

Leidenschaften hatten dies glatte Antlitz nie gefurcht: die Runzeln um die Augen waren nicht von Schmerzen, nur von den Jahren gegraben. Diese freundlich gestimmte Seele, die selbst alles zum besten kehrte, fand auch alles in der Welt vortrefflich bestellt und glaubte alles Ernstes, daß es allen Leuten, die nicht schwere Verbrecher und deshalb mit Fug und Recht übel daran wären, so erfreulich gehe wie dem sehr, sehr reichen, von der Geburt an vom Glück getragenen, wohlwollenden, wohlbelesenen und wohlredenden, von seiner ganzen Umgebung verhätschelten Decius Magnus Ausonius von Burdigala (Bordeaux), der wonnereichen Villenstadt: wie Ausonius, der, nach seiner Zeitgenossen und besonders auch nach seinem eigenen Urteil, der größte Poet seines Jahrhunderts war, was freilich, auch wenn es wahr gewesen wäre, nicht viel hätte heißen wollen. —

Dieser wirklich liebenswürdige, gutmütige, nur ein wenig selbstzufriedene Mann spielte nun die Rolle, die ihm von allen am besten ließ — viel besser als die des Dichters oder des Staatsmannes! —: die Rolle des Wirtes, der, selbst behaglich, es auch seinen Gästen behaglich machen will: jene freundliche, heitere, wohlwollende Herzensweiche, die gern alle Leute fröhlich sehen möchte — freilich, ohne sich selbst dabei allzuviel Opfer anzumuten — kam da zu erfreulichstem Ausdruck.

»So! Geht nun, ihr Sklaven,« winkte er diesen, die wieder eingetreten waren. »Pflegt euch, — wie wir uns pflegen. Geh, auch du, getreuer Prosper: nimm für dich — und gieb jenen nur auch! — von dem besseren Wein, den vom Rhodanus, du weißt! Ich sah, wie schwer die Armen schleppten an den Schläuchen den steilen Hang herauf. Geht: wir bedienen uns selbst.« Und er streckte sich behaglich auf dem Lectus aus, ein weiches Daunenkissen, gefüllt mit den geschätzten Federn germanischer Gänse, unter das Haupt schiebend. »Reiche, lieber Neffe, dort die Amethystschale dem Tribun! Denn wacker soll er trinken, unser illyrischer Herkules! Nein, — nicht nach dem Mischkrug langen, Saturninus! Den ersten Becher — ungemischt: dem Genius des Kaisers Gratianus!« — »Gut, daß der Kaiser selbst dich nicht hört,« lachte der Tribun, die leergetrunkene Schale niedersetzend. »Ich bin nicht Christ, nicht Heide, ich bin Soldat, und niemand fragt nach meinem Glauben. Aber du! Gratians Lehrer! Der Kaiser ist eifrig im rechten Glauben! Und du spendest ›seinem Genius‹, als lebten wir in den Tagen Diokletians! Bist du ein Heide, Präfectus Prätorio von Gallien?«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Bissula»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Bissula» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Bissula»

Обсуждение, отзывы о книге «Bissula» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x