Karl May - Die Juweleninsel

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»Wie viele Personen kennen ihren jetzigen Aufenthaltsort?«

»Nur zwei.«

»Können Sie es der heiligen Kirche ermöglichene bei dem ersten Schritte Gewalt zu vermeiden?«

»Ich hoffe es.«

»So bin ich bereit, Ew. Hoheit zu den frommen Schwestern zu geleiten.«

»Auf dem gewöhnlichen Wege oder unterirdisch auf dem verborgenen?«

»Auf dem ersteren. Der letztere ist nur den Auserwählten bekannt, und unser Verschwinden würde auffallen. In kurzer Zeit ist es Nacht, und dann ist es mir möglich jene Garantie zu geben, von welcher ich vorhin gesprochen habe.«

»Ich werde natürlich bis dahin nicht weiter mittheilsam sein.«

»Bemerken Hoheit hier das kleine Pförtchen in der Mauer? Es ist für die Gartenarbeiter und Laienbrüder angebracht, welche von der strengen Klausur nicht betroffen werden. Dieser Schlüssel öffnet es von außen und von innen. Sie werden ihn wohl nachher brauchen, wenn es dunkel geworden ist. Bitte, nehmen Sie ihn zu sich!«

Sie kehrten in das Klostergebäude zurück und gelangten nachher durch dasselbe auf die Straße, welche nach der entgegengesetzten Seite des Berges führte, wo das Frauenkloster lag. Auch dort kannte man den Prinzen, welcher mit frommer Ostentation empfangen wurde. Speise erhielt er nicht, aber man kredenzte ihm einen alten, sehr guten Wein in einem goldenen Ehrenhumpen, welcher jedenfalls noch aus der Zeit des Faustrechtes stammte. Vielleicht diente er nicht blos zum Willkomm für Ehrengäste, vielleicht schlürften auch die frommen Klosterfrauen zuweilen aus seiner goldenen Tiefe das Getränk der Wahrheit, der Liebe und Begeisterung. Sie sahen nicht aus, als ob sich das Gegentheil von selbst verstehe.

Die Priorin war dem Prior in Beziehung auf ihren Körperumfang vollständig ebenbürtig, und alle Schwestern erfreuten sich eines stattlichen Aeußern, welches allerdings in Folge der strengen Tracht nicht so zur Geltung kommen konnte, als wenn sie dieselbe mit einer andern vertauscht hätten.

»Hat vielleicht eine der frommen Schwestern das Bedürfniß zur heiligen Ohrenbeichte zu kommen?« frug der Prior, als sie sich mit der Oberin im Refektorium befanden.

»Wohl mehrere. Hochwürden haben eine längere Zeit nicht vorgesprochen.«

»So sind vielleicht einige dabei, welche heut der heiligen Pönitenz bedürfen?«

Er betonte die Worte »heilige Pönitenz« so eigenthümlich, und die Priorin warf dabei einen so erschrockenen Blick auf den Prinzen, daß dieser sofort errieth, daß es mit dieser Büßung eine ganz besondere Bewandtniß habe.

»Es ist möglich,« antwortete sie beinahe zögernd. »Soll ich die Schwestern fragen?«

»Fragen Sie,« bat er.

Sie entfernte sich. Um die Lippen des Priors spielte ein schlaues feines Lächeln.

»Errathen Hoheit, was es mit dieser heiligen Pönitenz für eine Bewandtniß hat?«

»Ich ahne es, möchte es aber dennoch nicht errathen.«

»Sie werden Aufklärung finden. Die christliche Kirche hat der herrlichen Gaben so sehr viele, daß sie Vergebung und Gnade mit vollen Händen auszustreuen vermag und jeder gläubigen Seele das bietet, was zu ihrem zeitlichen und ewigen Heile erforderlich ist.«

Die Oberin kehrte zurück und meldete, daß sechs Schwestern um die Erlaubniß bäten, dem frommen hochwürdigen Vater zu beichten.

»Ich werde ihnen den Trost unserer allerheiligsten Religion bringen,« antwortete er. »Beurlauben mich königliche Hoheit für eine Viertelstunde. Die ehrwürdige Schwester wird Sie bis dahin durch die Räume des Hauses begleiten; in der Kirche sehen wir uns wieder.«

Als sie nach einer halben Stunde das Schiff der Kirche betraten, bemerkte der Prinz vier Nonnen, welche am Hochaltare knieten. Es waren lauter junge Schwestern, welche hier ihre stille Andacht verrichteten. Seitwärts saß eine Fünfte auf der Bank; ihrem hübschen Gesichte war ein tiefer Verdruß, welcher beinahe wie ein Schmollen aussah, deutlich anzumerken. Am Beichtstuhle kniete die Sechste und hielt ihr Ohr an die Oeffnung desselben. Der Prior sprach mit sehr ernstem Gesicht in sie hinein. Sie antwortete, und der Prinz sah, daß seine Züge wirklich zornig wurden. Er schien eine Drohung auszusprechen, dann entließ er sie, ohne ihr seinen Segen zu ertheilen. Die Schmollende warf einen höhnischen verächtlichen Blick auf sie.

Diese Sechste war eine Schönheit. Ihre Gestalt zwar wurde von der häßlichen Klostertracht verhüllt, aber ihr Gesicht war von einer wunderbaren Reinheit und ihre Bewegungen ließen errathen, daß sie wohl nicht den niederen Ständen angehört habe. Der Prior verließ den Beichtstuhl und trat zu den Beiden. Die Oberin blickte ihm fragend entgegen.

»Diesen vier reuigen Schwestern habe ich die Pönitenz gestattet,« berichtete er, »der Fünften aber verweigert. Ihrer Seele ist nicht die Sanftmuth der Bitte gegeben, welche auf Gewährung hoffen darf. Die Sechste ist renitent und kommt in die Strafzelle, wo sie sich mit Gottes Hilfe zum rechten Pfade wenden wird. \Vir verlassen Sie jetzt, verehrte Schwester. Der Herr sei mit Ihnen und diesem frommen Hause jetzt und in alle Ewigkeit, Amen!«

Er erhob die Arme und ertheilte ihr seinen Segen.

»Werden Hochwürden die Pönitenz selbst leiten?« frug sie, indem eine leise Röthe über ihr Angesicht flog.

»Allerdings. Der Diener am Weinberge des Herrn darf nicht säumig sein. Er soll sich keiner Arbeit und keiner Anstrengung scheuen, und dann wird der Segen Gottes ihn und die Seinen begleiten auf allen ihren Wegen. Leben Sie wohl!«

Sie verließen das Kloster.

Draußen war es mittlerweile Nacht geworden. Das Schloß zwar ließ sich noch so ziemlich erkennen, aber das Thal lag bereits in tiefem Dunkel unter ihnen. Der Prior schritt nur sehr langsam vorwärts. Man sah, daß er wünschte, es möge vollständig finster werden, ehe sie das Mönchskloster erreichten.

»Jetzt nun bin ich im Stande, Ew. Hoheit die versprochene Garantie zu geben.«

»Worin besteht sie?«

»In der Offenbarung unseres wichtigsten Geheimnisses.«

»Welches?«

»Hoheit, der Weg zur Vollendung ist nicht glatt und eben, sondern mit rauhen schmerzhaften Dornen bewachsen, und das göttliche Wort sagt bereits, daß die Pforte eng und klein sei, durch welche man zum Heile gelangt. Auch die nach Erlösung, nach Seligkeit dürstende Seele strauchelt, aber das Auge der Gnade wacht über ihr und richtet sie auf. Der Geist trachtet nach himmlischen Gütern, aber der Körper ist zuweilen schwach. Die Wünsche und Lüste des Fleisches sind nur schwer zu tödten, und wenn man sie gestorben meint, so erheben sie sich doch oft plötzlich wie ein gewappneter Mann, dem kaum zu widerstehen ist. Dann fliehen die frommen Schwestern dorthin, wo sie Rettung finden, in die Arme der Buße, und ich gewähre ihnen dieses Mittel, um sie zu stärken gegen die späteren Anstrengungen, die sie auf ihrem rauhen einsamen Pfade zu überwinden haben. Die sündhaften Gedanken des Fleisches werden besiegt durch die Kraft der heiligen Pönitenz.«

»Und worin besteht nun diese, Hochwürden? Ich bin wirklich wißbegierig.«

»In der Kasteiung und Tödtung des aufrührerischen Fleisches, in der Gewöhnung an eine höhere Kaltblütigkeit und Gleichgiltigkeit gegenüber der Sünde, welche den Körper empört und den Geist mit verderblichen Wünschen erfüllt. Die heilige Pönitenz findet statt in besonders dazu eingerichteten Zellen des Schwesterhauses. Diese liegen verborgen hinter den Kellerräumen und sind mit dem Bruderhause durch einen unterirdischen Gang verbunden.«

»Ah! Die Kasteiung und Abtödtung des Fleisches wird also wohl von den frommen Vätern und Brüdern unternommen?«

»Ja, denn keine der Schwestern ist zu einer solchen priesterlichen Handlung befugt. Die Büßerinnen werden in einzelne Zellen eingeschlossen, welche verriegelt werden, nachdem je ein Bruder bei ihnen Zutritt genommen hat. Er ertheilt ihr die Ruthenschläge auf den entblößten Rücken und bewirkt unter frommen liebevollen Worten das Verschwinden der sündhaften Wünsche und Regungen. Erst dann, wenn sie denselben abgestorben ist, ertheilt er ihr seine Absolution und gibt das Zeichen, daß er die Zelle verlassen will.«

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