Peter Altenberg - Neues Altes
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- Название:Neues Altes
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- ISBN:http://www.gutenberg.org/ebooks/52463
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DIE ABGELEHNTE EINLADUNG
»Sie luden ihn ein auf ihre Besitzung. Er könne dort tun und lassen, was er wolle, niemand würde Ansprüche an ihn stellen. Er habe seine Freiheit garantiert. Er kam nicht. Er hatte zu tiefe Achtung vor dem Fernverkehr zwischen Menschen, die sich wenigstens teilweise verstehen, zu viel Verachtung für den Nahverkehr , der unter allen Umständen Abgründe öffnet, in denen die Seelen zerschellen. Welche Freiheit konnte man ihm garantieren, nachdem er als Gast von selbst infolge seiner inneren Kultur unwillkürlich den Gastgeber ununterbrochen berücksichtigt hätte? Die großen Abgründe sind leicht mit Freundschaft zu überbrücken, unüberbrückbar sind die allerkleinsten; was ist es, wenn der fanatisch geliebte Hund des Gastgebers dem Gaste als ein verwöhntes, ekelhaftes Beest erscheint? Genügt das nicht, alle Werte umzuwerten und Verzweiflung in den Nerven zu erzeugen, wo früher edler Friede war? Ich will von Speisen und Getränken gar nicht reden, von Tageseinteilungen. Der Gast wird zum »hysterisch-empfindsamsten« Menschen, weil er eben der »Gast« ist, der Gastgeber ebenfalls, weil er eben der »Gastgeber« ist! Es entsteht eine Beziehung von Verantwortlichkeit für das Glück des anderen. Man bemüht sich, ein anständiges aber ungeschicktes Kompromiß zu schließen zwischen zwei Nervensystemen. Nun gibt es aber auch noch tragischere Verwicklungen. Zum Beispiel »Lieblingsspaziergänge«, oder »Lieblingsplätze im Garten«, ja sogar »Lieblingsbäume und – blumen«. »Gekränkt sein« ist eine von unserem guten, ja von unserem besten Willen unabhängige Emotion der Seele. Wodurch könnte man es besiegen!? Durch Entfernung! Napoleon kann bei seinem Kammerdiener zu Gaste sein, aber nicht bei einem Napoleon! Außerdem kann man sich auch noch zu allem anderen vielleicht in das Stubenmädchen der Hausfrau verlieben. »Distanzen lassen« in jeglichem Verkehr ist die »Genialität der Bescheidenen«, »Distanzen nicht einhalten« ist die »Stupidität der Größenwahnsinnigen«! Es gibt daher für einen » bescheidenen « Gast eine einzige Form der Einladung an ihn: »Liebster Freund, wir reisen heute abends ab, unsere Villa steht Ihnen daher zur Verfügung. Die Köchin wird kochen, was Sie anbefehlen; außerdem bekommen Sie Tagesdiäten von zehn Kronen. Gedenken Sie unser in Liebe!«
HYPOKRISIE
Ich möchte ein einziges Mal im Leben ein Liebespaar, ein junges Ehepaar antreffen, bei dem der Mann nicht in überquellender sorgsamer Zärtlichkeit das Zigarettenrauchen der Geliebten bespräche! »Anna, du weißt, dein Pensum ist bereits überschritten, ich habe drei Zigaretten täglich gestattet, eine nach dem Frühstück, eine nach dem Mittagessen, eine nach dem Nachtmahl. Ich glaube, ich bin jedenfalls ein nachsichtiger Gatte – .« Nein, das bist du nicht, du Hund! Gerade hierin also willst du ihr helfen, hast nicht die geringste Ahnung, du Esel, wieviel Narkotika sie braucht, um deine Langweiligkeiten zu ertragen, oder sich zu betäuben einmal auf anständige Art! Keine Frau raucht mehr Zigaretten, als sie unbedingt braucht, denn in der Kontrolle ihrer Genußfähigkeiten sind die Frauen begabter als die Männer, da sie den Gesetzen der unbewußten Natur näher stehen, sie daher besser erlauschen! Ich hasse die Männer, die ihre hypokrite zärtliche Fürsorge gleichsam auf das scheinbar übertriebene Zigarettenrauchen ihrer geliebten Frauen konzentrieren. Sie haben überhaupt nicht die geringste Ahnung von der minutiösen Hygiene des Frauenleibes, der Frauenseele! Aber vor der unschuldig-betäubenden, ja oft erlösenden Zigarette wollen sie sie zärtlichst behüten! Der Anfang aller Ungezogenheiten einer Frau, die sich dann allmählich und unscheinbar entwickeln, ist, ihr ihre unschuldigen Freuden zu mißgönnen!
STRANDBAD »GÄNSEHÄUFEL«
Wie alt du wirst, Peter – . Läßt dich deinen Idealen nicht mal mehr vorstellen?!
Ich sah zwei Schwestern, sechzehn und fünfzehn, mit braunem Teint und dunklen Haaren, stumpfnasig, edelhändig, edelfüßig.
Wie von den Inseln Ceylon, Sumatra, waren sie.
Die Sonne brannte auf den grauen mehligen Donausand des Strombades »Gänsehäufel«.
Ein buntes Treiben; und ich sah nur euch!
Wie flügge Vögelchen im Neste, sah ich euch, von eurem Vater zart behütet – .
Finger, Zehen, zart zum Abbrechen.
Und eure Augen schienen noch nie ängstlich geblickt zu haben – .
Ein buntes Treiben auf dem Strand, im Wasser!
Familienglück mit plätschernden Babys, und Paare, denen man es ansah: »Ihr gehört zusammen!«
Von Weidenbüschen kamen Duft und Kühle – .
Und als die beiden braunen Schwestern ihre weißen Strandkörbe verließen, um zu baden, hätte ich mich gern als Leibwache hinpostiert und zu jedem gesagt: »Die Körbe sind besetzt, ich hüte meiner geliebten Herrschaft ihre Ruheplätze – !«
RÜCKKEHR VOM LANDE
Nun ist es wieder Herbst geworden, und die Grabenkioske füllen sich zur Abendzeit mit wohlgepflegten und gebräunten Damen.
Man hätte so viel zu erzählen, und man schweigt!
Man ist wieder in diesem Gefängnis »Großstadt«.
Man träumt von Licht und Luft und Wasser.
Man war ein anderer, besser, menschlicher.
Nun geht man seinen Trab wie eh und je.
Man fühlt sich altern, schwerfällig werden, klammert sich an dieses unglückselige Wort: »Verpflichtungen«!
Die Wohnung will nicht in Ordnung kommen, und die Dienstboten kündigen.
»Die gnädige Frau war am Land viel netter zu uns – .«
Ja, das war sie.
Die Kellner in den Kiosken begrüßen alle Gäste wie Weltreisende, die vielfache Gefahren überstanden haben – .
Nun nehmen sie Soda-Himbeer im sicheren Port!
Die Deklassierten, die nicht fort waren, mischen sich in die Menge der Zurückgekehrten, als ob nichts vorgefallen wäre – .
Ja, sie haben sogar die naive Frechheit, zu behaupten, Wien wäre am angenehmsten, wenn alles »auf den Ländern« weile – .
Damen, mit den veredelten gebräunten Antlitzen, lasset euch nicht betrügen von dem Prunk der Großstadt! Erschauet in den Spiegeln eurer Gemächer einen Zug auf eurem Antlitz, den Licht und Luft und Wasser und Freiheit modelliert haben, und der nicht da war ehedem, und der verschwinden wird im Wintertrubel!
Komödie hier, Komödie dort vielleicht – .
Doch unter freiem Himmel ist das Theater schöner!
KRANKENLAGER
Ich lag wieder einmal im Sterben. Einer sandte mir daher Kalbsfußgelee in Glasdose, statt mir seine junge, schöne Geliebte zu senden, die mich unbedingt eher hätte erretten können als Kalbshaxen! Das Kalbsfußgelee hatte einen geheimnisvollen, uneröffenbaren Verschluß. Daher war es auch ganz gleichgültig, daß es vor dem Eröffnen zwei Stunden lang in Eis liegen sollte. Einer kam sehr teilnahmsvoll und besprach es mit mir ziemlich eingehend, ob er seiner Mitzi den Laufpaß geben solle oder nicht, nachdem doch, wie ich wisse – . Wir berieten hin und her, und er meinte schließlich, er sehe, ich sei nicht ganz bei der Sache. Zum Schlusse sagte er: »Hast du große Schmerzen?! Merkwürdig, daß diese Anfälle in letzter Zeit so häufig wiederkommen. Vielleicht sieht man dich übrigens morgen im Gasthaus. Da können wir es weiter besprechen.« Eine Dame kam, und ich teilte ihr mit, daß sie die schönsten Ohren, Hände von der Welt habe. Sie meinte, ich bliebe noch in der Sterbestunde ein Dichter, ein wirklicher Künstler. Einer kam und legte seine Zigarettenasche auf mein Nachtkästchen aus Bambus, neben die große, tiefe Aschenschale. Einer trug mir ein Buch weg, unter dem Vorwande, ich könne in meinem jetzigen Zustande ohnedies nicht die Sammlung finden, es zu lesen. Einer sagte mir, man dürfe sich nicht so sehr nachgeben, sondern müsse die Krankheit durch Energie überwinden. Gott, wo käme er selbst hin, wenn er sich immer gleich ins Bett legen wollte und sich pflegte!? Eine junge Dame schrieb: »Verehrter Meister, ich höre, daß Sie schwerkrank sind. Darf ich um ein Autogramm bitten?!« Als ich wieder genesen war, sagte man zu mir: »Nun, Peter, du ewig Unzufriedener, hast du es nicht jetzt wieder einmal erlebt, von wieviel Sympathie und echter Freundschaft du in schweren Zeiten dennoch umgeben bist?!« Ich blickte gerührt vor mich hin – das heißt, ich dachte: Verbrecher und Schafsköpfe!
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