Ed Boy- - Stille Helden

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Aber sie war bei dieser heutigen Heimfahrt zu erregt, um die Stimmung zu genießen. Ganz verworrene und plötzlich beängstigend werdende Erinnerungen tauchten auf – sahen nun, da sie vor dem Auge einer Gereiften erschienen, ganz anders aus, als die Tatsachen sich einst dem Kind dargestellt hatten. – Die Zehnjährige hatte nur an einem Morgen voll unaussprechlicher Ängste erfahren, daß ihr Vater über Nacht einem Herzschlag erlegen sei. Das Grauen vor der Nähe des Todes, der stumme Jammer der Mutter – ein seltsames Hasten und eine scheue Angst im Haus – dazwischen dann die Gestalt des Geheimrats – düster und beherrschend. – Und daß niemand, niemand den Toten hatte sehen dürfen. – Am selben Tag noch wurde der Sarg geschlossen – die Schrauben knirschten so – man hörte sie. – Die Mutter bebte nebenan und preßte ihre Tochter heftig an sich. – Damals dachte Klara, das sei immer so, wenn ein Mensch sterbe – all diese Einzelheiten. – Heute mit einem Male wußte sie: da war etwas zu verstecken gewesen …

Es gibt jähe Erkenntnisse, nach Jahren kommen sie, es ist, als griffe eine Hand nach einem und risse eine Binde von unseren Augen.

Und so, gejagt von dem Vorsatz, die Wahrheit zu wissen, vom angstvollen Wahn sich sogleich heilen zu lassen oder auch dem Traurigsten ins Gesicht zu sehen – so kam sie in der kleinen Wohnung an …

Das Häuschen der alten Frau Lamprecht lag am Kirchplatz. Es hatte über dem Erdgeschoß nur ein Stockwerk, und vom Ziegeldach sah noch ein Giebelfenster hinüber nach den Linden, die die Backsteinmauer der Kirche umstanden. Das erste Stockwerk war an den Hauptmann von Likowski vermietet. Seine beiden Pferde hatte er im Stalle auf dem Hofe, wo einst das Doktorwägelchen stand, wenn es durch die Toröffnung neben dem Hause hereingefahren.

Vier überraschend geräumige Zimmer gaben den Frauen Behaglichkeit genug. Die Küche lag hinter der Treppe mit den Fenstern nach dem Durchgang zum Stall. Seit Klara nach bestandenem Examen zurückgekommen und alsbald angestellt worden war, hatte sie ihr Wohnzimmer für sich. Damit war sie von ihrer Pflegmutter als selbständiger Mensch anerkannt worden.

Es hatte der alten Dame viele Erwägungen und umständliche Besprechungen gekostet, bis ihre Sachen auf den Boden gebracht wurden und dafür Klaras Einrichtung, die von der verstorbenen Mutter stammte, heruntergeholt werden konnte.

Diese Einrichtung war Klaras einziges Erbe, und sie wußte es, daß sie den Besitz nur dem Geheimrat verdankte. Ganz vollständig war alles beisammen geblieben, so wie es einst im Wohnzimmer der Mutter gewesen: der Sekretär, der halbhohe Teeschrank, die Kommode, Sofa und Stühle von dunkelblankem Mahagoni, mit den graublauen Stoffen von dickem Seidendamast; die Bücher, die Uhr mit dem gelbbronzenen Zifferblatt zwischen kleinen Alabastersäulen, die auf ihren Kapitälen einen Steg von Alabaster trugen, auf dem fiedelnd ein Amor entlang zu tänzeln schien – der Schöpfer dieser Uhr hatte sicher den anmutigen Gedanken gehabt, daß demjenigen, für den die Stunden schlugen, die Liebe heiteren Inhalt geigen möge.

Und Klara dachte oft, mit welch schweren Empfindungen ihre Mutter das heitere kleine Bilderwerk oberhalb der Zeiger betrachtet haben möge.

Denn sie ahnte immer, daß ihre Mutter nicht glücklich gewesen sei.

Heute war aus der Ahnung eine Gewißheit geworden.

Klaras Zimmer lagen nach hinten. Ihre Straßenaussicht hätte die alte Frau keinem Menschen geopfert, und sie sagte, Klara wäre es ja doch einerlei, ob sie auf den Hof oder auf den Kirchplatz hinaussähe. Jetzt lauerte die Doktorin schon lange hinter den Scheiben, und der graue Kopf bog sich alle paar Sekunden sehr schräg nah an das Glas hin, um die Stelle zu erspähen, wo die Straße in den Platz einmündete und wo Klara zuerst sichtbar werden mußte. Kaum erschien sie in Blickweite, so deuteten ihr auch schon lebhafte Gesten an, daß sie mit Unruhe erwartet wurde, und das erste Wort, das sie hörte, war das erwartete: »Wo bleibst du, ich ängstigte mich.«

Und zugleich nahm sie schon ihren Kneifer ab und legte ihn auf den Nähtisch vor sich, was immer eine Art von Zurüstung auf ein ausführliches Gespräch bei ihr bedeutete.

»Es kam mir so vor, als wünsche der Geheimrat, mich länger dazubehalten. Ich wußte nicht recht, was ich sollte.«

»Hast du den Sohn kennen gelernt? Wie war er?« fragte sie in brennender Neugier.

Denn in dem Städtchen liefen allerlei Gerüchte herum – auf sachten, aber sehr emsigen Füßen, von Haus zu Haus. Und sie hatten ihren stillen bösen Gang begonnen damals, als Wynfried nicht am Lager seines Vaters erschien …

»Doch. Flüchtig. Er war sehr höflich,« sagte Klara. Sie wußte längst, daß Zurückhaltung gegenüber der alten Frau geboten sei. Sie kannte es schon, welchen Genuß und welche Genugtuung es der Doktorin bereitete, bei ihrer Skatpartie die zu sein, die am genauesten über die Vorgänge im Hause des Geheimrats unterrichtet war.

Aber Neugier spürt nicht so leicht das Ausweichen eines anderen. Und die Fragen klangen auch noch minutenlang durch das Zimmer. Wie sah er aus? Sehr verlebt? Schienen Vater und Sohn gespannt? Will er hier bleiben? Wird er gleich offiziell Teilhaber? Kam es dir vor, als ob er gern hier sei?

Klara antwortete auf alles sehr beruhigend, und als sie sagte, das Verhältnis zwischen Vater und Sohn sei ihr ganz natürlich und herzlich vorgekommen, war die Doktorin zufrieden. So hatte sie doch etwas als ganz »wahr und wahrhaftig« weiterzuerzählen. Ihr unruhiges kleines Gehirnchen war dann schon wieder bei ganz anderen Wichtigkeiten.

»Denke dir, die Heimdorfs hatte schon wieder ein neues Frühjahrskostüm an, sie ging vorhin vorbei. Wie der Mann das gut macht, all den Luxus. – Und denke dir, weißt du, wen ich gesehen habe? Den neuen Oberleutnant, den Freiherrn von Marning. Eine Erscheinung! Vornehm, sag’ ich dir! Er besuchte den Hauptmann. Sie gingen in den Stall. Als ich sie treppab kommen hörte, lief ich in dein Zimmer und paßte hinter den Gardinen auf. Er ist noch oben, gleich geht er – horch – wir wollen achtgeben, du sollst sehen: eine schöne Männererscheinung …«

Und sie rückte schon ein wenig, um sich besser hinter den Mullfalten der Vorhänge zu verbergen.

Klara fühlte sich ja manchmal gequält von dem eifrigen Teilnehmen an den Gleichgültigkeiten rundum.

Aber ihre Dankbarkeit zwang sie zur Geduld und zu freundlichem Eingehen, wenn auch mit noch so flüchtigem Wort. Heute aber war sie auf dem Punkt, sich davon ermattet zu fühlen.

»Was geht mich der Freiherr von Marning an?« sagte sie.

Und plötzlich brach es aus ihr heraus.

»Ich bitte dich – laß die fremden Leute – komm – ich muß mit dir sprechen, dich etwas fragen –«

Sie legte den Arm um die Erschrockene und zwang sie vom Fenster fort.

»Du hast mich lieb. In zehn Jahren, seit ich bei dir lebe, hast du es mir bewiesen. Sag liebe, liebe Lamprächtige, würdest du mich belügen, wenn ich dich etwas fragte?«

»Aber Kind!« Das war ja die alte Frau gar nicht gewohnt, daß Klara so starke Töne anschlug. – Sie war doch fast nie zärtlich, und nie aufgeregt. Und brauchte nun gar die scherzhafte Benennung, die der Geheimrat aufgebracht hatte, in so leidenschaftlicher Weise.

»Wie sollt’ ich dich wohl belügen wollen! Was ist denn?«

»Sage mir, was war mein Vater für ein Mann? Und an was starb er in so frühen Jahren?«

Wie strenge Klara aussah – die geraden Brauen schoben sich näher zusammen, ihre Augen brannten.

Welche Frage! Mein Gott, hatte sie nicht immer gefürchtet, daß das arme Kind irgendwann einmal den alten Geschichten nachfrage!

Und wenn Klara etwas so durchaus wollte! Die kleine gute Alte hatte wohl eine dumpfe Erkenntnis davon, daß sie dem Mädchen nicht gewachsen war. In Klara war irgend etwas Starkes. Man spürte es selten. Aber dann war man ganz klein davor …

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